Donnerstag den 11.3uni 1938
Der Enztäler
94. Jahrgang Nr. 133
Ein- rn ganz Bad Mergentheim bekannte. in allen Kreisen der Bevölkerung geach- tete Persönlichkeit. Oberst a. D. v. Bi ela. voll- endete sein 80. Lebensjahr. Bei Kriegsausbruch übernahm v. Biela den Landwehrbezirk Mergent- heim, bis er 1916 als Bataillonskommandeur in den Landwehr-Jnfanterie-Negimentern 123 und 128 ins Feld rückte und wiederholt auch als stellvertretender Regimentskommandeur Dienst leistete. Don schwerem Leiden befallen, kam er vom Kriegsschauplatz 1918 nach Mergentheim zurück, wo er seine Wiedergenesung erlangte.
In Biberach beging am Mittwoch Postschaffner a. D. Johann Bunk seinen 96. Geburtstag. Er ist der älteste Einwohner der Stadt Biberach und auch der älteste der noch lebenden vier Altveteranen von hier, die zusammen ein Alter von 364 Jahren haben.
Ochsenhausen OA. Biberach. S. Juni. Jo Hast genommen und ins Amtsgeruhts- gesangnis Biberach eingeliefert wurde der SV Jahre alte Pfarrer Josef Hafner in Gutenzelk, und zwar wegen Verdachts der Vornahme unzüchtiger Handlungen an minderjährigen Schülerinnen. Di« Untersuchung ist im Gangs.
Sinnlos betrunkener MwarzMrer
verursacht einen Verkehrsunfall Rizenweiker, OA. Tettnang, 10. Juni. Auf der Fahrstraße Lindau — Wasserburg trug sich letzten Sonntag abend ein Autozusam- meustoß zu. Jungbauer Ludwig Kreisle
ans Nizenweilex wollte mit seinem Personenwagen. von Lindau kommend, nach Hause fahren. Etwa vier Kilometer von Lindau entfernt, in der Nähe von Hegne, kam ihm ein Auto entgegen, das die linke Fahrbahn eingeschlagen hatte. Kreisle war der sicheren Annahme, daß dieser Fahrer noch die rechte Fahrbahn einnehmen würde. Aber er täuschte sich. Der Entgegenkommende fuhr in voller Fahrt auf ihn zu. Beide Fahrzeuge stießen zusammen. Dabei kamen beide Fahrer mn leichteren Verletzungen davon. Dagegen erlitten die Personenwagen starke Beschädigungen. .
Es stellte sich nun heraus, daß der Fahrer des anderen Autos, der den Unfall verur-
Sperrübung zwischen M und Donau
Ei» Tag mit Pioniere« rmd Panzerabwrhrabteilnnge«
Kappel OA. Ravensburg. 10. Juni. (Ver - Vor bene Früchtchen.) Am Dienstag» stütz wurden durch den Landjäger von Hor- genzell in einem Gasthaus zwei übernachtende jüngere Burschen im Alter von Io und 16 Jahren kontrolliert. Sie besaßen die Frechheit, dem Beamten falsche Namen und Personalien airzugeben. Bei der näheren Untersuchung mußten die zwei jungen Wanderer ihre richtigen Personalien angeben und sich zugleich zu dem Geständnis bequemen, daß sie Mitte Mai dieses Jahres aus einer Erziehungsanstalt entwichen sind. Die beiden Flüchtlinge sind seither bettelnd umhergezogen. Sie waren die letzten Tage u. a. auch in Lindau, woselbst sie ein Herrenfahrrad und Legitimationspapiere stahlen. Tie beiden Täter wurden wegcn Diebstahls fest ge nommen und in das Amtsgericht Ravensburg eingeliefert.
