hätte. Der schwerste Angriff, den Grccnwood gegen die Regierung unternommen habe, sei der Vorwurf, dag sie das Land irregeführt hätte. Auch Lloyd George habe in dieser Rich­tung gesprochen.

Wenn der Völkerbund im Herbst znsammen- treten werde, so werde er nach seiner Meinung besonders ernsthaft die Frage der kollektiven Sicherheit beraten müssen. Nach Auffassung der Regierung sei die kollektive Sicherheit ge­scheitert und die Regierung habe danach zu trachten, die Nationen in Genf zusammenzu­führen. Für die kollektive Sicherheit mutzten die Vollmachten des Völkerbundes zu jeder Zeit derart sein, datz eine Sicherung und so­fortige Neberlegenheit gegen die Angreifer ge­geben wäre. Baldwin gab dann seiner Ueber- zeugung Ausdruck, datz die Mehrheit der euro­päischen Bevölkerung eine Auffassung vom Kriege Habe, die mit Furcht oder Mangel an Mut nichts zu tun habe, sondern mit ihrer Kenntnis des wirklichen Krieges, und datz er sich manchmal frage, ob diese Völker in den Krieg ziehen würden, wenn sie nicht glaubten, datz ihre eigenen Grenzen bedroht seien. Wäre Grotzbritannien bedroht, so würde jeder Brite zu den Waffen greifen. Aber es brauche noch ein Gutteil Erziehung, bis er sich zur Ueber- nqhme aller der Verpflichtungen verstehen würde, die aus den Völkerbundssatzungen ent­stünden. Sollte aber ein Krieg in nicht so entfernten Gebieten wie des Mittelmeers aus­brechen, so würden ihn die Menschen schon in der ersten Nacht mit ihrem Leben bezahlen müssen. Der erste Schlag würde ans der Lust kommen.

Zur allgemeinen europäischen Lage erklärte Baldwin, es sei von außerordentlicher Bedeu­tung für Europa, wenn Deutschland, Frank­reich und Grotzbritannien Seite an Seite in Europa für den Frieden arbeiten würden. Er sprach dann davon, datz Deutschland den Krieg verloren habe und in den Friedensverträgen einen großen Preis bezahlen mutzte. Man habe Deutschland nur sehr geringfügige Rüstungen belassen und Hütte gehofft, datz dies zu einer allgemeinen Abrüstung in Europa führen werde. Deutschland habe einen Blick in den Abgrund tun können, als der Komckunismus in Deutschland sein Haupt erhoben habe.

Ter Reichskanzler Adolf Hitler hat uns gesagt", so erklärte Baldwin wörtlich,datz er Frieden wünscht, und wenn mir das ein Mann sagt, so wünsche ich das ansznprobierrn". Baldwin schloß mit der Feststellung, datz die Ansicht Edens von der Regierung einstimmig gebilligt werde. Man habe den eingeschlagenen Kurs gewählt, weil man ehrlich glanbe, datz er der klügere sei und datz er am ehesten zum Frieden führe. Er hoffe, datz es gelingen werde, Franzose«, Deutsche und Briten in einer Konferenz zur Sicherung des Friedens in Europa zusammenznbringen.Die Rolle, die Deutschland in Europa spielen kann, ist ungeheuer. Wenn sich die Gelegenheit dafür ergibt, so laßt uns tu«, was möglich ist, «m die Dinge zum Guten zu wenden. Der Friede ganz Europas ist es, dem Tag und Nacht hin­durch unsere Sorge gegolten hat."

Der Führer der Opposition, Attlee, brachte dann den Mißtrauensantrag gegen die Regie­rung Baldwin ein. Die weitere Aussprache wurde hierauf auf Dienstag nächster Woche vertagt.

Der Mitztrauensantrag besagt, datz die Re­gierung mit ihrem Mangel an Entschlossenheit «nd Stärke im Hinblick aus die auswärtige Politik das Ansehen Grotzbritanniens unter­graben, den Völkerbund geschwächt, Sen Frie- l den gefährdet «nd dadurch das Vertrauen des Unterhauses erschüttert habe. -

Nicht aus diplomatischem Wege...

