Ein Jude bewog die Reichswehr
Riesenprozeß in Meiningen — Heereslieferungen» die keine waren — Iurückgewiekerres Material wird wieder verwendet
Einkreisung?
Die Staatsmänner der in Genf vertretenen Mächte könnten schon etwas schneller vom Fleck kommen, wenn sie überhaupt wüßten, was sie wollen. Den Franzosen kann man allenfalls zugestehen, daß sie ein Ziel ständig im Auge behalten, nämlich die Einkreisung Deutschlands. Aber wie sie die bewerkstelligen könnten, das ist ihnen heute schleierhafter als je zuvor. Ursprünglich sollte der Völkerbund als Instrument herhalten. Jetzt muß man nach Reformplänen suchen, mit denen man mühsam die Fassade aufrecht erhalten kann. Aus der Reihe der kleinen östlichen Trabanten hat sich Polen abgesondert, um ich in seiner Politik gegenüber Deutschland elbständig zu machen. Die Stresafront ist m Verlauf des Abessinienkonflikts auseinan- dergebrvchen, und nun glaubt man auch in Paris nicht mehr an ihre Wiedergeburt, höchstens noch an eine Beteiligung Italiens bei der Wiederherstellung des Locarnovertrags. Den Versöhnnngsbemnhungen, die die französische Diplomatie in Rom unternimmt, stehen aber wieder zu viele andere Notwendigkeiten gegenüber. Die Balkanstaaten fordern verstärkte- französische Beistandsverpflichtungen. Dabei kommt es Jugoslawien doch in erster Linie auf eine Rückversicherung gegen Italien an. Nachdem ferner die Franzosen ihre alte heiße Liebe „zu dir großen britischen Demokratie" wieder entdeckt haben, sind sie auch bestrebt, England irgendwie mit dem sowjetrussischen Verbündeten in engeren Kontakt zu bringen. Das hat für die britische Politik nur unter dem Gesichtspunkt einen Reiz, daß die Sowjets im Mittelmeer die Zahl der Verbündeten vermehren würden, die durch die Völker- bundssatzungen zum Beistand verpflichtet wären. Tie Richtung eines solchen möglichen Beistandes könnte bei dem heutigen Stand der Dinge nur gegen Italien gedacht sein. Für diese Möglichkeit scheint England unter Umstanden geneigt zu sein, den Preis der Dardanellenöffnnng sür die Russen zu zahlen.
Es gibt doch ui Frankreich Leute, denen angesichts eines solchen Wirrwarrs von kreuz und quer verlausenden Linien schwül zu werden beginnt. Das Pariser „Journal" stellt die Frage, die gleichzeitig die Feststellung einer Wahrheit bedeutet: „Man darf ja nicht von Bündnissen reden, aber was ist die Verpflichtung bestimmter Pakte und Abkommen, die Moskau vorschlägt, anders als eine gegen Deutschland gerichtete Koalition?" In Italien sieht man die Dinge etwas anders, doch spricht man von der Erneuerung des englisch-französisch-russischen Kriegsblindes der Vorkriegszeit, mit dem Unterschied, daß die Spitze jetzt nicht mehr in erster Linie gegen Deutschland, sondern im Mittelmeer gegen Italien gerichtet sei. Die Haltung auf der Konferenz in Montreaux wird mit der Entscheidung Greys im Jahre 1907 verglichen, der genau so wie heute Eden die englische Tradition in der Dardanellenpolitik preis- gegeben und der russischen Flotte den Zugang zum Mittelmeer geöffnet habe. Die Italiener meinen zwar, daß der Flotte des Schwarzen Meeres durch dre U-Boot-Gefahr der Weg in die Ostsee und nach Ostasien versperrt sei und daß somit nur Italien bedroht werde. Im Gegensatz dazu wird es in Gens so dargestellt, daß das englische Einverständnis nur auf die russische Zusicherung znrückzusühren sei, daß die Schwarze-Meer- Flotte nach dem Baltikum überführt werden solle.
