Aus dem Heimatgebiet

FF.

Ein dritter Transport Deutscher aus Spa­nien traf gestern abend hier ein. Wie üblich hatten sich die Formationen der Partei sowie die hiesige Einwohnerschaft am Stadtbahnhof eingefunden, um den Gästen einen würdigen Empfang zn bereiten. Die Stadtkapelle War wiederum im Dienst der Sache tätig, indem sie dem Empfang den stimmungsvollen Rahmen gab. Nach dem gemeinsamen Marsch zum Marktplatz wurden die deutschen Volks­genossen ans Spanien in das Hotel zum Bären" geleitet. Dort wurde ihnen durch den stv. Ortsgruppenleiter Barth ein herz­licher Empfang zuteil. Anschließend bekamen die von der Reise ermüdeten Gäste ihre Quar­tiere zugewiosen. Die NS-Frauenschaft hatte die Frauen und Kinder der Spanien- Deutschen auf gestern nachmittag in den Bären"-Saal eingeladen und sie mit Kaffee und Kuchen bewirtet.

Ein Ausreißer. Eine schlimme Hetzjagd hatte gestern vormittag ein hiesiger Land­jägerbeamter zu bestehen. Von derEyach­brücke" war gemeldet worden, daß sich auf der Höhe des Dreimarksteius bei Dobel ein herren­loses Pferd herumtreibe. Diese Meldung er­wies sich als richtig. Es war jedoch äußerst schwierig und überaus gefährlich, das veräng­stigte, scheue. Tier cinzufangen. Nicht weniger als anderthalb Stunden dauerte die Jagd nach dem Pferd, das in gefährlichen Situationen einfach auf den Verfolger losging und ihn zn überrennen suchte. Viele Kilometer weit ging cs durch den dichtesten Wald, bergauf und bergab, über Stock und Stein, bis es dem Landjägerbcamten gelang, das Roß in Rich­tung Eyachtal abzndrängen und dort noch Unterstützung durch zwei Männer herbeizu- rufen. Schließlich war ein Entrinnen nicht mehr möglich und an den Strick genommen, ließ sich das stattliche Tier, das sich als ein herrenloses Militärpferd herausstellte, nach Neuenbürg abführen, wo es nunmehr auf seinen Herrn wartet.

Die letzten KdF-Gäste werden verabschiedet. Als die KdF-Urkttiber aus Sachsen hier an- kamon, zeigte sich das Wetter nicht gerade von seiner besten Seite. In Mäntel gehüllt, konn­ten sie anfangs nur kürzere Spaziergänge machen. Der Wettergott hatte jedoch ein Ein­sehen und bald sah man täglich größere oder kleinere Gruppen unter der Führung des Wandcrführers Bäzner die Umgebung Bir­kenfelds abstreifen. Ueberhaupt hat sich hier ein sehr gutes Einvernehmen zwischen Bir­kenfeldern und Sachsen entwickelt. Als am Abschiedsabend der Zauberkünstler ein Mäd­chen aus Sachsen fragte, was es sich von ihm wünsche, bekam er zur Antwort:Noch 14 Tage Erholung in Birkenfeld". Auf einem Ausflug in den Schwarzwald und an den Bodensee hatten die Urlauber Gelegenheit, unser schönes Schwabenland kennen zu ler­nen; außerdem besuchten viele im Großkraft­wagen Karlsruhe und Stuttgart. Die schwä­bische Landeshauptstadt hat den Besuchern be­sonders gut gefallen.

Das gute Verhältnis der Birkenfeldcr zu ihren Gästen kam auch beim Abschiedsabend im Gasthaus zumLöwen" zum Ausdruck, wo im gutbesetzten Saal alles in bunter Reihe durcheinandersaß. Den Abend eröffncte Pg. Proß in Vertretung des Ortswarts für KdF. In seinen Abschicdsworten sprach er den Wunsch aus, daß er im nächsten Jahr wieder möglichst viele bekannte Gesichter aus Dresden hier sehen möchte. Der Abend war diesmal besonders reich an Darbietungen. Das Quar­tett des hiesigen Fußballklubs hatte sich wieder in selbstloser Weise zur Verfügung gestellt und erntete mit seinen Männerchören reichen Bei­fall. Der Ansager Meyer-Naß einer Stutt­garter Künstlcrgruppc zeigte sich zugleich als Zauberkünstler und brachte bald die richtige Stimmung unter die Anwesenden. In der bunten Nummernfolge hörte man Fräulein Elisabeth Wende aus Stuttgart, die mit an­genehmer Sopranstimme verschiedene Lieder sang. Ein Meisterjongleur führte die un­glaublichsten Sachen vor und der Akkordeon­spieler Weymer zeigte sich als Meister in der Beherrschung seines Instruments. Auch der hier schon bekannte und beliebte Kunstpfeifer Manzaro aus Karlsruhe unterhielt die Zu-

