Dienstag den 28. Juli 1V36

Der Enztöler

94. Jahrgang Nr. 173

Ein trauriger Zwischenfall ereignete sich beim Sängersest in Döffingen bei Sindelfingcn. Kurz nachdem Oberlehrer Keppler als Diri. gcnt des Liederkranzes Schönaich seinen Verein dirigiert hatte, wurde er Plötzlich an der Tribüne stehend, vom Schlage gerührt und war kurz darauf tot.

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- In Wildbad fand ein großes Tanzturnier statt, das der Präsident des Reichsverbandes zur Pflege des Gesellschaftstanzes, Dipl. Ing. Büchler aus Berlin, selbst leitete. Sieger und damit süd­deutsches Meisterpaar wurden Herr Lotters- der ger und Frl. Bösl.

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Ein Motorradfahrer fuhr in Fellbach aus bis jetzt noch nicht bekannter Ursache aus einen dort parkenden Fernlastzug auf. Da- durch wurde der Motorradfahrer schwer ver- letzt.

Die 17 Jahre alte Angela Weiß aus Hall- singen, OA. Nottenburg, war in der Scheune mit Strohabwerfen beschäftigt. Plötzlich bemerkte sie, daß ihr das Stroh unter den Füßen ent­schwand, und ehe sie sich irgendwo halten konnte, stürzte sie mit in die Tiefe. Mit einem schwe­ren Wirbelsäulenbruch mußte die Ver- unglückte in die Klinik nach Tübingen verbracht werden.

10 «so beim EKÄferlmi! in Wiidberg

Wildberg, OA. Nagold, 27. Juli. Der Wildberger Schäferlaus übertraf seine 1ÜO Vorgänger in jeder Hinsicht.. Bei schönstem Wetter hatten sich gegen 10 000 Be­sucher aus nah und fern eingefuudcu und nahmen freudigen Anteil an diesem alten historischen Fest. Schon früh um 6 Uhr be­gann am Bulacher Weg Gemeinschafts-Preis­hüten der Fachschast sür deutsche Schäfer­hunde. Von dem Preisgericht konnten dabei drei Hunde mit der Notevorzüglich" be­zeichnet werden. Um die Mittagszeit zogen Schäfer und .Gäste zum Festgottesdicnst. Nachdem kam der Festzug zur Durchfüh­rung, der Heuer besonders reichhaltig war.

Auf dem ideal gelegenen Festplatz^begannen die verschiedensten Läufe der Schäfer und Schäferinnen. Schäferkönig wurde KarlLichtenberger aus Gochsheim, Amt Breiten, Schäfer- königin Klara Wagner-Nebrin» g e n. älreis Herrenberg.

Kind ilbersahreii und setölet

Ludwigsburg, 27. Juli. Auf den Zufahrts­straßen zum Monrepos herrschte am Sonn­tag ein starker Verkehr, der sich im allge­

meinen reibungslos abwickelte, aber doch zu einem bedauerlichen Unfall führte. Ein sechs­jähriger Junge wurde von emem Kraft­wagen ersaßt und tödlich ver­letzt. Der 12jährige Schüler Kämmle aus Eglosheim fuhr mit seinem Fahrrad die Straße entlang. Auf dem Hinteren Gepäck­ständer saß sein lU/s Jahre alter Bruder Hans. Dieser sprang vom Rade ab und lief trotz des starken Verkehrs unvorsichtiger­weise auf die linke Seite der Fahrbahn hin­über. Ein in schneller Fahrt von Ludwigs­burg kommender Personenkraftwagen streifte mit dem Kotflügel den Jungen und warf ihn mit großer Wucht zu Boden. Der Krast- wagenführer nahm sich sofort des Verun­glückten an und brachte ihn ins Kranken­haus. Die Verletzungen waren jedoch so schwer, daß der Knabe kurz nach der Ein­lieferung starb.

Das ZrMn der 26. Reserve KivtNon

Stuttgart, 27. Juli.

