Acute Vrgimr des Aarrd- Gekkrtrrgs
cvk. Frankfurt a. M., 4. Juni.
Heute beginnt der diesjährige Reichs- Han d w e r k e r t a g in der Stadt des deut- scheu Handwerks, Frankfurt a. M., der bis zum 10. Juni dauert. Mit Stolz wird er vor aller Welt die Einheit des deutschen Handwerks bekunden. In drei Jahren nationalsozialistischer Regierung hat das deutsche Handwerk wieder den Platz im Rahmen der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens gefunden» den es seiner Größe und Bedeutung entsprechend verdient, sind doch in diesem Berufsstand mehr als 1,5 Millionen Handwerksbetriebe und mehr als vier Millionen Berufstätige zusammengefaßt. Das Handwerk hat, berufsständisch und fachlich gesehen, fetzt festgefügte Grundlagen erhalten.
Ter diesjährige Handtverkertag wird das bisher Geleistete und die künftigen Aufgaben und Ziele anfzeigen. Der nationalsozialistische Staat - hat dem Handwerk neue Lebensgrundlagen gegeben; es liegt nun bei jedem einzelnen Handwerker selbst, seinem Stand die ihm gebührende Geltung im In- und Ausland zu verschaffen. Vor allem gilt es, auf dem Gebiet der Leistungssteigerung, der Werbung und der Absatzförderung vorwärtszukommen. Darüber hinaus soll aber das Handwerk Vorbild der Gemeinschaft werden. Die dem deutschen Handwerk arteigene Lebensgemeinschaft von Meister, Geselle und» Lehrling soll mit der ihr eigenen Vorstellung von Treue» Kameradschaft, Ehre und Anstand nunmehr nach der vollzogenen Neuordnung verstärkt gepflegt werden.
Der Reichskeiter der DAF., Dr. L e y, hat an den Rerchshandwerkertag 1933 folgende Begrüßungsworte gerichtet: „Der diesjährige Neichshandwerkertag wird zeigen, daß das Handwerk immer mehr in die Deutsche Arbeitsfront hineinwächst. Ich grüße das Deutsche Handtverk in der schönen Stadt Frankfurt und wünsche, daß die Tagung zum Segen des Handwerks verlaufen möge."
KeMBser im AttsSu
Kempten (Allgäu), 4. Juni. Am Donnerstag nachmittag setzte mit Regen ein jäher Temperatursturz ein. Das Thermometer ging von 12 Grad Wärme auf 3 Grad Wärme zurück. In den Bergen setzte schon in den Mittagsstunden Schneefall ein. Die Schneegrenze reichte am Abend fast bis zur Talsohle heran.
Auslandsreise Vr. SGaMIS
Reichsbankpräsident Dr. Schacht als Leiter der Notenbank begibt sich in der nächsten Woche mit dem Flugzeug nach Belgrad, Athen, Sofia und Budapest, um die Besuche der Notenbankpräsidenten Südslawiens, Griechenlands, Bulgariens und Ungarns zu erwidern.
Litauische MMir
Kowno, 4. Juni.
Dev Hauptausschuß für die litauischen Sejmwahlen am 9. und 10. Juli hat auf Grund einer Beschwerde des Memeler Gouverneurs von der 9 Kandidaten umfassenden Wahlliste des Memeler Gebietes die Kandidaten Peterat und Wannags vom Wahlkreis Memel und den Ka. didaten Uikschis vom Wahlkreis Hsydekrug gestrichen mit der Begründung, Laß diese einer Organisation angehört hätten, die nach einem rechtskräftigen Urteil des Gerichts stch zum Ziel gesetzt hätte, das Memelgebiet von Litauen losmreißen. Nach den Bestimmungen des neuen Wahlgesetzes sind Mitglieder solcher auf Grund eines Gerichtsurteils festgestellter Parteien auf die Dauer von 10 Jahren von der Wählbarkeit ausgeschlossen. Die drei Kandidaten gehörten der tm Sommer 1934 verbotenen Sozialistischen Volksgemeinschaft an. Die drei Wahlkreise des Memelgebietes behalten demnach nur noch 6 Kandidaten, von denen drei gewählt werden. .
«ainmttviMent kniet
Paris, 4. Juni
Am Donnerstag nachmittag nahm die Kammer die namentliche Abstimmung über die Wahl des Präsidenten vor. Herriot wurde mit 377 Stimmen zum Kammerpräsidenten gewählt. Ter rechtsgerichtete Abgeordnete Valat erhielt 155 Stimmen.
