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Wildbader NS-Preffe Birkenfelder, Lalmbacher nnd Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für rlas Oberami Aleuenbürg
Dienstag den 7.Juli 1V3S
94. Jahrgang
Ein neuer Rekvrdslua des
Atlantiküberquerung in 45 Stunden Frankfurt, K. Juli
Das Luftschiff „Hindenburg". das Lakehurst am 4. Juli um 3.41 Uhr MEZ. verlassen hatte, landete bereits am 6. Juli um 1.2Ü Uhr (nicht wie zuerst berichtet, um 1.27 Uhr) auf dem Luftschiffhafen in Frankfurt. Damit stellte das Luftschiff einen neuen Rekord für die Nordamerikaroute in beiden Richtungen auf. Denn es benötigte für die Rückreise von Nordamerika nur 45 Stunden 39 Minuten.
Die Ueberquerung des Nordatlantik von der amerikanischen bis zur irischen Küste beanspruchte nur t8 Stunden 46 Minuten. Auch die Hinreise bedeutete mit 49 Stunden 54 Minuten für die Strecke Frankfurt— Neuyork einen neuen Rekord. Auf der Reise nach Amerika erreichte das Luftschiff am 1. Juli mit 315 Stundenkilometer seine größte bisher erreichte Geschwindigkeit. Die vierte Nordamerikafahrt des Luftschiffes „Hindenburg" dauerte von Frankfurt bis Frankfurt einschließlich zweier Liegetage in Lakehurst 5 Tage 19 Stunden 51 Minuten. Tie bisherige Rekordzeit des „Hindenburg" betrug 49 Stunden 0,3 Minuten und wurde aus der ersten Rückfahrt von Nordamerika nach Frankfurt erzielt. An Bord des Luftschiffes befanden sich außer der 50köpfigen Besatzung 54 Fahrgäste sowie größere Mengen an Post, Fracht und Gepäck.
Am 10. Juli tritt das Luftschiff von Frankfurt aus seine fünfte diesjährige Nordamerikafahrt an. für die schon jetzt sämtliche Plätze besetzt find.
17 Toöes-Arteile ßrr Zstts
Die Teilnehmer des japanischen Februar- Aufstandes vor Gericht
Tokio, 6. Juli. Nach viermonatiger Untersuchung fällte das Kriegsgericht am Montag das Urteil gegen die am Aufstand vom 23. Februar Beteiligten. 13 aktive und vier ehemalige Offiziere wurden zum Tode verurteilt, fünf Angeklagte wurden zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt, andere kamen mit geringeren Strafen davon. Insgesamt standen 123 Angeklagte vor Gericht. 71 erhielten teils schwerste Strafen. 25 wurden zum Teil mit einem Verweis freigesprochen.
Bereits nach Einsetzung des Sondergerichts bestand kein Zweifel mehr, daß die Verantwortlichen Offiziere wegen Militäraufruhr u. Nichtbefolgung kaiserlicher Befehle schwerste Strafen zu erwarten hatten. Es ist erinnerlich, daß alle maßgebenden Beamten im Kriogsministerium, Generalstab und in der Polizei verabschiedet oder versetzt wurden. Ms eines der vorläufigen und wichtigsten Ergebnisse ist zu vermerken, daß für die notwendige Verstärkung der Landesverteidigung von 1937 ab eine halbe Milliarde Aen zusätzlich anfzubringen ist. Nach einem kaiserlichen Befehl ist die neue Staatspolitik, die, wenn notig, auch gegen die Parteien durchgeführt werden soll, genau vorgeschrieben und durch die Zusammenarbeit Hirota-Teraucki-Nugano und Arita gewährleistet.
Oesterreich hebt das Startverbot aus
Wien, 6. Juli. Der Präsident der Oester- reichischen Sport- und Turnfront teilt mit: In Anbetracht der bevorstehenden olympischen Spiele in Berlin, an denen österreichischen Mannschaften teilnvhmen werden, und m Anbetracht des Umstandes, daß die in leh- -er Zeit wiederholt stattgefundenen sportlichen Begegnungen zwischen österreichischen cknd deutschen Sportlern den in den Sport- kreiisen herrschenden sportlich-kameradschaftlichen Geist bewiesen haben, hat der oberste Sportführer Fürst Starhemberg die Aushebung des im vorigen Jahr erlassenen Startverbots verfügt.