Wir werden natürlich die römischen Darstellungen heute noch mit aller Zurückhaltung beurteilen. Es ist begreiflich, wenn die italienischen Beobachter in Gens etwas nervös sind. Die Engländer versichern mit aller Entschiedenheit, daß die vollständige eng- lisch-sranzösische Einigung keine Spitze gegen Deutschland enthalte. Ohne Deutschland solle überhaupt nichts geschehen. Wir können auch noch kein bedenkliches Zeichen darin erblicken, wenn die Franzosen eine neue englische Beistandszusage am Rhein erhalten haben. Das läge ja durchaus auf der Linie, die zu einem neuen Locarno führen würde. Zn dieser Erneuerung sind wir nach den Erklärungen des Führers aus der Grundlage der Gegenseitigkeit durchaus bereit. Aber zwei Fragen muß sich England vorlegen: Wie soll seine Stellungnahme sein, wenn Frankreich durch seine unübersehbaren Paktver- Pslichtungen im Osten und Südosten Europas in Händel und Konflikte gezogen wird, aus denen es sich nach seinen wiederholten und durchaus überzeugenden Erklärungen unter allen Umständen heraushalten will? Die andere Frage ist die, ob die Bindung Englands an Rußland, auf dem Weg über eine erneuerte französisch-englische Entente, nicht doch in die Nähe einer militärischen Allianz führen kann. Neue Einkreisungsmöglichkeiten, wenn auch vielleicht nicht ganz gewollt, lie- gen in der Lust. Man schiebt die Kulisse des Völkerbundes oder Europas vor. Aber wie sagte Bismarck: „Ich habe das Wort Europa immer im Munde derzenigen Politiker gesunden, die von anderen Mächten etwas verlangten, was sie im eigenen Namen nicht zu sor- dern wagten." ^ —
Seine Litern mit dem 8eii ermordet
Der Milchhändler Maibach und seine , Ehefrau wurden am Mittwoch vormittag in Bad Homburg erschlagen in ihren Betten aufgefunden. Man mmmt an, daß der 20- jährige Sohn, der mit seinem Fahrrad verschwunden ist, die Tat begangen hat. Erst am Dienstag hatte es wieder schweren Streit zwischen ihm und den Eltern gegeben.
Meiningen, 1. Juli.
Am 1. Juli, um 9.30 Uhr, wurde im Schwurgerichtssaal des Meininger Landge- richts der Prozeß gegen den früheren Inhaber der ehemaligen Simson-Werke, Suhl, den Juden Artur Simson, und gegen vier seiner Angestellten eröffnet. In dem Prozeß, dessen Dauer man auf etwa 2 Mo- nate berechnet, sind außer Simson angeklagt Fabrikdirektor Walter Baetz, der Oberingenieur Max Gnthke. der Betriebsleiter Richard Klett und der Werkmeister Ernst Münch. Der Eröffnungsbeschluß wirft den Angeklagten Baetz und Guthke Betrug zum Nachteil des Reiches vor, der darin erblickt wird, daß Baetz und Guthke eine große Anzahl von in der Fabrik angefertigten Werkstücken dem Reich in Rechnung gestellt und dabei vorgetäuscht haben, die Lieferung solle für das Reichsheer erfolgen. Baetz und Guthke sollen weiter angeorönet haben, daß für Heereslieferungen Material verwendet wurde, das von der Abnahmekommission zurückgewiesen war und das di^rch Schweißen und andere unzulässige Mittel wieder zurechtgemacht und dem Reich als vollwertig in Rechnung ge- stellt wurde. Simson selbst wird der Anstiftung und der Mittäterschaft, Münch der Beihilfe an diesen Betrügereien beschuldigt. Baetz ist weiter des Betruges zum Schaden seiner Firma angeklagt, der er private Ausgaben in erheblicher Höhe in Rechnung gestellt haben soll. Der Verhandlung wohnen als Vertreter des Reichskriegsministeriums Oberstleutnant Eise n sto ck'und Ministerialrat Held bei.
Der Jude Artur Simson ist im Februar 1936 ins Ausland geflohen und trotz ordnugSgemäßer Ladung zur Verhandlung nicht erschienen. Ebenfalls nicht erschienen ist der Angeklagte Münch, der Mittwoch früh einen schweren Anfall von Verfolgungswahn
«nwMrlataftrvVhe in Dänemark
Blitzschäden und Ueberschwemmungen — Ein Toter
Kopenhagen, 1 . Juli
Ueber der Insel Jütland und einem Teil Nordjütlands entlud sich ein heftiges Unwetter, das große Verheerungen anrichtete. In Hellerup bei Kopenhagen schlug ein Blitz in das Leitungsnetz der elektrischen Vorortsbahn, so daß auf den Vorortsstrecken alle Züge stehen blieben und der Verkehr erst nach IV- Stunden wieder ausgenommen werden konnte. In Kopenhagen wurde durch Blitzschlag der Straßenverkehr in Mitleidenschaft gezogen. Um 19 Uhr schlug ein Blitz in den Nathausturm und brachte das Glockenspiel zum Schweigen. Von dem starken, teilweise wolkenbruchartigen Regen — die Niederschlagsmenge in Kopenhagen betrug 17V- Millimeter — wurden in verschiedenen Teilen der Stadt Ueberschwemmungen verursacht. In einer Schwimmhalle wurden die Kellerräume von den Wasfermassen, die die Kanalisationsröhre nicht fassen konnte, überschwemmt. Das schmutzige und schlammige Wasser drang bald in alle Gänge und zwang etwa 150 Badegäste zu eiliger Flucht. Das Personal der Badeanstalt war die ganze Nacht mjt Säuberungsarbeiten beschäftigt.
