Erwägung gezogen werden; zwei von iynen find Hauptstädte mächtiger Reiche, und eine ist die Hauptstadt eines kleinen Landes, daS indessen dein Sport begeistert ergeben ist und dessen Athleten weltberühmt sind. Tie Natio­nalflagge der Nation, die zur Durchführung der. Olympischen Spiele ausgewählt ist. Wird nach der Schlußzeremonie am 16. Au­gust aus den! höchsten Fahnenmast des Olym­pischen Stadions gehißt werden.

Die Wettbewerbe und Festlichkeiten der XI. Olympischen Spiele finden in der kurzen Spanne von 16 Tagen statt, aber Jahre der Vorbereitung waren nötig, nicht nur in Deutschland, sondern Praktisch in jedem Lande, um den Erfolg dieser Spiele sicherzu. stellen. Gestützt auf die Erfahrungen, die vor allen Dingen bei den Spielen in Amsterdam und Los Angeles gemacht wurden, hat das Organisationskomitee versucht, eine Festfolge zusammenzustellen, die, wie uns scheint, höchst zufriedenstellend ausgefallen ist. Von dem großen olympischen Ideal erfaßt, haben wir unermüdlich an der Vorbereitung dieser Darbietungen gearbeitet, und wir haben da­bei die Mitarbeit des ganzen Landes zur.Ver- sügung gehabt, das diese Spiele als eine nationale Aufgabe betrachtet.

Was wir erreicht haben, war nur zu er­reichen durch die ständige Mitarbeit der Ne­gierung des Deutschen Reiches, wobei beson­derer Dank dem Vizepräsidenten des Orga- nisationskomitees, dem Staatssekretär 'rm Reichsinnenministerium Herrn Pfundt- ner gebührt, der uns in jeder Weise unter­stützt hat. vor allen Dingen durch die Be­schaffung der Mittel, die für die Durchfüh­rung dieses großen Werkes notwendig waren. Deutschland mit seinen 67 Millionen Ein­wohnern, jung und alt, hat sich mit ganzem Herzen für die olympischen Ideale eingesetzt.

Jeder Deutsche kennt die Geschichte der modernen Olympischen Spiele, der Name des Gründers und lebenslänglichen Ehrenpräsi­denten. Baron Pierre de C o u b e r t i n, ist in ganz Deutschland geläufig, seine olympi­schen Erinnerungen wurden -in diesem Lande überseht und veröffentlicht, und ein großer Platz vor dem Eingang zum Stadion trägt den NamenCoubertin-Platz". Es ist daher sicher, daß dieser Name, der in Deutschland so hoch geachtet und geehrt ist. Bestand haben wird, lange nach Schluß der Berliner Spiele/

Wieder in die deutsche Sprache über­gehend, schloß Staatssekretär Lewald:Wir haben uns bemüht, in der olympischen Kunst­ausstellung und in der einzigartigen Aus­stellung Sport der Hellenen und den großen Aufführungen, die in dem Freilichttheater das den Namen des Dichters der Bewegung trägt, auch dem geistigen Gehalt dieser Spiele reiche und vielfältige Gestaltung zu geben. Ich weiß, baß ich im Namen der gan- zen deutschen Oeffentlichkeit spreche, wenn ich Ihnen Grüße und Wünsche in dieser Stunde überbringe. Seien Sie uns von Her­zen willkommen! Möge eine erfolgreiche Ta­gung den guten Auftakt für die kommenden Spiele bieten/

Der Sieg über die Boykotthetze

Der Präsident des Organisationskomitees, Graf Baillet-Latour nahm als letzter das Wort:Wieder einmal sind wir in diesem Saal vereint, wo vor 6 Jahren der Olym­pische Kongreß eröffnet wurde, bei dem die 1925 in Prag begonnene Festlegung der Grundsätze der Olympischen Spiele zu Ende geführt wurde. Diese Bestimmungen sind in liberalem Geist geschaffen, ohne daß dabei die verfassunggebende Versammlung sich auf den abschüssigen Weg übertriebener Kon. Zessionen hätte ziehen lassen.

Die internationalen Verbände haben seit­dem einen neuen und lobenswerten Versuch gemacht, um einen einstimmigen Beschluß über eine einheitliche Afirateurbestimmung herbeizusühren. Aus dem im Anschluß an die im Mai des vorigen Jahres in Brüssel abgehaltene Sitzung verfaßten Bericht wer­den Sie ersehen, daß die Sache sich von neuem als unmöglich erwiesen hat. Bevor die Vertreter der internationalen Verbände auseinandergingen, haben sie anerkennen müssen, daß es keine andere Lösung gab als die, einem jeden Verband das Selbstentschei- dungsrecht zu gewähren über die mehr oder weniger strenge Fassung seiner Amateurbe- stimniungen.

