Bsm WEL im Mai

(Mouatsrückschau dcr^ Wetterstation Kcpler- wartc im Reichswetterdienst.)

Ist der Mai recht kalt nnd »atz,

Füllt er dem Bauern Scheuer und Faß."

Ja, kühl war er. Zwar war auf dem Som- inerberg im ganzen Monat Mai kein einziger Frosttag mehr zu verzeichnen. Doch sank oa- Thermometer am 52. nochmals ans 1,5 Grad. Und es konnte im Mai noch kein sogenannter Sommertag" mit einer Höchsttemperatur von über 25 Grad gemeldet werden, nnr 2v Grad wurden am 27. Mai erreicht. Doch trotz cinc^ erwünscht kühlen Gepräges konnten über 200 220 Stunden S n n n e n s ei) e r n d n n e r ver- zeichnet werden. Das bedeutet, dass die > 2 onne täglich im Mittel 7,1 Stunde lang ihre segens­reichen Strahlen gespendet hat. Der zweite Wunsch des Landmannes, den die Wetterregel ansdrückt, der Wunsch nach ergiebigem Nieder­schlag, wurde im Mai nicht erfüllt. Statt 03 Millimeter Niederschlag, wie ihn das lang­jährige Mittel verspricht, nnd 83 Millimeter tm Vorjahr, fielen Heuer nur 26,7 Millimeter, also weniger als ein Drittel. Es scheint, als ob der Juni das nachholen wollte, was der Mai verabsäumt hat. Or.. lt-

«5. Lk-r/

Der Rrichsluftschntzbunö lädt die gesamte Einwohnerschaft unserer Stadt ans morgen abend zu einemBunten Abend" in die Turnhalle ein. Der Abend ist gedacht als ein kameradschaftliches Zusammentreffen der ver­schiedensten Organisationen nnd Kreise unter dem Gedanken der Lebens- nnd Schicksalsgc- meinschaft, wie er u. a. in der Arbeit des Reichslustschutzbnndes Ausdruck ' findet. Im Mittelpunkt des Abends steht der FilmVolk in Gefahr". Die Kapelle des Mnsikvereins, Liederkranz-Freundschaft" und NS-Franen- schast werden Mitwirken. Da außerdem die Turnhalle bewirtschaftet sein wird, ist zu er­warten, daß die Gelegenheit, einen geselligen Abend in großem Kreis zu verbringen, von allen Seiten gern und willig ergriffen wird.

Eine 83-Jähri§e. Frau Christine Bacher, geb Ott, kann heute in geistiger nnd körper­licher Frische ihren 83. Geburtstag begehen. Das Heimatblatt sendet der Hochbetagten Grus; und Glückwunsch!

Engelsbrand, 1. Juni. Unter ungemein starker Anteilnahme der ganzen Gemeinde Wurde gestern nachmittag 5 Uhr der infolge eines Unglückssalles aus der Reichsautobahn bei Sindelsingen im Alter von nahezu 27 Jahren so plötzlich aus dem Leben gerissene ledige Hermann Küster er Grabe getra­gen Herr Pfarrer Digel hielt eine ergrei­fend?. Grabrede. Kränze wurden niedergelegt von Len Schulkameraden, vom Fußballverein Engelsbrand, von der Betriebsleitung Stutt­gart der Reichsantobahn, der Baufirma Wolf St Goeüel, der Belegschaft dieser Firma und von vielen sonstigen Leidtragenden. Der Frauenchor Engelsbrand umrahmte unter Leitung des Herrn Hauptlehrers Maier die

Trancrfeier mit stimmungsvollen dreistimmi­gen Gesängen.

Untcrrcichenbach, 4. Juni. Der geheimnis­volle Leichensund in der sogenanntenRäu­berhöhle" hat sich nun anfgehellt. Bei der an'gefnndencn männlichen Leiche handelt es sich nm den IS Jahre alten W. Sch. von Hu­chenfeld, der seit Februar d. I. schon vermißt wird. Sein langes Ausbleiben glaubte man damit begründen zu können, daß man an­nahm, er sei zur Fremdenlegion gegangen.

Pforzheim, 5. Juni. Vor der Großen Straf­kammer wurden am Mittwoch eine Reihe von Sittlichkeitsdelikten verhandelt. Drei dieser Fälle beziehen sich auf Männer im Alter von 20 bis 27 Jahren aus Weiler bei Ellmendin­gen. Zwei davon erhielten wegen Blutschande und der andere wegen Sittlichkeitsverbrechen empfindliche Gefängnisstrafen. Am Mitt­woch wurde in der Nähe der Siedlung Bnckenberg ein 26 Jahre alter Mann erhängt aufgefnnden.