Zum Abschluß der Wiedersehensseier der 26. Reserve - Division am 5. Juli hatte sich am 24. Juli der gesamte Festausschuß kameradschaftlich im Standort-Ossiziersheim

Sommeeaebett des schwäbischen Jungvolks

Kirchheim u. T., 27. Juli. (Regiments- tressen des ehemaligen Land­weh r-J n f a n t e r i e-N e g i m c n t s 122.) Unter stärkster Anteilnahme der ehemaligen Angehörigen des Landwehr-Jnfauterie-Negi- mcnts 122 fand in der festlich geschmückten Stadt das Ncgimentstreffeu statt, in dessen Mittelpunkt ein großer Festakt auf dem Turnhalleplatz stand. Hier ergriff der ehe­malige Regimentskommandeur, Oberstleut­nant a. D. Frhr. von Gültlingen- S ch l e P e g r e l l, das Wort, wobei er zu- nächst ein Telegramm des Führers bekannt­gab. Nach einem Ueberblick über die Geschichte des Regiments und seinen Opfergang wäh­rend des Weltkrieges erfolgte die schlichte Ge­fallenenehrung.

Donzdorf, OA. Geislingen, 27. Juli. (100 Jahre Liederkranz Donz­dorf.) Im Nahmen der 100-Jahr-Feier des Liederkranzes Donzdorf veranstalrete der Hohenstaufenkreis des Schwäbischen Sänger­bundes sein V. Kreisliederfest. Die Reihe der seitlichen Veranstaltungen fand ihren Höhe­punkt in einem Festakt des Jubelvereins in der Festhalle, bei der der Vorstand des Ver­eins. Dr. Fre y, die Gäste und Ehrengäste, unter ihnen besonders den Bundessührer, Innen- und Wirtschaftsminister Dr. Schmid, begrüßen konnte. Bei dem Festakt ergriff zur Freude aller Minister Dr. Schmid selbst das Wort, wobei er besonders darauf hin­wies, daß das Sängerleben nicht nur Sin­gen, sondern vor allem auch Kameradschafts- Pflege bedeute.

Vom Seuftsrk tödlich abgestürzt

Wolfschlugen OA. Nürtingen, 27. Juli. Der 59 Jahre alte Landwirt Wilhelm Maier stürzte vom Heu stock auf den Boden der Scheuer herab, wo er später von seinen Angehörigen bewußtlos aufgefunden wurde. Maier starb am Nachmittag in seiner Woh- nuilg, ohne daß er das Bewußtsein wieder erlangt hätte.

Der Führer des Deutschen Jungvolks im Gebiet 20 (Württemberg), Bann- sichrer Otto Schiz hielt vor kurzem im Reichssender Stuttgart einen Vortrag überDie Sommerarbeit des DJ. in der Hitler-Jugend", dem wir nachfol­gend einige Stellen entnehmen:

Erstmalig haben wir in diesem Jahr einen ganzen Jahrgang geschlossen über­nommen. der auch, wo es irgendwie geht, aus Gründen der Führung und Schulung beisammenbleiben wird. Der jahrgangs- weise Aufbau in der Hitler-Jugend hat begonnen.

Nun gliedert sich unsere Arbeit in diesem Sommer in drei Hauptaufgaben. Einmal: Wer von den DJ.-Anwärtern wird Pimpf werden und wer wird zurückgestellt werden müssen? Zum andern führen wir in Württemberg 38 acht- bis vier-zehntägige Stamm- und Jung- bannlager durch, die bereits seit einem Vierteljahr in jeder Hinsicht vorbereitet werden. Drittens muß die Pimpfen­probe von jedem Neueingetretenen abge­legt werden. Die erste und voraussichtlich einzige Gelegenheit in diesem Jahre geben wir in unseren F r e t z e i t l a g e r n. Die Bedingungen für Pimpfe unter zwölf Jahren sind: 60-Metcrlauf in 12 Sekunden, Weitsprung 2,50 Meter, Ballweitwurf 25 Meter. Für Pimpfe im Alter von 12 bis 14 Jahren: 60-Meterlauf in 11 Sekunden, Weit­sprung 3 Meter. Ballweitwersen 80 Meter. Dazu kommt sür beide Altersstufen das vor­schriftsmäßige Packen eines Tornisters, die Teilnahme an einer l'/stägigen Fahrt, Kenntnis der Schwertworte des Jungvolk- jungen. Kenntnis des Wortlautes des Horst- Wessel- und HJ.-Fahnenliedes.