Ter Olympische Kongreß hatte das gleiche Recht dem Olympischen Komitee zuerkannt, bevor er zur Wahl über die Oualifikations- bestimmungen bei den Olympischen Spielen schritt. Jeder ist in seinem eigenen Hause Herr! Möge es uns gelingen, mit dem Bei­stand all derer, die gegen die Kommerzialisie­rung des Sports kämpfen, diesem seinen Adel, seine Schönheit und sein Berechtigungs­dasein zu erhalten. Tie Erfahrung hat ge­zeigt, wie wenig Bedeutung diese empiri­schen Formeln haben, mit denen man alles umzustoßen versucht hat, um ein kriegerisches Ziel zu erreichen. Das Scheitern der ersten Versuche führt diese unruhigen Geister un- aufhörlich auf die Suche nach neuer Abhilfe. Es ist besser, auf ihre Mitarbeit zu verzich- ten, als auf diese Weise die Bestimmung neu fassen zu wollen.

Die Umwandelbarkeit seiner Lehre ist es. die dem internationalen Olympischen Komi­tee seine Kraft, seine Autorität und sein An­sehen erhalten hat, ohne die es ihm nicht ge- lungen wäre, seiner Verfassung Respekt zu verschaffen, noch den Sieg über alle Boykott­versuche gegen die XI. Olympiade zu errin­gen, wie es ihm auch nicht gelungen wäre, in Ven kritischen Tagen, in denen wir jetzt leben.

sich frei von jedem Politischen oder religiösen Einfluß zu halten. Wir dürfen mit Recht stolz daraus sein, daß wir ein wirkliches Bindeglied zwischen den Völkern bleiben "nd wirksamer als irgendein anderer Organis- mus an der Völkerverständigung arbeiten. Wieviel Dank schuldet die Welt unserem Gründer, den wir als Kandidaten für den Nobelfriedenspreis vorgeschlagen haben! Wir haben die feste Hoffnung, daß ihm diese hohe Auszeichnung zuteil wird, die ihm ohne jeden Zweifel gebührt sür all das Gute und Nützliche, das er in seinem langen Leben voll Opfer und Hingabe der Welt geschenkt hat.

Die olympische Idee wirst ihre Strahlen ans das ganze Weltall. Sie hat eine Mystik geschaffen und eine solche Kraft entfaltet, die jetzt nichts mehr aufhalten kann. Um sich ein wahres Bild davon zu machen, muß man einmal mit den Sportlern in den Ver­einigten Staaten, in Japan und in Finn­land zu leben das Glück gehabt haben, und zwar gerade in einer Zeit, wo wichtige Fra­gen auf der Tagesordnung standen. Ihr Zu- gehörigkejtsgefühl zum Olympismus ist all-

Seekrieg br

London, 29. Juli. Wie aus Gibraltar ge­meldet wird, versuchen die Unterseeboote der Madrider Regierung, nunmehr die Meerenge von Gibraltar zu blockieren, um die Militär­gruppe daran zu hindern, ihre Truppen von Marokko nach Spanien zu überführen. Dabei ist, wie bereits bekannt, das U-Boot C 3 ver­senkt worden und ein weiteres, C I, ist schwer beschädigt in den Hafen von Tanger zurück­gekehrt. Vor einiger Zeit war auch behauptet worden, daß das spanische Kanonenboot Dato" versenkt worden sei. Wie jetzt berichtet wird, trifft dies nicht zu, vielmehr befindet sich das Boot in den Händen der Militär­gruppe. Seine Besatzung ist ins Gefängnis geworfen worden.

Die Militärgrnppe hat bekanntgegeben, daß sie über zwei Kreuzer,Cervera" undMendez Nunez" sowie über das Schlachtschiff Espana" verfüge.

Deutscher Dans sür Hilfe

Berlin, 29. Juli.

Die Reichsregierung hat den Regierungen Großbritanniens, Frankreichs, Italiens und der Vereinigten Staaten für ihre Hilfelei­stung beim Abtransport deutscher Staatsan­gehöriger aus Spanien ihren Dank ausspre­chen lassen. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, sprach dem italienischen Botschafter Prof. Dr. Bernardo Attolico persönlich namens des Führers, der Reichsregierung und der NSDAP, den Dank für die tatkräftige Hilfe Italiens unseren deutschen Volksge­nossen in Spanien gegenüber und für den den deutschen Flüchtlingen in Italien bereiteten Empfang aus. Insbesondere dankte er für die Rettung des Landesgruppenleiters der NSDAP, vor bolschewistischen Suchkomman­dos, die mit seiner Erschießung beauftragt waren.

