Der Herr Oberlandesgerichtspräsident in Stuft- gart hat den Justizassistenten Werz bei dem Amtsgericht Tübingen zum Ju tizsekretär. sowie die Hilssjlustizasststenten Walter und Bod- mer bei dem Amtsgericht Stuttgart I zu Justiz- assistenten. je bei ihren bisherigen Behörden er-
^Ter Herr Generalstaatsanwalt in Stuttgart hat die Wachtmeister mit der Amtsbezeichnung Ober- Wachtmeister KcPPler und Andreas Schnei, der beim Gerichtsgefängnis in Stuttgart zu Strafanstaltskommissaren bei diesem Gefängnis ernannt und den Strasanstaltskommissar Beu- ter planmäßig bei der Landesstrafanstalt Lud- wigs'burg. an das Landesgesängnis, Rottenburg versetzt.
Der Herr Generalstaatsanwalt hat den Justtz- assistenien S ch i e m e r bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart zum Justizsekretär und den Hilfs. justizasfistenten Frank bei der Staatsanwaltschaft Ellwangen zum Justizassistenten, je bei ihren bisherigen Behörden, ernannt.
BeMZnotar Neuß in Zuffenhausen tritt in- folge Erreichung der Altersgrenze zum 31. August 1936 in den dauernden Ruhestand.
Der Herr Präsident des Landesfinanzamts Stuttgart hat für den Herrn Reichsminister der Finanzen namens des Führers und Reichskanzlers den Steuersekretär Wilhelm Ziegler bei dem Finanzamt Herrenberg auf Antrag mit Ab- laus des Monats Juni 193S und den Steuerbetriebsassistenten Schlatterer bei dem Finanzamt Eßlingen nach Erreichung der Altersgrenze mit Ablauf deS Monats Juli 1936 in den dauernden Ruhestand versetzt.
Im Bereiche des Landesfinanzamts Stuttgart wurden versetzt: Steuerinspektor Schaal bei dem Finanzamt Maulbronn in den Bereich des Landesfinanzamts Düsseldorf unter Ernennung zum Obersteuerinspektor bei dem Finanzamt Essen-Süd, Steuerinspektor Kaiser bet dem Finanzamt Reutlingen in den Bereich des Landesfinanzamts Darmstadt unter Ernennung zum Obersteuerinspektor bei dem Finanzamt Darm« stadt-Std. Steuerinspektor Büg bei dem Finanzamt Reutlingen in den Bereich deS Landesfinanz, amts Thüringen unter Ernennung zum Ober- steuerinspektor bet dem Finanzamt Meiningen, Zollinspektor Mayer bei dem Zollamt Böblin- gen an das Landessinanzamt Stuttgart.
Der Herr Reichsstatthalter hat die folgenden Förster zu Revierförstern ernannt:
1. Spring, Heinrich, in Aschenhütte. F.A. Herrenalb-Ost.
2. Hat st. Hermann, in StuberSheim, F.A. Altheim.
8. Locher. Robert, in Keuerstadt. F.A. Dan- koltLweiler,
4. Goller. Ernst, in Hengen. F.A. Urach. Obf.-Stelle Hengen,
8. Beil, Johannes, in Schlattstall. F.A. Kirch- heim,
6. Brbtzel, Anton, in Psronstetten. F.A. Psronstetten.
7. Rudolf, Jakob, in Dobel, F.A. Neuenbürg,
8. Seibold. Karl, in Kopfenburg, F.A. Aalen Obf.-Stelle Kapfenburg-West.
9. Lauierwein, Josef, in Mergentheim. F.A. Mergentheim.
10. Tröster. Georg, in Gschwend,
F.A. Gschwend,
11. Brenner. Max. in Bolheim. F.A. Bol« heim.
13. TripS, Anton, in Wehingen. F.A. Wehin. gen.
13. Hitzler, Otto, in Zwickgabel. F.A. Schön- münzach,
14. Günther. Otto, in 18. Lud». Fritz, in Unter!
doch.
16. Mater, Andreas, in Schönbronn.
Hall. Obf.-Stelle Mönchsberg.
17. Müller. Albert, in Enzklösterle. F.A. Simmersfeld,
18. Eib. Ludwig. In NeuenhauS, F.A. Platten- -> Hardt.
Der Herr Kultminister hat den Gewerbeoberlehrer Mayer in Urach an die Gewerbeschule in Nürtingen und den Gewerbeschulrat Sauber in Nürtingen an die Gewerbeschule in Urach versetzt.
Jsny, F.A. Wangen, rbrändi. F.A. Alpirs-
F.A.
In Reutlingen brach am Dienstag im Untergeschoß des Gasthauses zur Post ein Brand 'aus, der durch den alarmierten Löschzug der Freiw. Feuerwehr auf seinen Herd beschränkt und gelöscht werden konnte. Im Heizraum einer Zentralheizungsanlage war Abfallholz gelagert, das durch Funkenflug in Brand gefetzt worden sein dürfte.