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^Vir richten an alle kamilien des Serirks, welche ^n§ehüri§e im ^uslanck haben, clie Litte, uns cleren Namen, HnschM unck kbwanckerunZHghr mitruteilen. Oer Onrtüler" will allen ^usvanckerern un­entgeltlich einen Oruü aus cler alten Neimat sencken unä ihnen clamit eine breucle bereiten!

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Hörer aufs beste. So ausgefüllt, verflossen die Stunden nur allzurasch und ein gemütlicher Tanz beschloß die wohlgelungene Veranstal­tung.

In der Frühe des Donnerstags fuhren die Urlauber wieder mit dem Sonderzug in ihre Heimat. Viele aus der Einwohnerschaft Bir­kenfelds und die Musikkapelle gaben ihnen das Geleite zum Bahnhof.

Der hiesige Sängerbund brachte am Mitt­woch abend seinem treuen, aktiven Sänger Simon, der mit seiner Familie in seine Heimat nach Mitteldeutschland zieht, ein Ständchen. Die Sängerabteilung des FC. 08 unternimmt am Sonntag eine Fahrt in den Südschwarzwald.

In den letzten Tagen hören wir immer wieder dumpfe Zerknalle aus der Ferne. Die donnerartigen Schläge werden verursacht durch die Sprengungen, welche anläßlich des Baues der Reichsautobahn, die bei Niefern das Enz- tal überquert, ausgeführt werden müssen.

Sparsamkeit auch im Kleinen

Gegenwärtig wird nachhaltig daraus hinge- wirkt, daß alle Roh- und Hilfsstoffe, Nahrungs­mittel usw. möglichst restloser Verwendung zu­geführt werden. Der Kampf gegen den Ver­derb von Lebensmitteln ist in diesem Zusam­menhang besonders wichtig. Auch die Aus- Nutzung von Abfällen, Abwässern usw. wird

heute erfolgreicher durchgeführt. Gleichviel, an welcher Stelle Güter verbraucht oder benutzt werden, schonende und umsichtige Behandlung soll durchweg Platz greifen. Gerade auch im Kleinen, in iedem einzelnen Haushalt, soll sparsame Verwendung der verfügbaren Dinge zu einer Selbstverständlichkeit werden. Dieses schonende Umgehen mit allen Sachen bildet eine Ergänzung derjenigen Form von Spar- samkeit, die sich im Sparen von Geldbeträgen auswirkt. Im übrigen aber wird durch eine wirtschaftliche Verwendung der Güter vielfach erst die Voraussetzung für erhöhte Sparfühig. keit geschaffen. Wenn es im Einzelfall vielleicht nur Pfennige sind, die etwa aus dem Verkauf von Altmetall oder der besseren Ausnutzung von Lebensmitteln erübrigt werden können, auch diese Pfennige ergeben zusammen genom­men bald größere Beträge. Es muß dafür Sorge getragen werden, - diese kleinen Pfennigveträge auch angesammelt werden. Diesem Zwecke dienen u. a. Heimsparbüchsen, Wie sie beispielsweise die Sparkassen gern aus- jeden. Die gefällig aussehenden Heimsparbüch- en sind nicht nur eine Zierde für das Heim, re mahnen durch ihr Dasein auch alltäglich >aran, kleine und kleinste Summen zurückzu­legen, Sparsamkeit auch im Kleinen zu üben.

Der erste Tettnanger Hopfen verkauft. Am Samstag wurde der erste Hopfenhandel der neuen Ernte getätigt. Für Tettnanger Früh- Hopfen mittlerer Qualität wurden 250 RM.

bezahlt.

Die wahren Ursachen der spanischen Revolution

Bon D. Pcdrosa, Bnrgos, z. Zt. Neuenbürg

Die wahren Ursachen der Unzufriedenheit des spanischen Volkes liegen nicht in den letz­ten Zeiten. Ihre tieferen Wurzeln gehen Jahrhunderte zurück. Derjenige, der unsere Geschichte und die Psyche des spanischen Vol­kes nicht kennt, versteht nicht das Warum des Bruderkrieges und des gegenwärtigen Blut­bades. Jedermann hält den Spanier, auch den ungebildeten, für einen Menschen Von Haltung und einer natürlichen gewissen Kul­tur, die die mancher Völker übcrtrifft. Des­wegen ist es für den Ausländer unverständ­lich, daß sich die Söhne dieses Volkes heute schrankenlos und unmenschlich bekämpfen und töten.