8ZW Erzieher im Sommerlager

Stuttgart, 4. Jum.

Das Gauamt für Erzieher veranstaltet auch in diesem Jahr Sommerlager für den größten Teil seiner Mitglieder. 8500 Erzieher und Er­zieherinnen, das sind rund zwei Drittel der Ge- samtmitgliedcrzahl des NS.-Lehrerbundes, Gau Württemberg-Hohenzollern, wollen sich wäh­rend der großen Ferien vom 24. Juli bis 30. August an den lOtägigen Lagern des NS.- Lehrerbundes, die in den landschaftlich schön­sten Teilen unseres herrlichen Schwabenlandes liegen, beteiligen. Durch großzügiges Ent­gegenkommen der betreffenden Gemeinden und des württ. Kultministeriums konnten wir an nachfolgenden Orten Lager errichten:

Alb: Urach,-Eberhardschukgebäude; Onstmettin- gen, Volksschulgebäude und Turnhalle; Tailsingen, Volksschulgebäude und Turnhalle; Blaubeuren, Volksschulgebäude; Kapscnburg bei Lauchheim. Schwarzwald: Calmbach, Volksschulgebäude und Turnhalle; Nagold, Lehrerseminar; Alpirsbach, Volksschulgebäude und Turnhalle. Württ. Allgäu: Wangen, Volksschulgebäude; Isny, Landschulheim des württ. Kultmiuisteriums; Isny. SA.-Hilss- lager; Kihlegg, Volksschulgebäude. Albvorland: Schadcmveiler Hof bei Rvtienburg. Hohenlohe: Comburg bei Schwab. Hall.

Die Teilnahme an den Sommerlagern ist grundsätzlich freiwillig. Schon zu Beginn des Jahres sprach der Gauamtsleiter des Amtes für Erzieher, Pg. Hu b e r, die Erwartung aus, daß in diesem Jahr sich 8000 Erzieher und Er­zieherinnen an den Sommerlagern beteiligen mögen. Professoren unserer Landesuniversität, Lehrer an unseren Hochschulen, Lehrer an höheren Schulen, Volksschullehrer und Berufs­schullehrer, alle werden in einer Kolonne mar­schieren, unter den gleichen Lebensbcdingungen das Lagerleben mitmachen und den gleichen Dienst tun.

Wenn man uns nach Stundenplänen, Stosf- plänen für diese 10 Lagertage fragt, müssen wir bekennen, daß uns Stunden- und Stoffpläne erst in zweiter Linie interessieren. Zunächst soll sich in diesen Lagern eine offene Kamerad­schaft entwickeln, soll der Soldat und der Mann, der gewillt ist, im Interesse des Ganzen zu die­nen und zu opfern und Disziplin zu üben, in den Vordergrund treten. Diese Kameradschaft muß zur Kampfkameradschast für den welt­anschaulichen Kampf des Nationalsozialismus werden.

In Volkssport und Gymnastik sollen die morschen Knochen" aufgemöbelt werden und soll die Lunge von der Stubenluft befreit wer­den. E r n Vortrag im Tage aus dem Gebiet der Weltanschauung des Nationalsozialismus, gehalten von Persönlichkeiten, die durch ihre Leistungen bewiesen haben, daß sie National­sozialisten sind, soll dafür sorgen, daß die wer­

dende Gemeinschaft ausschließlich an dem Ge­dankengut des Nationalsozialismus ausgerich­tet ist.

Die begeisterten Aeußerungen über die von uns im vorigen Jahr veranstalteten Lager be­weisen uns, daß wir mit dieser politischen Ar­beit auf dem richtigen Wege sind. DerSchul­meister" nndzerstreute Professor" von einst sind verschwunden. An ihre Stelle ist der Er­zieher getreten als Kamerad und Offizier auf dem Marsch zur deutschen Volksgemeinschaft auf dem Marsch ins Reich. '"

Nie xias Nettes?

Das über Westeuropa gelegene Tiefdruck­gebiet hat sich in östlicher Richtung verlagert, so daß sich sein Kern heute morgen über Süddeutschland befindet. Dabei gelangten in Bodennähe kühlere Lustmassen zu uns, wäh­rend in der Höhe Warmluft aus Südosten herangeführt wird. Dies gibt zu starker Be­wölkung und auch zu leichten Regensällen Anlaß. Der Störungskern wird sich mir langsam verlagern, weshalb eine durchgrei­fende Aenderung des bestehenden Witterungs­charakters nicht zu erwarten ist. Die Tem­peraturen werden gleichbleiben oder höch­stens einen leichten Anstieg erfahren.