Die Genehmigung für die einzelnen Starts österreichischer Sportler in Deutschland ist aber dessen ungeachtet bei der Führung der Oesterreichischeil Sport- und Tnrnfront in wdem einzelnen Fall einzuholen.
Ende der Sanktionen am 15. Juli
bl. Genf, 6. Juli.
Eine großangelegte Aktion des Völkerbundes, die diese Einrichtung in all ihrer Macht und Herrlichkeit zeigen sollte, ist am Montag- vormittag sang- und klanglos zu Grabe getragen worden. Von dem Lob und Preis der Kollektivität, das man vor drei Vierteljahren nicht laut genug singen konnte, ist nichts übrig geblieben als ein Katzenjammer nnd die zwar nicht eingestandene Ueberzen- gnng, daß man sich blamiert hat.
Nachdem bereits am Samstag die Völkerbunds-Vollversammlung die Aufhebung der Sanktionen grundsätzlich beschlossen hatte, hat die Sanktionskonferenz, der mit Ausnahme von Italien und Abessinien alle Völkerbundsmitglieder angehören, auf Antrag der britischen Negierung beschlossen, die Sanktionen gegen Italien am 1 5. I u l i a u s z u h e b e n. Als in der Aussprache der Vertreter Polens mitteilte, daß Polen schon aus eigener Machtvollkommenheit die Sanktionen ausgehoben hat und sich daher bei der Abstimmung der Stimme enthalten werde, glaubte der Vertreter Spaniens noch formalrechtlich den kollektiven nnd gleichzeitigen Charakter der Sanktionen betonen zu müssen und fand dabei ein Echo bei den Vertretern Großbritanniens und Frankreichs.
UnterhauskeageK übsr die Lage in Danzig
London, 6. Juli. Auf verschiedene an Außenminister Eden wegen der Lage in Danzig gerichtete Fragen, ob irgendwelche
„revolutionären Schritte" von der nationalsozialistischen Partei in Danzig ergriffen worden wären, beschränkte sich Eden auf die Feststellung, daß der Bericht des Danziger Oberkommissars am 4. 7. vom Völkerbund behandelt worden sei und daß der Berichterstatter zwei Gehilfen in Gestalt von Vertretern Frankreichs und Portugals zur Unterstützung seiner Aufgabe erhalten habe.
Der konservative Abgeordnete Sandys fragte den Außenminister, ob er es nicht für zweckmäßig halte, eine Volksabstimmung beim Völkerbund vorznschlagen, um die Wunsche der Bevölkerung Danzigs in Bezug auf ihren künftigen Status festzustellen. Eden erwiderte, daß die Angelegenheit vertragsmäßig geregelt sei nnd daß die beiden hanptbetrof- fenen Mächte Polen und Deutschland seien.
Auf eine Frage Daltons sagte Eden, daß er in enger Verbindung mit der polnischen Regierung in dieser Frage handele.
Dis dsrMAMwekeeWsll Wirsfivaftsveetzandlimgeir
Bern, 6. Juli. Die deutsch-schweizerischen Wirtschaftsverhandlungen haben am Montag zur Unterzeichnung je einer Zufatzvereinba- rung zum Verrechnungsabkommen vom 17. 4. 1935, zum Warenzahlungsabkommen vom gleichen Tage, zum Abkommen über den gegenseitigen Warenverkehr vom 5. November 1932, zu einem Reiseverkehrsabkommen sowie verschiedenen sonstigen Vereinbarungen geführt
Gegen innerpolitWe Einmischung
Senatspriisident Greiser über den Anlaß z« feiner Genfer Rede
Genf, 6. Juli.
Während deS Rückfluges von Genf gewährte Senatspräsident Greiser dem Danziger Vertreter des „VB" eine Unterredung, in der auf die wesentlichsten Fragen eingegangen wurde, die nach dem Verlaus der Genfer Ratstagung im Zusammenhang mit dem Auftreten Greifers aufgeworfen worden sind.
Frage: Ein Teil der Auslandspresse hat in bewußter Verkennung der Zusammenhänge Ihrer Rede in Genf. Mutmaßungen vorgebracht, als ob zwecks Beseitigung des Danziger Statuts eine gewaltsame Aktion geplant sei. Sind Sie in der Lage, hierzu eine Antwort abzugeben?
