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parteiamtliche nationalso;. ^Tageszeitung

Wildbader NS-Presse Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für

üas Oberamt Aleuenbürg

«r. 174

94. Jahrgang

Mittwoch den 29. Juli 1936

AWyijche MMst

der griechischen an die deutsch« Jugend Berlin, 28. Juli

Der Führer der griechischen Jugend, Hauptmann G. Kourokuklis, sandte an die deutsche Jugend folgende Botschaft:Im Augenblick, wo das olympische Feuer in Euer Land getragen wird, sendet die Jugend Grie­chenlands Euch ihre herzlichsten Grüße. Wir find der Ueberzeugung, daß Euer herrliches Land die olympische Fackel, deren Licht die Welt erleuchtet, Hochhalten wird, und wir glauben sicher, daß die Jugend aller Länder, geeint unter demselben edlen und gesunden Ideal, sich bemühen wird, den Völkern in naher Zukunft einen besseren Morgen zu be- scheren."

AusSandsbrutM grüßen die Faikel

Neusatz, 28. Juli.

Nachdem die Olympische Fackel am Mon­tagvormittag die südslawische Hauptstadt Belgrad passiert hatte, wo unter großer Beteiligung der Bevölkerung eine Feier statt- fand, erreichte sie im Lause des Tages das deutsche Siedlungsgebiet in der Bacska. Durch Indija in Syrmien, wo von 15 000 Einwohnern 10 000 Deutsche find, trugen Schwaben das heilige Feuer bis nach Syrmisch-Karlowitz, dem Sitz des serbischen Patriarchen. In Neusatz wurde der Fackel ein stürmischer Empfang zuteil. Von hier bis zum südslawisch-ungarischen Grenzort Maria Theresiopel (Subotica) führte der Weg immer wieder durch schwä­bische Siedlungen. Heute um 6 Uhr morgens erfolgte die Uebergabe der Fackel an den ersten ungarischen Läufer,

Berlin, 28. Juli.

Wie amtlich mitgeteilt wird, ist den an den Olympischen Spielen beteiligten Auslän­dern, die bis Hum 15. August d. I. im Deut­schen Reich emreisen, von der Reichsregie- rung allgemein die Erlaubnis eiteilt worden, ihre Uniformen, die sie in ihrem Heimat­staat zu tragen berechtigt sind, auch inner­halb des deutschen Reichsgebietes zu tragen.

Getneindevolizri - mchseMtMW

Berlin, 28. Juli.

Einen neuen Schritt zur Neichseinheit be­deutet der Nunderlaß des Reichssührers SS. und Chefs der deutschen Polizei an die Län­derregierungen außer Preußen, in dem für das ganze Reich einheitliche Richtlinien zur Organisation der Gemeindepolizeiverwaltun­gen gegeben werden. Besonders eingehend befaßt sich der Erlaß mit der Frage des Er- satzes bei den Gemeindepolizeiverwaltungen. Bis zu 90 v. H. sind die Polizeiwachtmeister, stellen den Versorgungsanwärtern vorbehal- ten.. Die restlichen 10 v. H. sind mit für den Polizeilichen Vollzugsdienst geeigneten natio­nalsozialistischen Kämpfern zu besetzen. Ein- gestellt werden nur Nationalsozialisten, die vor dem 14. September 1930 ihre Eintritts­erklärung in die NSDAP, abgegeben haben (in Ausnahmefällen genügt die Zugehörig­keit zur SA.. SS. und HI.).

TrailWirien-Expreß munglürkl

Schanghai, 27. Juli.

Nach Meldungen aus Charbin verunglückte der transsibirische Expreßzug aus der steil abfallenden Strecke zwischen Khinggah und Pokotu. Die genaue Zahl der Opfer unter den Fahrgästen ist noch nicht bekannt, aber man fürchtet, daß sie sehr hoch ist.