Werfen wir einen Blick zurück auf unsere Vergangenheit, verfolgen wir aufmerksam die Geschichte von Spanien, so sehen wir, daß die­sem Volke immer die Ideale gefehlt haben. Es hat sich erzogen, gelebt und gekämpft ohne Ideale. Die Gründe liegen ans der Hand. Durch vier Jahrhunderte hindurch regierten in Spanien fremde Dynastien, die die Pro­bleme des spanischen Volkes weder verstanden noch mitgefühlt haben. Sie beuteten es nur aus, sie förderte» aber niemals das National­gefühl. Nur die katholische Kirche, als inter­nationale Macht, konnte mit Hilfe dieser fremden Herrscher, in unserem Lande gedeihen. Und was hat diese getan? Sie verdummte das Volk, um cs auszunutzcn. Es fehlte also in Spanien die moralische Kraft, das Natio­nalgefühl. wie cs z. B. der Deutsche besitzt. Das- WortNational" besteht für den Spa­nier nur im Wörterbuch. Niemand kennt seinen wirklichen Wert, niemand hat je na­tional gefühlt und fühlt es heute. Dies ist der Grund für viele nachteilige Erscheinungen. Eine von ihnen, vielleicht die bedeutendste, ist der Individualismus des spanischen Volkes. Der Spanier liebt weder die Volksgemein­schaft, noch kümmert und opfert er sich für sie. Die Schule müßte zum Nationalismus, zur Gemeinschaft erziehen. Aber, wo sind die spa­nischen Lehrer, und wer besucht die Schulen des Staates? Der Lehrer ist wie jeder Spa­nier individualistisch eingestellt und ein Staatsbeamter. Er lebt, wie alle Staats­beamten, ohne zu arbeiten. Der Lehrer unter­richtet ohne Interesse, seine Arbeit ekelt ihn an. Er geht nur in die Schule, um dort sechs lästige Stunden zu verbringen und wartet vom Morgen an darauf, daß sie möglichst schnell vergehen, um dann mit seinen Kollegen im Kaffeehaus zn plaudern. Und was die Kin­der betrifft, die diese Schulen besuchen, so entstammen sie den untersten Volksschichten, denen das Geld fehlt, sie in gute Schulen zu schicken. Die besseren Kreise schicken ihre Kin­der in Privatschulen, die Reichen lassen sie in ihrem Hanse von Privatlehrern unterrichten. Der höhere Unterricht erfolgt in derselben Weise. Die meisten Schüler gehen zur höheren Schule und zur Universität nur zu den Prü­fungen. So erzieht man die spanische Ju­gend, ohne Ideale, ohne Gcmeinsinn. Die Liebe mir zur Familie, d. h. der Individua­lismus, ist sehr stark ausgeprägt, die Liebe zn Volk und Staat, der Nationalismus, ist gleich Null. Auf Grund dieses Individualismus, der von den Königen und Staatsmännern ge­fördert wurde, sind viele Familien Millionäre geworden. Andere, die meisten, die weniger Glücklichen, sind in der Armut verblieben. Die Einführung der Republik hat daran nichts geändert. Diese Leiden so entgegengesetzten Stände wollen nichts voneinander wissen. Da­raus erklärt sich der Kampf zwischen reich und

arm. Der Reiche ohne jegliches soziale Gefühl versucht den Armen durch Hungerlöhnc ans- zunutzen, und der Arme lebt immer in Wut und Hatz auf seinen Ausbeuter. Die Kirche stand immer auf Seiten der Reichen, weil sie dort etwas erhoffen und erwarten konnte. Den Armen tröstete sie nur mit dem Himmel­reich. Den spanischen Regierungen fehlte ebenfalls jedes soziale und nationale Gefühl. Sic waren immer zusammengesetzt aus Macht­hungrigen, die ihren Beutel möglichst schnell ans Kosten des Volkes füllen wollten. Sie haben bis heute nicht das kleinste nationale Werk geschaffen. Auch die Staatsmänner der Linken, behaftet mit vielen Fehlern, sind nur !ms Werkzeug der Freimaurerei, der sie weit­gehende Unterstützung während der Diktatur Primo de Rivcras und in der Verbannung zu verdanken haben.