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Rommelsbach OA. Tübingen. 29. April. '(Tragischer Tod eines Kindes.) Wie alltäglich machte sich der neunjährige Schüler Gerhard Geckeler, Sohn des Rich. Geckeier in den Halden, auf den Weg zur Schule. Eine Stunde später entdeckte eme Bauersfrau den Knaben tot in dem niederen Wassergraben der Straße. Wohl infolge eines plotz rchen Unwohlseins ist der Schüler in den Wassergraben gefallen' und, da längere Zeit kerne Hrlfe zur Stelle war, in diesem erstickt.
Urach. 29. April. (Württ. Missionar von chinesischer Bande gefan- gen.) Aus Jünansu in China einlausende Nachrichten lassen befürchten, daß die deutsche Missionarsfamilie Ludwig Uhl- mann — Uhlmann ist der Onkel eines Üracher Bürgers — am 15. April gemein- sam mit andern Ausländern in die Hände chinesischer Banden gefallen ist. Die Gefangennahme soll sich rn Tsujung halbwegs zwischen Jünansu und Talifu zugetragen haben. — Uhlmann war Mitglied einer Mission, die im Rahmen der China-Jnlandmisflon der Bethel-Mission angeschlossen war. Tie deutsche Botschaft hat Schrtttr zur Befreiuung Uhlmanns und seiner -Familie eingeleitet.
Weil soll Ws Fahre ins Zuchthaus
Strafantrag des Staatsanwalts gegen den jüdische« Grotzbetrüger
Stuttgart, 29. April. Am MMwocyvor- mittag ergriff Staatsanwalt Dr. Bogenrieder das Wort zu seinem nicht ganz einstündigen Plädoyer im ersten Teil des Prozesses gegen den Horber Bankier Karl Weil. Er sührte dabei aus:
Der Schalterschluß der Weilbank am Abend des 80. Oktober 1935 war der Schlußstein zu dem Gebilde, das aus der Bank in den letzten Jahren wurde. Die Schließung kam für die rund 1700 Gläubiger, die Forderungen von rund zwei Millionen NM. an die Bank hatten, überraschend und bestürzend, well niemand. nicht einmal die eigenen Angestellten mit Ausnahme des Angeklagten Hermle, auf einen solchen Zusammenbruch gefaßt war. Den 2.2 Millionen Schulden stehen nur 400 000 NM. Aktivposten gegenüber; das bedeutet eine Unterbilanz von 1.8 Millionen mit einer Konkursquote von 15 bis 16 ProzentI Nur ein Narr könne unter solchen Umständen behaupten, daß die Bank bei Wetterführung hätte gerettet werden können.
Die naheliegende Annahme, das der- schwundene Geld sei verschoben worden und liege irgendwo im Ausland, habe sich nicht erweisen lassen. Weil habe erstens verfehlt spekuliert und zweitens nicht Schluß gemacht. Er habe schon nach dem in Bankkrersen berüchtigten „schwarzen Freitag" im Mai 1927 über keinen Pfennig eigenen Geldes mehr verfügt, sondern nur noch über fremde Gelder. Weil hatte durch große Kursstürze bei seinen zahlreichen Effektengeschäften schwere Verluste. Ab 1933 wagte er infolge seiner Verluste und einer Unterbilanz von bereits 1.1 Millionen RM. nicht weiter zu spekulie- ren. Die Bank hatte ihre laufenden Unftosten, Gewinne kamen nicht mehr herein, dre sehr hohen Passiva und die Spargelder mußten verzinst werden. So kam jedes Jahr ein neuer Verlust von rund 200 000 RM. hinzu. Somit wäre der „natürliche Tod" der Bank in spätestens zwei Jahren eingetreten, wenn nicht der Reichskommissar für das Kre- ditwesen die Schließung verfügt hätte.
Wenn der Angeklagte sich auf das Schicksal anderer Banken in jener Zeit berufe, um seine Schuld kleiner erscheinen zu lassen, so müsse dem entgegengehalten werden, daß andere Banken so ehrlich gewesen seien, rechtzeitig Schluß zu machen. Vor allem hätte der Angeklagte nach der Struktur der Bank — bei nur 34 000 RM. Eigenkapital — nicht auf das Risiko der Sparer mit Hunderttausenden spekulieren dürfen. Außerdem
habe er jährlich etwa 20 000 NM. voni Geld seiner Gläubiger für eigene Zwecke verbraucht und sich Autos mit eigenem Chauffeur gehalten, und dies, obgleich ihm das Wasser am Hals stand. Die Geschädigten sind in der großen Mehrzahl kleine Leute. Man muß all das Elend miterlebt und mit- angehört haben., das über diese Menschen gekommen ist, um sich der Schwere dieses Falles bewußt zu werden. Nur durch ein raffiniertesSystemvonVer- schleierungen konnte sich die Bank so lange halten. Nach den Büchern des Angeklagten war alles „in Ordnung", denn alles war in konsequenter Durchführung falsch.