*

In Ajaccio auf der Insel Korsika ist ein altes Gebäude am Montagnachmittag zufammenge stürzt, wobei drei Per- Ionen getötet und etwa 40 verletzt wurden. 15 von ihnen sind in bedenklichem Zustand ms Krankenhaus von Ajaccio eingelrefert wordem

Ein französischer Bomber

Paris, 28. Ju In der Nähe des Flugplatzes von C h rres stürzte am Dienstag ein Bombenf' zeug bei einer Uebung ab. Vier der I Insassen fanden dabei den Tod, der konnte sich durch Fallschirmabsprung ret

Aufruf an die deutsche Jugend

vertrag zwischen dem Neichsjuaendfühcer und dem Neichswort- führee zur körperlichen Gundfchulung

Berlin, 28. Juli

Eine entscheidende, in der Welt vielleicht beispiellos dastehende Vereinbarung ist zwi­schen dem Reichsjugendführer und dem Neichssvortführer getroffen worden: Die ge­samte deutsche Jugend wird im Jungvolk­alter Leibesübungen unter sachkundiger An­leitung treiben. Die Jugend Adolf Hitlers und die deutsche Sportbewegung haben ihre innere Einigung vollzogen.

Aus diesem Anlaß haben der Reichssport- sührer, vonTschammer undOsten, und der Jugendführer des Deutschen Rei­ches, Baldur von Schirach, folgenden Ausruf erlassen:

Unmittelbar vor den Olympischen Spie- len und im Angesicht der Jugend der ganzen Welt, richten wir diesen gemeinsamen Auf­ruf an die Jugend Deutschlands: Im Jahr des Deutschen Jungvolks hat die Jugend­bewegung Adolf Hitlers durch die fast rest­lose Erfassung der im Jungvolkalter stehen­den Jugend einen gewaltigen Aufschwung genommen. Im gleichen Jahr ist der Zu­sammenschluß der deutschen Turn- und Sportverbände zum Deutschen Neichsbund für Leibesübungen vollzogen worden. Da­mit haben wir gemeinsam die Voraussetzung für einen großzügigen und Planvollen Auf- bau der Leibeserziehung der deutschen Ju­gend im Sinne des nationalsozialistischen Volksstaates geschaffen.

Die deutsche Jugendbewegung und die deutsche Sportbewegung haben am Tage des Beginnes der Olympischen Spiele durch die Abgrenzung ihrer Aufgabengebiete und durch die Festlegung ihrer gemeinsamen Arbeit an der deutschen Jugend ihre innere Einigung vollzogen. Unser Bekenntnis zur gemeinsamen Arbeit gewährleistet die Einheitlichkeit der Leibeserziehung der deutschen Jugend und bedeutet einen weiteren Schritt zu unserem Ziel, die Leibesübungen zu einer Lebensge­wohnheit des deutschen Volkes zu machen."

Die wesentlichsten Bestimmungen der Ver­einbarung sind:

Jungvolk

Die gesamte körperliche, charakterliche und weltanschauliche Erziehung aller Jugend­lichen im Alter bis zu 14 Jahren erfolgt ausschließlich im Deutschen Jungvolk. Aus diesem Grunde führen die Vereine des Deut­schen Neichsbundes sür Leibesübungen (DNL.) keine eigentlichen Jugendabteilungen sür Jugendliche im Alter bis zu 14 Jahren. Um den Nachwuchs für den DNL. nicht zu gefährden und dem gesunden Leistungsstreben der Jugendlichen Rechnung zu tragen, führt das Deutsche Jungvolk neben seinem alsge- meinen Ausbildungsdienst in einem zusätzlich freiwilligen Uebungstrieb diejenigen Sport­arten durch, die vom Jugendlichen seiner Veranlagung und seiner Neigung entspre­

chend selbst gewählt werden können. Die Fähnlein, in ländlichen Gegenden die Jung­züge. stellen diese Mitglieder in besonderen Gruppen zusammen; dieser freiwillige Sport ist für die Pimpse, die ihn gewählt haben. Jungvolkdienst wie jeder andere Dienst. Die fachliche Leitung haben die jeweiligen Jugendwarte des DNL. Der DRL. stellt für den Uebungsbetrieb des DJ. soweit möglich seine Uebungsplätze, Uebungsgeräte und ge- eignete Uebungsleiter zur Verfügung.

Die Betätigung aller sportlich veranlagten Jugendlichen im Alter zwischen 14 bis 18 Jahren in den Vereinen des DRL. ist er­wünscht. Voraussetzung sür die Beteiligung von Mitgliedern der HI. an der Ausbildung in den Vereinen des DRL. ist die Inangriff­nahme des Trainings für das Leistungsab- zeichen der HI., das mit abgeschlossenem 16. Lebensjahr erworben sein muß. Als Jugendwarte des DNL. werden künftig nur solche Volksgenossen zur Mitarbeit herange» zogen, die aus den Reihen der HI. hervor­gegangen sind oder in die HI. übernommen werden können. Die vom DRL. berufenen Reichs- und Kreisjugendwarte werden im Einvernehmen mit der Neichsjugendführung den Gebiets- und Bannstäben zugeteilt und sind Mittelspersonen zwischen HI. und DRL.

