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Bezirkssäugertag

Gräfenhausen, 23. Juni.

Entgegen allen Besorgnissen und Befnrch- tunge'n konnte das längst geplante Sängerfest ' hoch noch stattfinden. Aus diesem Grunde stand unser sonst so geruhsames Dorf über das Wochenende vollständig im Zeichen des deut­schen Liedes und die Bevölkerung bekundete durch ihre Anteilnahme die Verbundenheit mit dem Jubelverein und mit der Sängersache überhaupt.

Die Jubiläumsfeier

am Samstag abend muhte aus raumtcch- nischeu Gründen in einem zwischen Gpäfen- hausen und Obernhauseu errichteten Festzelt abgehalten werden. Der Festfeier ging eine würdige Gefallenenehrung sowie ein Fackelzug voraus. Aus diesem Grunde verzögerte sich der Festakt in der Halle um eine gute Stunde. Vorstand Flieh entbot der erwartungsvoll gestimmten Zuhörergemeinde, unter welcher sich auch Kreisführer Rücker befand, den Willkommgruh. ZweiDarbietuugen eröffnet«» sodann den konzertlichen Teil des Abends. Zunächst spielte die MusikkapelleGruß an Hans Sachs und Aufzug der Zünfte" aus Die Meistersinger von Nürnberg" von Rich. Wagner. Anschließend sang der Mäuuerchor des Jubelvereius unter Leitung von Musik­direktor Fleig-Pforzheim den prächtigen ChorTrösterin Musik" von A. Bruckner. Die Aufnahme im Festzelt war eine recht gute. Leider setzte jedoch schon nach den ersten Dar­bietungen seitens der Besucher eine Unruhe ein/ die trotz verschiedener Hinweise nicht mehr zu bannen war und das Hören der konzert­lichen Vorträge sehr erschwerte. War es denn nicht möglich, die Tingeltangelanlage in näch­ster Nähe des Festzeltes während des Jubi­läumskonzertes zum Schweigen zu bringen?!

Tie übrige Konzertfolge war in drei Teile gegliedert: Vaterland, Soldatenleben, Heimat und Lebensfreude. Dementsprechend war auch die Auswahl der Chöre mit gewohntem Ge­schick des Chorleiters getroffen. Der Männer­chor des Nachbar- und Patenvereins Obern- > Hausen eröffnet« den zweiten Teil der reichhal- t tigen Vortragsfolge mit zwei vaterländischen " Liedern. Im Mittelpunkt der Darbietungen stand dieVaterländische Hymne" von Jochum, vongetragen vom Mäuuerchor des Jubelvcr- cins unter Mitwirkung eines Schülerchors. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich wieder, daß Darbietungen, in deren Ansdrucksform sich das gesungene Wort mit wohlabgewogener § Instrumentalmusik vereinigt, immer und im- > mer wieder in der Lage sind, den Zuhörer in > Begeisterung zu versetzen. Es folgten Chöre ' von Silcher, Nagel, Buck, Zöllner u. a. m. Der Chor desSchwarzwald-Echo" Pforzheim , wußte sich die Gunst der Konzertgemeinde in besonderem Maße zu erringen. Es war eine Lust, dem geschliffenen Tonkörper zuzuhören. Auch sonst gab es im musikalischen Teil des Jubiläumskonzertes noch manche angenehme Uebcrraschung.

Ansprachen und Ehrungen

De» Reigen der üblichen Festansprachen eröffnste Bürgermeister Kircher, indem er dem Jubelverein namens der Gemeinde die Glüdkvünsche aussprach und in treffenden Worten auf die kulturelle Bedeutung der ge­sanglichen Arbeit hinwies, die Jugend aber auffsrderte, sich einzureihen in die Front der Sänger und Sängerinnen. Im Auftrag des Vereins überreichte der Bürgermeister Kreis­sängerführer Rücker, Musikdirektor Fleig und Musikreferent Neuert die Sixt-Erinnerungs- plakette. Ortsgruppenleiter Glauner über- b rach de demSängerbund" die Glückwünsche der Partei und ehrte Bürgermeister Kircher ebenfalls mit einer Sixtplakette.