London, 13. Juni. Wie halbamtlich mit­geteilt wird, werden die Ansichten der briti­schen Regierung über die Aufhebung der Sanktionen, die Eden am Donnerstag im Un­terhaus bekanntgegeben hat, Italien und den anderen VölkerbundAstanten nicht auf dipto- malischem Wege zugeleitet werden. Man ist vielmehr der Ansicht, datz die Rede Edens ohnehin in der ganzen Welt gelesen wird, und daß die ausländischen Botschafter irr London die entsprechenden Berichte an ihre Regierun­gen leiten werden. Der nächste amtliche Schritt in der Sanktionsfrage wird danach erst Ende des Monats in Genf erfolgen, wo Eden die Haliung Grotzbritanniens vor dem Völker­bund erläutern werde, um eine Kollektivent­scheidung herbeiznführen.

Ser Negiis kommt na» Kens

Gestaltung -es Willens und -er Idee

Reich-letter Alfred Nosenberg auf der Reichstagung der NT-Kutturgemeinde

Am de« «eueu Lebensstil

München, 18 . Junt.

Den Höhepunkt der Reichstagung bildete die Rede pes Reichsleiters Alfred Rosenberg auf der Zentralkundgebung in der Ausstel- lungshalle in München am Mittwochabend. Der Redner entwickelte die verschiedenen Ge- dankensysteme, die im Mittelalter und im 19. Jahrhundert bestanden haben. Diesen Systemen stehen wir auch noch nach der poli- tischen Revolution gegenüber und es ist falsch zu glauben, daß derart stark verwurzelte Ueber- lieferungen in wenigen Jahren überwunden werden könnten. Vielmehr müsse sich ein kämpferisches Geschlecht erst dessen bewußt wer­den, daß sowohl die eine Wertegruppe als auch das andere Ideal dem Schicksal unserer Tage nicht entspricht und nicht mehr geeignet er­scheint, dem innersten Ringen in unserem Jahrhundert eine feste Form für die Zukunft zu verbürgen. Der Streit um Konfessionen ist zu Ende. Das große Ringen der Werte aber hat seinen entscheidenden Fortgang genommen.

Vier Werte stellte Reichsleiier Rosenberg vor allem heraus, welche die nationalsozia­listische Grundhaltung immer bewußter charak­terisieren: Nationale Ehre, soziale Gerechtigkeit, Schutzdesgesunden Blutes und Kameradschaft! Wenn man dieses Bekenntnis als antichristlich be­zeichnen wolle, dann müßte man auch die Konsequenz ziehen, zu erklären, daß die Erhal­tung des Geistesschwachen und Irrsinnigen christlich, die Unterstützung des Gesunden und Starken aber heidnisch sei. Aus dieser ganzen wertegebundenen Haltung, so fuhr Reichsleiter Rosenberg fort, erwächst für jedeü, der Augen hat, heute sichtbar der Ansatz zu einem neuen Stil des Lebens, d. h. es wachst der Wille, sämtliche Gebiete des Lebens von diesem einen K:rn heraus zu gestalten. Die nationalsozia­listische Bewegung deutet nichts einseitig, das Ich aus der Gemeinschaft und nicht die Ge­meinschaft aus dem Ich, sondern sieht Per­sönlichkeit und Gemeinschaft in ihrem inneren Zusammenhang als zwei Voraussetzungen des deutschen Lebens überhaupt. Der alte germanische Freiheitsbegriff von der Bin­dung nach außen und der Freiheit nach innen, der von Luther, Kant und Goethe verkündet wurde, ist auch Hauptelement nationalsozia­listischer Weltanschauung und unserer sozialen Haltung. Damit erklärt sich unsere Bewegung als absolute Gegnerin eines losgelösten Indi­vidualismus wie als Gegnerin einer gestalt­losen Masse. Die NSDAP, hat verkündet, datz sie nicht danach strebe, sämtliche 66 Millionen Deutsche zu umfassen, sondern daß sie eine feste Kerntruppe bilden wolle, um die politische Führung durch die Einheitlichkeit ihres Wol- lens sicherzustellen. Sie kann deshalb nicht Lebensstil und Kultur befehlen, sondern sie muß klar den aevräaten kulturellen Willen aus

den Köpfen und Seelen des Führers und seiner Kämpfer verkünden, und dann muß sich zeigen, ob innerhalb der politischen NSDAP, sich Kämpfer finden, die aus Liebe zu den kul- turellen, geistigen und weltanschaulichen Gütern heraus nunmehr den Mut besitzen, sich in den gleichen Ausleseprozeß hineinzubegeben, wie ihn die NSDAP, von jeher anstrebe.