Amerikas MettterdeteMy verkästet
Noch ein Nachspiel zum Hauptmann-Fall Neuyork, 4. Juni
d"ker. Amerikas bekannter Meisterdetektiv, der Gouverneur Hosfmann in der privaten Untersuchung des Lindbergh. Falles zur Seite gestanden hat, wurde über- raschend verhaftet. Seine Ausliese- rung an die Strasverfolgungsbehörden des Staates Neuyork ist beantragt wvrden. Parker wird beschuldigt, bei der Entführung des Rechtsanwalts Wendel, dessen erzwungenes Geständnis, er habe das Lindbergh-Kind er- mordet, seinerzeit Hauptmanns Hinrichtung noch einmal hinausschob, eine führende Nolle gespielt zu haben. Parkers Verhaftung dürfte nach Ansicht vieler auch die politische Stellung des Gouverneurs Hofs- »i a » n erschüttern, der wegen der Hand-
obung des Hauptmann-Falles stark an-
''rindet wird.
Vem ZsrdecMgeri Englands
Die >kUNch*tt«li«»Nchei, Se^prSche, Böjkerbrmd»»ll»ersarmrrlu»g Ende Snvi
LA. London, 4. Juni.
Die westeuropäischen Kabinette sind gegenwärtig mit der von Argentinien erhobenen Forderung nach E i n b e r u f u n g d e r Völkerbunds-Vollversammlung beschäftigt. Nach Nachrichten aus Genf soll man sich über ihre Einberufung für Len 29. Juni geeinigt haben. Dementsprechend wird auch der Völkerbundsrat nicht am 16.> sondern erstEndeJuni zusammentrrtcu.
Indessen lausen die britisch-italie- Nischen Gespräche weiter. Am Mittwoch fand eine neuerliche Aussprache zwischen dem britischen Außenminister Eden und dem italienischen Botschafter Grandi statt, diesmal angeblich auf britische Veranlassung, wobei die Erklärung Mussolinis, daß er Großbritanniens Interessen in Abessinien achten werde, das Hauptthema gebildet haben sollen. Vritischerseits betont man aber, daß die Beilegung des abessinischen Konflikts nicht im Wege zweiseitiger britisch-italienischer Verhandlungen. sondern nur über den Völkerbund erfolgen könne. Auch die Frage des Mittelmeerpaktes, dem Italien nach der Aushebung der Sühnemaßnahmen beizutreten bereit ist, soll behandelt worden sein.
In diesem Zusammenhang ist ein Leitaufsatz der „TimeS" bemerkenswert, der drei Hauptforderungen für die britische Außenpolitik aufstellt: Eine deutliche Erklärung an die Welt über die Verpflichtungen, zu denen Großbritannien steht, eine energrsche Inangriffnahme der Verhandlung er: mit Deutschland und die schnellstmögliche Durchführung der britisch e n N e i ch s v e r t e i d l g u u g s P l ä n e. Im einzelnen hebt das Blatt hervor, daß die Frage der Äufrechterhaltung oder Aufhebung der Sanktionen nur vom Völkerbund
gelöst werden könne. Wenn die Zivilisation am Leben bleiben soll, so müsse ein neues System geschaffen werden. Es sei an Großbritannien, Frankreich und dem Deutschen Reich, einen Anfang in Westeuropa zu machen. Man muß Hitler glauben, wenn er sagt, daß keine Grenze das Leben von zwei Millionen Deutschen wert ist, die tatsächlich sterben würden, damit der Bolschewismus die Erbschaft der Welt antreten könnte. Die Einigung zwischen den deutschen und französischen Ansichten über die Organisation Europas wird keine leichte Arbeit sein.
Die Erfordernisse der britischen Politik müßten der Welt in einer bestimmten und .mcyhatttgen Form miigelettl werden. Die Verhinderung des Angriffs und des Krierzes müssen der leitende Grundsatz des britischen Vorgehens sein; England dars keiner Verletzung dieses Grundsatzes duldsam oder gleichgültig gcaennberstehen. Andererseits kann keine Macht einen unbegrenzten Anteil der Verantivortung an allen Stellen, wo eine Verletzung vorkommt, übernehmen und Großbritannien darf keine derartigen Verpflichtungen eingehen. Diese Absage an die französische Auffassung von der kollektiven Sicherheit wird aber von den „Times" dahingehend eingeschränkt, daß Verletzungen der gebietsmäßigen Unversehrtheit Frankreichs und Belgiens und eine Störung der Vcrkehrsfreiheit im Mittelmeer die volle und rückhaltlose Anwendung britischer Machtmittel zur Folge haben muß.