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Voraussichtliche Witterung: In der Rich­tung wechselnde Winde, meist bewölkt, nur gelegentlich leicht aufheiternd, einzelne Regen­falle, Temperaturen wenig verändert.

Ml.NSDAP.MchriHren

Ortsgruppe Neuenbürg. Programm fürs Wochenende: Samstag abend 8 Uhr Werbe­abend des Rcichsluftschutzbundes. Sonntag Konzert des Reichsshmphonieorchesters in Wildbad. Für beide Veranstaltungen ist Er­scheinen unbedingte Pflicht.

Ortsgruppenleiter.

Bereitschaft 4 (Schömberg, Langenbrand, Bieselsberg, Grunbach). Ich mache nochmals auf den Bereitschaftsdienst am Sonntag den 7. 6., morgens 6.45 Uhr, Sportplatz Langen­brand aufmerksam.

Der Bereitschaftsleiter.

ksr-tet-lkmter mit l»etre»itei»OrK»i»Is»ti«i»eo

DAF Ortsgruppe Neuenbürg. Aus den am Samstag den 6. ds. Mts., abends 8.15 Uhr, in der städtischen Turn- und Festhalle statt­findenden Bunten Abend des Reichsluftschntz- bundes Ortsgruppe Neuenbürg machen wir unsere Mitglieder aufmerksam und bitten um zahlreiche Beteiligung.

Der Ortswalter.

NS-Frauenschaft Neuenbürg. Die Mit­glieder finden sich zu der Veranstaltung des RLB am Samstag 20 Uhr bei der Turn­halle ein.

üurek ssrsükts" tsllt mit:

Eintrittskarten für das Konzert am 7. 6. 36, nachmittags 4 Uhr, in Wildbad, ausgeführt durch Las NS-Reichssymphonieorchester, find bei allen Ortsämtern im Vorverkauf zu haben, in Neuenbürg auf der Dienststelle des Kreis­amtes, ferner Lei der Enztäler-Geschäftsstelle und in den Friseur-Geschäften. Wir empfeh­len, sich rechtzeitig mit Karten zu versehen. Die Ortsämter und Borverkaufsstellen bitte ich, etwa nichtverkanfte Karten am Samstag Le« 6. ös. Mts., «achmittags zwischen 2 und 4 Uhr, auf der Dienststelle des Krcisamtes znrnckzugeben und abznrechnen.

Kreisamh

I

HI Bann 126. Der Bannführer. Am 6./7. Juni findet in Calw eine Führertagung des Bannes statt. Teilnahmepflichtig find alle Nntcrbannführcr mit Stäben, ebenso sämtliche Gefolgschaftsführer. Eintreffen am Samstag abend bis 7 Uhr am Haus der Jugend. Feld­marschmäßige Ausrüstung, Halbtagesverpfle- gnng.

Mädelring 1/128. Am Sonntag den 7. Juni findet in Höfen ein Ringsporttreffen statt, an dem sämtliche Sportwartinnen, Mädel- nnd Jungmädelführerinnen teilznneh- men haben. Beginn der Tagung 10 Uhr, Ende gegen 2 Uhr. Mitzubringen find: Volks­tanzkleid, Sport, Vesper.

Die Ringsportwartin.

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Nrheberrechtt-schiitz durch VcrwgZunstalt Manz, München.

.47. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Wir haben Hunger und hier sind Hirsche."

Wo ist Euer Lager?"

Zwei Stunden von hier."

Natürlich sagte er dies in bildlicher Umschreibung, die der Toba gut verstand.

^Wird dein Stamm uns als Gäste aufnehmen?"

Ihr habt den Tiger getötet, der den Bruder des Kazikei; gefangen hielt. Ihr seid unsere Brüder und wir werden Euch helfen, die Reiher der Sümpfe zu jagen."

. Dabei nahm er die Zigarre,die Righton ihm gegeben und die er schon halb zerkau! hätte, aus dem Munde und streckte sie Rightoii Und Haus Caspar hin, die notgedrungen diese Fnedenspseife" auch nehmen mußten. Es wäre sonst eine tödliche Beleidigung gewesen, geradeso, als wenn jemand iii Posadas die gebotene Mntssaugröhre verschmähen wollte, wenn sie reihum ging.

aber Hans Caspar dem Indianer zunächst stand Uni Righton, dem es wohl etwas weniger unappetitlich er­schien, sie aus dem MnUde des Deutschen zu ÜehMeit, ihm zuwiukte, mußte er den ersten Zug tun; von diesem Angen- Iikk p.ü hielt ihn der Indio für den Kaziken unter den Reisenden.

