tung schöpft die Partitur restlos aus und seine Interpretation ist ganz vom Willen zum Dienst am Werk getragen und überzeugt durch die weihevolle Ruhe der Tempi wie durch die Eindringlichkeit des Ausdrucks.
Die Zuhörer, die dem Bühnenweihespiel mit Ergriffenheit gefolgt waren, sahen, dem Sinn des Werkes entsprechend, von jeder lauten Beifallskundgebung ab, und erfüllt von der Tiefe des Eindruckes verließen die Festgäste schweigend das Haus.
Die Hauptrollen waren mit den gleichen Solisten besetzt wie in der Neuinszenierung vor zwei Iah. ren: Helge Roswaenge sang den Parsifal, Maria Fuchs die Kundry, Jvar Andrösen den Gurne- manz, Herbert Jausten den Nmfortas und Robert Burg den Klingsor. Neu war lediglich Josef von Manowarda in der Nolle des Titurel. Die beiden Gruppen der Blumenmädchen wurden von Käthe Heidersbach und Jlonka Holndonner geführt. Dis Chöre zeigten sich unter Friedrich Jungs Leitung auf der gewohnten Hohe.
pvlitlselie llnrurerUisslAkell — LntlsssuoKSArunU!
Nach einem Erkenntnis des Landesarbeitsgerichtes Schneidemühl ist ein Aus- schluß aus der SA. wegen Politischer Unzuverlässigkeit und nicht rückhaltlosem Bekennt, nis zum neuen Staat zumindest für eine öffentliche Verwaltung nicht tragbar. Das Gericht ist berufen, die Gesetzmäßigkeit und die Gründe des Ausschlusses zu prüfen und die Frage der Weiterbeschästrgung zu ent- scheiden.
Hitler k>«IpISK« kin- slle LeMrNigeii
Die Hktler-Freiplatzspende, die im Jahre 1933 als Aktion des Reichsnährstandes zur Verkeilung von Freistellen an die alten Kämpfer des Führers in deutschen Bauern- familien durchgeführt wurde, ist seither durch Freiplatzstiftungen in Städten. Kur- und Badeorten derart erweitert worden, daß, Haiiptsteltcnlcitcr Janowsky jetzt die Parole ausgibt: Jedem hilfs. und erholungsbedürftigen Deutschen eine Gaststelle der Hitler- Freiplatzspendet
Steaeklreiiieitea
Nach einem Erlaß des Neichsfinanzminl- sters sind Gemeinschastswohnräume der Hitler-Jugend nunmehr ebenso steuerfrei er- , klärt worden, wie es die Gemeinschastswohnräume in Führerschulen, in Häusern des NSD.-Studenkenbundes und sür SA., SS. und NSKK. schon sind. Gleichzeitig hat der Reichssinanzminisker die Paten-Ehrengaben deutscher Städte und Gemeinden sür erbgesunde dritte und vierte eheliche Kinder einkommensteuerfrei erklärt.
Nlr Welt in wenigen Wen
„l-edensNingllck" kiir l.»ii8esve«-8kei-
Die Justizpressestelle Berlin gibt bekannt:
Der Volksgerichtshof hat durch Urteil vom Sk. Juli 1936 den 35jährigen Walter Schwerdtfeger aus Berlin wegen Landesverrats zu lebenslangem Zuchthaus und zu dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt.
LnkUies In Nee tlekazsnng
l Im Rahmen der Reichssestspiele würde zum ersten Male Goethes „Gbtz von Berlichingen" im Text der Urfassung ausgesührt. In tiefer Ergriffenheit sah eine zahlreiche Zuhörerschaft Szenen dieses Jugendwerkes unseres großen Dichters an sich vorüberziehen, dem Heinrich George als Spielleiter und Darsteller des Götz eine besonders eindrucksvolle Prägung gab.
1089 Meldungen süe Berlin
Die Leichtathletikteilnehme»: — 45 Nationen KSmpfen in 2g Hebungen
Berlin. 21. Juli.
