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parteiamtliche nationalsoz. "Tageszeitung
Wildbader NS-Preffe Birkenfelder, Lalmbacher und Herrenalber Tagblatt
Mmtsblatt für
das Oberamt "Neuenbürg
Nr. 201
Samstag den 29. August 1S3S
Kundsunl für -mi ganze Volt!
NeichSminister Vr. Goebbels eröffnet bie IS. grobe Venlfche Nundfunlausfrellung
Ralieniftbes Waffenaussudr- verbot
Berlin, 28. August.
-eine Schau technischer Wunder ist am Freitag mit der 13. Großen Deutschen Rundfunkausstellung Berlin 1936 von Neichsmini- ster Dr. Goebbels feierlich eröffnet worden. Nach der Begrüßungsansprache des Staatskommissars Tr. Lippert und des Leiters der Fachgruppe Rundfunk, Dr. Gverz, ergriff Neichsminister Dr. Goeb- bels. schon bei der Anfahrt und auch bei der Abfahrt lebhaft begrüßt, das Wort zur großen Eröffnungsansprache, in der er u. a. ausführte:
Der Deutsche Rundfunk, der sich heute zum vierten Male in einer großen Gesamtschau dem nationalsozialistischen Deutschland zeigt, hat m dem hinter uns liegenden Rundsunk- jahr allein mit seinem Olympia-Weltsender eine Leistung vollbracht, die einzigartig in der Welt dasteht. „Allein in 28 Sprachen wurde vom Olhmpia-Weltsender ge- sendet, 140 Sprecher gelangten zum Einsatz, von denen 70 von ausländischen Nationen nach Berlin gesandt worden waren. In den
16 Tagen der Olympischen Spiele kamen über 3000 Berichte zur Sendung. Davon gingen 500 über die deutschen und 2500 über die ausländischen Sender. Allein 10 000 Schallplatten wurden in den Hauptsprachen der Welt ausgenommen. 320 Mikrophone fanden aus den olympischen Kampfstärken ihren Einsatz. Es erwies sich als notwendig,
17 Rundfunkzentralen einzurichten, die von
29 europäischen und außereuropäischen Sendegesellschaften benutzt wurden. Die Hauptschalttafel mit einer Längs von 21 Metern und einer Höhe von 2*/- Nietern wies 10 000 Eingangsöuxen auf und ist geradezu als ein Wunderwerk der Technik zu bezcich- neu. Es konnten zur gleichen Zeit 70 Sendungen auf Platten genommen werden und
30 verschiedene Sendungen nach allen Erdteilen zur Aussendung gelangen.
Die Zahl der deutschen Rundfunkteilnehmer ist in den hinter uns liegenden Jahren wieder um fast 1 Million von 6 516 732 auf 7 404 144 erhöht worden. Damit marschiert Deutschland in Bezug auf die Höhe der Rundfunkteilnehmer mit England an zweiter Stelle. Das außerordentliche Anwachsen der Besucherzahl der Rundfunkausstellungen in Berlin von 1-.4 000 Menschen im Jahre 1933 auf 480 000 Menschen im Jahre 1935 beweist das erhöhte Interesse am deutschen Rundfunk, das auch nicht ohne Einfluß auf den Absatz von Rundfunkempfängern geblieben ist. Im Rundfunk- beschäftsjahr 1932—33 sind 1340 000 Geräte, im vorigen Rundfunkgeschäftsjahr 1939 000 Geräte und sind in diesem Jahre bis zum 30. Juni 1300 000 Geräte abgesetzt worden. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß das Hauptgeschäft erst in den kommenden Wint->rmonaten einsetzt. Bon 2 Millionen Volksempfängern „VE 301" sind bereits 1944 886 verkauft.
Das Fernsehen
Neben dem Fernhören hat der Deutsche Rundfunk auch im Fernsehen einen außerordentlichen Ausbau erfahren.' Am 15. Jan. 1936 wurde der regelmäßige Fernsehbetrieb des Fernsehsenders „Paul Nipkow" ° Berlin ausgenommen. Neben der täglichen Sendezeit von zwei Stunden wurden während der Olympischen Spiel zusätzlich weitere
sechs Stunden gesendet, so daß der Deutsche Rundfunk mit einem achtstündigen Fernsehsendebetrieb auswarten konnte. Neuen den zehn im Betrieb befindlichen Fernsehstuben in Berlin standen während der Zeit der Olympischen Spiele zusätzlich weitere 15 Fernsehstuben zur Verlegung. so daß während der 16 olympischen Tage in 25 Fernsehstuben über 150 000 Volksgenossen an den Olympischen Spielen unmittelbar teilnehmen konnten.
