84. Jahrgang Nr. 20Y

Freitag den 28. August 1838

Der EnztAer

LcälväAlscüe (Hrowik

Stuttgart, 27. August. (Vermögens- ein zieh» na.) Nach einer Verfügung des Württ. Pol. Landespolizeiamts werden die Sachen und Rechte der Elise Wolf, geb. Dreibholz, Ehefrau des flüchtigen kom­munistischen Schriftstellers und

A r z t e s Dr. m e d. F r i e d r i ch W o l f, zu­letzt wohnhaft in Stuttgart, Zeppelinstraße 43, entschädigungslos zugunsten des Landes Würt­temberg eingezogen.

Süßen, OA. Geislingen, 27. Aug. (Zwi­schen zwei Lastwagen ei n g e kl e m m t.) Während die Insassen eines Fernlastzuges mit Reifenwechseln beschäftigt waren, wollte ein anderer Lastzug mit Anhänger den par­kenden Lastzug überholen. Im gleichen Augenblick kam aus der entgegengesetzten Richtung ebenfalls ein Lastwagen mit An­hänger. Der Lenker des überholenden Last­zuges, dem durch das Erscheinen des dritten Lastzuges die Fahrbahn versperrt war, steuerte, um einen Zusammenstoß zu vermei­den, nach rechts. Dadurch wurden beide an dem Lastzug arbeitende Fernfahrer ein- eklemmt. Einer von ihnen konnte erst efreit werden, nachdem der Lastwagen etwas rückwärtsgefahren war. Beide Verunglückte wurden, da sie schwere innere Ver­letzungen erlitten haben, in das Kreis­krankenhaus Göppingen eingeliesert.

Ulm, 27. Aug. tGrei 8 tödlich über- sa h r e n.) In N e u - U l m wurde der 83jäh- rige Rentner Matthias Schußler beim Neberqueren der Straße von einem Last­wagen überfahren und getötet. Der Fahrer hatte versucht, durch Ausfahren auf den Gehweg auszuweichen, konnte das Unglück jedoch nicht mehr aufhalten.

Ludwigsburq, 27. August. (Beim Aus­ziehen der Schublade tödlich ge­stürzt.) Ein eigenartiger Unfall, der ein Menschenleben forderte, trug sich in einer Wohnung der Weststadt zu. Dort wollte die 28jührige Tochter des Hauses eine Schub­lade öffnen, die stark klemmte. Sie zog mit aller Kraft, als plötzlich die Lade nachgab nnd das Mädchen rücklings zu Boden stürzte. Dabei schlug es mit dem Hinterkops so un­glücklich aus, daß cs bewußtlos liegen blieb. Bald nach seiner Einlieferung ist es dann im Kreiskrankenhaus einer Gehirnblu­tung erlegen.

Elektrskarren »verschlügt sich

Feuerbach, 27. August. In der Annastratze in Feuerbach überschlug sich ein mit 4 Perso­nen besetzter Elektrokarren, der plötzlich wegen eines alten, schwerhörigen Mannes stark abge­bremst werden mußte. Machend der Lenker nur leicht verletzt wurde, mußten die anderen Mitfahrenden wegen ihrer erlittenen Ver- l-tzungen in das Krankenhaus verbracht werden.

Schwaches Ravbeben

Stuttgart, 27. August. In der Nacht auf Donnerstag wurde an den württembergischen Erdbebenwarten Stuttgart, Ravensburg und Meßstetten .ein schwaches Nahbeben ausgezeichnet. Die erste Vorläuferwelle, die aber sehr schwach war, traf in Stutgart um 0 Uhr 83 Minuten 34 Sekunden ein und die

zweite um 0 Uhr 33 Minuten A Sekunden. Die daraus berechnete Herbem ckrnung von Stuttgart beträgt rund 150 Kilometer. Nähere Angaben über die Richtung nach dem Herd lassen sich nach den Stuttgarter Auf­zeichnungen allein vorerst nicht machen. Als Herdgegend kommt in erster Linie das"Gebiet zwischen südlichem Schwärzwald und Bodensee in Frage.