Reichsleiier Rosenberg schilderte dann die Entwicklung der Arbeit der NSKG. und dankte vor allem der Amtsleitung der NS.- KG. und den tausenden der Amtswalter in den Gaudienststellen für ihre zähe Arbeit sowie der DAF die durch finanzielle För­derung sich ein großes Verdienst erworben habe. Er Wille, daß nur der Auslesekamvi gegen Mißdeutung und Schwierigkeiten im­stande gewesen sei, nickst lauwarme, bürger­liche Kulturvereinigungen zu gründen, son- dern wirklich eine innerlich reifer und härter werdende Kampfgruppe für weltanschauliche Kulturgestaltung der nationalsozialistischen Bewegung und damit des deutschen Volkes zu schaffen. In diesem Kampf muß sich die NSKG. abgrenzen, genau so wie die poli­tische NSDAP, nach zwei Fronten gekämpft hat, nach der Front der Reaktion und nach der Front einer jüdischen Zersetzung, nach der Front überlebter Traditionen und nach der Front unpersönlicher Massenhastigkeit. Die schöpferische Persönlichkeit bleibt für den Nationalsozialisten immer und für alle Zei­ten der Ausgangspunkt großer Schöpfungen, aber sie wird große Persönlichkeit nur dann, wo ein gemeinsamer Herzschlag von Millio- nen einer solchen Persönlichkeit entgegen- fchkägt. Die großen Aufmärsche der NSDAP, sind deshalb niemals Maste gewesen, sondern Seelen- und Geistesgemeinschaft und darum ist die Herstellung einer solchen inneren Ge- meinschaft die Voraussetzung jeglicher For­mung des Lebens, die Voraussetzung eines Lebensstils überhaupt. Diese Einheit zu för­dern und zu stärken ist mit die edelste Auf­gabe, die wir uns sehen können, und ich richte von hier die Bitte an alle National­sozialisten, an alle Deutschen, sich an dieser Arbeit zu beteiligen im Bewußtsein, dadurch der zweiten großen Epoche der national­sozialistischen Revolution: der Gestal­tung des Willens und der Ge­staltung der Idee zutiefst zu dienen. Anknüpsend an ein Wort Platos schloß Reichsleiter Rosenberg:In der Vielheit die Einheit zu erblicken ist eine Gabe, die auch wir alle Pflegen wollen. Denn erst wenn un­sere Generation diese Einheit des Lebens, diesen neuen Lebensstil innerlich erkämpft hat. wenn sie eine modrige Vergangenheit ebenso überwunden hat wie eine zerfahrene instinktlose Gegenwart, dann erst werden wir dem Führer melden können, daß seine Revolution endgültig gesiegt hat."

Sem toten Mer von Me

Gedächtnisfeier

für den Kampsflieger Jmmelmann Am 20. Todestage des am 18. Juni 1916 auf dem westlichen Kriegsschauplatz gefallenen deutschen Kampffliegers Max Jmmel­mann, der den Beinamen derAdler v o n Lille" trug, fand aus dem Tolkewitzer Fried­hof am Grabe des Fiiegerhelden eine Gedächt­nisfeier statt. Die Angehörigen des Flieger- Helden, Staatsminister Dr. Frits ch, em Ber- treter der städtischen Behörden, zahlreiche Offi­ziere der Wehrmacht, höhere Offiziere des alten Heeres, sowie Vertreter der Behörden, der Par­tei und ihrer Gliederungen nahmen daran teil. Staatsminister Dr. Fritsch sagte in seiner Ge­dächtnisrede, daß der Geist Jmmelmanns de, gleiche war wie der Geist seines Stammes- hruders Jokann Gottlieb Fichte, der 120 Jahre zuvor aus starkem Volksgefühl heraus seine Reden an die deutsche Nation mitten unter französischen Bajonetten hielt. Es war der­selbe Berge versetzende Glaube, der nach keiner Ueberleaung fragt, der den Menschen ganz für die Sache seines Herzens sein Leben hingeben läßt. Mit dem Schwünge solchen Glaubens konnte Jmmelmann seine Luftsiege erringen und sich damit noch zu Lebzeiten an die Spitze des unvergänglichen Dreigestirns Jmmel- mann-Boelcke-Richthofen stellen.

