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Kack tlerrliäiem iismpk siegt kc Nürnberg gegen 5 ltia!ke 04 in Stuttgart mit 2:0 loren

In den Werkstüllen und Straßenbahnen, in den Bürostuben und Cafss am Samstag nur ein Thema: Schalke 04 oder IT- Nürn­berg? Unter Freunden wurde viel geweitet. Zehn Zigaretten, daß Schalke siegt!"Zwei Bier ans Nürnberg!" . . . und so. Wohin man kam, überall dasselbe:Gehen Sie morgen auch zum Schalkespiel?"

Stuttgart stand ganz und gar im Zeichen des große» Fußballkampfes. Selbst die, die sich das Jahr über nicht um Fußball küm­mern, wurden nun plötzlich zu Fachleuten mit kompetenten) Nieinungen. Verstricken sich hartnäckig für den Club oder für Schalke. Je nachdem! Die Nürnberger kamen dabei zumeist etwas besser weg. Wahrscheinlich, weil sie bei uns bekannter sind und den klingenderen Namen haben. Der Nimbus, der Schalke umgibt, ließ aber auch die energischsten Club-Fanatiker nicht unberührt. Ganz sicher waren sie im all­gemeinen ihrer Sache nicht. Weil sie wuß­ten. daß die Kuzorra, Szepan und Urban auch mit dem runden Leder nmzugehen wissen.

Vom breiten Ostpreußisch bis zum uns un­verständlichen Platt waren übers Wochenende in Stuttgart so ziemlich alle deutschen Mund­arten zu' hören. Daß bajuvarisch nicht fehlte, sondern fast gar vorherrschte, sei am Rande vermerkt. Mit noch nicht kampfreifen, auf- qerollteu Fähnchen zogen die Schlachtenbumm­ler aus Nürnberg und Gelseukirchen durch die Straßen. Sie wußten es natürlich ganz genau. 5:0 für Schalke, 5:0 für den FC.! (je nach der Herkunft).Mir werns den Schaltern schon zeigen, vom wegen dem Kreiselspiel!" meinte da einer, der mit dem Fahrrad von Nürnberg gekommen war. Er hat recht behalten! Einer, das nur so nebenbei, wenn wir schon bei dem mit dem Fahrrad sind, legte den 520 Kilometer langen Weg von Schalke bis Stuttgart zu Fuß zurück und schrie sich vor der Kampfbahn noch die Kehle heiser:Die Zephirblume des Deut­schen Meisters für nur 10 Pfennig!"

Kurz nach 10 Uhr begann der allgemeine Run" zur Adolf-Hitler-Kampfbahn. Die Straßenbahnen waren schon dicke, dicke voll. Sogar auf den Trittbretternhingen" einzelne, rbwohl es gar nicht notwendig gewesen wäre, da die Straßenbahn von vornherein mit Massenbetrieb gerechnet hatte. Sie kamen alle wohlbehalten ans Ziel ihrer Wünsche. Und als die Uhr 12 zeigte, war mindestens die Hälfte der Zuschauer bereits im Stadion.

Langsam nur geht es dem Beginn des Groß­kampfes entgegen. Minuten werden für viele zu Stunden. Das weite Stadion ist jetzt knüp­peldicke voll. Starker Beifall! Frankenführer Streicher, der es sich nicht nehmen ließ, persönlich nach Stuttgart zu kommen, erscheint auf der Ehrentribüne. Die rotweißen FCN.- Fähnchen werden von den Nürnbergern auf­geregt hin- und hergeschwenkt. Bis der Fran- kenfuhrer zu seinen 6000 aus derTrichter­stadt" geht und sie begrüßt.

Allmählich treffen auch die anderen Ehren­gäste ein. An ihrer Spitze Reichsstatthalter und Gauleiter Murr, stellv. Gauleiter

Schmidt, Ministerpräsident Mergentha- ler, Reichsbundgausührer Dr. Klett, SS.- Oberführer Dreher und andere Persönlich­keiten von Staat, Bewegung und Wehrmacht. Natürlich hatte auch das Fachamt Fußball seineSpäher" gesandt. Wir sahen Dr. Tandry, Dr. Hagen müller und Pro­fessor Glaser.

Die 75 000 Zuschauer werden allmählich un­geduldig. Kuhglocken und Schalmeien ertönen. Die Spannung hat ihren Höhepunkt erreicht.

Aber noch spielen die Knabenkreismeister von Groß-Stuttgart, VfB. und FB. Zuffenhausen gegeneinander. 2:1 für den VfB. steht das Spiel, da pfeift der Schiedsrichter ab und wenige Minuten später springen die beiden Mannschaften ins Feld. Voraus Schalke, an­geführt von Kuzorra, dann Schiedsrichter Un­versehrt und schließlich der FC. Nürnberg. Schalke also doch ohne Pörtgen!"... raunt man sich gegenseitig, etwas bange um den Westfalenmeister, zu.