Znime Geschlossenheit verhllst zur äußeren Freiheit

Stellv. Gauleiter Schmidt spricht zu 600 Lehrern und Lehrerinnen

Leutkirch, 27. August. In der Turnhalle sprach der stv. Gauleiter Schmidt vor 600 Erziehern und Erzieherinnen der NSLB.- Schulungslager Leutkirch, Jsny und Kißlegg. In einer zweistündigen Rede wies der stv. Gauleiter auf die große Zeitenwende in politi­scher und weltanschaulicher Beziehung hin, die der Nationalsozialismus gebracht hat. Die Ideen, die der Nationalsozialismus in Deutsch­land aufgeworfen hat, sind für ganz Europa entscheidend geworden. Deutschland ist seiner inneren geistigen Ent­wicklung umJahrzehntevorauS. Spa- nien, wo der Bolschewismus einen Eckpfeiler gegen den Nationalsozialismus Herausbrechen will, ist ein glänzendes Beispiel der weltan­schaulichen Ausemandersetzung unserer Zeit. Diese Erhebung ist auch ein Schulbeispiel da­für, daß die Kraft gegen den Bolchewismus nichtausdenKonfessionen erwächst, so wenig wie bei uns. Deshalb beansprucht der Nationalsozialismus die politische und welt­anschauliche Totalität.

Tie Gegner des Nationalsozialismus sollten sich an die Brust klopfen und dem Führer dan­ken, daß er sie vor dem Schicksal Spaniens be­wahrt hat.

Hetlbronn, 27. August. Am Mittwochabend trat die schwäbische Hitler-Jugend den Adolf- Hitler-Marsch nach Nürnberg an. Auf dem von Menschenmengen umsäumten Marktplatz hatten sich zu Ehren der zu verabschiedenden 55 Hitler-Jungen aus allen schwäbischen Bannen, die 13 Bannfahnen der schwäbischen Hitler-Jugend nach Nürnberg tragen, einge­funden: der Standort Heilbronn der Hitler- Jugend, Ehrenformationen der SA.. PL., des Arbeitsdienstes und der Wehrmacht. Die Feier wurde eingeleitet mit einem Neiterlied und dem LiedDie Welt gehört den Führen­den", begleitet von einer Kapelle der Wehr­macht im Wechsel mit Fanfaren der Hitler- Jugend, die auf dem Kiliansturm aufgestellt waren. Hernach sang die Hitler-Jugend Ger­hard Schumanns PreisliedWenn die Fah- nen und Standarten".

Nachdem dann die Marscheinheit auf dem Marktplatz einmarschiert und dem Gebiets­führer, gemeldet war, verabschiedete Gebiets- sichrer Sundermann die Marscheinheit mit einer Ansprache, in der er der Begeiste­rung und Hingebung der Jugend zu Beginn des Weltkriegs gedachte und des Geistes der Flandern-Regimenter, deren Fahnen ein Symbol der Tapferkeit seien. Die Hitler-

Die Auseinandersetzung in Europa steht ganz unter dem Gegensatz von Bolschewismus und National'ozialismus. Wenn das deutsche Volk innerlich geschlossen ist, dann wird der außenpolitische Weg in die Zukunft genau so erfolgreich sein, wie in den letzten drei Jahren.

Er wandte sich gegen die unselige konfessio- nelle Zerreißung des Volks und hob dessen bio­logisch und blutmäßig gebundene Einheit her- vor. Er mahnte die Erzieher, in der Jugend hauptsächlich das Soldatische und He­roische zum Schwingen zu bringen. Der Redner wandte sich energisch gegen den seeli­schen Terror, mit dem vielfach gegen die Deuts cheSchule gearbeitet wird. Er schloß mit einem packenden Appell, hinter den großen Führer zu treten, der den Marxismus, Ver­sailles und die Parteien zerschlug. Oberstudien, direktor Dr. Hoffn. ann, der Leiter des Leutkircher Schulungslagers, dankte dem Red­ner und schloß mit einem Bekenntnis zum Nationalsozialismus.