NarrikMMmvie in Koma»

Folgen der litauischen Freundschaft mit Sowjetrutzland

Kowno, 18. Juni

In der Hauptstadt Litauens ist es am Donnerstag zu regelrechten Barrikadenkämp­fen gekommen, bei denen die Polizei mit Maschinengewehren. Karabinern und Gummiknüppeln einschreiten mußte. Zum Protest gegen das Verhalten der Polizei bei dem Begräbnis des Arbeiters, bei dem es schon am Mittwoch zu Zusammenstößen ge­kommen war. hatten die Arbeiter aller pri­vaten Betriebe einschließlich der Zeitungs­druckereien die Arbeit für 24 Stun­den niedergelegt. Als die Streikenden sich in der Innenstadt zusammenrotteten und aus Gartenbänken und Müllkästen Barri­kaden errichteten, mußte der Verkehr zunächst umgeleitet, später ganz eingestellt werden. Die mit allen Waffen eingreifende Polizei wurde mit Steinen beworfen; auch kam es zu Schießereien, die bis in den Nach­mittag hinein dauerten,

Der kommunistische Einfluß auf die Strei­kenden ist unverkennbar. Gerade in der letz­ten Zeit fanden sowjetrussische Zeitungen in Kowno starken Absatz. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung scheint aber auf feiten der Negierung zu stehen.

London, 18. Juni

Wie die abessinische Gesandtschaft mitteilt, reiste der Negus am Donnerstag mit seinen Söhnen und seiner Tochter nach Schottland, zur Völkerbundstagung wird er in Genf ein- tressen, der Völkerbundsversammlung aber nicht Persönlich beiwohnen.

rsmMevnnterstUt-ionß aaek rLvkvIrkeoS

Nack einem neuen Runderlaß kann jetzt die Fäminenunterstützung auch rückwirkend ge­währt werden, und zwar für einen Monat vom Tage der Antragstellung an zurück, so­weit in dieser Zeit der notwendige Lebens- vedarf nicht oder nicht ausreichend gesichert war. Freiwillige Zuwendungen des Arbeit­gebers für die Zeit der Einberufung bleiben Fei der Familienunterstützung außer Ansatz; hie Höhe der nicht anzurechnenden Zuwen­dungen ist von der Behörde dem Arbeitgeber auf Wunsch sofort mitzuteilen.

Neue DevisevvevbeeÄen

Aachen, 18. Juni

Die Festnahme eines früheren Bankproku­risten in Aachen unter dem Verdacht umfang­reicher Devisenschiebungen hat zu dem Unter- suchungsergebnis geführt, daß der Festgenom­mene zusammen mit drei Ordens- aeistlichen in der Zeit von März 1934 bis Juli 193S Essekten aus Holland wider­rechtlich eingeführt, in Deutschland verkauft, und den Erlös wieder ins Ausland geschmug­gelt hat. Den Schmuggel besorgten die drei Patres unter dem Ordenskleid. Die Schie­bungen wurden lediglich wegen des Speku­lationsgewinnes von 60 bis 70 v. H. ge­macht. Insgesamt handelt es sich um 320 000 Reichsmark, die von den ins Ausland ge­flüchteten Ordensgeistlichen verschoben wurden.

Anpassung an die Emsstsinrke

Tokio, 18. Juni

Nach einer Meldung der Agentur Domei hat das japanische Kriegsministerium die Parteien gewarnt, eine Kritik an der Lan­desverteidigung zu üben, die den Eindruck erwecken könne, als sei die japanische Armee Selbstzweck. Die Parteien müßten vielmehr im Sinne einer Kräftigung der geistigen Ge- schlosienheit zwischen Volk und Armee arbei­ten. da sie die Voraussetzung der für den Enderfolg dringend notwendigen Heeres­vermehrung sei. Die augenblickliche Lage er­fordere die Anpassung der japanischen Lan­desverteidigung an die Stärke derjenigen Kräfte, die Moskau für den fernen Osten verfügbar machen könne.

Boxkampf Schmerina-Louis um 24 Stunden verschoben

Newyork, 18. Juni. Wegen des und,, ständigen, mit schweren Regenschauern durchsetzt«. Weiters, das bis zur Stunde über Newyorj herrscht, wurde die Endausscheidung zur Welt- Meisterschaft im Schwergewichtsboxen zwisch« Max Schmeltng und Joe Louis auf Freitag ver­legt. Der Kampf findet also nach deutsch« Zeitrechnung in den frühen Morgenstunden de« Samstag im Yankee-Stadion in Newyork statt.

Kurzberichte vom rage

L6on Degrelle, der Führer der Nexbewegung. wird die Führung der Kammerfraktion übernehmen. Da er nur als Ersatzmann auf der rexistischen Wahlliste stand, muß einer der gewählten Kammer- abgeordneten sein Mandat an ihn abtrüen.