Auch in diesem Aufsatz drängt das Blatt auf eine Beschleunigung der Verhandlungen über den deutschen Friedensplan. Das Friedensangebot Hitlers erfordere eher eine Aktion als eine Erklärung und es sei Pflicht Großbritanniens, sobald wie möglich eine Verständigung über den deutschen Friedens- Plan herbeizuführen.
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„vsr ks!l kWttE«
Wer beruflich gezwungen ist, sich mit Schweizer Blättern zu befassen, der muß oft, wenn nicht jeden Tag, bis zum Titelblatt Zurückschlagen, um sich zu vergewissern, daß er tatsächlich ein Druckerzeugnis auS der Schweiz vor Augen und in Händen hat — Zeitungen eben eines Nachbarlandes, mit dem Deutschland von sich aus nicht den allergeringsten politischen und kulturellen Streik hat, höchstens unbedeutende wirtschaftliche Differenzen, die durchaus keine Belastung darzustellen brauchen. Der Ton, der in diesen Blättern gegen Deutschland zur Dauerübung geworden ist, durchläuft eigentlich täglich alle Schattierungen von der sibelsten Verdächtigung bis zur maßlosen Beschimpfung. Die Gründe liegen nicht fernab; sie liegen nämlich in einer Deutung des Freiheitsbegriffes, die völlig verschieden von der in Deutschland davon herrschenden Auffassung ist. See liegen in der vollständigen 'Wandlung der Vorstellung von einer Freiheit nationaler Selbstaufopferung und eines Selbsteinsatzes, wie sie in der Schweiz einst einen Winkelried und einen Teil aus- zeichneten, und sie liegen endlich in der Aus- richtung jener „Freiheit", wie sie von jenen cingemaßten Nachfahren Teils verstanden wird, die sich alle „Freiheiten" nehmen, in der Schweizer Presse „öffentliche Meinung" zu machen.
All das, was tagtäglich aus den Spalten schweizerischer Blätter an gehässigster Ventschseindlicher Propaganda sich breitmacht und austobt, hat uns, so schwer daS mitunter auch wird, nicht zu dem immer üblen Fehler einer Verallgemeinerung verleiten können — wiridentifizieren „d i e S ch w e i z" n i ch t m i t d i e s e r A r t ihrer Presse, die selbst den bürgerlichen und liberalistisch-d^mokratischen Anstand so weit verleugnet, daß ihr jegliches Empsinden für die Tatsache verloren gegangen ist, daß wir die Ehre der Schweiz und ihrer Negierung nicht um Haaresbreite autasten! Was uns gegen die dauernden Niederträchtigkeiten einer vorgeblich demokratischen Presse feit und gegen die Verallgemeinerung schützt, das ist unser Wissen:
„Die Menschen, die heute im politischen Leben der Schweiz, vor allem bei der Beeinflussung der öffentlichen Meinung, eine üble Nolle spie- len. sind nicht Freiheitskämpfer im Sinne Schillers, sondern entweder Ausländer oder durch jahrhundertelangen Frieden verwöhnte und von der Allgemeingültigkeit und Unfehlbarkeit ihrer angeblich demokratischen Einrichtungen so überzeugte Herren, daß sie Vorgänge in Nachbarländern, die ihren Ansichten t zuwidersprechen scheinen, von Anfang an mit Mißbehagen verfolgen und mit entsprechend schlechten Noten zensieren."
Zu diesem der Schweiz gerecht werdenden, maßvollen Urteil, das aber auch zugleich eine Verurteilung ist der „maßlosen, unverschämten und gemeinen Hetze, mit der in der Schweiz gegen Deutschland Stimmung gemacht werden darf", gelangt Wolsgaug Diesterweg in einer Darstellung Ser ..Vorgeschichteuud Hintergründe der Bluttat von Davos: Der Fall Gustlofs", die soeben im Verlag Franz Eher Nächst in München erschienen ist. Die 114 Seiten starke Schrift ist eiüe Anklage gegen die Schweizer Presse, die in völliger
Verkeimung des Begriffes einer Temo-kratte und in völliger Umkehrung des Freiheits- begrisfcs eben durch ihre maßlose, uugebän- digte Hetze erst das Vorfeld, die Vorbedingungen für eine Bluttat geschaffen hast die schließlich aus einem feigen Mörder einen „Freiheitskämpfer", aus dem Ermordeten einen „Schuldigen", aus dein „Fall Frankfurter" einen „Fall Guft- loss" machte.