Kreissäugerführer Rücker übermittelte die Glückwünsche des Deutschen und Schwä­bischen Sängerbundes sowie des Euzsänger- kreises. Das Geschenk des DSB bestand in einer sehr schönen Ehrenurkunde, dasjenige deS Enzsängerkreises in einem Heimatlied. Vorstand Schweizer vomLiederkranz" Obernhauseu überreichte einen Fahnennagel und feierte das gute Verhältnis zwischen beiden Vereinen, während Vorstand Haug- stätter vom Turnverein auf die harmonische Zusammenarbeit beider Vereine hinwies und einen Fahnenkranz als Jubiläumsgeschenk übergab.

Folgende Mitglieder des Vereins wurden geehrt: Wilhelm Schumacher, Fritz Fretz, Christian Schmidt, Christian Jordan, Eugen

Glauner, Fritz Glauner, Gottlob Wolfiuger, Wilhelm Burkhardt, Ernst Schmidt, Ernst Buck, Gottlieb Becht, Ernst Keller, Emil Blei­holder, Eugen Schmidt, Adolf Glauner, Paul Glauner, Karl Fretz, Wilhelm Glauner, Fritz Ahr; die Ehrennadel erhielten: Emil Glau- ner, Wilhelm Glauner, Wilhelm Wolfiuger, Fritz Ahr; zu Ehrenmitgliedern wurden er­nannt: Wilhelm Schwaiger, Wilhelm Wolfin- ger, Emil Ahr, Friedrich Bithrer, Adolf Dit- tus, Emil Füeß, Wilhelm Wessing-er, Wilhelm König, Fritz Roth, Hermann Bauer.

Namens der Geehrten dankte Sangeskame­rad Schmidt mit herzlichen Worten für dis den Jubilaren zuerkannten Auszeichnungen.

Der Sonntag

. Vormittags veranstaltete der Jubelverein im Festzelt ein K o n z e r t s i ng e n, an wel­chem über ein Dutzend Vereine sich beteiligten. Was geboten wurde, verdient in jeder Bezieh­ung hoch bewertet zu werden. Durchwegs waren es überdurchschnittliche Leistungen.

Der Kundgebung für das deutsche!

Gemeinde voraus. Zahlreiche Vereine nahmen hieran teil, denn von diesem Zeitpunkt an tru­gen die Veranstaltungen kreisamtlichen Charakter. Dies sei sestgostellt, weil man­chen Vereinen diese Tatsache nicht so recht zum Bewußtsein gekommen war, sei es, weil sie glaubten, am Vormittag schon ihre Pflicht er­füllt zu haben oder sei es, weil die Sonne gar zu heiß auf die Sänger niederbrannte. Auf jeden Fall begann mit dem Festzug, welcher von Sängerkreisführer Rücker und seinem Stellvertreter Gollmer abgenommen wurde, der Bezirkssängertag. Nach Ankunft im Festzclt wurde die Kundgebung von der Fleig'schen Chorgemeinschaft mit dem Chor Trösterin Musik" von A. Bruckner eröffnet.

Bürgermeister Kircher entbot sodann allen Festüesuchern, vor allem den Sängern, den Willkommgruß des festgenbenden Vereins und der Festgemeinde. Er feierte in begeister­ten Worten Lied und Gesang als nie versieg­bare Brunnen deutscher Kraft und deutschen Kulturwillens. Kreissängerfüher Rücker richtete an seine Sänger und an alle Sanges­freunde einen markigen Appell, der darin gip­felte, daß wir durch unseren Gesang den Geist

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dern auch frühe Sorten wählen und sie rich­tig behandeln. Nicht durch wiederholtes Be­schneiden der überflüssigen Triebe, sondern durch eine richtige Erziehung der jungen Pflanzen wird ein geregeltes Wachstum erreicht. Man kann zu diesem Zwecke die Pflanzen ungehindert in die Höhe wachsen lassen und an einem Stab befestigen (Abbildung 1), oder sie handhoch entsPit - z! n und die entstehenden Triebe spalierartig arfbinden (Abbildung 2). Auf diese Weise v ird einem übermäßigen Wachstum und

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der Bildung seitlicher Triebe vorgebeugt, weil das Längenwachstum ungehindert erfol­gen kann. Der Fruchtansatz ist bedeutend bes-

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ser und die Reife der Früchte auch gesicher­ter, weil sie der Sonne voll ausgesetzt sind und nicht durch dichtes Laub beschattet wer» den. U eberflüssige Seitentriebe, die keine Blüten ansetzen, muß man frühzei­tig entfernen. Im übrigen schneide man wenig an der Pflanze, sondern lasse sie wachsen.