Horb, 9. Juni. (Ein unverbesserlicher Tunichtgut.) Im Herbst 193o wurde der als Betrüger bekannte ledige F. K. aus Salzstetten wegen einer Anzahl Unterstützungsschwindeleien festgenommen und zu einer Gefängnisstrafe von 3 Monaten verurteilt. Ende April dieses Jahres wurde er aus dem Gefängnis entlassen. Er hat seit Erlangung seiner Freiheit wieder eine ganze Anzahl von Betrügereien im Kreis Horb, Kreis Oberndorf, Hechingen. und in Baden verübt. In mehreren Fällen ist es ihm gelungen, die Fahr- und Lehrgelder zu erhalten, hat jedoch diese. Beträge jeweils sofort verbraucht. Aus andere Weise hat er sich teil-» weise Beträge bis M 30 Mark erschwindelt und eine groß« Zahl von BolKgenossen geschädigt. Auch eine Reihe von Zechbetrügereien liegen vor. Vor einigen Tagen Wunde- er neuerdings fest genommen.
Stuttgart-Bad Cannstatt, 9. Juni. (Zwei Todesopfer einer Familientragödie.) In Bad Cannstatt hat sich am Dienstag, eine Frau mit ihrem Sohn und Enkelkind vergiftest Die Frau und der Sohn wurden tut a ufg ef u n d e n„ wäh- rend das Enkelkind, ein siebenjähriger Knabe, nach seiner Verbringung: in das Krankenhaus Bad Cannstatt wieder zum Leben erweckt werden konnte Das Kind befindet sich jetzt außer Lebensgefahr. Die Beweggründe für die schreckliche- Tat konnten bis- jetzt nicht einwandfrei festgestellt werden.
H i Z e o b e r i e b t äse tt 8 .-kre»»e
Ulm, 9. Juni. Truppenteile aus versähst- denen Standorten, u. a. aus Ulm und Kornwestheim, hielten letzte Woche unter Leitung des Kommandeurs der 5. Division, Generalmajors Hahn, eine zweitägige L-perrübung im Raum zwischen dem Riß- abschmtt Biberach—Unterestendorf und dem Donauabschnitt Munderkingen—Rechtenstein ab. Tie blaue Partei unter der Leitung des Kommandeurs des Pionierbataillons 5, Major Abberger, hatte den Auftrag, mit Unterstützung von Panzerkräften und einer MG.-Kvmpariie den vermuteten Vorstoß des motorisierten Gegners, der sich in der Gegend von Leuikirch versammelte, zu verzögern. Deshalb warf der Führer von Blau seine motorisierte Pionierkompcurie und die Panzerabwehrabteilung vom Donauabschnitt mit größter Beschleunigung an den Riha lisch nitt vor. ließ hier alle Brücken sprengen und die wichtigeren Ueber- gänge durch Straßensperren und Abwehrgeschütze verriegeln. Als am Nachmittag sich immer noch nichts vom Gegner zeigte, wurden die inzwischen im Uebungsraum eingetroffenen nichtmotorisierten Pionierkompanien und die pferdebespannte Maschinen- gewehrkompanie in einer Zwrschenstellung auf der Linie Muttensweiler—Rißegg eingesetzt.
Der Führer von Rot, Oberstleutnant Faulenbach, verfügte zunächst: lediglich über, motorisierte- AnsMrungskräfte und schickte sie am Nachmittag mit dem Auftrag an den Nißabschnitt, diesen mit dem Schwerpunkt bei Jngolding-en zu, überschreiten und bis gegen die Donau h» aufzuklä- reri. So kam es gegen Abend, namentlich bei Jngoldingen zu einem heftigen Gefecht, das damit endete, daß die Kraftradschützen sich in diesem Dorf festsetzten und den übrigen Aufklärungstruppen, die auf dem rechten Flügel vergeblich die Riß zu überqueren versucht hatten, den Uebergang bei der Schig- germrühle von Jngolöimzen sicherten. Ausgerechnet an dieser Stelle hatten nämlich die Pioniere übersehen, eine kleine Brücke zu sprengen, was sich bitter rächte. Wohl gerieten die Panzerspähtrupps beim weiteren Vorgehen auf die Sperren der. Zwischenstel- lung, konnten aber hier, den Gegner doch stark beunruhigen. Einer der Panzerspähwagen Pirschte sich sogar bis an die Donau
durch und meldete von dort, daß die Brücke bei Rechtenstem feindfrei sei. Unter dem zu- nehmenden Druck der durch leichte und schwere Maschinengewehre unterstützten Kraftradschützen nahm Blau im Laufe des Abends seine Kräfte auf eine inzwischen gut ausgebaute zweite Widerstands- linie zwischen dem Federsee und Warthausen zurück; die motorisierte Pionstrkom- panie erhielt den Auftrag, die Brücken wr Donauabfchnitt zur Sprengung vorzube- reistn. ,
Während der Nacht gmgen die Kampfhandlungen ohne Unterbrechung fort. Das rote Jnfanteriebataillon und eine Batterie leichte Haubitzen, beide aus Ulm. trasen um Mitternacht in der Gegend von Leutkirch ein und wurden sofort — die Infanterie auf Lastkraftwagen verlastet — in Marsch gesetzt.