Bei Aalborg in Nordjütland war das ganze Unwetter von einem Wirbel st urno begleitet. In der Umgebung der Stadt wurde von einem Blitz ein aus dem Felde beschäftigter Knecht erschlagen.
Schwere Gewitter und Wolkea- brüche über Berlin
Berlin, 1. Juli. Die Reichshanptstadt und chre Vororte wurden am Mittwoch nachmittag erneut von einer Reihe von örtlichen Gewittern heimgesncht, die zum Teil außerordentlich schwer waren. Zahlreiche Blitzschläge und Wolkenbrüche richteten in verschiedenen Stadtteilen verheerenden Schaden an. Sämtliche Wachen der Berliner Feuerwehr hatten den ganzen Nachmittag über Ausnahmezustand. Weite Strecken des StraßenSahnnetzes mußten wegen Ueberschwemmungen gesperrt werden und einzelne U-Bahn-Abschnitte konnten ebenfalls zeitweise wegen Ueberflutung nicht befahren werden. Erst gegen 19 Uhr ließen die Unwetter nach. Die Feuerwehr hatte jedoch noch bis in die Nacht hinein zu tun, um die Schäden zu beseitigen.
Max Schmeling trug sich Ws Seidene Buch Berlins ein
Berlin, 1. Juli.
MaxSchmeling hat sich am Mittwoch nachmittag im Berliner Rathaus in das Goldene Buch der Stadt Berlin eingetragen. Staatskommissar Dr. Lippert empfing den deutschen Meisterboxer in sein«,, Amts-
erlitten hat und in die Landesheilanstalt eingeliefert werden mußte. Gegen ihn wurde die Verhandlung abgetrennt.
Den Simson - Werken, einem der wichtigsten und größ.cn Unternehmen dieser Art, wurde bekanntlich durch die Entente als einzigem Werk, das Monopol für Waffenlieferungen sür die Reichswehr verliehen. In der Shstemzeit war es der zur internationalen jüdischen Hochfinanz gehörigen Familie Simson möglich, unfaßbare Gewinne auf Kosten der Steuerzahler zu erlangen. Der nationalsozialistische Staat hat nach langwierigen Ermittlungen damit Schluß gemacht. Am 22. Dezember v. I. hat Neichsstatthalter Gauleiter Sauckel das Werk durch notariellen Vertrag übernommen. Der Betrieb, -er von diesem Tage an den Namen „Berlin - Suhler Waffen- und Flugzeugwerke" trägt, wird jetzt als gemeinnützige Stiftung fortgeführt. Reichsstatthalter Sauckel konnte in jenen Tagen an die im Werk versammelte Gefolgschaft unter dein brennenden Weihnachtsbaum die Worte richten: „In einer Zeit, in der eure Wünsche enttäuscht wurden und eure Hoffnungen auf die Gerechtigkeit in dieser Welt zerbrachen, und die meisten von euch außerhalb des Betriebes arbeitslos waren, da erwarb iicb diese jüdische Familie nicht mir ein gewaltiges Vermögen, sondern erzielte Ueber- gewinne, die mit den Gewinnen eines Kaufmannes, so wie wir in Deutschland es verstehen, nichts mehr zu tun hatten."
Der Prozeß in Meiningen wird in eingehender Beweisaufnahme seststellen müssen, wie mit Wissen und unter Beihilfe des Juden Simson das Deutsche Reich hintergangen und betrogen worden ist. Auf Antrag des Oberstaatsanwaltes wurde vor Eintritt in die Verhandlung wegen Gefährdung der Staatssicherheit die Oeffentlichkeit sür die gesamte Dauer des Prozesses ausgeschlossen.
räumen. Die Reichshauptstadt sei stolz darauf, den größten Könner des deutschen Boxsports, der Deutschlands Farben so eindrucksvoll im Auslande vertreten habe, zu ihren Bürgern zu zählen. Er sei daher auch der erste Berufssportler, dessen Unterschrift in dem Goldenen Ehrenbuch der Stadt Berlin stehen werde. Nach der Eintragung wurde Max Schmeling von Dr. LiPPert noch die Olympia-Bronzeplakette der Reichshauptstadt überreicht, die sonst nur die Mann- schaftsführer der Olympiakämpfer aus den verschiedenen Ländern erhalten.