Das Panzer schissDeutschland" mit dem Befehlshaber der Linienschiffe an Bord, hat den Schutz der deutschen Volksge­nossen im Norden Spaniens übernommen und überwacht ihr Geleit nach außerspani­schen Häsen. Am Mittwoch wurde die Deutschland" durch den in Gijon eingetrof. senen KreuzerKöln" abgelöst; dieDeutsch­land" geht dann unter Anlausen der Häsen von Ferrol und Coruna nach dem Süden Spaniens. Das PanzerschiffAd- miral Scheer " lies am 27. Juli Malaga an und stellte hier den Schutz der deutschen Volksgenossen bei den spanischen Behörden sicher. Für Rückwanderer steht hier der deut­sche DampferSaturn" zur Verfügung. Nachdem britische Streitkräfte den weiteren Schutz der Deutschen zugefichert hatten, lies Admiral Scheer" nach Barcelona aus, um hier den bedrängten Deutschen Beistand zu leisten. Unter dem Schutz des Panzerschiffes wurden von hier 2000 Deutsche mit zwei deutschen und mehreren italienischen Damp­fern abbeiördert.

In Saint Jean de Luz sind bereits Dienstag abend 85 deutsche Flüchtlinge aus Bilbao eingetroffen und noch in der Nacht nach Paris weitergereist, von wo sie nach kurzem Aufenthalt nach Saarbrücken weiter- reisten. Hier trafen sie Mittwoch abend ein. Vor ihrer Einschiffung auf zwei deutsche Dampfer unter dem Schutz des Panzerschif­fesDeutschland" waren sie von der roten Miliz drei Stunden lang schikaniert worden. Nach ihren Schilderungen beherrscht der rote Pöbel die Straßen m Bilbao. Wahllose Haussuchungen und Griselfestnahmen wur- den vorgenommen. Eine Kirche wurde in Brand gesteckt, zwei Pfarrer wurden erschos­sen. In den Gewerkschastshäusern wurden nachts Orgien gefeiert. Die Üebensmittel- knappheit wird immer fühlbarer. Die Mar- xisten versuchten, den deutschen Dampfer Befiel" in Bilbao festzuhalten. Als daS PauzerschinLeutjchlaiw" einige Bai lagen mit Maschinengewehren aussetzte, konnte d:e Befiel" freigemacht werden.

Von 15 deutschen Auskauschschülern und -schülerinnen, die sich bei Madrid anshalten, ersuhr man jetzt, daß es ihnen und den drei sie begleitenden Erziehern gut geht. Sie sind außerhalb aller Gesahr und sollen nächste Woche nach Deutschland zurückkommen.

gemein. Sie' alle haben begriffen, daß es die von Coubertin erneuerten Spiele sind, die die Aufmerksamkeit der öffentlichen Gewalt auf die moralischen und Psychischen Werte des Sportes gelenkt haben. Alle, die an den Spielen teilgenommen haben, wissen, wel­chen Nutzen die Jugend der Länder, wo Olympische Spiele gefeiert wurden, daraus gezogen hat. Darum haben auch heute so viele Städte den Wunsch, einmal der Schau­platz der Spiele zu sein. Die Bedeutung einer jeden einzelnen ist so groß, daß Ihnen, meinen lieben Kollegen, die Wahl besonders schwer sollen wird.

Darum bitte ich Sie, unter Ausschluß jeg­licher anderen Betrachtung, nur das zu er­wägen, was Ihnen nach bestem Gewissen als von größtem Interesse sür das Weltwerk, dessen Hüter Sie sind, erscheint."

Mit dem Assai agitato aus dem Opus 41 von Robert Schumann schloß die festliche Sitzung.

Die erste Arbeitssitzung des Internatio­nalen Olympischen Komitees ist aus Don­nerstag. den 80. Juli, anberaumt worden.

i Gibraltar

Anschlag auf einen FlüchMngskranspork in Frankreich?