Mit diesen überlegenen Kräften begann bei Tagesgrauen der Angriff aus die zweite Widerstandslinie, die zwischen Stasflan - gen und Atkenweiler durchstoßen wurde, obgleich die in vorderster Linie kämpfenden eigenen Kraftradfchützen und die Pan- zerspähtr'upps bei einem hartnäckigen Kamps um das Gehöft Gutershofen. wo drei
Ltcuven vuu Lvarcyauseic uuv AN-.-N-
weiler her zusammenlaufen, erhebliche Verluste erlitten hatten.
Blau wich in die d ri t te S P e r r l i n i e zwischen Uttenweiler und Moosbeuren aus. Im Gegensatz zu den überwiegend vorkommenden Straßensperren der ersten Wider- standskinie und den vorherrschenden Wald- sperren in der zweiten Widerstandslinre wurde dieser dritte Abschnitt mit feinen zahlreichen Ortschaften hauptsächlich durch sogenannte Ortssperre» ungangbar gemacht. Unter dem Schutz der Artillerie mußte hier die Infanterie in dem strömenden Regen große Aufräumungsarbeiten leisten, und bis 17 Uhr war es dem roten Bataillon nach hartem Kamps gelungen, durch einen Vorstoß in Richtung Sauggart eine Bresche in die Widerstandszone zu schlagen. Gerade als Blau freigewordene Kräfte vom nahezu unbehelligten OstfNgsl an die Ern- bruchstelke warf, brach Generalmajor Hahn lue Uebung ab, da der llsbungszweck erreicht war und um dis- Soldaten, die trotz dem überaus schlechten Wetter unbeirrt ihre Pflicht bis Mm äußersten erfüllt hatten, nicht weiteren Strapazen, eines Nachtkampfes in strömendem Regen auszusetzen.
sachte, ein etwa 20jahriger Heuarbeiter ist. der seinem Bauern das Auto zu einer Schwarzfahrt aus der Garage entwendet hatte. Sinnlos betrunken, war,er nicht mehr Herr über das Auto. Auch besitzt er keinen Führerschein.
Nlebiube als RssfensKSnber
Stuttgart, 10. Juni. Die Justizpressestelle Stuttgart teilt mit: Durch Beschluß der erster Strafkammer des Landgerichts Heilbronn vom 6. ds. Mts. wurde gegen den 39 Jahre alten, ledigen jüdischen Viehhändler Julius Hirsch seid von Talheim, Kreis Heilbronn, der sich zur Zeit in Untersuchungshaft befindet, das Hauptverfahren wegen eines Verbrechens der Rassenschande im Sinne des tz 5 Abs. 2 in Verbindung mit tz 2 des Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 15. September 1935 eröffnet und Termin zur Hauptverhandlung vor ^>er Großen Strafkammer des Landgerichts Heilvroni, "5. Juli 1936, vormittags 9 Uhr, anve,^c,^
Hrrschfeld war seit Jahren bei einem Vetter, einem jüdischen Viehhändler, in Talheim beschäftigt, In dessen Diensten befand sich seit August 1933 die heute 21 Jahre alte M. A., deutschen Blutes ist. Mit dieser hat Hirsch- seid seit Februar 1934 wiederholt intimen Berkehr gepflogen und auch nach Inkrafttreten des Mutschutzgesetzes zugestandenermaßen noch zweimal geschlechtlich verkehrt, obwohl ex Kenntnis von dem Blutschutzgesetz hatte und die A., die geistig beschränkt ist, ihn sogar auf das Bluffckn'Kaelek aickurprkkam gemacht hatte.