Hat der Pimpf die Bedingungen der Pimpsenprvbe bestanden, erhält er das Recht zum Tragen des Schulter­riemens verliehen. So soll der zehn­jährige Junge gleich zu Beginn spüren, daß

er in dieser jungen Gemeinschaft nur ge­wertet wird nach seinen eigenen Leistungen. Hat er die Pimpsenprvbe bestanden, so wird seine nächste Aufgabe die Erringung des DJ.-Leistungsabzeichens sem, was eine zwei- bis dreijährige Vorbereitung. Hebung und Schulung erfordert.

Einen weiten Raum in unserer Erziehungs­und Ertüchtigungsarbeit nehmen Fahrt und Lager ein. Und dabei ist das Zelt­lager nicht eine Einrichtung für Freiwillige und damit sür Einzelne sondern grundsätz­lich sür alle. Die Teilnahme aller Jung- volkpimpse an den von uns veranstalteten Zeltlagern ist grundsätzlich Pflicht, wie jeder andere Dienst. Die große Lagerzeit der Hit­ler-Jugend sind die Monate Juli und August. Die annähernd 40 Jungvolklager, die von der Gebietsführung und den Jungbannen aufgezogen werden, bzw. z. T. schon laufen dauern in der Nebel 4mal 8 Tage oder 2mal 14 Tage. Diese Zeltlager werden schon während des Ausbaus und vor Beginn von unseren Aerzlen genauestens überprüft. Die Vorfreude und Begeisterung, die in dieser Hinsicht bei den Pimpfen vorhanden sind,- erleichtern uns die Arbeit wesentlich. Selbst die allerseits verregneten Pfingstlager dieses Jahres, die deshalb fast überall vorzeitig abgebrochen wurden, haben unseren Pimp­fen riesige» Spaß gemacht.

Die Zehnjährigen im Zeltlager waren ein Kapitel für sich. Ihnen ging hier eine vollständig neue Welt auf, die sie begeisterte und vollständig erfaßte. Sie sind durch ein Tor geschritten, hinter dem sich ihnen ein neues, zum Teil ungewohntes, aber auch aussichtsreiches Leben auftat. In Zukunft werden die 10- und 11jährigen in festen Häusern ihre Lagerzeit verbringen. Im Lager wie im übrigen Dienst des Jungvolks werden sie Gelegen­heit bekommen, sich als tüchtige, anständige Kerle zu zeigen, sauber und anständig in der Gemeinschaft zu denken und zu handeln.

versammelt. Der Vorsitzende Baurat Nu eff dankte dem Ehrenvorsitzenden und den Mit­gliedern des Festausschusses sür die große Mühe und den Opfergeist, womit sie die Riesenarbeit der Vorbereitungen sür das Fest bewältigt haben.

Der anwesende erste Feld - Divisionskom­mandeur General Frhr. von Soden be­kräftigte diesen Dank insbesondere an die beiden Hauptleiter der Feier, den Vaurat Nu eff und seinen Hauptgeschäftsführer Polizeirat Tzschokelt. Eine besondere Note gab dem Fest die Teilnhame von Neichs- außenminister FreiherrvonNeurath und von Reichsstatthalter Murr beide Mitkämpfer innerhalb der Division

Ein Zrejsen

der wLirtt. Echlihmachermeister

Heilbronn, 27. Juli. Die württ. Schuh­machermeister hielten über den Sonntag ihren 22. Verbandstag ab, der am Sams­tagnachmittag seinen Anfang nahm mit der Eröffnung der Wanderschau .S.ch uh- macherhandwerk und Volksge­sund h e r t". Bezirlsinnungsmeister Schös­se l - Stuttgart begrüßte die Anwesenden, worauf der Syndikus des Neichsinnungs- verbands O st w a l d - Berlin namens des Neichsinnungsmeisters Heß die Ausstellung für eröffnet erklärte. Hieraus hielt Dr. Eck­hardt vom Neichsausschuß für Volks­gesundheit in Berlin einen Vortrag über »Schuhmacherhandwerk und Volksgesnnd- heit". Seine Ausführungen wurden nach der fachlichen Seite aus der Praxis heraus er­gänzt vom Leiter der Landesfachgruppe der Maß- und Orthopädie - Schuhmachermeister. Kum - Stuttgart.