Ein klares Bild der Beteiligung an den Leichtathletik-Wettbewerben der Olympischen Spiele ist nach dem namentlichen Meldeschluß jetzt möglich. An 23 Uebun- genderMänner und sechs Wettbewerben der Frauen sind 45Nationen mit 1089 Meldungen beteiligt. Die Meldungen verteilen sich auf die einzelnen Wettbewerbe: Männer: 100 Meter: 69; 200 Meter: 84; 400 Meter: 52; 800 Meter: 62; 1500 Meter: 52; 5000 M e t e r: 50; 10 0 0 0 M e t e r: 40; M a r a- thonlauf: 60; 3000 Mete« Hindernislauf: 35; 110 Meter Hürden: 35; 4 0 0 M e t e r H ü r d e n: 36; 5 0 - Kilometer-Gehen: 37; Hochsprung: 49; Wektfprnng: 52; Dreisprung: 38; Stabhochsprung: 37; Diskuswerfen: 42; Kugelstoßen: 40; Hammerwerfen: 33; Zehnkampf: 37; 4X100- Mete r-Staffel: 18; 4X400-Meter- Staffel: 16: Speerwerfen: 37. —
Frauen: 100 Meter; 30; 80 Meter Hürden: 20; Hochsprung: 20; Diskuswerfen: 21; Speerwerfen: 17; 4X100-Meter-Staffel: 10.
Die meisten Meldungen haben die Vereinigten Staaten von Nordamerika abgegeben, die jeden Wettbewerb dreifach besetzen. Ein Ueberblick über die Meldeliste zeigt: Nordamerika 81; Deutschland 78; Frankreich 60; Japan 59; Oesterreich 56; England 85; Kanada 55; Finnland 51; Schweden 50; Jugslawien 44; Tschechoslowakei 39; China 35; Ungarn 35; Italien 34; Griechenland 33; Schweiz 27; Holland 24; Südafrika 22; Belgien 20; Polen 20; Dänemark 17; Columbien 16; Argentinien 16; Spanien 15; Peru 13; Chile 13; Norwegen 12; Philippinen 12; Australien 11; Luxemburg 10; Indien 9; Aegypten 8; Brasilien 8; Estland 8; Lettland 7; Rumänien 7; Neuseeland 6; Island 6; Mexiko 5; Liechtenstein 4; Afghanistan 3; Malta 3; Portugal 2; Bulgarien 2; Jamaika 1.
Vreimächlekonferetiz am VonnerStag
Reue französische Erschwerung-Versuche
p. London, 21. Juli.
Die Konferenz zwischen den Regierungen Großbritanniens, Frankreichs und Belgiens zur Vorbereitung der Fünfmächte-Beratungen über die deutschen Friedensvorschläge ist nun- mehr, nachdem Großbritannien den französischen Wünschen nachgegeben hat, fürDonnerstag festgelegt worden. Auf dieser Drei- Mächte-Besprechung soll nach der amtlichen Mitteilung die Lage geprüft und erwogen werden, wie der Wunsch der drei Mächte nach einer Festigung des Friedens in Europa durch eine allgemeine Regelung gefördert werden kann. Der französische Außenminister Del» bos wird bereits am Mittwoch, Ministerpräsident Blum erst am Donnerstagmorgen nach London reisen.
Das Pariser „Oeuvre" zeigt sich sehr pessimistisch und spricht von nicht allzu günstigen Aussichten für die französischen Politiker in London. London hielte eine Verschiebung der Dreimächte-Konfe- renz auf später für besser. Auch von belgischer Seite sei eine wirksame Verstärkung nicht zu erwarten. Das gleiche Blatt berichtet auch über einen französischen Schritt in London, bei dem die sofortige Einberufung des Völkerbundrats wegen der kürzlich vom Dan-
ziger Senatspräsidenten gegen die Exzesse der Opposition getroffenen Maßnahmen verlangt wurde. London habe aber Bedenken; da Frankreich in seinem Völkerbund-Reformvorschlag regionale Pakte in Aussicht genommen hat, dürfte es schwierig sein, Maßnahmen irgendeiner Art gegen den Danziger Senat in Anwendung zu bringen. Uebriaens ist der Pariser „Exzelsior" der Ansicht, daß eine Zusammenkunft des Völkerbundrats in der Danziger Frage nicht notwendig ist, da auch Polen durch die Danziger Maßnahmen nicht beunruhigt ist.