Max Schmeling erklärte Pressevertretern, daß ihm am Dienstag das ganze, erst nn- kängst vollständig eingerichtete Landhaus niedergebrannt sei. Er habe nicht einmal die notwendigsten Anzüge retten können. Der Nervenzusammenbruch seiner Gattin Anny Ondra habe sich als so schwerwiegend erwiesen, daß sie die in den nächsten Tagen angesetzten Filmaufnahmen um etwa vier Wochen verschieben mutzte. Er werde mit seiner Frau voraussichtlich bis auf weiteres in seinem kleinen Jagdhaus wohnen, um dort endlich die schon so lange ersehnte Ruhe und Ausspannung zu finden.
Zauber rmvsieblt«...
kk. Berlin, 1. Juli.
Der jüdische Kammersänger Richard Tauber, der es nach der Machtergreifung vorgezogen hat, jenseits der deutschen Grenzen Backfische und Snobs mit seinen schmalzigen Melodien zu begeistern, scheint es für notwendig zu halten, sich auch in Deutschland wieder einmal in Erinnerung zu bringen. Nun ist es für einen emigrierten Juden nicht gerade einfach, dafür das geeignete Sprachrohr zu finden, und so half das „Berliner Tageblatt" Herrn Tauber liebenswürdigerweise aus seiner Verlegenheit. In seiner Morgenausgabe vom 25. Juni veröffentlicht das BT. nämlich eine Anzeige, in der Kammersänger Richard Tauber unter der Ortsangabe „London, den 20. Juni 1936, Hyde-Park-Hotel" seine Vermählung mit Diana Napier anzeigt. Darunter aber teht eine Selbstanzeige des BT.: „Fami- ienereignisse, die in weiten Kreisen schnell bekannt werden ollen, zeigt man zweckmäßig m .Berliner Tageblatt' an." Herr llichard Tauber hat sich also an die richtige Adresse gewandt.
Ausweisung der italienische« Völkerbunds-Journalisten
Genf, 2. IM. Die während der Sitzung der Völkerbundsversammlrmg vom Dienstag verhafteten italienischen Journalisten wurden am Mittwoch um 22.15 Uhr aus dem St. Wutouien-Gefäuguis entlassen. Sie begaben sich zu Fuß und unter Bewachung von Polizisten in Zivil in die nahe gelegenen Polizeigebäude, wo n. a. der italienische Gesandte in der Schweiz, Tamaro, und der italienische Generalkonsul in Genf, Speiser, anwesend
waren. Um 22.30 Uhr wurden die verhaftet« Journalisten endgültig auf freien Fuß gesetzt, nachdem ihnen zur Kenntis gebrach' worden war, daß gegen sie ein Ausweisungsbefehl vom Kanton Genf erlassen worden sei
Italienische Empörung
Die Verhaftung der zur Völkerbundsver. sammlung entsandten italienischen Journa- listen hat in der italienischen Presse Hells Entrüstung hervorgerufen. Der Verband der italienischen Presse hat auf Mittwoch 20 lchr, in ganz Italien alle seine Mitglieder zu Protest, und Solidaritäts, kundgeb ungen einberufen.
Presse- und Propagandaminister Alf, err hat an den italienischen Konsul in Genf ein Telegramm gerichtet, in dem er den italienischen Journalisten, „die wie Missetäter verhaftet wurden, weil sie ihre grenzenlose Empörung über die schwere Be- leidigung ihres Vaterlandes nicht zurückhalten kpnnten". seinen solidarischen Gruß entbietet.
Auch der Generalsekretär des Reichsver- bandes der italienischen Presse, der Abgeordnete Guglimotti. hat ein ähnliches Telegramm gesandt.