Aber heute sind wir im 20. Jahrhundert. Der Arbeiter, verzweifelt durch seine soziale Lage, denkt nur daran, seinen Unterdrücker zu vernichten und alles zn zerstören, da cs für ihn keine Hoffnung gibt, seine Lage zu ver­bessern. Ihm sagen natürlich am meisten die Lehren zu, die ihm zeigen^ wie er ohne Arbeit leben kann, daß er zerstören mutz, um die Gleichheit zu erreichen, die keinerlei Autorität anerkennen und ihm dadurch jede Aktionsfrei­heit geben. Mit einem Wort, die Lehren vom Anarchismus.

So lebte Spanien und so lebt es noch heute und über dem Lande schweben die Raubvögel, begierig, es zu verschlingen. Aber die Stunde des Erwachens ist gekommen. Alle zerstören­den Elemente müssen vernichtet werden. Einige tapfere und kühne Generäle, unterstützt von dem Teil des Volkes, der den inneren Frieden, Ordnung u. nationalen Aufschwung wünscht, wollen dies verwirklichen. Es wird noch viel Blut und Opfer kosten, aber wir zweifeln nicht an dem endlichen Erfolg.

Wir wollen ein neues, nationalsozialistisches Spanien, so wie das Deutschland Hitlers. In Deutschland verwirklichte den Umschwung eine starke Partei, die geduldig und ohne Blutver­gießen ihren Weg zur Macht ging. In Spa­nien haben wir unglücklicherweise weder eine nationalsozialistische Partei noch andere eini­gende Tendenzen. Es bestehen nur einige poli­tische Gruppen mit mehr oder weniger inter­essanten Namen, aber ohne viel Mitglieder. Eine Ausnahme bilden die Sozialisten, die eine starke und disziplinierte Organisation ge­schaffen haben. Wenn unser Heer nicht von der Freimaurerei durchsetzt und untcrhöhlt wäre, hätten die Generäle nicht diese Schwie­rigkeiten zu überwinden, die Blutströme wären nicht geflossen, der Bürgerkrieg ver­mieden worden.

Nun, da die Revolution marschiert, können wir nicht mehr nachgeben. Es gilt Spanien zu erneuern, die Mentalität des Volkes zu wandeln, um den großen Nationen zu folgen.

Die Vereinbarungen Swifchen Berlin unö Men

Von Uezierungsassessor vr. von Sckneven

Die Vereinbarungen zwischen der deutschen und der österreichischen Regierung vom II.Juli 1936 sehen außer der politischen Befriedung des beiderseitigen Verhältnisses auch eine Be­lebung des Wirtschaftsverkehrs zwischen beiden Ländern vor. Es haben daher in Berlin Be-

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Partei.

! Gauoraanisationsamt

1 7/36/8tx.

Betr. Beschaffung von Hoheitsfahnen. -

Unter Bezugnahme auf diesbezügliche frühere Anordnungen wird nochmals daraus hingewiesen, daß Beschx'fungen von Hoheitsfahnen, sowie das Anbringen von entsprechenden Fahnenspiegeln an übernommene NS.-Hago-Fahnen und dergl. aus organisatorischen Gründen vorläufigzurück- gestellt werden müssen. Es wird jedoch zur gegebenen Zeit noch bekanntgegeben, wenn diese Verfügung als aufgehoben anzusehen ist. Es sei aber jetzt schon darauf aufmerksam gemacht, daß derartige Anschaffungen sowie Umänderungen in jedem einzelnen Falle dem Gauorganisationsamt zur Genehmigung vorgelegt werden müssen.

Letr. Sonderrundschreiben Folg« 13/36 Verteiler 12/K vom 22. August 1936. Meldung 2. Sep­tember 1936 über die Anzahl der in den Kreisbereichen vorhandenen Blöcke.

Diese Meldung hat selbstverständlich auch die Anzahl der auf Grund der Block- und Zellen­neuordnung jeweils im Kreis erstellten Haus­gruppen zu enthalten.

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Hitlerjugend Bann 126. Sämtliche Unter­bann- und Gefolgschaftsführer haben zu der am Samstag/Sonntug stattfiudenden-Hrer- taMng im Freizeitlager Altheim zu erschei­nen. Urlaub ausgeschlossen. Beginn Sams­tag 18.00 Uhr, Ende Sonntag 12.00 Uhr. Der Gebietssührer wird sprechen.