Kunst aus dem Volk
Der Minister würdigte dann die großen kulturellen Leistungen des Deutschen Rundfunks in dem hinter uns liegenden Nund- surchahr. Einen gebührenden Anteil an den Rundfunkprogrammen des hinter uns liegende wahres hat auch die Volkssenderaktion äeyabt. die bewirken soll, daß in den breiten
Massen des Volkes wieder 'ein Gefühl für künstlerisches Schaffen überhaupt entsteht. Dadurch, daß ein Volksgenosse sich laienhaft und primitiv künstlerisch betätige, erwachse in ihm nicht nur eine bisher nicht gekannte Freude am Dasein, sondern er wird im Laufe der Zeit auch ausnahmebereit für die große Kunst selbst. Es sei also falsch, wenn in gewissen Teilen der Künstlerschaft sich die Auffassung breit mache, durch die Volkssenderaktion würden die berufstätigen Künstler in ihren Schaffensmöglichkeiten eingeengt. Die Volkssenderaktion beabsichtige nicht Kunst für das Volk zu bringen, sondern eine neue Volkskunst zum Leben zu erwecken.
Gesichtspunkte
für die Programmgestaltung
1. Bei einer Teilnehmerzahl von fall 7V- Millionen, die einer regelmäßigen Mir- hörsrzahl von etwa 30 Millionen entspricht, muß das Programm des Rundfunks nach der unterhaltenden wie nach der künstlerischen Seite entsprechend seiner Massenzuhörerichast möglichst vielseitig sein. Für ihn gilt in der Tat das Goethe-Wort: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen".
2. Es ist selbstverständlich, daß bei einem Tagesprogramm eines einzigen Senders, das meistens von morgens 6 bis nachs 1 Uhr ununterbrochen abrollt, im Laufe der Zeit auch manche Minderwertigkeit mit unterlaufen muß. Es ist ungerecht, vom frühen Morgen bis in die Nacht hinein ein Nundfunkpro- gramm abzuhören, seine Höhepunkte z» vergessen und seine Tiefpunkte zu kritisieren.
3. Das Niveau des Rundfunkprogramms darf nicht zu tief gesenkt, aber auch nicht zu hoch geschraubt werden. Jede Sendung muß darauf Bedacht nehmen, daß sie von Millionen Teilnehmern nicht nur gehört, sondern auch verstanden werden will. Es ist etwas anderes, in einem Konzertsaal oder Theater mit einer immerhin begrenzten Teilnehmerzahl höchste Kunst in Ton und Wort zu brin- gen oder im Rundfunk, ohne daß durch unmittelbares optisches Teilnehmen das Ver- ständnis erleichtert wird. Millionen Menschen, die aus allen Volksklassen und Bildungsschichten stammen, zum Mithören auf- zusordern.
4. Das Programm des Rundfunks muß so gestaltet werden, daß es den verwöhnteren Geschmack noch interessiert und dem anspruchsloseren noch gefällig und verständlich erscheint. Es soll in einer klugen und psychologisch geschickten Mischung Belehrung, Anregung, Entspannung und Unterhaltung bieten. Dabei soll besonderer Bedacht gerade auf Entspannung und Unterhaltung gelegt werden, weil die weitaus überwiegende Mehrzahl aller Rundfunkteilnehmer meistens vom Leben sehr hart und unerbittlich angefaßt wird, in einem : - en- und kräfteverzehrenden Tageskampf steht und Anspruch darauf hat, in den wenigen Ruye- und wiutzejlun^cu nun auch wirkliche Entspannung und Erholung zu finden. Demgegenüber fallen die wenigen, die nur von Kant und Hegel ernährt werden wollen, kaum ins Gewickt.
Hcndaye, 28. August.