In Belgien haben die programmatischen Erklärungen des Außenministers Spaak großen Eindruck gemacht; vor allem in der flämischen Presse wird die Zielrichtung der belgischen Außenpolitik begrüßt. Auch die Zeitung „Vingtiöme Siöcle" nennt die Erklärung Spaaks „Worte der Weisheit"; das französischsowjetrussische Bündnis stört das Funktionieren der Regionalpakte von vornherein. Wenn Frankreich entschlossen sich von seiner unver- nünftiadn Politik der letzten fünfzehn Jahre abwenden wolle, werde es Europa einen großen Dienst erweisen. Das Hauptorgan der wallonischen Bewegung ist über die Rede naturgemäß beunruhigt.
Eine Absage an Vartt
Brüssel, 21. Juli
Während die Pariser Politik alles versucht, um eine klare und einfache Aussprache zwischen den ehemaligen Locarno-Mächten zu verhindern, hat am Montag der belgische Außenminister Spaak in außerordentlich deutlicher Weise sich gegen den „seltsamen Pazifismus" ausgesprochen, der nicht zögert, einen Krieg zu entfesseln, um seine „Frie- densliebe" zu beweisen.
In den Vordergrund feiner Ausführungen stellte Spaak den Satz, daß der belgische Außenminister nur ausschließlich belgische Außenpolitik treiben dürfe. In unzweideutiger Formulierung lehnte der Minister außenpolitische Bindun
gen Belgiens, die über die eigenen Interessen des Landes hinausgingen, ab. Außerhalb seiner Grenzen habe Belgien keine politischen Interessen geltend zu machen und zu verteidigen. Belgien wolle in der Zukunft nicht wie in der Vergangenheit ein Zankapfel Europas sein, sondern für alle Staaten ein Elment der Befriedung und der Sicherheit. Die belgische Außenpolitik müsse der tiefen Sehnsucht der ganzen belgischen Bevölkerung entsprechen.
Im Laufe seiner Ausführungen erteilte Spaak den wirklichkeitsfremden Friedenskonstruktionen der Nachkriegszeit, namentlich dem Gen- ser System, eine Absage. Er zittere, er
klärte der Minister, vor dem „seltsamen Paü. fismus". der nicht zögere, Krieg zu entfesseln um seine Friedensliebe zu beweisen Diese scharfe Verurteilung der Genfer Ideologie unterstrich Spaak noch einmal, indem er erklärte. er verstehe nicht die Reden, in denen im ersten Teil die Schrecken des modernen Krieges geschildert würden und in deren zweiten Teil aber der Ruf nach den Waffen erhoben werde. Ein Krieg sei nur dann gerechtfertigt. wenn die Lebensinteressen eines Volkes, seine Unabhängigkeit und seine territoriale Unversehrtheit auf dem Spiele stän- den.
„Ist es nicht ein Fehler," fragte der Mini- ster im weiteren Verlauf seiner Rede, „dir Grundsätze der Außenpolitik einzig und allein auf die Rechtsidee, die absolut oder relativ, ideal oder lediglich human sein kann, zu gründen und das Schicksal der Völker und die Zukunft der Zivilisation auf ein augenblickliches Recht abzustellen?" Er wolle nicht den Jdea- lismus der Männer verkleinern, die nach dem Ende des Weltkrieges sich entschlossen hätten, ein internationales Recht auszubauen.
17 Jahre seien seitdem vergangen, und die schönsten Träume seien verflogen. Es sei nun- mehr zu wünschen, daß das internationale Recht von den über die irdische Wirklichkeit beransragenden Höhen, auf die es von i4 Staatsmännern des Jahres 1918 erhoben worden sei, herabstcige. Wenn man das internationale Recht vor einem vollkommenen kata- strophaken Zusammenbruch retten wolle, müsse man es reformieren. Die Völker dürften nur solche Verpflichtungen eingehe n, diesieübernehmen tonnten. Gegenüber Formeln, die zu allgemein seien, müsse man mißtrauisch sein. Man könne nicht von allen Völkern dieselben Anstrengungen und dieselben Opfer verlangen, ganz gleichgültig, welche Rechte aus dem Spiel stünden und wo ein Konflikt ausbrcche. Es gebe besondere Interessen, die man nicht leugnen könne.