Munkert und Billmann mit tätlicher Sicher­heit dazwischen und den Rest holt sich der famose Köhl. Vor Halbzeit gibt es dann noch einen spannenden Moment, als Köhl und K u z z o r a g l e i ch z e i t i g a n s d e n B a ll stürzen, Kallwitzki den Ball erwischt und lein Bombenschuß von dem gutausgezogenen Uebelein zur ersten Ecke für Schalke ab- gewehrt wird. Im Gegenstoß hat der Alt­meister dann einen Niesendusel, als ein N a ch- schuß von Schmitt von einem Vertei- digerfuß abprallt, während auf der Gegenseite Kallwitzki an den Pfosten köpft. Kurz vor der Pause dreht Schalke dann etwas mehr auf. aber ohne zahlenmäßigen Erfolg.

Torlos bei Halbzeit

Als die Mannschaften ans den Kabinen kommen, empfängt sie riesiger Jubel. Sie haben sich in die Herzen der Zuschauer hineingespielt. Anscheinend hat Bumbas Schmidt, der Trainer der Westfalen, seine Leute gehörig ins Gebet genommen, den > die Königsblauen setzen sich nun bis zum Letzten ein. sie wollen unbedingt das Spiel überlegen gestalten, wollen vor allem un­bedingt siegen. Urban, der schmiegsame, blonde Linksaußen, geht aus und davon, zwei Meter vor dem Tor wirft sich ihm Köhl entgegen und verhindert so ein tod­sicheres Tor. Aber dann geht doch wieder der Club in Front. Gußner und Friedet vergeben hintereinander gute Gelegenheiten bis'

in der 15. Minute der zweiten Halb­zeit Eiberger durchbrennt, sein Schuß wird abgewehrt, kommt zu Friede!, dieser läuft auf Halblinks und aus spitzem Winkel jagt er den Ball unter die Querlatte zum 1:0 für Nürnberg.

Ungeheurer Jubel bricht los, die meisten Zuschauer sind von Nürnbergs herrlichem Spiel berauscht, in das Lager der Club­leute übergeschwenkt und jeder fühlt in­stinktiv: DasistderSieg!

Und nun sind die Rotjacken nicht mehr zu halten. Von Mann zu Mann flitzt das Leder und unter stürmischen Anfeuerungs­rufen rennt der Club immer und > immer io jeder gegen Schalkes Heiligtum. Nur ver­einzelt kommen die Westfalen zum Durch- bruch, aber auch in den gefährlichsten Si­tuationen bleibt das rote Schlußdreieck Herr der Lage. Schon glaubt man, daß sich an dem Ergebnis nichts mehr ändern würde.

da Prallt 5 Minuten vor Schluß ein von Bornemann weggeschlaaener Ball an Eiberger ab, kommt zu Friede!... noch zwei Schritte, und aus gut zwan­zig Meter schießt der junge Club- Mittelstürmer unter die Lrste.

Jetzt kennt der Jubel keine Grenzen mehr. Du rotweißen Fähnchen flattern, einganzBe- geisterter aus der Noris rast aufs Spielfeld, wirft sich auf den Boden, springt wieder auf und freut sich über sein ganzes rundes Nürnberger Lebkuchengesicht. In den restlichen 5 Minuten versuchen beide

Der 6rokkampk beginnt

Nachdem das Kreuzfeuer der Photographen vorüber ist, stellen sich die beiden Spielführer zur Platzwahl. Schalke hat Anstoß, und nun atmen die Tausende erlöst auf, der große Augenblick ist da, auf den sie Tage und Wochen gewartet haben, d. h. zuerst wäre es beinahe noch einmal schief gegangen, denn es fehlte derBall (!) und eine Fußballmeisterschaft ohne Fußball, das ist nun doch nicht ganz mög­lich. Nachdem dieses kleine Zwischenspiel glück­lich behoben war, geht Schalke erstmals vor Nürnbergs Tor. Aber beide Mannschaften sind noch kolossal aufgeregt, Munkert köpft daneben, Szepan kann nicht stoppen und so weiter. Alles Zeichen größter Nervosität. Nach etwa fünf Minuten findet sich Nürnberg zuerst und es zeigt sich sofort, daß dieSchal > ker Hintermannschaft nicht ihren besten Tag hat, denn Bornemann wehr! vollkommen unnötigerweise zur Ecke. Man konnte allerdings noch nicht ahnen, daß es im Verlauf des Spieles insgesamt fünf­zehn Ecken gegenSchalke geben sollte. Immer mehr übernehmen die Nürnberger das Kommando und in der 13. Minute ist es dann Friede!, der sich ein Herz faßt und wuchtig schießt allerdings daneben. Aber dann ist Schalke durch und Oehm rettet zwei Meter vor dem Tor vor Gellesch, den Szepan raffiniert freigespiclt hatte. Die Nürnberger Läuferreihe hat heute ihren großen Tag. Karotin beherrsch! vollkommen das Mittelfeld und wenn der Ersatz-Linksaußen Schwab schon in der ersten Halbzeit richtig in Tritt gekommen wäre, dann hätte Schalke bis zur Pause nichts zu lachen gehabt.