Die römische Abendpresse gibt in großen Schlagzeilen der Entrüstung und dem Unwillen über die Verhaftung ihrer Kollegen in Genf und ihrem Bedauern darüber Ausdruck, daß „der zwecklose und herausfordernde Exhibitionismus" der sogenannten abesfinischen Abordnung zugelassen worden sei. Auch wendet sie sich mit scharfen Worten gegen das Auftreten des rumänischen Außenministers Titulescu, der mit schriller Stimme und mit den Worten „Hinaus mit den Wilden" die Entfernung dev italienischen Journalisten aus dem 'Saas verlangt hatte.
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Amtlich wird mitgeteilt: Die Aufgaben des Landwirtschaft fordern den Einsatz aller vor- fügbaren Arbeitskräfte. Staat und Partei: sind bemüht, in verschiedensten Formen auch die deutschen Mädchen zur Hilfe in der Landwirtschaft heranzuziehen. Wenn die aesetz./ lich bereits festgelegte Arbeitsdienstpflicht füs die weibliche Jugend oingeführt ist, dann wird hier eine Hilfsquelle erschlossen sein, Der Neichsminister des Innern und deff Neichsarbeitsführer haben sich auch damisi einverstanden erklärt, daß diejenigen Mädchen über 17 Jahren nicht mehr zur Ableistung der künftigen Arbeitsdienstpflicht de: weiblichen Jugend herangezogen werden, dii nachweislich vor dem 1. Oktober 1937 frei« willig wenigstens 9 Monate Landarbeit ge« leistet haben. Dabei ist es gleichgültig, eck diese Arbeit a) im freien landwirtschaftlicheis Arbeitsverhältnis oder b) in der Landh'.lst oder e) in einem BdM.-Umschulungslagev verrichtet worden ist. Als Nachweis gilt außer dem Landhelferbrief eine Bescheinigung des für die landwirtschaftliche Aroeits- stelle zuständigen Gemeindevorstehers.
^ozrikke aut das Volksgut
Bei der zweiten Lesung des besondere«! Teiles des kommenden deutschen Strafrechtes wurde in dem Abschnitt „Angriffe auf da-! Volksgut" von der StrafrechtskommissioiS die Strafvorschrift gegen die Verwüstung dB deutschen Waldes an die erste Stelle gerückt« Strafbar ist nicht nur verbotenes Abholzerh sondern auch die Unterlassung gebotenen Nufo forstens. Ergänzt wurde der Schutz des Wal" des durch eine Strafvorschrift gegen Wald" gefährdung. Auch die Herbeiführung eine« Brandgefahr durch erlaubtes Rauchen und» Feuercinzünden ist künftig mit Strafe bedroht. Ebenso wurde eine Vorschrift gegerg die Gefährdung des Wildbestandes neu ge« schassen. Weitere Vorschriften befassen sich mit der Aneignung von Bodenschätzen, ohn« vom Staat dazu ermächtigt zu sein, und mit der fahrlässigen Überschreitung der Greno zen des Berechtigungsfeldes bei der Ausübung des Bergbaurechtes. Der Tatbestand der Gefährdung von Heilquellen blieb unverändert, ebenso der des unbefugten Fischeich in deutschen Hoheitsgewässern. Die bishek als Denkmal- und Heimatschutz bezeichneten. Vorschriften wurden neu geformt. Unter An-j Passung an das Neichsnaturschutzgesetz werq den der Denkmalsfrevel und der Frevel gegech den Naturschutz besonders behandelt. Dip Vorschriften über den AusgrabungsschM wurden dahin erweitert, daß nicht nur Aus<j grabungsfunde, sondern auch Gelegenheits-, funde geschützt werden. Wer einen Gegen-i stand von natur- oder kulturaeschichtlichen^ Wert, der bei einer Ausgrabung oder gelegentlich entdeckt worden ist, beschädigt, zerstört oder seine Ablieferung vereitelt, mach? sich strafbar.
Lremdeaverkedr im älsl selir stark
Trotz überwiegend kühlen Wetters hat der, Anstieg des Fremdenverkehrs im Mcsi weitere Fortschritte gemacht. Nach Angaben des Statistischen Reichsamtes wurden im Berichts- monat rn 633 wichtigen Fremdenverkehrsorten des Deutschen Reichs 1,67 Millionen Fremden-' Meldungen und 5,26 Fremdenübernachtungen, gezählt, d. h. also 24 und 17 Prozent mehr als, im Mai 1935. Der Fremdenverkehr aus dem Ausland hat sich gegenüber der gleichen Vorjahrszeit um mehr als ein Drittel erhöht. Dre: Meldungen der Auslandsfremden sind um 35 Prozent auf rund 100 000 und ihre Uebernach- tungen um 36 Prozent auf rund 341000 gestiegen.