Sas Ende eines SMtaviers

Sicherungsverwahrung für einen Groß­schwindler

Stuttgart, 27. August. Der 54 Jahre alte ledige Eugen Röslin von Rottenburg wurde von der 5. Strafkammer wegen 11 Verbrechen des Rückfallbetrugs und wegen erschwerter Urkundenfälschung zu 5 Jahren Zucht, ha usund5Jahren Ehrverlust ver. urteilt. Außerdem wurde die Sicherung 8- verwahrung angeordnet.

Der Angeklagte, ein außerordentlich Phantastischer Ps y ch opath mit 18 Vorstrafen, hatte im Sommer 1932 im Kreis Münfingen ein Rittergut -um Preis von 300 000 NM. gekauft, ohne einen Pfen- nig Geld zu besitzen und lediglich in der Ab­sicht,, sich auf Grund des notariell beglaubig-

Jugeüv M bereit, zu verteidigen, was heute erreicht ist, und zu bewältigen, was uns noch bevorsteht. Anschließend hielt Stellv. Gauleiter Schmidt eine anfeuernde Ansprache. Er erinnerte daran, wie Adols Hitler dem deut­schen Volk eine neue revolutionäre Idee ge- geben habe, und wie er auch den Parteitag von Nürnberg so ganz anders als die Partei­tage früherer Parteien gestaltet hat, bewußt im Gegensatz zu allem bisherigen. Die Ju- gend marschiere als Träger dieser Idee und folge mit Begeisterung den Fahnen. Durch strenge Zucht und Disziplin wolle die Jugend zu deutschen Männern und Frauen werden. Sie soll lernen, Dienst zu tun an der Nation und an der Gemeinschaft und einander Ka­merad sein. Der Parteitag soll zeigen, daß in Deutschland eine Macht lebendig ist, die der Welt zum Bewußtsein kommen soll.

Nach dem Gesang des Liedes der Hitler- Jugend gab der Gebietsführer den Befehl zum Abmarsch. Der Führer der Marschein- heit, Nnterbannführer Trinkle, ließ hier­auf abmarschieren. Unter Vorausmarsch des Hitler-Jugend-Musik- und Spielmannszuges zog die Marscheinheit vorbei an der Tribüne und setzte sich in Bewegung nach Weinsberg, wo sie zum erstenmal übernachtet.

ten Kaufvertrags einen weiträumigen Kredit als Rittergutsbesitzer zu eröffnen, was ihm jedoch nicht gelang, da sich keine Darlehens­geber fanden. Der Verkäufer des Guts da­gegen ist um 1000 RM. geschädigt, die er für Aufwendungen zum Kaufabschluß veraus­gabte. Andere Betrügereien verübte der An­geklagte gegenüber einem Fabrikdirektor und einem Tiefbauunternehmer, denen er ins- gesamt 1800 RM. an Darlehen abschwindelte. Auch auf den Heiratsschwindel verlegte sich der Angeklagte, wobei er aber nur eine Frau um 270 RM. zu betrügen verstand; zwei andere rückten nicht mit dem erbetenen Geld heraus.

Wie schon früher, trieb der Angeklagte auch jetzt wieder einen überaus üppigen Schwindel mit Titeln und Vermögens­angaben. So bezeichnete er sich seinen Opfern egenüber bald alsRegierungsdirektor a.D.", ald alskolumbischer Staatswerstendirek­tor und Kapitänleutnant a. D.". bald als Baudirektor bei der Neichsbahndirektion Stuttgart" bald alsFreiherr von Röslin" oderFreiherr von Trimbach". Ferner sprach er von einer Erbschaft, die ihm von zwei Tanten in Amerika zufallen werde und wo­bei allein die Erbschaftssteuer 225 000 RM. betrage, -ann wieder hatte er in Holland 75 000 Gulden stehen, dann in Italien 60 000 Lire zu fordern. Mit der Sicherungsverwah­rung des Angeklagten ist dem Volksganzen zweifellos ein großer Dienst erwiesen worden,

so« deutsche Städte Wen Bäte

Stuttgart, 27. August.