Der wichtige Rosenschnitt

Es wird wohl niemanden geben, ver einen frischgeschnittenen Strauß blühender Rosen nicht entzückend fände. Doch sind viele Nosenliebhaber der Meinung, ein Schnitt in der Blüte schade ihren Pflanzen, und darum wehren sie sich dagegen, ihre blühenden Rosen herzugeben. Nun wird aber ein wahrer Nosenfreund wissen, daß richtiges Zu­rück s ch n e i d e n einen reichen Herbst- blütenflor zeitigt. Am Stamm ver. blühte Rosen bilden Samen und entziehen der Pflanze dadurch wichtige Nährstoffe. Abfallende Blüten sind zudem sehr unschön. Wir dürfen und sollen die Rosen also ab­schneiden, noch während sie blühen. Es kommt nur darauf an. geschickt und klug vorzugehen.

In den ersten Sommermonaten schneidet man lang zurück. Es bleibt nur ein kräftiges Auge bestehen, das im Blattwinkel sitzt. Aller Saft wird dann in dieses eine Auge strömen, das Auge wird bald durch- treiben und eine neue Knospe bilden. So hat man auf jeden Fall einen schönen Herbstflor. In den späteren Sommermona­ten schneidet man nicht mehr lang zurück, denn die zweite Blüte würde sich gar nicht .mehr oder doch zu spät entwickeln. Wir kneifen also die Blüten kurz ab. Selbstver­ständlich ist das Zurttckschneiden der Rosen nicht die einzige Maßnahme, um das ganze Jahr über Freude an ihnen zu haben. Tie weitere Pflege besteht vor allen Dingen in der Bekämpfung von Krankheiten und Un- gezieferbefall und in der regelmäßigen Düngung. ^

Die beliebte Glockenblume ^

Unter der Fülle verwendbarer und schöner Nabattenpslanzen erfreuen sich die Glok. kenblumen mit ihren weißen, blauen und rosafarbenen Blumen der steten Gunst des Gartenfreundes, zumal sie in jeder Lage und in jedem Boden gedeihen. Sie laßen sich leicht vermehren und sind inr allgemei­nen winterhart. Ein lockerer, etwas lehm'ger Boden, der etwas gedüngt sein soll und feucht zu halten ist, sagt ihnen am meisten zu. Es ist ratsam, die Pflanzen nach zwei bis 3 Jahren herauszunehmen und zu teilen. Das kann im Frühjahr und im Spätsommer geschehen. Die Vermehrung kann aber auch durch Samen erfolgen. Man sät zeitig im Frühjahr in Töpfe, Saat- schalen oder Kästen. Sind die Pflänzchen erstarkt, dann werden sie an Ort und Stelle gepflanzt und stets gut gegossen. Auf diese Weise gezogen, blühen die Glockenblumen schon im Juli und August.

lebendiger Volksgemeinschaft pflegen und for­dern wollen. Die Ausführungen beider Red­ner wurden mit brausendem Beifall ausge, nommen. Spontan stimmte alles mit in das auf den Führer ausgebrachteSiegheil" ein Ebenso begeistert wurden die beiden natio­nalen Lieder gesungen. Unter Stabführung von Chorleiter Fleig wurden die Masse, chöre vorgetragen:Wer wird die Rosen brechen" von Nagel undWas ich möchte" von Buck. Zum feierlichen Abschluß der eindrucks­vollen Kundgebung erklang wieder dieFest­liche Hymne" von Jochnm. So war diese Kundgebung nicht nur eine solche für das Lied, sondern auch für Heimat und Vaterland.

Im Anschluß an die offizielle Kundgebung brachten verschiedene Chöre ihre Darbietun­gen zum Gehör, sodaß den ganzen Nachmittag über Lied um Lied erschallte. Für sonstige Unterhaltung und Kurzweil war ebenfalls reichlich Gelegenheit geboten. In den Abend­stunden wurde dann die Sixt-Erinnerungs- pläkette an die am Konzert beteiligten Ver­eine ausgegeben. So nahm das Sänger-fest einen schönen Verlauf und wird in guter Erinnerung bleiben.