Antwort: Mir ist diese Stimmungsmache in Genf bekanntgeworden. Ich bin sogar zu meiner großen Ueber. raschung während meines kurzen dortigen Aufenthaltes mehreremal von englischen Zeitungen aus London angerufen worden, welche von mir die Bestätigung haben wollten. daß 6000 reichsdeutsche Soldaten in der Nacht zum Sonntag in Danzig einmarschieren würden. Ich habe über diese Erfindungen gelacht, weil ich wußte, daß man in Gens auS Gründen der Ablenkung Sensationen brauchte. Mein Auftreten in Geni entsprang oem Anlaß, aus Ausiorverung ves Völker- bundsrates Danzigs Interessen dort zu vertreten. Vor meiner Abreise wußte ich noch gar nicht, wie der Inhalt des Berichtes aussah, zu dem ich dann Stellung genommen habe.
Frage: Werden Sie auf eine Revision des bisherigen Verhältnisses Danzigs zum Völkerbund bestehen?
Antwort: Nachdem durch die Tätigkeit des jetzigen Kommissars, welcher weiter nichts tat, als zu versuchen, sich in die innere Politik eines souveränen Staates einzumischen, sich ein unerträglicher Zustand entwickelt hat, werde ich mich dafür einsetzen, daß dieser nicht nur mit zeitlicher Begrenzung, sondern für alle Zeit überwunden wird.
Frage: Wird Danzig künftig an einer Diskussion im Völkerbund teilnehmen und auf Aufforderung erscheinen, wenn in Genf innerpolitische Danziger Vorgänge behandelt werden sollen?
Antwort: Sollten in Zukunft noch ein- mal rein innerpolitische Vorgänge vor dem Forum des Völkerbundes erörtert werden, so wird die Freie Stadt Danzig es ablehnen, an einer solchen Diskussion teilzunehmen. Bei allen anderen Angelegenheiten, die die Freie Stadt interessieren, wird sie jede Möglichkeit wahrnehmen, eingeschaltet zu werden.
Frage: Glauben Sie, daß ein abgeändertes Verhältnis Danzigs zum Völkerbund Störungsmomente für die deutsch-polnischen Beziehungen enthalten könnten?
Antwort: Ich befürchte dies keineswegs, sondern bin im Gegenteil fest davon überzeugt, daß Danzig dann einen noch größeren Beitrag als bisher zu leisten imstande sein wird, das gute deutsch-polnische Verhältnis zu vertiefen.
Kann -er Veite Vevtschlan- verstehen?
Preffededalte über die neuen Aufgaben der britischen Politik
PZ. London, 6. Juli.
Das Scheitern der britischen Völkerbunds- Politik. das mit der am Montag beschlösse- neu Aufhebung der Sanktionen am 15. Juli besiegelt wurde, und die damit verbundene Notwendigkeit, der britischen Außenpolitik eine neue Zielrichtung zu geben, nimmt in der britischen Oeffentlichkeit das ganze Interesse in Anspruch. Man ist sich' durchaus im klaren darüber, daß man neue Wege gehen muß, um aus dem Zustand der bau- ernden Politischen Krise herauszukommen
wenn man sich auch noch nicht stm klaren darüber ist, welchen Weg man gehen soll. Eine gewisse jüdisch-freimaurerische Propa- ganda mag viel dazu beitragen, daß man sich noch immer nicht ganz aus den Versailler Gedankengüngen zu lösen imstande ist.
So betonen die .Times" am Montag, daß der Schlüssel zu einem stärkeren Friedenssystem nicht in den ausgedehnten Debatten über die Völkerbundsreform in Genf, sondern in den Beziehungen des Deutschen Reiches zu seinen Nachbarstaaten zu suchen sei.
Sie fügen aber hinzu, baß die" große' Mäste der öffentlichen Meinung Englands weder franzosen- noch deutschfeindlich sei. Wenngleich die bestehende Freundschaft mit Frankreich für Englands öffentliche Meinung als eine Grundlage der Politik gilt, so ist sie nicht bereit, eine Vorherrschaft Frankreichs über das ganzere- bi et der Außenpolitik all^uS?^ kennen oder sich mit Frankreich in die Verantwortung für alle im Osten abgeschlossenen Bündnisse Frankreichs zu teilen.