Der eigentliche Württ. - Hohenzollernsche .Schuhmachertag begann Sonntag vormittag 10 Uhr in der Festhalle. Nach dem Fahnen- einmarsch begrüßte Bezirksinnungsmeister Schöffel die zahlreich erschienenen An­wesenden. Er gedachte dankbar der Einfüh­rung der Berufsorganisationspflicht, und Handwerkskammerpräsident Rank - Heil­bronn warnte vor einem Nachlassen des Or­ganisationswillens. Für den verhinderten Oberbürgermeister sprach Stadtamtmann Kübler warme Begrüßungsworte. Das erste Referat hielt Syndikus Dr. Mundt von der Handwerkskammer Heilbronn. Gau­propagandawalter Pg. Rottler schilderte in beredten Worten Sinn und Zweck der DAF. als weltanschaulicher Organisation. Die Grüße des Neichsinnungsmeisters Heß überbrachte Syndikus Ostwald vom Neichsinnungsverband, der selbst überBe­rufsausbildung und Arbeitsbeschaffung" sprach. Er wandte sich gegen die Schwarz­arbeit derer, die in der Lage wären, das Handwerk in Anspruch zu nehmen. Da über ein Drittel der Meister über 65 Jahre seien, komme der Ausbildung des Nach­wuchses größte Bedeutung zu. Dem diene die N e i ch s f a ch s ch u l e, die den Ober­meistern tüchtige Stützen liefern soll. Wenn in der Vergangenheit nur 5 bis 6 Prozent Schuhe aus den Werkstätten, die übrigen 94 Prozent am laufenden Band hergestellt worden seien, so müsse der Meister wie­der mehr zu seinem Recht kommen, auch durch öffentliche Aufträge. In diesem Sinn sei zu begrüßen, daß das Winter- hilfswerk für dieses Jahr bereits einen großen Auftrag erteilt habe, wovon ein erheblicher Teil auch auf Württemberg entfallen werde.

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20 >

Im Ring gab er einem halbnackten schlanken Mann die Hand, der ihn unsympathisch dabei anlächelte. Der Ring­richter sprach ein paar Worte. Robby nickte, dabei hatte er nichts verstanden. Ihm war, als ob er alles nur träumte.

Plötzlich war er mitten im Kampf. Er bekam harte Schläge und gab nach besten Kräften zurück. Nur ganz instinktiv boxte er nach den Regeln. Dann kam der Gong­schlag. Es war Pause.

Was man ihm zuflüsterte, hörte Robby nicht. Er atmete schwer und fieberte danach, sich wieder in den Kampf zu stürzen. Bald ging es los. Er drang wild auf seinen Gegner ein und schlug und schlug. Er verfolgte ihn, der durch den Ring flüchtete. Den Beifallsjubel der Menge hörte er kaum. Wieder Pause. Irgendwo im Gesicht blutete er. Man fuhr mit dem Schwamm darüber. Er stöhnte vor Schmerz.

In der nächsten Runde bearbeiteten seine Fäuste den Magen des Gegners. Er schlug mit wilder Kraft. Die Arme des Holländers sanken herab. Diesen Augenblick nutzte Robert aus, seine Faust sauste in die Höhe, unter des Gegners Kinn. Dumpf dröhnend fiel der schwere Körper auf die Bretter.

Der Ringrichter zählte.

Robby wartete mit vorgebeugiem Oberkörper. Die Spannung der Zuschauer wuchs ins Ungeheure, acht neun"

Der Holländer versuchte auf dir Füße zu kommen. Er drehte sich halb, dann sank er wieder zusammen, ausl"

Robby erwachte aus dem Rausch. Er zitterte an allen Gliedern. Das Publikum tobte vor Begeisterung. Robby

lachte. Er half seinem Gegner, sich zu erheben, und umarmte ihn. Der rasende Beifall verstärkte sich.

Nur mit Mühe konnte Robby wieder in seine Kabine gelangen. Unzählige Menschen umringten ihn. Er wurde von Berkendt vorgestellt, man redete auf ihn ein. Sie schüttelten ihm fast die Hände aus den Gelenken. Seine Muskeln wurden betastet, Frauenaugen glühten ihn an. Von allen wurde er beglückwünscht. Vollkommen verwirrt landete Robby endlich in seiner Kabine.