Neue Opfer sür die notlei. dende Landwirtschaft" nennt man es in Spanien, wenn die Arbeitszeit der Landarbeiter mit sieben Stunden täglich fest­gesetzt und zugleich eine Lohnerhöhung an­geordnet wird.

Die Befugnisse der Polnischen Verwaltungsbehörden sind durch vom Sejm beschlossenes Gesetz über die Staatsgrenzen dahin erweitert worden, daß dre Aussiedlungunerwünschter Personen" aus dem Grenzgebiet erleichtert wird.

Der frühere österreichische Vizekanzler Karl Hartleb ist zu einer Verwaltungsstrafe von drei Monaten Gefängnis verurteilt'worden, obwohl die gerichtliche Untersuchung festgestellt hat, daß der Verdacht,in Not geratene oppositionelle Parteigänger materiell unterstützt zu haben, keineswegs erwiesen" ist.

Als Gast des Reichsverwesers von Ungarn, von Horthh. begab sich Reichsbankpräfident Dr. Schacht auf den Landsitz Hortys, Kenderes, in Begleitung des deutschen Gesandten von Mackensen.

Ein Polnisches Sportflugzeug, das sich über sowjetrusiisches Gebiet verirrt hatte, wurde von Sowjetfliegern beschossen und zum Landen in Minsk gezwungen.

Eine ehemalige japanische Filmschauspielerin wurde in Tokio in dem Augenblick verhaftet, als sie in den Wagen des Generalstabchefs Prinz Kanin ein Stück Papier warf. Was sie damit wollte, ist unbekannt.

18 kommunistische Koreaner, die im Vorjahr an einem Putschversuch be­teiligt waren, sind vom Obersten Gericht in Keijo zum Tode verurteilt worden.

R ei ch 8 b a n kprä si d e n t Dr. Sch a ch t ist vom Reichsverweser von Ungarn mit dem ungarischen Verdienstorden Erster Klasse aus­gezeichnet worden.

Bljxgerkmg m-chtna

Schanghai, 18. Juni.

Nach einer Meldung aus Hongkong breitet sich die Unzufriedenheit über das Vorgehen Kwangsis unter der militärischen Führung der Kwangtungarmee immer mehr aus. Fünf Divisionskommandeure haben bereits ihr Abschiedsgesuch eingereicht. Wie weiter ge­meldet wird, kam es zu schweren Zusam­menstößen zwischen Zivilbevölkerung und Militär in der Nähe von Wu tsch o u rm Südosten von Kwangsi. Hier unversetzten üch drei Dörfer den AmnngZausheounAen. ^re Bewohner steckten die Kommandantur in Brand und ermordeten mehrere Offiziere. Die Unruhen wurden erst nach schwerem Kampf mit den Dorfbewohnern durch drei Kompanien aus Wutschou unterdrückt. Meh­rere Zivilisten sielen, zahlreiche wurden ver-

nrndet. ^

General Peitsch» i. ghsi, der Ober- efehlshaber der Kwangsistreitkräfte, hat den Keneral Wengtschaoyuau zum Kommandeur er ersten Kwangsi-Division ernannt. Weng- schaohuan hat bekanntlich im Jahre 1932 die Lusung-Forts heldenhaft gegen die Japaner mrteidigt. Aus seiner Ernennung ergibt sich ine Verschärfung des Kurses Kwangsis.

Ueber Hongkong werden neue Forde­rungen des S ü d w e st e n s bekannt, ms denen hervorgeht, daß die finanziellen Schwierigkeiten Kantons erheblich sind. Dm Forderungen verlangen die Unterstützung durch Nanking zur Ueberwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten und eine Zusammenarbeit m >er anti-japanischen Bewegung als Vorbedin­gung einer Einigung des Landes. Ferner wird die Verschiebung der auf den 12. Novene ber einberufenen Nationalversammlung znr Reform der Landesverfassung verlancst.

Die Führer des Südwestens, Tschentschi- tang. Litschungjen und Peitschunghsi. haben an Marschall Tschiangkaischek zum erstenmal gemeinsam ein Telegramm gesandt, m dem sie ihr Bedauern zum Ausdruck bringen daß das Vorgehen des Südwestens von der Nan­king-Regierung nicht verstanden ftt- Der Südwesten werde lediglich von dem Wmen zum bewaffneten Widerstand gegen den äußeren Feind geleitet. Die genannten Gene­räle erklären sich gegen einen Bürgerkrieg und fordern die Nanking-Regierung erneur zu gemeinsamem Widerstand auf.