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Das Oberkommando des Heeres hat die Aendernng der bisherigen hellbraunen Waffenfarbe der Nachrichtentruppe in zitronengelb angeordnet.
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Der Wettersturz der letzten Tage brachte auch für die höchsten Berge des Bayerischen Waldes Schneefall, und zwar so ergiebig, daß der Arber 33 Zentimeter Neuschnee aufweist. der bis zur 1000-Meter-Grenze herav- reicht. DaS Weidevieh mußte aus dem Hochwald zu Tal getrieben werden.
l Die Gesamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deutschen Reich betrug am 1. Juni 1930 , 7 517 240 gegenüber 7 599 252 am 1. Mai. Im Laufe des Monats Mai ist mithin eine Abnahme von 82 012 Teilnehmern (minus 1,1 v. H.) eingetreten. Unter der Gesamtzahl am 1. Juni befanden sich 568 224 Teilnehmer. denen die Rundfunkgebühren erlassen sind.
Vei-reedoinizssddoiiuiiei, mit üer Sedvelr Kükidrcktzt
Der deutsche Gesandte in Bern hat eine Note überreicht, nach der die schweizerischen Vorschläge Wr Abänderung des Verrechn nungSabkommens nicht als Grundlage für weitere Verhandlungen angenommen werden können. Die Reichsregierung hat daher vorsorglich das Verrechnungs- und Waren- Zahlungsabkommen zum 30. Juni 1936 gekündigt sich aber zu Verhandlungen bereit erklärt.
NrhebevrechtSschuH, durch Aerlagsanstalt Mauz, München.
4L. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
„Ich- weiß,, wo es Vieh gibt", fuhr Stürzing fort, „drüben im Westen, über dem Paraguay, i» den breiten Niederungen: zwischen Formosa- und dem Chaco- Australe." — „Mein Gott, aber es liegen einige hundert Meilen dazwischen, die Sümpfe um den Paraguay, abgesehen von den verfluchten Indios, die- sich dort Herumtreibern"' — „Lächerlich"', sagte der Akte, „wenn das nicht wäre, hätte ich es jeder Schliafmütze Vorschlägen können, aber nicht Dan Edmondo. Werben Sie zwanzig, dreißig Kerle, die den Teufel nicht fürchten, Reiter, harte Bursche», und holen Sie mit denen die Herden herüber. Das Vieh ist billig, dort drüben. Etwas Geld geben Ihnen die Nachbarn."'
Und ich überlegte mir nicht lange, kenne die Gegend, verteufeltes Gelände zwischen Sumpf und Giftschlangen,, Schluchten. „Gut", sage ich, „ich reite." Dann gibt mir der Alts einige Farmen an, die Schröders bei Eldorado, Deutsche sind üarumer. Mit siebzehn dieser Teufsisöurschen ritt ich los-. Wir haben Ritte hinter nach an die wir alle noch lange denken werden. Hunger und Durst, Kälte und Hitze und wahnsinnige körperlnhe Anstrengungen, um das- Vieh zusammeuzuhalten. Wir ritten Tag und Nacht, denn jede Stunde war mit Gold ausgewogen. Wenn erst die Herden zu Schiff den Parana herauskommen, ist es zu spät. Wir Habens geschafft, in drei Raids brachten wir lausend und abertausend Stück herüber. Sie wurden, wie Stürzing sagte, mit Gold ausgewogen, lind wir haben den Farmern einen Dienst getan, für den sie uns immer dankbar sein werden. Als ich gestern mit den Burschen abrechnete, blieb mir eine runde-, gute Summe, ich bin kein Bettler mehr, Sellorita. und darum
Eva Maria war in tödlicher Verlegenheit. Sie konnte ihn, doch nicht abweifen und sie wußte auch nicht, wie sie es ihm klar machen konnte, ohne daß sie ihn verletzte. Sie sagte leise: „Und darum, Don Edmondo?"