Das Jahr 1934 brachte dem deutschen Weinbau einen Ernteertrag von 4,7 Mill. Hektoliter, 1933 einen Ertrag von 4.2 Mill. Hektoliter. Damit war die Weinernte, die in der Vergangenheit durchschnittlich 2 Mill. Hektoliter im Jahr betragen hat, wert über das Doppelte einer normalen Ernte gestie« gen. Auch 1936 ist nach dem bisherigen Stand der Weinberge wiederum mit einer Erntemenge zu rechnen, die kaum unter der von 1934 liegen wird. Drei Rekordernten wird der deutsche Weinbau also in drei aus- einanderfolgenden Jahren erleben, und auch der Nichtfachmann kann sich vorstellen, welche Schwierigkeiten der Absatz dieser riesigen Erntemengen dem Winzer bereitet. Zwei- hunderttausend Weinbauernfamilien, d. h., rund 1 Million Menschen aus den bedeu­tendsten deutschen Weinbaugsbieten am Rhein und Main, an der Mosel, Saar, Ruwer, Nahe und Ahr und in Franken, sehen mit Spannung auf den Absatz dieser riesigen Erntemenge und sind mit ihrer gan­zen wirtschaftlichen Existenz davon abhängig, ob es gelingt, diese Rekordernten unterzu­bringen.

Wie im Herbst vorigen Jahres, so wird auch in diesem September durch eine plan­voll vorbereitete Werbewoche die deutsche Traube und der deutsche Wein der Verbraucherschaft nahegebracht. Das ganze Volk wird beimFest der deutschen Traube und des Weines" vom 19. bis 27. September 1936 durch verstärkten Verzehr von Trauben, Wem und Most den Absatz der Weinernte erleichtern heiserst 900 deutsche Städte haben die Patenschaft für notleidende Orte der deutschen Weinbau­gebiete übernomn.--,,

Schwäbische Hitlerjugend marschiert zum Neichsparleitag

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Urheber-Aechlsjchutzr vre! Quellen-Verlag, köaigsbrück lBez. Dressen- 47,

Die Mittagszeitungen brachten Nachrichten über Robbys Kampf. Hilde verbrachte zwei Stunden damit, sorgfältig jede Zeile in den vielen Blättern, die in Berkendts Sport­büro geschickt wurden, zu lesen. Sie war jetzt sehr gespannt auf Robbys persönlichen Bericht.

Abends packte sie ihre Sachen etwas eher zusammen. Wenn Berkendt auf Reisen war, durfte sie sich das erlauben. Sie war so froh und beschloß, heute irgend etwas zu unter­nehmen und für sich Robbys Sieg zu feiern. Auf der Treppe traf sie noch den Briefträger. Rasch ging sie mit ihm noch einmal zurück, aber trotz der sehnsüchtigen Hoff­nung war für sie nichts dabei.

Heute wandte sie sich nach der entgegengesetzten Rich­tung wie gewöhnlich. Es war schon dämmrig, und sie be­merkte nicht, daß aus dem Schatten der gegenüberliegenden Straßenseite ein junger, großer Mann trat und ihr folgte. Er ging in einigen Schritten Abstand hinter ihr her, bis zur nächsten Ecke. Dann rief er sie an:Hilde!"

Sie drehte sich auf der Stelle um. Einen Moment stand sie wie erstarrt. Ihre Augen hatten einen ungläubigen -Ausdruck. Ihr Ausruf klang mehr fragend als freudig: Robby, du?"

Ja, ich. Da staunst du, was?" Er machte einen Schritt auf sie zu, zog sie an sich, und vor den schmunzelnden Ge­sichtern der wenigen Leute, die auf der Straße waren, gab er ihr einen Kuß.So, und nun komm' ins Dunkle, damit mich keiner erkennt." Er drückte seinen weichen Hut tief ins Gesicht, schlug den Mantelkragen hoch, und zog Hilde mit sich, die noch völlig fassungslos war.

Zärtlich drückte sie sich in seinen Arm.Wie kommst du denn bloß her. Robby? Ich denke, du sitzt in Paris. Dein

Telegramm habe ich heute früh bekommen, und eben noch auf einen Brief gehofft."

Ganz einfach, Hilde. Mit'm Flugzeug. Hochpatente Angelegenheit. Ich bin deinem Chef, meinem hochverehrten Manager, mal wieder ausgekniffen." Er lachte spitzbübisch. Darin habe ich ja Routine. Ich bin bloß gespannt, wo sie mich suchen werden. Und was Tuslar und Knacknuß sagen." Sein Gesicht strahlte vor Vergnügen, seinen drei ewigen Aufpassern geschickt entwischt zu sein.