Mit unerbittlicher, weil unerläßlicher Schärfe, die nur klärend wirken sollte, wird, immer an Hand von einwandfreien Zitierungen, in dieser Verteidigungsschrift für den „Horst Wessel der Auslandsorganisation" die pressemäßige Vorbereitung zu der Bluttat, der er zum Opfer fiel, die Vorgeschichte des Mordes aufgedeckt. Das gegen Gustlofs angestellte Kesseltreiben wird hier bis zu dem Tage belegt, da „ein im Innersten verletztes Kollektivbewußtsein explodierte" (St. Gallener Tageblatt). Nicht nur, daß das „Israelitische Wochenblatt für die Schweiz" aufforderte zu einer „T a t - ^ gemeinschaft zum Schutze und zur Ehre des " Judentums", der „Vorwärts" in Basel z. B. rief 14 Tage vor der Schandtat auf: „Wenn die Behörden nicht handeln (nämlich mit der Ausweisung Gustlosss), dann muß das Volk Handel n>" Am gleichen Tage hatte die „Basler National-Zeüung" den politischen Mord am Beispiel der Niederschiehung des amerikanischen Senators Huey Long durch einen Rasiegenossen Frankfurters verherrlicht: „Ein Alpdruck schien mit dem Tode dieses Diktators, des Louisiana-Hitler, gewichen zu sein — Louisiana war frei!" Tell. schuß bei Küßuacht — Judenschüsse in Louisiana und in Davos. . .! Teils Nachfolger mit den Giftspritzen am Schreibtisch ermangeln jeglichen Gefühls dafür, wie undenkbar — ein Jude als Eidgenosse und Ntttliverschworener gewesen wäre, ist und bleiben wird. Dem Rütlischwur „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern" steht es entgegen, was sie tausendfach bekundet und sich einander geschworen haben: „Unser jüdisches Volk hat keinen Boden unter den Füßen, wir sind eia Lustvolki" (Worte, die A. Robinsohn seinem Judcn- propheten Aachad Haam m den Mund legte, begeistert vom Judensührer Dr. Martin Buber in seiner Zeitschrift „Der Jude", September 1916, nachgedruckt.) Dem Schweizer Freiheitsschwur stemmt sich entgegen der von der Schweizer Presse so vergötterte Emil Ludwig Cohn: „Ich halte dieIudeu nicht sür das Salz der Erde, sondern sür den Pfeffer Europas . . ."
Diesen „Pfeffer" trägt „das Luftvolk" in die öffentliche Meinung der Schweiz hinein. „Das kulturelle Gebiet der deutschsprachigen Schweiz beherrscht die Emigrantenliteratur", belmuvtet und beleat Diesterwea: Mann, Eiaser, Laiigyvss, Heroen und oas unavseh- bare Lager der Judenstämmlinge und Judeu- verschwistertcn. So ist es auch aus politischem Gebiet: Hetze, Aufwühlen niedrigster Instinkte, Verhöhnung vorbildlicher sozialer Maßnahmen, Verdächtigung >eg- licher Maßnahme, Verkleinerung aller wirklichen Leistungen, Beschimpfungen ausfälligster Art.
Als die Tat von Davos geschehen war, hat die Schweizer Presse in gleichem Atemzuge berichtet, der Mörder zugestand:
„Eigentlich hätte die Kugel Hit-
ker treffen toller," („Basier'National. Zeitung", 5. Februar 1936). aber auch d e n Mörder an geschwärmt: „Ein sympathischer und lebenslustiger Kommilitone, der durch sein adretteS Wesen auffiel" („Berner Bund" am selben Tage). Vergeblich hat die Schweizer Presse versucht, ihre Mitschuld an der schlimmen Ta! abzuleuguen und ^ allenfalls die Verantwortung für die Hetze aus die „Antifaschisten und die ihr eigene Weise der Maßlosigkeit der verbalen und journalistischen Exzesse" nbzuladen. Zwischen einer Kritik und einer hemmnngslosen Verfolgung hat auch die „demokratische" Schweizer Presse keinen Unterschied gezogen, obwohl „die Zeitungskampagne gegen die Persov GustlosfS nur gefühlsmäßig und parteipolitisch, nicht aber durch das Verhak, ten Gustlosss selbst fundiert ge- tvesen ist", wie der Chef des eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements, Bundesrat Vaumanu, hat zugestehen müssen.