Den nächsten Vormittag, an dem Berkendt geschäftliche Verhandlungen hatte, konnte Robert endlich, leider mit seinem ewigen Schatten Sebaldus, einen Rundgang durch die Stadt unternehmen. Doch er hatte nichts davon, abge­sehen von der lästigen Bevormundung, schmerzten ihm von dem Kampf die Glieder, daß er sich wohl oder übel bald ruhig in ein Lokal setzen mußte. Auf den abendlichen Bummel über die Reeperbahn, auf den er sich am meisten gefreut hatte, mußte er ebenfalls verzichten, da sie schon nachmittags gemeinsam nach Berlin zurückfuhren. Das be­stimmte Herr Berkendt über seinen Kopf. Robby fand, daß der neue Beruf auch verdammte Nachteile hatte. Seine Frei­heit war verloren.

Aber innerlich söhnte er sich damit aus. als ihm Herr Berkendt im Zuge fünf Hundertmarkscheine übergab und dabei lakonisch mitteilte:Die Generalprobe haben Sie hinter sich, Prell, nun beginnt die eigentliche Arbeit." Das waren nüchterne Worte, aber Robby empfand doch das Lob. das darin lag.

Nach einem Ruhetag wurde das Training fortgesetzt. Punkt sieben trat Herr Sebaldus nach wie vor an, um Robbys Morgenlauf zu beaufsichtigen. Aber nachmittags er­hielt Robby jetzt regelrechten Boxunterricht von dem er­fahrenen Trainer Rohde. Herr Berkendt hatte zu diesem Zweck für ein paar Stunden täglich eine Privatboxschule ge­mietet. Kein Unberufener wurde zu dieser Arbeit zugelassen, aber Herr Berkendt sorgte geschäftstüchtig sür Gerüchte über den zukünftigen Wunderboxer. Die Stunden, wo Robby mühselig die mathematischen Gesetze der Boxerei lernte und

praktisch anzuwenden versuchte, kosteten Berkendt ein schweres Geld, aber er war jetzt sicher, daß es sich rentierte. Auch für Roberts Äußeres wurde manches getan. Schneider und Schuhmacher bekamen zu tun, und Roberts angenehme auffallende Erscheinung wurde bedeutend hervorgehoben.

Wenige Tage nach dem Beginn der neuen Arbeit wartete Robby eines Morgens vergeblich auf Sebaldus. Allein zu laufen hatte er keine Lust. Angezogen legte er sich noch ein bißchen auf das Bett, um abzuwarten, ob sein Kindermädchen, wie er Sebaldus wütend nannte, nicht doch noch erscheinen würde.

Gegen acht fuhr vor seiner Haustür der Privatwagen Berkendts vor. Er sah aus dem Fenster und traute seinen Augen nicht, als nach Sebaldus und seinem Manager Fräu­lein Wäninger aus dem Auto kletterte. Sie wollte doch erst nach Weihnachten zurückkommen? Sie hüllte sich fest in einen braunen eleganten Pelz und starrte neugierig zu dem hohen Mietshaus empor.

Von allen Seiten steckten die Leute die Köpfe aus den Fenstern und blieben auf der Straße stehen, um abzuwarten, was das elegante Auto hier in ihrem Viertel wollte. Aber sie zerbrechen sich vergebens die Köpfe, denn daß der Ver­rückte, der täglich in den Parkanlagen Löcher in die Luft hieb, diesen hohen Besuch bekam, zogen sie überhaupt nicht in Erwägung.

Gemeinsam kletterten die drei zu Robbys Wohnung hinauf.Ich muß doch auch mal sehen, wo mein Boxer wohnt, das heißt, wo er bisher gewohnt hat", meinte Berkendt lächelnd.

Sebaldus ging als erster.Wundern Sie sich nicht. Es ist unglaublich primitiv und scheußlich."

Ilse Wäninger war es bereits von dem Gemisch des Geruches Dampf, Seife, Essen, der das Haus nie völlig verließ, ein bißchen übel. Sie zeigte aber nichts davon.

'(Fortsetzung folgt.)