Sie beschlossen, in ein ganz kleines Lokal zu gehen, wo Robby möglichst nicht erkannt wurde. Noch unterwegs er­zählte Robby ausführlicher von seiner Flucht und der fabel­haften Luftreise.

Hilde sah ihn an, als ob er eine große Heldentat voll­bracht hätte. Und nun erzähl' mal, wie's mit deinem Kampf war, in den Zeitungen steht ja nichts."

Viel zu erzählen gibt's auch nicht, Hilde. Das ging ganz schnell: ich wußte selbst kaum wie, bis der lange Kerl dalag."

Hast du was abbekommen?"

Rein gar nichts. Zwei, drei Schläge. Es ist aber nichts zu sehen."

Und dann bist du gekommen. Wie kam denn das bloß?"

Robby drückte Hilde fest an sich.Ich wollte nicht vier Wochen ohne dich sein. Wäre ja Wahnsinn. Endlich habe ich dich, und dann soll ich gleich wochenlang verreisen? Das wäre ja gelacht. Berkendt habe ich einen Zettel hingelegt, sie sollen schon Vorfahren nach Amsterdam. Übermorgen abend wäre ich pünktlich zur Stelle.

Verliebt und glücklich schmiegte sich Hilde eng an ihn. Sie brauchten nicht sehr weit zu gehen, bis Robby das ge­eignete Lokal gefunden hatte. Es war eine kleine nette italienische Weinstube, wo es ausgezeichneten Chianti gab, in die er sie führte. Sie setzten sich in eine Nische, wo sie durch grüne Blätter und Weinreben vor neugierigen Blicken geschützt waren.

Sie stießen an. Eine kleine Kapelle spielte italienische Musik. Sie sprachen gar nicht viel.

Sväter fragte Robby:Meinst du. wenn ich deutscher

Meister bin, würde dir dein Vater erlauben, daß du mich heiratest?"

Hilde lächelt über sein unglückliches Gesicht, und fuhr ihm durch das Haar.Ich glaube nicht, daß mein Vater zwischen Boxer und Meisterboxer einen Unterschied machen würde. Aber vielleicht nimmt er doch noch eine andere Meinung von Boxern an, wenn du uns öfter besuchst. Er hat schon ein paarmal nach dir und deinem Beruf gefragt."

Ach, Hilde, ich bin so froh, daß ich dich habe. Und hörst du, morgen mußt du dir den ganzen Tag freinehmen, da kann kommen was will. Wir fahren irgendwo 'raus, und es muß wunderschön werden."

Ich weiß nicht, ob das geht, Robby. Ich habe doch"

Nichts hast du zu haben. Du mußt einfach kommen, der morgige Tag gehört mir. Dafür bin ich überhaupt her­gekommen. um einmal einen ganzen Tag mit dir zusammen zu sein. Außerdem mußt du ja deine Sekretärinnenstelle sowieso bald an den Nagel hängen."

Muß ich wirklich, Robby?" lachte sie ihn an.

Ja, wirklich. Zum Wohlsein!" Sie hoben ihre Gläser.Und vergiß vor allen Dingen nicht, daß kein Mensch wissen darf, daß ich hier bin. Ich wohne in einer kleinen Pension am Zoo, unter falschem Namen. Morgen abend fahre ich dann nach Amsterdam, und das Zwischen­spiel hier bleibt unser Geheimnis! Verstanden?"

Ja, verstanden!" Mehr konnte sie nicht sagen, denn Robby hatte sie ganz fest an sich gezogen und bedeckte ihr schönes Gesicht mit Küsse"

XXVI.

Sie waren auf der weiten Havel. Robby ruderte. Außer ihrem waren wenig Boote auf dem Wasser. Der Fluß glitt ihnen mit sanften, hellgrünen Wellen entgegen, und die flachen User mit den hohen Kiefern im weißen Sand wanderten langsam vorüber. Möven flogen sanft und leise durch die Luft, und Hilde sah ihnen stumm zu, mit zurück­

gebogenem Kopf.

sFortlckuna lolat.'.