Der ruhige Verlauf der Nacht zum Freitag an der Front von Jrun-San Sebastian läßt darauf schließen, daß die nationalistischen Truppen gewisse Umgruppierungen vorge- noinmen und sich neue Ausgangsstellungen für den weiteren Angriff geschafsen haben. Tatsächlich tragen auch während der Nacht Verstärkungen von Mannschaften und Material für die hier angreifenden marokkanischen Truppen ein. Ohne Zweifel hat sich die Leitung der Angreifer hinsichtlich der Stärke des roten Gegners verrechnet. Man glaubte nicht auf einen derartigen hartnäckigen Widerstand zu stoßen, der auch rein technisch
5. Es ist nicht wahr, daß Rundfunk oder Film der Kultur Schaden zugefügt hätten. Gewiß entspricht es den Tatsachen, daß die reine Schauspielkunst, künstlerisch gesehen, der filmischen Wiedergabe überlegen ist. Genau so wie ein Musikstück beim unmittelbaren Hören auch unmittelbarer wirkt als bei mechanischer Wiedergabe durch den Rundfunk. Das aber steht ja gar nicht zur Debatte. Es steht zur Debatte, ob es für die Millionen Menschen, weit verstreut im Lande, besser ist, niemals Beethoven oder Wagner oder sie wenigstens über den Rundfunk zu hören und niemals einen großen Schauspieler oder ihn wenigstens im Film zu sehen. Nur blasser, weltfremder Aestheti- zismus kann sich der Dringlichkeit dieser Fragestellung entziehen. Die Millionen Menschen aber, weit verstreut in den deutschen Städten und Dörfern auf einsamen Gehöften, irgendwo im Schwarzwald, in Mecklenburg oder in Ostpreußen werden es dem technischen Mirakel des Rundfunks zu danken wissen, daß es ihnen in ihrer Einsamkeit und Weltabgeschlossenheit das Wundtt des Lebens ins Haus bringt, sie. inst Städten und Provinzen verbindet und die Klammer festigen hilft, die das deutsche Volk geistig und seelisch umschließt.
6. Für die Bildung eines Volkes darf niemals der Grundsatz gelten: „Alles oder nichts". Man muß im Gegenteil in ewigem, eifrigem Bemühen das Bildungsniveau eines Volkes zu heben und zu befestigen suchen. Verwerflich aber ist jener Standpunkt geistigen Hochmuts, der mit Verächtlichkeit auf ein niedrigeres Bildungsniveau herunter- schaut. Auch der Rundfunk hat sich in seiner Programmführung vor diesem geistigen Hochmut zu hüten. Er darf nicht in luftleerem Raum eines überspitzten und damit massenfremden Bildungsideals wirken. Er soll im Gegenteil seine Zelte mitten im Volke auf- schlagen, den Geschmack des Volkes durch systematische Arbeit veredeln, sein Bildungsniveau nicht mit Hochmut belächeln, sondern mit-Liebe und eifernder. Hingabe heben.,
„Wiederum stehen wir am heurigen Lage vor dieser großen Schau der Wirtschaft, der Technik, der Kultur und der Politik auf einem der wichtigsten Teilgebiete unseres öffentlichen Lebens. Was ehedem nur Angelegenheit der daran unmittelbar interessierten Kreise war, ist nun Sache der Nation und wird von der Welt respektvoll und vielfach mit Neid beachtet. Möge auch von der diesjährigen Schau des deutschen Nundsunkschafsens ein starker Impuls ausgehen. Möge auch sie mithelfen, die deutsche Volksgemeinschaft zu zimmern und die Kraft und die Fähigkeit des Rundfunks selbst zu vermehren. Glück und Frieden den deutschen Menschen zu bringen. Ich verbinde mit diesem Wunsche meinen und des Volkes Dank an alle die, die an der Gestaltung des Deutschen Rundfunks Mitarbeiten, vom Intendanten bis zum letzten Arbeiter. Das ganze Volk ist täglich Zeuge dieser Arbeit und es will, daß sie getan werde, im Geiste der Freude, die alle Deutschen am Werk- und Feiertag verbindet. In diesem Sinne erkläre ich die Große Deutsche Funkausstellung 1936 in Berlin für eröffnet."
mit den modernsten Mitteln von den bei den Roten befindlichen ausländischen Kommunisten organisiert worden ist. Diese Tatsache erklärt das langsame Vorwärtskommen der Nationalisten. Hinsichtlich der Verluste am Donnerstag steht ziemlich einwandfrei fest, daß sie bei den Nationalisten etwa 20 Tote und bei den Roten 130 Opfer betragen haben. Der Freitag vormittag ist ruhig verlaufen. Lediglich die schweren Geschütze der Noten geben in unregelmäßigen Abständen Stö- rungsfener auf die Höhen südlich von Jrun ab. Gegen Mittag erschien ein nationalistisches Flugzeug, das längere Zeit über San Macrial bei Behobia kreiste und die dort befindlichen roten Felsbefestigungen mit guten: Erfola Planmäßig bombardierte.