Das Etlöbnis mit dem Indianer uüd seinö Rettung hai- piel Zeit gekostet und ebenso das folgende, etwas schwierige Ralawer mit dem Wilden. Drum drängte der Amerikaner zum Aufbruch; deiiii die Sonne ständ schon hoch am Himmel.

Kurzerhand warf sich der Mbayo, der rasch seine Kräfte wieder gesunden hatte, das Viertel eines von Righton ge- 'chosseüen und von drw Toba zerlegte!; Hirsches über dir

Schultern, das übrige Fleisch wurde aus die Pferde ver­teilt und unter der Führung des Indios setzte sich die Kara­wane wieder in Bewegung.

Gratuliere, Sellor Kazike", sagte lachend Mister Righ­ton zu Hans Caspar. 7

Wozu denn?" *

Jede gute Tat belohnt sich auf Erden. Sie haben den , zerkauten Glimmstengel zuerst in den Mund genominen."

Bitte nicht davon reden, sonst wird mir noch jetzt in der Erinnerung schlecht."

Deshalb hat Sie der Indio auch jetzt zu unserem Ka- ziken ernannt. Wer weiß, vielleicht gefällt es Ihnen noch bei den Mbayos und Sie werden noch Kazike des Stammes. Wäre nicht das erstemal, daß ein Europäer Sie heiraten eine nette Mbaya."

Mister Righton?"

Man soll sein Glück nicht mit Füßen treten, Sellor Kazike."

Der Indio drängte vorwärts, weil der Augenblick nicht mehr fern sein konnte, in dem der Tag unvermittelt in Sie Nacht überging. , - -

Die Bäume standen hier weiter auseinander, sonst hätte es auch kein Rotwild in ihnen geben können, aber es waren »«liebenswürdige Bäume und Schmarotzerlianen in diesem Walde, deten stachelige, lange Dornen zwar den Leder­wämsern nicht viel anhaben konnten, dafür aber den Ge­sichtern und Händen um so mehr zusetzten. /'

Löblich erschrak Hans Caspar, als ihm eine Schlange aus den Kopf fiel und an seinem Korper"herabglitt, aber. der Doba schüttelte bei; Kopf. ..

Die Schlangen ans den Räumen sind fast nie giftig?

Bald darauf aber versetzte er ihm einen derben Stoß und Mschmettötte ans seinem Rücken einen Skorpion.

Als dann die Dunkelheit wirklich hereinbrach, wurden laute Stimmen vernehmlich, dunkle Gestalten huschten an einem Lagerfeuer vorbei: man stand vor dem gesuchten Jndiänerdorf.

Ein großer Platz war frei gerodet, im Umkreis erhoben sich die primitiven Hütten, die offenbar aus Palmstirlen und Blättern geflochten waren; aus d->m freien Platz wim­melte es von Menschen.

Gern hätte die kleine Expedition das abenteuerlich bunte Bild längere Zeit genossen, solang man selber unbe- obachier war. Aber schon schlugen einige Hunde im Jndi- anerlager an und die Indianer stutzten. Nun gab es kein längeres Zögern mehr, wollte man sich nicht unnötig einer Gefahr aussetzen.

Der gerettete Indio stieß einen Schrei aus, der vom Lager her mit dem gleichen Ruf beantwortet wurde.

Dann ging alles sehr rasch vor sich. Aus der Mitte der Männer, die beim Anblick des kleinen Trupps eiligst zu den Waffen gegriffen hatten, löste sich ein älterer Indianer, offenbar der Kazike, und winkte den Indio zu sich heran. Dieser trat vor und redete eine Zeitlang eindringlich auf den Kaziken ein, wobei er auf die Ankömmlinge zurück­deutete.

Er hält um gut Wetter an für uns Bleichgesichter", lachte Mister Righton zu Hans Caspar hin. Da winkte sie der Indio auch schon heran; der Stamm war also bereit, die Fremden gastfreundlich aufzunehmen.

Würdevoll klatschte der Kazike in seine Hände und jetzt kamen junge Mädchen heran, die in der Hand die mit Mats gefüllte Goya und die Bombilla, die Saugröhre, trugen.

Langsam legte erst der Kazike, dann die anderen die Waffen zu Boden. Die.Gäste folgten ihrem Beispiel und gaben ihre Gewehre West

Gemessenen Schrittes kam jetzt der Häuptling heran, blieb stehen und sagte zur höchste» Verwunderung der Europäer in einem guttural klingenden Spanisch:

Seuores, ich freue mich, Sie bei mir begrüßen zu können. Sie sind unsere Gäste."

Daß der nackte Halbwilde mit dem rotbraunen, verrun­zelten Körper sie so caballeromäßig empfing, hätten die Gäste am allerwenigsten erwartet.

(Fortsetzung solo'