Nach der vierten Ecke bietet sich dem Klub eine Niesenchance. Gußner jagt einen Strafstoß auf denKasten der West­falen. Etwa einen Meter vor der Torlinie fegt der Ball vorbei, Mellage steht wie erstarrt und der heranspurtende Schwab hätte nur noch einschieben brauchen, wenn, ja wenn er nicht um Zentimeter zur kurz ge­kommen wäre. Aber immer wieder drückt Nürnberg gegen Schalkes Heiligtum. Natt- kämper, der große Mittelläufer der Königs­blauen, kann den Nürnberger Jnnensturm meist nur dadurch halten, daß er die Gren­zen des Erlaubten überschreitet. Die 5. Ecke für Nürnberg kommt herrlich vors Tor. Mel- läge springt nach dem Ball, kann ihn nicht erreichen. Das Leder kommt Seppel Schmitt vor die Füße . . . schon sieht man den Ball

in den Maschen hängen, da wirft sich Borne­mann vor die Füße des Nürnbergers und die klarste Chance der Clubleute iri der ersten Halbzeit ist verscherzt.

Immer deutlicher zeigt es sich, daß die Nürnberger auf dem vom Regen durch­drängten Boden das weitaus größere Stehvermögen entwickeln. Dazuhin haben sie in ihrer Hintermannschaft eine starke Stütze und ihr Zuspiel ist wesentlich genauer als das von Schalke. Der Haupt­fehler bei den Westfalen liegt jedoch in der katastrophalen Deckung. Die Nürn­berger Flügel stehen fast dauernd frei und so ist es wieder der Rechtsaußen Gußner, der aus spitzem Winkel im Anschluß an die 7. Ecke eine Bombe ans Außennetz jagt. Immer mehr werden die Mannen um Szepan eingeschnürt. Dieser schuftet zwar als flie­gender Mittelläufer und unterstützt seine Hintermannschaft, aber allein kann er es auch nicht schassen, und wenn der Schalter Sturm einmal vors Tor kommt, dann sausen

knäspiel: Süden gegen Westen

Fortuna DüsseldorfRasensport Gleiwitz3:1

Die größere Spielerfahrung, die schon so oft über Sieg und Niederlage entschied, ver- half dem zweiten Vertreter Westdeutschlands in der Vorschlußrunde der Deutschen Fuß­ballmeisterschaft, Fortuna Düssel­dorf, den Eintritt in die Schlußrunde. An die 1 5 000 Zuschauer waren in das Dresdener Ostra-Gehege gekommen, um dem Treffen der Düsseldorfer gegen den schlesi­schen Meister, Vorwärts Rasensport Glei Witz, beizuwohnen. Sie schienen eine große Ueberraschung miterleben zu sollen, als Schlesiens Meisterelf, die bei der Pause noch mit 1:0 führte und das weitaus kraft­vollere Spiel lieferte, nachher doch den Rheinländern unterlag. Fortuna Düssel­dorf kam erst in der zweiten Halbzeit in Schwung, sogar in Ueberform und ließ Glei- witz im letzten Drittel überhaupt nicht mehr zu Wort kommen. Mit 3:1 (0:1) für Düssel­dorf war der Sieg auch zahlenmäßig ver­dient. Die Tore schossen für Düsseldorf: Zwolanowski, Nachtigal und Kobierski. Für Gleiwitz war Pischek erfolgreich.

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vEr Siwderiebk vom Stuttgarter «roökampt. vlnks öden: Stell steigt 6er Mensebenvaii geo Himmel. Oben Mitte- Erregte Diskussion mit 8ebie6srlekter vnverkekrt. Karotin ist eben 6a- b«1, 8^»pao6sn ball" kiar an mavken. Oben reebts- brie6ei, 6er rveUsebe borsebütae vir6 im brlumpd vom ?iat-- getragen. Voten links: Seepan kiipkt Uber rvet Nürnberger dinveg. M- tea Witter ülellaze reitet vor äem anstürmenäeu 8ekvab. Unten reektsr Drei Internationale aut einmal. Von llnbsr Ileirelein, Urban, Turorra, 8eepan unü ktarolin. (Bilder: Kraüv,