In den zu diesem Uebereinkommen her­ausgegebenen Durchführungsbestimmungen heißt es, daß die einzelnen Fachämter und Verbände im DNL. ihren Jugendgruppen keinerlei Gleichtracht gestatten, daß sie keine eigenen Jugendwandergruppen aufstellen und daß die Durchführung von Fahrten und Zeltlagern, sowie der Geländesport Aufgabe der HI. ist. Die Dienstzeiten der HI. sind wie folgt festgelegt: Vier Heimabende für weltanschauliche Schulung, vier Abende bzw. Nachmittage für die Grundziele in den Lei­besübungen, zwei Samstag-Sonntage für Fahrt und Geländesport. Der zweite und vierte Sonntag im Monat gehören der Schu­lung im DRL. Das Abkommen gilt sinnge- mäß auch sür den Bund deutscher Mädchen und die werblichen Jugendgruppen des DRL.

Mit Recht betont Reichssportführer von Tschammer und Osten zu diesem Abkom­men:Ich glaube, wir stehe« damit vor einem nicht unwichtigen Augenblick in der Geschickte der Leibesübungen."

Regensburger Domspatzen beim Führer

Berchtesgaden, 28. Juli. Die Regensburger Domspatzen statteten am Dienstag dem Füh­rer auf dem Obersalzberg einen Besuch ab, um ihm für die Förderung des Chores zu danken. Die Domspatzen erfreuten den Führer durch einige Proben ihrer einzig dastehenden Kunst.

Die toten SA-Männer kehren heim

Feierliche Neberfiihrung am Montag abend

Freudenstadt. 28. Juli.

In einer ernsten, eindrucksvollen Feier, würdig ihres Einsatzes, wurden die 23 toten SA.-Männer, die ihr Leben im Dienst hin­gegeben haben, gestern abend von Röth aus in ihre Heimat übergeführt. Regenschauer über Regenschauer zogen am späten Nach­mittag über das stille Tors, als die letzten Vorbereitungen zur Heimführung der Toten getroffen wurden. Aus dem Platz vor dem Gemeindehaus waren Pylonen mit Opfer- schalen. flankiert von zahlreichen Hakenkrcuz- fahnen. aufgestellt. Nach der Einsargung der in Röth liegenden 18 SA.-Männer - das ebenfalls hier ausgebahrte Mädchen wurde schon am Nachmittag von seinen Eltern nach Stuttgart heimgeholt wurden die Särge auf den freien Platz vor dem Gemeindehaus getragen und mit Blumen und Waldsträußen geschmückt. In­zwischen waren aus Karlsruhe 8 große Last­wagen der badischen Landespolizei in Röth eingetrosfen. um die SA.-Männer in die Heimat zu bringen.

Als die Abschiedsstunde nahte, traten di Ehrenformationen der Partei mit ihre, Fahnen, die Politischen Leiter, SA. unl SAN.. SS., HI., der Reichsarbeitsdienst, in Viereck an umsänmt von tausenden vo, Volksgenossen. Sehr zahlreich hatten siä auch Angehörige der Toten eingefunden Nach dem Eintreffen der toten Kamerader aus Freudenstadt und Forbach übergal Brigadeführer Z i e g l e r - Karlsruhe mi einem tiefempfundenen Nachruf die Toter dem Vertreter der Gruppe Kurpfalz uns legte einen Kranz für die Brigade 53 an der Särgen nieder. Im Aufträge des Führer? der Gruppe Kurpfalz übernahm ein Stan­dartenführer die Toten zum Geleit in dst Heimat. Im Auftrag von Neichsstatthalter Murr überbrachte Staatssekretär Wald­mann einen prächtigen Kranz. Für du württ. Staatsregierung legte Ministerial­direktor Dr. Drll einen Kranz an der Särgen nieder. Das Lied vomGuter Kameraden", gespielt von der Kapelle de? Arbeitsdienstes, beschloß die ernste Feier

Bon den Tausenden stumm gegrüßt setzten sich dann unter strömendem Regen die Wa­gen mit den Toten zur letzten Fahrt in die Heimat in Bewegung.