Auf den Schnellzug BortbouParis, der zahlreiche Flüchtlinge aus Spanien beför­derte, soll Havas zufolge ein Anschlag ver­übt worden sein. Kurz hinter dem Bahnhof Matabiau, als der Zug mit 110 Stunden­kilometern dahinraste, habe man flüchtig lautes Krachen gehört, und unter den Rä­dern der Eisenbahnwagen seien Funken zu sehen gewesen. Der Zug habe ferne Fahrt fortgesetzt. Der Streckenwärter, der den Vor­fall bemerkt hatte, habe an der fraglichen Stelle mehrere Eisenstücke gesunden, die auf die Schienen gelegt worden waren, um den Zug zum Entgleisen zu bringen. Spazier­gänger wollen mehrere Leute beobachtet haben, die sich längs der Gleise zu schaffen machten und so taten, als ob sie nach etwas Verlorenem suchten.

Teilnahme Italiens an der Füafeekonfeeenr

Paris, 29. Juli. Wie am Mittwoch nach­mittag aus Pariser Politischen Kreisen zur be­vorstehenden Fünfmächtekonferenz verlautet, wird aus gut unterrichteter Quelle bestätigt, daß der italienische Außenminister Ciano den französischen Botschafter in Rom davon in Kenntnis gesetzt habe, daß die faschistische Re­gierung an der von der Dreierkonferenz in London in Aussicht genommenen Minfmächte- konferenz teilnehmen werde. In diesem Zu­sammenhang wird daran erinnert, daß die italienischen Forderungen erfüllt seien, denn Deutschland habe ebenfalls eine Einladung zu dieser Fnnferkonferenz erhalten und Außen­minister Eden habe am Montag nachmittag im Unterhaus erklärt, daß die britische Regie­rung die Mittelmeerabkommen als hinfällig betrachte.

VeuyAr Akademie für Luftfahriwrschung

Berlin, 29. Juli.

Der Führer und Reichskanzler hat die Bildung einer Deutschen Akademie der Lustfahrtforschung angeordnet. Die näheren Anordnungen sind von Reichs­luftfahrtminister Generaloberst Gbring erlaßen worden.

Die Akademie vereint namhafte, auf dem Gebiete der Ingenieur- und Naturwissen­schaften im Dienste der Lustsahrtsorfchung tätige Gelehrte und Ingenieure, um in Ge­meinschaftsarbeit die wissenschaftlichen Grund­lagen der Luftfahrttechnik zu erweitern und die Praktische Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse zu fördern. Die Arbeitsweise der Akademie schließt sich den Methoden der alten großen Akademien an. Die Akademie legt dem Neichsminister der Luftfahrt jähr­lich eine Denkschrift über den allgemeinen technischen Stand der Luftfahrt und die besten künftigen Wege vor. Sie gibt auch Gutachten ab und Pflegt die wissenschaft­lichen Beziehungen zur Luftfahrt anderer Länder.

Der Führer und Reichskanzler hat die Lei­tung der Akademie dem Reichsluftfahrtminister Generaloberst Göring übertragen, der als Präsident mit der ihm eigenen Tatkraft in wenigen Tagen die zur Bildung der Akademie notwendigen Maßnahmen durchfnhrte. Zu einem der beiden Vizepräsidenten wurde der Staatssekretär General der Flieger Milch er­nannt. Ein weiterer Vizepräsident und der Kanzler der Akademie werden in nächster Zeit ans den Kreisen der Luftfahrttechnik ernannt werden. Die Akademie wird bis zu 60 ordent­liche und bis zu 100 korrespondierende, daneben aber auch fördernde Mitglieder umfassen.

Zum ersten Male wird hier ein Gebiet der Technik, dessen grundlegende Arbeitsbedingun­gen allerdings ganz einzigartig sind, in der­jenigen Arbeitsform zusammengefaßt, die sich auf den Gebieten der Geistes- und Natur­wissenschaften in den großen deutschen Akade­mien, aber auch im Anslande in Jahrhunder­ten bewährt hat. Der Erlaß des Neichsluft- fahrtministers hebt als Grundlage der Aka­demie das Ziel hervor, wertvolle wissenschaft­liche Beiträge zu liefern für die llcberwindung von Raum und Zeit durcb den Menschenflng.

Kein Auslandsurlaub der britischen Minister

London, 29. Juki. Wie nunmehr bekannt wird, werden sämtliche Minister des britischen Kabinetts ihre Ferien in England verbringen auch sich nicht ins Ausland begeben. Nur der Arbeitsminister Brown und der Minister für Schottland werden voraussichtlich eine kurze Seereise an der Küste Schottlands unter­nehmen.