Es müsse deshalb eine Festlegung der internationalen Verpflichtungen erfolgen. Aber es sei unvernünftig, von den Völkern eines Kontinents zu fordern, daß sie Vorgänge, die sich Tausende von Kilometern weit von ihnen entfernt abspielten, mit demselben Interesse und mit derselben Sicherheit des Urteils betrachteten wie die Ereignisse, die sie selbst angingen. Der unteilbare Frieden, der gegenseitige Beistand und die kollektive Sicherheit seien Allgemeinbegriffe, deren Praktische Tragweite klar bezeichnet und klar begrenzt werden müßte. Wir dürsten nicht in dem Gefühl leben, daß eine Zustimmung zu den großen Grundsätzen die Folge haben könne, uns in Abenteuer zu stürzen, in denen diese und alle Grundsätze, aus denen unsere Zivilisation beruht, untergingen.
Belege -es WlrWaMauföaues
Berlin. 21. Juli.
Die Neichssteuereinnahmen im Monat Juni 1936 999,5 gegen 767,7 Millionen Reichsmark im Juni 1935, sind also um rund 234.8 Millionen Reichsmark höher. Im ersten Vierteljahr 1936 (1. April bis 30. Juni 1936) betragen die Neichssteuereinnahmen 2527,9 (4- 414,9) Millionen Reichsmark, und zwar Besitz- und Berkehrssteuern 1693,1 (4- 349,4) Millionen, Zölle und Verbrauchssteuern 834,3 (4- 65,6) Millionen. Deutlicher zeigt sich wohl nir- gends der Erfolg der gewaltigen Aufbauarbeit des nationalsozialistischen Staates!
k-icarrisri uni slirsri 8oxsr vor» k^isiulls
Url,«bkc-Nk»I,>ä>uh! viel Luellea-Derl-g. SSnIg-brü« ILe,. v,«»0ei>,
W1 *
Es folgte aber weiter nichts, als eine feste Verabredung mit Herrn Sebaldus, der vorläufig eine Art Trainerstelle bei Prell einnehmen sollte. Aalglatt, übertrieben liebenswürdig notierte sich Sebaldus Roberts Adresse und versprach ihm, ihn am nächsten Tag zu besuchen. „Wer mit Herrn Berkendt arbeiten will, muh Tempo im Leibe haben. Kein Tag darf oerlorengehen. Zumal für einen Boxer nicht, der nur verhältnismäßig kurze Zeit Geld verdienen kann "
Robert hörte es kaum. Er drückte vor Freude feinem künstigen Betreuer die Hände so stark, daß dieser das Gesicht schmerzlich verzog.
Unterdessen sah Fräulein Wäninger auf der Kante des Schreibtisches und unterhielt sich mit Berkendt. „Nun kann man Sie also beglückwünschen, da alles sest abgemacht ist, wie? Sie werden viel verdienen."
„Bis dahin ist es noch ein weiter Weg", erwiderte Berkendt. „Aber um was ich Sie noch bitten wollte, kümmern Sie sich ein bißchen um den Prell, Fräulein Wäninger. Ich werde Ihnen sehr dankbar dafür sein. Äußerer Schliff ist für einen Boxer ebenso notwendig wie Siege. Ohne beides kann er nicht vorwärtskommen."
„Na, dann schicken Sie ihn doch in einen Kursus, um gute Formen zu lernen", lachte Ilse. „Aber unter einer Bedingung will ich Ihren Vorschlag annehmen. Ich komme da aus meine Erwähnung von neulich zurück. Bei allen Veranstaltungen. wo Prell auftritt, und die Sie finanzieren, möchte ich mich Mit dreißig Prozent beteiligen."
„Auch bei eveniuellen Verlusten?"
. Auch dabei, aber ich bin sicher dieser Fall wird nicht einitc.e», Herr Berkendt. Abgemacht, wir sorge» beide da
sür, daß dieser Prell eine Berühmtheit wird. Ich Hab' gute Beziehungen zur Presse, wie Sie wissen."
Berkendt überlegte einen Augenblick. „Abgemacht, aber —" Er konnte nicht weiterreden, denn Robert und Sebaldus kamen in den Trainingssaal.
Robert wurde aufs neue tief verlegen, als ihn Ilse bat, nachmittags eine Stunde zu ihr zu kommen. Er stotterte etwas von seiner Arbeit auf dem Rummel.