SA.-Menststellen flaggen Halbmast

Anläßlich des schweren Unglücks, das den SA.-Sturm 45/171 getroffen hat, hat der Stabschef der SA. folgenden Tagesbe­fehl erlassen:

Durch einen tragischen Verkehrsunfall ist die Gruppe Kurpfalz und mit ihr die gesamte SA. in tiefe Trauer versetzt worden. Ueber 20 brave SA.-Männer haben bei diesem Un­glück ihr Leben eingebüßt und andere sind verletzt worden. Unbarmherzig hat hier das Schicksal gewaltet und der SA. Männer ent­rissen, die in stolzem Vertrauen und gläubi­ger Hingabe unter dem Banner des Führers für das Dritte Reich gekämpft haben. Un­vergeßlich werden sie rn den Reihen ihrer Kameraden weiterleben, und über ihren Grä­bern senken sich die Standarten und Fahnen der SA.

Zum äußeren Ausdruck der kameradschaft­lichen Verbundenheit ordne ich an. daß so­fort bis zum Tage der Beisetzung sämt­liche Dienststellen der SA. Halb- mast flaggen.

Reichsstalkhalker Murr entsendet eine Abordnung

Stuttgart, 28. Juli

Im Auftrag des Gauleiters und Neichs- statthalters Murr besuchten am Montag Staatssekretär Waldmann, Gaugeschäfts­führer Baumert und Gauschatzmeister Vogt die bei dem Autounfall verunglück­ten SA. - Kameraden in Freudenstadt und Forbach, wo sie sich bei den Aerzten nach dem Befinden der Verunglückten erkundigten und den Verletzten Besserung und Wieder­herstellung wünschten. Zugleich sprachen sie den für die Rettung Verantwortlichen Dank und Anerkennung aus.

Am Mittwoch werden Staatssekretär Waldmann und Gaugeschäftsführer Bau­mert im Auftrag des Gauleiters und Neichs- statthalters nach Mannheim fahren, um an der Beisetzung der Verunglückten teilzuneh- men. Mit ihnen werden die Gedanken des ganzen württembergischen Volkes gehen. Die Teilnahme aller ohne Ausnahme wird den Hinterbliebenen Linderung ihres Schmerzes sein.

Noch zwei EA-Mnim gestorben

Freudenstadt, 28. Juli

Das furchtbare Lastkraftwagenunglück vom Sonntag auf der Besenfelder Steige hat zwei weitere Todesopfer gefordert. In der Nacht vom Montag auf Dienstag starb im Krankenhaus in Freudenstadt der SA.-Mann Heinrich Hoffmann aus Mannheim, gebürtig von Korb bei Waib­lingen. Im Krankenhaus in Forbach starb der 25jährige SA.-Mann Karl Kreis von Mannheim, so daß nun die Gesamtzahl der Toten 26 beträgt.

Im Krankenhaus Freudenstadt liegen jetzt noch 32 SA-Männer, 6 Mädchen und der Kraftwagenführer. Ihr Befinden ist über­wiegend zufriedenstellend. Im Krankenhaus in Forbach sind 5 SA.-Männer, von denen 2 noch schwer darniederliegen, sowie ein Mädchen.

Der Neichsführer SS und Chef der deut­schen Polizei, Himmler, hat, aus Fret- burg kommend, den im Kreiskrankenyaus Freudenstadt liegenden verletzten SA.-Män- nern einen Besuch abgestattek

Der 3. Strafsenat des Reichsgerichts hat am Montag die Revision des Bonner Kin­desentführers und Erpressers Eduard Giese, der vom Schwurgericht in Bonn durch Urteil vom 30. Juni dieses Jahres auf Grund des Reichsgesetzes vom 22. Juni zum Tode der- urteilt worden ist, entsprechend dem Antrag des Oberreichsanwalts durch Beschluß einstimmig als offensichtlich unbegründet verworfen. Da­mit ist das Todesurteil gegen Giese rechtskräftig geworden.

In einer bei Breit^cheid im Dillkreis gele­genen Bvaunkohlengrube, in der zur Zeit ein Wetterschacht medergebracht wird, sind durch die Abgase eines in einem Schacht aufgestellten Benzinmotors vier Arbeiter getötet Worden. Drei weitere liegen schwer vergiftet im Krankenhaus.