Große Einkommen Wer erfaßt

kk. Berlin, 29. Juli

Sieht man sich die jetzt bekannt gegebene Statistik über das Auskommen an Steuern im ersten Viertel des neuen Steuerjahres also in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1936 an, so füllt die Erhöhung der Ein­nahmen aus der Einkommensteuer besonders auf. Im ganzen kamen 414,9 Mill. Mark mehr an Steuern aller Art auf. Davon ent­fallen auf die Einkommensteuer 177,7 Mill. Mark. Davon wiederum betreffen 135 Mill. die sogenannte veranlagte Einkommensteuer und rund 40 Mill. den Steuerabzug von Lohn und Gehalt. Während im ersten Vier­tel des vorhergehenden Stenerjahres die Veranlagten, also hauptsächlich die Unter­nehmer, freien Berufe und großen Gehalts­empfänger rund 177 Mill. an Einkommen­steuer aufbrachten gegenüber 326 Mill. der Lohn- und Gehaltsbezieher, brachten sie im glerchen Zeitraum des neuen Steueriahres 312 Mill. Mark aus. Sie haben sich der Ein­kommensteuerleistung der Lohn- und Ge- haltsbezreher bis auf etwa 54 Mill. Mark ini Vierteljahr genähert.

Diese Entwicklung ist sowohl daraus zu- rückzuführeu, daß die Unternehmeneinkom- men eine Steigerung erfahren haben, aber auch auf die Verbesserung der Veranlagung und des Prüfungsdienstes. Mit der früher vielfach üblichen Laxheit in der Abgabe von Steuererklärung hat der nationalsozialistische Staat gründlich gebrochen. Er will, daß nicht nur der Lohnempfänger, dem die Steuer gleich am Lohn abgezogen wird, seine Steuern richtig zahlt, sondern auch und ganz besonders die Bezieher grö­ßerer Einkommen. Daß dieser Grund­satz Erfolg gehabt hat und daß ihm auch die Veranlagten willig gefolgt sind, davon zeugt die Erhöhung der Einnahme. Sie werden uns erlauben, unser Wehr- und Arbeits­beschaffungsprogramm um so sicherer durch­zuführen.

Mtzrkoks gegen Eisen M Stahl

ek. Wien, 29. Juli

Während in Berlin die Verhandlungen mit der österreichischen Abordnung, die seit Sonntag in der Neichshauptstadt weilt, über die Aushebung der Reisesperre usw. im Gange find, stehen in Wien die Verhandlun­gen über ein größeres Warenaustausch­geschäft zwischen Oesterreich und dem Reich vor dem Abschluß. Danach wird Oesterreich die aus dem Ruhrgebiet bezogenen Koks­mengen zu zwei Drittel mit Erz und Roh­eisen und zu einem Drittel mit Edelstahl kompensieren. Der Umfang des Kompen­sationsgeschäftes beträgt 3,5 Millionen Schilling.

Sriedensrede Stanley Nalbwtns

London, 29. Juli

Bei einem für die 4000 Kanadier, die an der Einweihung des Ehrenmals in Vimy in Frankreich teilgenommen hatten, von der britischen Negierung veranstalteten Empfang in der Westminsterlialle erklärte Minister­präsident Baldwrn in einer Ansprache u. a.:Ich bin überzeugt, daß viele der Schwierigkeiten dieser Welt auf die Tatsache zurückzusühren sind, daß wir viele unserer Besten verloren haben, die heute unsere Führer sein würden. Ich glaube, wenn die Toten zurückkehren könnten, würde es keinen Krieg geben. Während der letzten Monate schlossen sich zum ersten Make die Franzosen, die Deutschen und wir zusammen, um die Grabstätten unserer Toten zu erhalten. Erst im vergangenen Monat hat in London eine Tagung stattgefunden, in deren Verlaus dre Franzosen und die Deutschen am Lenotaph Kränze mit ihren Färben niederlegten. Wenn die Menschen das tun können, dann sollte es keine Kämpfe mehr geben. Es war ein Deut­scher, der erklärt hat, er hoffe, daß es nach den Opfern des Weltkrieges eine lange Zeit der Kameradschaft und des Friedens geben möge. Wenn Europa und die Welt keinen anderen Weg zur Regelung ihrer Konflikte finden können als den Weg des Krieges, dann verdient die Welt kein besseres Schick­sal als den Untergang."

SymiiMr Bstschafter tritt zurück

- Berlin, 29. Juli.

Wie wir erfahren, hat der spanische Bot­schafter in Berlin, Francesco Ägra Monte y Cortijo, am Mittwochvormittag seiner Negierung seinen Rücktritt mitgeteilt. Er ist damit dem Beispiel mehrerer anderer spam- scher Diplomaten gefolgt, so des Pariser, " ickiäitsträaers und des Gesandten in Brussel.