,Ja-, Sen-ortta, und darum bin ich gekommen, weil ich heute die Frage an Sie richten möchte, die ich, hatte nicht die Neberschwemmung- mich zun: Bettler gemacht, damals a,c Sie schon gerichtet hätte. Aber, Seöoritr, ich- will Sie nicht, drängen, ich sehe, daß Ihnen die Antwort jetzt schwer fällt und vielleicht ahne, ich auch, nw. :um sie Ihnen schwer fällt."
Eva Maria wollte irgendeinen Versuch machen, etwas zu sagen, er aber winkte ab:
„Keine übereilte Antwort jetzt! Neberlegen Sie alles, überlegen Sie es gründlich. Denken Sie auch, daß Sie allein sind, daß, Ihre Antwort auch, für Ihre Mutter und für Ihren Bruder von Bedeutung sein wird. Bedenken Sie- Las recht genau. Ich bin kein junger Bursche mehr, der mit der Liebe spielt. Wenn Männer meines Alters in Flanrmen sichen, so- geht das bis in die tiefste» Wurzeln, lind nun verlasse- ich Sie. Zwingen, nein, Don Edmondo ist ein Kavalier. Ich. lasse Ihnen Bedenkzeit. Aber vergessen Sie nicht, daß es mein heiliger Ernst ist."
Daun- verabschiedete er sich und ließ das Mädchen in einem wahren Wirbel von Gefühlen zurück.
Ja, sie wußte es- genau, was ihre Antwort für Folgen nach sich ziehen würde. Wenn sie ihn verschmähte, mußte ein Mann wie Don Edmondo es als Beleidigung aufsassen, die nicht mehr verziehen werden könnte. Ihre Mutter gebrochen, nicht mehr ganz, gesund, an der Zukunft verzweifelnd, der Bruder auf unbekannten Pfaden. Und wnßre sie denn wirklich,, daß der junge Schröder mehr für sie übrig hatte? Was konnte er ihr bieten? Ja, fand er sie überhaupt? Er war bei dem Ritte Don Wiuoudos.. Doch es war nicht anznnehmen,. daß dieser ihm ihren Aufenthalt nannte. Er würde sie suchen. Und was war, wenn er sie
gefunden hatte.? Don Edmondo war ein ernsthafter Mitbewerber und er würde sie nicht ohne weiteres freigeben. Darüber konnte nicht der geringste Zweifel sein.
Eva Maria erzählte ihrer Mutter alles, auch ihre Bedenken und Sorgen, nur das von dem jungen Schröder verschwieg sie. Die Mutter sagte:
„Kind, tu, was du willst", und dann fing sie zu weinen an. „O, wären wir doch nie in dieses Land gekommen und wäre doch Hans Caspar wieder hier!"
, Nach zwei Tagen wurde die Mutter wieder zu dem Leiter des Krankenhauses Mrul—
> „Ich denke, ich habe etwas >ur Sie gesunden. Hier in der Nähe ist die große Perba Matefarm von Pedro Nullez. Dort ist ein Schweizer, als Oberaufseher und dieser hat eine kränkliche Fran und zwei kleine Kinder. Er sucht ein ^ Pflegerin für diese Kinder und, da Sie ja selbst Mutter , sind, werden Sie das könne». Herr Grüßli ist hier."
Im ersten Augenblick war Frau Helene erfreut, dann ! aber sagte sie zaghaft.
„Und meine Tochter?"
^ „Auch für- diese hat sich etwas geboten. Ich sehe ja, daß ' sie fleißig und tüchtig ist. Hier in der Pension Esmeralda wohnt heute der Farmer Schlemmer aus Santa Ana, einer nicht weit von hier gelegenen Siedlung, und der braucht eine tüchtige weibliche Kraft, die kräftig anpacken will. Schlemmer ist ein durchaus rechtschaffener Maun. Ich würde raten, greifen Sie zu. In Ihrer Lage muß man , nicht wählerisch- fein mW dem Ehepaar Schlemmer können Sie Ihre Tochter ruhig anvertrauen "
Und sie griffen zu. Rach einigen Tage» schon war Mutt«:
! Holdermann Kinderfrau bei dem Schweizer und Eva Ma- i ria aus der Farm des Deutschen Schlemmer.
' (Fortsetzung folgt.)