Rom, 28. August. Ueber das Verbot der Ausfuhr von Waffen und Kriegsmaterial ist im Laufe des Freitag ein Dekret unterzeichnet und veröffentlicht worden. Das Ausfuhrverbot bezieht sich auf die direkte oder indirekte Ausfuhr, die Wiederausfuhr oder den Trans- sit von Italien nach Spanien, den spanischen Besitzungen oder der span. Marokkozone bestimmten Waffen, Munition und Kriegsmaterial, wie auch von montierten oder anseinandergenommenen Flugzeugen und Kriegsschiffen.
General Mdz-Smigly nach Varls abgereist
Warschau, 28. August. Der Generalinspekteur der polnischen Armee, General RYdz- Smigly, hat am Freitag um 17 Uhr mit dem Wiener Zuge Warschau in Richtung Paris verlassen. In seiner Begleitung befinden sich der Chef des Generalstabes, General Stachiewicz, und der Chef des Jnspektions- büros des Generalinspektorates. Oberst Strzelccki, sowie zwei Adjutanten.
Die'Meldung über den Bombenab- wurfeinessPanischenrotenFlug- zeuges auf französischem Gebiet wurde am Freitag amtlich bestätigt. Außerdem hat am Donnerstagabend auch noch ein zweites spanisches Marristenflugzeug zwei Bomben in der Nähe des französischen Ortes Biriatu abgeworfen. Auch mehrere Granateinschläge der roten Artillerie auf der französischen Seite der Grenze konnten festgestellt werden. Durch Jnfanteriegeschosse wurden im Laufe des Donnerstag drei Personen französischer Staatsangehörigkeit leicht verwundet.
Nach den letzten hier vorliegenden Meldungen aus Spanien sollen die Nationalisten einen konzentrischen Angriff auf die Stadt Oviedo unternommen haben, wobei die Truppen der Madrider Regierung 500 Tote verloren haben. Nach einem Bericht aus dem Hauptquartier der Militärgruppe sollen die südwestlich von Madrid bei Toledo gelebenen Waffen- und Munitionswerkstätten, die als einzige der Regierung verblieben seien, durch ein Unternehmen der Nationalisten zerstört worden sein. — Aus der gleichen Quelle kommt die Nachricht, daß drei Regierungsflugzeuge abgeschossen wor- den seien.
Am Donnerstagabend fand zwischen Bilbao und Madrid eine Funkverstänoiguna statt, in deren Verlauf der rote Oberbefehlshaber von Bilbao mit schlecht verschleierten Deckworten die Hauptstadt um Entsendung Von Reservemannschaften und Material bat. Diese Bitte ist jedoch von Madrid abschlägig beschieden worden. Der Radiosender Coruna teilt mit, daß die im Besitz der Marxisten befindliche Stadt Gijon ebenfalls Madrid um Unterstützung gebeten habe, ohne eine positive Zusage erhalten zu haben. Ferner sollen im Gua- darrama-Gebirge zahlreiche Angehörige der zivilen Garde zu den Nationalisten übergegangen sein.
Der Rundfunksender San Sebastian gibt in einem Aufruf an die Bevölkerung bekannt, daß die Elektrizitätswerke nicht mehr genügend Strom Herstellen können, weshalb der Verbrauch ganz wesentlich eingeschränkt werden müsse. Kraftmaschinen, Haushaltungsgeräte usw. dürfen nicht mehr betrieben werden. In jeder Wohnung dürfe nur noch eine kleine elektrische Birne brennen. Dieser Aufruf zeigt, daß die das Elek- trizitätswerk versorgenden Wasserkräfte bereits von den Nationalisten besetzt sind.
Reibungen
an der französisch-spanischen Grenze
Zwischen dem nationalistischen Gouverneur von Pamplona und der Leitung der französischen Grenzpolizei ist eS zu einer Auseinandersetzung gekommen, weil der Gouverneur der Ansicht ist. daß von der französischen Seite der Grenze, von Biriatu aus, auf die nationalistischen Truppen ge- schossen worden sei. Wie aus Pamplona gemeldet wird, soll der Militärgouverneur an die französische Grenzpolizei zugleich mit einer Beschwerde die Aufforderung gerichtet haben, künftig jedes Eingreifen von französischem Gebiet aus restlos zu unterbinden, da er andernfalls gezwungen wäre, seinen
Stillstand des Angriffs vor Irnn
Neue marxistische Greuzverleguogeu