Ottenhausen, 22. Juni. Besonderer Um­stände Wegen hielt die Hitlerjugend von Ot­tenhausen und Niebelsbach ihre Sonnwend­feier schon am Samstag abend ab. Die Aus­gestaltung lag in den Händen des Junglehrers Spahmann. Nach Liedern und Gedichten wurde der Holzstoß entzündet. Die Gefallenen der Bewegung und des Weltkrieges wurden durch einen Kranz geehrt, der dem Feuer übergeben wurde. Nach erfolgter Ansprache wurde die Feier mit dem Deutschland- und Horst Wessel-Lied beschlossen.

Regelung des Absatzes von Frühkartoffeln im Wirtschaftsjahr 1936

Der Vorsitzende des Kartofselwirtschaftsverbaii. des Württemberg hat zwecks Regelung des M- satzes von Frühkartoffeln im Wirtschaftsjahr 1936 nachstehende Anordnung erlassen:

Auf Grund der Anordnung Nr. SO der Haupt- Vereinigung der deutschen Kartoffelwirtschaft vom 3. Juni 1936 (NNVbl. S. 275) und Z 9 Zifs. 1 und 2 der Satzung der Kartosfelwirtschasts- verbände vom 9. Mai 1936 (NNVbl. S. 251) ordne ich für die Regelung des Absatzes von Frühkartof­feln der Ernte 1936 für das Gebiet des Kartoffel- wirtschaftsverbandes Württemberg auf Anweisung der Hauptvcreinigung der deutschen Kartoffelwirt­schaft folgendes an:

1. Der Beginn der Absatzregelung für Früh­kartoffeln für das Gebiet des Kartoffelwirtschafts- Verbandes Württemberg wird auf den 20. Juni 1936 festgesetzt. Sie endet mit dem 15. August 1988.

2. Im Gebiete des Kartoffelwirtschaftsverbandes Württemberg werden die Kreise Wimpfen (Frei­staat Hessen), Neckarsnlm. Heilbronn, Besigheim. Brackenheim einschließlich der badischen Gemeinde Schlüchtern, Maulbronn, Vaihingen a. Enz, Lud­wigsburg, Marbach, Stuttgart-Stadt, Stuttgart- Amt, Waiblingen, Eßlingen und Leonberg zum geschlossenen Anbaugebiet" erklärt.

3. Der direkte Kauf und Verkauf vom und beim Erzeuger ist innerhalb dieses Gebietes nicht > erlaubt. Ausgenommen hievon ist lediglich der direkte Verkauf an ortsansässige selbstverbrau- chende Privathaushaltungen am Ort der Erzcu-

0 4? Als Ort der Erzeugung gilt, sofern nichts anderes bestimmt wird, in jedem Falle der po­litische Gemeindebezirk.

5. Bezirksabgabestelle sür das geschloffene An­

baugebiet ist die Kaufstelle der Landwirtschaft­lichen Genossenschaften AG., Stuttgart, Johamies- straße 86. , , .

Die Ernennung der Ortssammelstellen erfolgt im Wochenblatt der Landesbauernschast Würt­temberg.

6. Der außerhalb des geschloffenen Anbaugebte- tes liegende Teil des Gebietes des Kartofselwirt- schaftsverbandes Württemberg in Württemberg und Hohenzollern istnicht geschloffenes (offenes)

^^LMs ^Hausieren von Frühkartoffeln durch die Erzeuger ist unstatthast.

8. Das Vermarkten sclbsterzeugter Fruhkartos. sein wird von einer besonderen beim Kartosse'- wirtschaftsverband Württemberg einzuholendm Genehmigung abhängig gemacht und darf nur nach jeweiliger vorheriger Anmeldung bei den betr. Ortssammelstellen erfolget»

Frühkartoffeln dürfen nur in Säcken, die mit dem von der Hauptvereinigung vorgcschriebeM Anhänger versehen sein müssen, in den Verkehr gebracht werden. Jeder Anhänger darf nur ein­mal verwendet werden.

Die in Abschnitt V der Anordnung Nr. 50 der Hauptvereinigung der deutschen Kartoffelwirtschast - vorgeschriebene Prüfung der Frühkartoffeln hat durch den Verteiler bei Uebernahme der Ware M erfolgen.

9. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehende ^ Anordnung werden gemäß 8 9 Zifs. 3 der Satzung

des Kartoffelwirtschaftsverbandes Württemberg be­straft.

10. Diese Anordnung tritt mit dem 20. Juni

1936 in Kraft. . ., __

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