Außerdem haben von dem Unterbann alle WS-, Presse- und Kulturreferenten zu er­scheinen. Bannführung 126.

HF Schar Neuenbürg. Die ganze Schar tritt heute abend Punkt 19 Uhr 40 in tadel­loser Uniform am Turnplatz an. Der Unter- bannsührer nimmt einen Appell ab. Turn­kleidung kann trotzdem mitgebracht werden.

sprechungen darüber stattgefunden, welche Wege einzuschlagen sind, um eine Ausweitung des Waren-, Zahlungs- und Reiseverkehrs zu erreichen. Diese Besprechungen sind, wie ge­meldet worden ist, kürzlich abgeschlossen wor­den. Die dabei getroffenen Vereinbarungen Wurden soeben von deutscher und österrei­chischer Seite unterzeichnet. Bevor auf das Ergebnis der Besprechungen eingegangcn wird, ist es zweckmäßig, die Situation zu beleuchten, die die beiden Delegationen bei Beginn der Besprechungen vorfanden.

Die wirtschaftliche Verflechtung zwischen Deutschland und Oesterreich ist naturgemäß seit jeher außerordentlich stark gewesen. Sie ist auch in den letzten drei Jahren nur auf einem Gebiet, nämlich dem der reinen ^ergnügungs- und Erholungsreisen fast ganz unterbrochen worden, während auf anderen Gebieten, insbe­sondere dem des Warenverkehrs, xwar von einer gewissen Beeinträchtigung aber nicht von einer Unterbrechung die Rede sein konnte. Der Weg­fall des Reiseverkehrs, der insbesondere von Deutschland nach Oesterreich sehr stark war, hat natürlich die deutsch-österreichische Zah­lungsbilanz wesentlich beeinflußt. Es ist aller­dings kaum möglich, die Einnahmen Oester­reichs aus dem Reiseverkehr aus Deutschland auch nur einigermaßen zuverlässig anzugeben. Eine Aenderung der deutsch-österreichischen Zahlungsbilanz ist dagegen ziffernmäßig fest­zustellen, nämlich die Aenderung des Wertes des Warenverkehrs. Der Warenverkehr stellt den größten Posten in der deutsch-österreichi­schen Zahlungsbilanz dar.

Während die Einfuhr aus Oesterreich leicht gestiegen ist, ist die deutsche Ausfuhr ganz beträchtlich gesunken. Ter deutsche Ausfuhr­überschuß ist um rund 57 Millionen NM> oder um ungefähr 60 Prozent zurückgegan- gen. Dieser hohe Ausfuhrüberschuß war es aber gerade, der den starken Reiseverkehr nach Oesterreich ermöglichte. Er ermöglichte weiterhin die Steigerung zahlreicher weiterer Leistungen nach Oesterreich, denen gleich, artige Gegenforderungen gegenüber Oester­reich nicht oder nicht in gleicher Höhe gegen­überstanden. Es sind dies vor allem Strvm- lieferungen. Film- und andere Lizenzen, Ur­heberrechtsgebühren. Unterstützungen, Kapi­talzahlungen sowie Zahlungen der Reichs- Post und Reichsbahn. Ter Ueberschutz der Handelsbilanz hat in letzter Zeit nicht mehr ausgereicht, um diese Zahlungen reibungs­los zu leisten.

Hieraus ergibt sich, daß eine einseitige Er­höhung der Zahlungen von Deutschland nach Oesterreich, insbesondere für Reiseverkehr und für die Einsuhr österreichischer Waren, nicht aus dem augenblicklichen Schillinganfall be­zahlt werden kann. Ta eine Zahlung in De­visen außer Frage steht, kann der Gegen­posten in der Zählungsdifserenz nur durch eine Erhöhung der deutschen Ausfuhr ge- schaffen werden. Eine wesentliche und lang­anhaltende Steigerung der deutschen Aus­fuhr kann aber nicht durch Verhandlungen weniger Tage erreicht werden, sondern nur durch langwierige und mühevolle Kleinarbeit der deutschen Exporteure, für die durch Ver­handlungen der Regierungsstellen nur ge­wisse Erleichterungen geschaffen werden köi^ neu. Denn die deutsche Ausfuhr setzt sich aus vielen tausend verschiedenen Fertrg-Er- zeugnissen zusammen, während umgekehrt die deutsche Einfuhr aus Oesterreich zu emem