„Aber Herr Prell, das ist doch nun sür Sie erledigt, denke ich. Da müssen Sie doch absagen."
„Gewiß, gewiß." Robert drehte seine Mütze in den Händen. „Na ja, also, wann soll ich'n dasein?"
Ilse gab ihm genau Bescheid. Als er gegangen mar, seuszte sie erleichtert auf. „Das ist keine leichte Ausgabe, die Sie mir da gestellt haben, Herr Berkendt." Sie lächelte. „Scheint ein furchtbar schwieriger Mensch zu sein. Aber nun will ich noch Harald Salten abtelephonieren, denn wenn noch ein dritter heute nachmittag dabei ist, macht mein guter Boxer bestimmt nicht einmal seinen geehrten Mund auf."
IX.
Nervös und unruhig stand Robby Prell vor der angegebenen Adresse. Das Haus, in dem Fräulein Wäninger wohnte, war ja eine Villa. Robby hatte noch nie eine Villa betreten, und er fürchtete sich davor. Erst wartete er ein Weüchen aus der Straße, ehe er sich durch den kleinen Vorgarten wagte und auf den Klingelknops drückte.
Der Empfang, den er sich besonders schrecklich ausge- mali halte, verging wider Erwarten schnell und angenehm. Ein alleres Dienstmädchen öffnete die Flurtür, sagte „Bittei", und er konnte ungehindert eintreten. Ehe er Zeit hatte, sich in dem Vorraum umzusehen. ging eine Tür auf und Fräulein Wäninger erschien. Sie reichte ihm herzlich die Hand
„Nein, wie schön, daß Sie so pünktlich sind. Anna, haben Sie ichon de» Tee aufgebrüht? Bille, servieren Sie im kleinen Salon." Sie wandte sich wieder an Robert. „Hier gehen wir durch, Herr Prell." Sie stieß eine Flügeltür aus und a.mg vora.t
Nun wurde es sür Robby brenzlich. Die hohen, gut eingerichteten Räume machten ihn noch befangener, und er hatte ein Gefühl, als ob die Wände von allen Seiten auf ihn einstürzten. Dazu ging er lautlos über die dicken Teppiche, und das gab ein Gefühl des Unheimlichen. Dann hatte er große Angst, irgendwo mit seinen breiten Schultern anzustoßen, und es war ihm. als müßte er fortgesetzt zwischen den verschiedenen Möbeln hin und her prallen. Deutlich spürte er zum erstenmal, daß sein rollender Seemannsgang nicht überall angebracht war. Er begann vor Angst über seine Ungeschicklichkeit zu schwitzen, und fand, daß es bedeutend angenehmer war, über eine kleine Laufplanke in schwindelnder Höhe an Bord zu laufen, als über spiegelblanken Parkettboden. Im stillen bedauerte er. daß er gekommen war, aber nun hieß es auszuhalten und mit Anstand wieder abzuziehsn.
Cie waren jetzt im kleinen Salon. Der Teetisch stand in einer gemütlichen Ecke und war mit weißem Japan- por-eUan gedeckt. Auf Ilses Aufforderung setzte sich Robby vorsichtig. Sie nahm ihm gegenüber Platz und drückte auf einen Klingelknops. Gleich daraus erschien das Mädchen und brachte Tße und kleine Kuchen.
Robby saß. sich selbst zum Schreck, stumm da. Um dar Unglück zu erhöhen, muhte er immer daran denken, wie er die Hände Hallen sollte, und nichts siel ihm dazu ein. Er versuchte sie zu verstecken und verschränkte die Arme, merkte aber sofort das Ungehörige.
Ilse reichte ihm die Zigarettenschachtel. „Bitte, bedienen Sie sich. Ehe Sie der Trainer in der Arbeit hat. Denn dann dürfen Sie ja nicht mehr rauchen."
Das war Rettung. Wie ein Gieriger zündete er sich eins der Papierröllchen an. Das beruhigte, und er konnte eine gewohnte Stellung einnehmen.
„Sie sind aus Hamburg, Herr Prell? Ich merke es an Ihrem Tonsall. Waren Sie etwa Seemann?"
„Ja, das war ich. Leider heute nich' mehr."
(Fortsetzung folgt.)