Die Schrift Diesterwegs hält Gericht mit einer im Zeichen falsch verstandener Demokratie sich aufblüheuden „Pressefreiheit", die bei den, „antifaschistischen" Wob in einer Züricher Massenkundgebung, ihren „öffentlichen Meinungsniederfchlag" dahin fand, daß „tosender Beifall die rein registrierende Bemerkung eines Redners quittierte, daß der Laiidesgruppeuleiter der NSDAP, in der Schweiz das Opfer eines Attentats geworden sei". Was hilft da hinterher das Entsetzen, der Abscheu über so viel Gemütsverrohung, wenn dieselbe Presse die stimmuugsmäßigen Vorbedingungen zu solel-em Verhalten geschaffen hat!
Tie Nachwirkungen dc-s Attentats dienten dazu, „einen Fall Gustlofs zu schassen, um mit diesem den Nationalsozialismus tödlich zu treffen" — für uns aber wurde „der Fall Gustlosf" zu einem Nachweis der Aujklüruilg ülrer die Hetze gegen Deutschland, Volk und Führer ehrten in Gustlosf die Idee. Tiefe Aufklärung aber geht dahin, den „w a h v e n Schweizern zu zeigen, daß es ihrer unwürdig ist, sich von kand- und volksfremden Inden gegen ihr Nachbarland Deutschland aufhetzen zu lassen". So massiv auch die berechtigten Angriffe der Schrift gegen eine entfesselte Presse sind, die ün demokratischen Wahn noch nichts begriffen hat von ihrer Mission als Friedens- dienet und die bislang auch nicht den geringsten Beitrag zur Voraussetzung allen Friedens, zur geistigen Entgiftung, beige- tragen hat — uns soll auch dieser „Fall Gustlofs" zu Höherem, zu Besserem und Edlerem dienen: Gustlosss Opser soll — von Deutschland aus gesehen — nicht vergeblich gewesen sein. Tenn, so schließt die nur ans dem heißen Bemühen um gutnachbarli chen Frieden dit- tierte Schrift:
„Wenn, was wir Deutsche ehrlich wünschen, wieder ein freundschaftliches und gutes Verhältnis zwischen Deutschland und der Schweiz herrscht, dann hat d e r O P s e r t o d Wilhelm Gustlosss den Sinn erhalten, den der Ermordete selbst seinem Leben geben wollte!"
Berlin, 4. Juni.
Im „V. B." findet sich eine Stellung- n a h m e der H e i m a t t r e u e n in E u pen- Mal m e d y zu den R e x i ft e n angesichts der am nächsten Sonntag stattsindenden Provin- zialratswahlen in Belgien, bei denen die Heimattreuen nicht mehr Wahlenthaltung üben, sondern mit guten Ersolgsaussichten eigene Listen aufgestellt haben. In dem Bericht heißt es u. a.: „Der Führer der Rex-Partei, Leon Degrells, hat in diesen Tagen zur Frage Eupen-Malmedh Stellung genommen. Leider hat er diese Erklärung erst nach der Parlamentswahl abgegeben und dieser Tatbestand rechtfertigt die tiefgreifenden Zweifel, die' die Eupen-Malmedyer auch gegenüber diesem jüngsten Bekenntnis aus altbelgischem Munde hegen. Warum sagte er nicht von vornherein frischweg, daß er immer der Auffassung gewesen sei, die völkische Eigenart der Gebiete von Eupen, Malmedy und St. Vith müsse erhalten bleiben und wenn Belgien dazu nicht imstande sei, dann müßten die Gebiete wieder an Deutschland zurückgegeben werden? Herr De- grelle darf sich nicht wundern, daß die Heimattreuen Eupen-Malmedyer auf Grund der bitteren Erfahrung, die sie mit ähnlichen altbelgischen Versprechungen machen mußten, außerordentlich seinhörig geworden sind.
Die Wahltaktik der Rexisten in Eupen-Mal- mcdy wie auf altbelgischem Boden ließ bisher wenig davon erkennen, daß sie den Fragen, die den Eupen-Malmedyern am Herzen liegen, wirklich stärkeres Interesse abgewonnen haben. Die Eupen-Malmedyer haben gewiß die letzte Erklärung Degrelles aufrichtiq begrüßt und sie sind der nicht minder aufrichtigen Hoffnung, die junge Nexpartei möge de» sauberen Kurs, den sie sich vorgezeichnet hat, aufrichtig einhal- ten. AbernochfehltdieTat, dieden guten Willen erst beweisen muß. Für die Wahlen am 7. Juni aber bleibt nun erst recht die Heimattreue Parole bestehen: Keine Stimme einer altbelgischen Partei oder Bewegung!"
Die italienischen Gesamtver« luste im abessinischen Feldzug werden jetzt mit 2313 toten Offizieren und Soldaten der Heimatarmee, l593 Toten der Eiugeborenen- ärmee und 453 Toten der Arbeiterheoces angegeben.