Das Friedensangebot Hitlers, das die beste unmittelbare Hoffnung auf die Stabilisierung Mitteleuropas bietet, will Großbritannien trotz mancher Rückschläge energisch in Angriff nehmen. Für den deutschen Leser mögen die folgenden Bemerkungen über die innenpolitische Lage im Deut- fchen Reich eigenartig erscheinen, um so mehr, als sie zu einem plötzlichen Ausfall auf den Danziger Senatspräsidenten Greiser überleiten, doch ist der Schreiber objektiv genug, festzustellen, daß der franzö- sisch-sowjetrussische Pakt in London nicht als eine diploma-' tische Leistung betrachtet wird, die förderlich ist. Uebrigens ist es sinnlos, heißt es weiter, laute Warnungsrufe vor Deutschlands wachsender Macht loszulassen, wenn man sie mit Ausrufen für ein Militärbündnis gegen das Deutsche Reich verbindet. Wenn militärische Bündnisse wirklich in Frage kämen, dann müsse man annehmen, daß eine kluge Diplomatie den stärksten Partner wählen würde. Militärische Bündnisse sind jedoch sür England niemals in Frage gekommen. Eine klare Verständigung mit dem Deutschen Reich würde nicht alle Probleme lösen, aber sie würde eine starke Grundlage sein, auf der gebaut werden könne, und Großbritannien beabsichtigt, den Versuch zu machen.
Die Gründe des Mißverstehens
Mit den Gründen des auch im vorerwähnten „Times"-Aufsatz zum Ausdruck gekommenen Mißverstehens des neuen Deutschlands, das sich in weiten Kreisen sogar zum völligen Unverständnis steigert, setzt sich in der ..Europasichen Revue" der konservative Unierhaus- abgeordnete Duncan Sandys, ein Schwiegersohn Winston Churchills, auseinander. Sandys tritt in diesem Aufsatz für eine offenherzige Aussprache zwischen den beiden Völkern ein, die „mehr als wahrscheinlich die Bestimmung haben, gemeinsam eine entscheidende Rolle in der Geschichte zu spielen". Ohne sie unmittelbar beim Namen zu nennen, übt er doch scharfe Kritik an der jüdisch-freimaurerischmarxistischen Hetze gegen das neue Deutschland, die „mit einem derart hemmungslosen Nachdruck und einer solchen Erbitterung geschieht, daß die Entwicklung der internationalen Beziehungen in tiefe Mitleidenschaft gezogen wird".
Das englisch-deutsche Mißverständnis führt Sandys auf die neuen Entwicklungen im politischen Denken und Handeln Deutschlands zu- rück, die den Grundsätzen und Idealen, die insbesondere in England seit' alters hochgehalten wurden, gerade zuwiderlaufen. Unmittelbare Ursachen sind die völlige Unkenntnis Verdeutschen Na chkriegsgeschichte und der deutschen Nachkriegsprobleme, ein mangelndes Verständnis für die Größe und Tragweite der Tatsache, die die Machtergreifung des Nationalsozialismus bezeichnet, und drittens die hartnäckige Weigerung, die Segnungen, die das neue Regime des Dritten Reiches dem deutschen Volke gebrachthat,anzuerkennen und diesen Tatsachen Glauben zu schenken. „Von Menschen, die nicht in der Zeit vor Hitler im Nachkriegsdeutschland gelebt haben, ist kein Verständnis sür den Platz zu erwarten, den die nationalsozialistische Bewegung in der Ge- schichte eiunimmt".
Nach einer eingehenden Untersuchung der Ursachen des Verfalls des deutschen Parlamentarismus und der deutschen Judengegnerschaft bezeichnet Sandys es als „dasEige n- artigste, daß die sinnfälligen Segnungen, die der Nationalsozialismus Deutschland gebracht hat, im Ausland so wenig gewürdigt und so selten erörtert werden. Ausländer schenken nicht der bedeutendsten aller Taten des Nationalsozialismus die gebührende Beachtung, nämlich der Wiederherstellung der Selbstachtung des deutschen Volkes und keines Glaubens an die natw-