Zum inneren Tatbestand übergehend, legte der Staatsanwalt dar, daß der Angeklagte mindestens von 1932 ab das Bewußtsein haben mußte und auch tatsächlich hatte, seine Gläubiger zu benachteiligen. Geradezu phantastisch mute das Vorbringen Wells an. er habe ae- glaubt, nicht nur keine weiteren Verluste zu erleiden, sondern auch mit seinen restlichen 400000 Mark die 1,8 Millionen abzahlen zu können. Seien doch seine nachträglichen Hilfe- rufe an jüdische Glaubensgenossen und Banken glatt abgewiesen worden.
Weil habe auf den Untergang der deutschen Wirtschaft spekuliert, wie wir es im Jahre 1923 beinahe erlebten. Er ging davon aus: Bei einem allgemeinen Zusammenbruch ist der fein heraus, der die meisten Schulden hat. Eine solche Spekulation müsse als höchst frivol bezeichnet werden. Als Strafe für diesen betrügerischen Bankrott beantragte der Staatsanwalt fünf Jahre Zuchthaus sowie Ehrverlust und Untersagung der Berufsausübung für die gleiche Zeitdauer.
Gegenüber dem Angeklagten Hermle hielt der Staatsanwalt nur Beihilfe zum einfachen Bankrott für erwiesen. Ihn treffe auch ein gut Teil der Schuld. Ohne ihn, der dank seinem soliden und absolut, ehrlich anmutenden Auftreten bei der Kundschaft großes Vertrauen genoß, wäre es nicht möglich gewesen, die Verschleierungen durchzuführen. Er hätte seinem Chef und „Vater" gegenüber sich selbst um den Preis seiner Stellung weigern müssen, mitzumachen. Der Strafantrag gegen Hermle lautete auf zehn Monate Gefängnis. Am Mittwochnachmittag fand eine nichtöffentliche Kammerberatung statt. Heute, Donnerstag früh, begann die Verhandlung der Devisen- vergehen.
sank an die Mitarbeiter des Z. sreichsberutsVettkampfeS
Der Führer des Gebiets 20 der HI., Ge- bietsfüürer Erich Sundermann, der Gauwalter oer DAF., Friedrich Schulz und Lan- desbauernführer Arnold haben zum Abschluß des Reichsberufswettkampfes folgenden Aufruf erlassen:
„Der dritte Reichsberufswettkampf ist mit der Durchführung des Reichswettkampfes in Königsberg beendet. Rund 7200 Betriebsführer, Handwerksmeister, Gewerbeschullehrer, Meister und Gesellen und Bauern, berufstätige Frauen, Meisterinnen, Hausfrauen und Lehrerinnen haben in Württemberg in selbstloser Arbeit die einwandfreie Durchführung dieser Aktion ermöglicht. Kein Fernstehender vermag es ermessen, welch aufopfernde Mühe und Kleinarbeit dazu notwendig war, neben der Berufsarbeit, zum großen Teil in freien Abend- und Nachtstunden, den Wettkampf der über 52 000 schwäbischen Mädeln und Jungen vorzubereiten. Es nt uns deshalb ein aufrichtiges und herzliches Bedürfnis, den Trägern der praktischen Kleinarbeit im Lande für diesen Einsatz zu danken. Die Erfahrung und das Können der älteren Generation war zum Gelingen dieses Wettkampfes ebenso notwendig, wie der Leistungswille und die Begeisterungsfähigkeit der deutschen Jugend.
Wir danken ebenso allen Männern der Wirtschaft, die durch die Beurlaubung von Mitarbeitern für diese Aktion, durch die Freistellung von Werkräumen, durch die Zurver- kügungstellung von Material und Werkzeug, durch Verpflegung und Betreuung der Wett- kämpfer an diesem Werk mithalfen.
Wir danken den Stadt- und Schulvorständen für die Freistellung von Schulräumen und ihrer sonstigen Mithilfe.
Wir danken weiter allen führenden Persönlichkeiten in Partei, Staat und Wirtschaft, die beratend und stützend hinter diesem 3. Reichsberufswettkampf standen.
Alle, die mrtgeschafft Laben, dürfen in sich das stolze Gefühl tragen, daß aus dem Impuls und der Schwungkraft der HI. und der reifen Erfahrung der älteren die deutsche Jugend ein neues, tiefes Arbeitserlebnis gewonnen hat."
VVM.-Weebeabend in Virlenseld
Am Sonntag vormittag gegen 10 Uhr fuhr em Auto mit einer lustigen BDM-Mädel- schar durch die Straßen bis zum Hotel. Jede war mit einem Tornister bepackt, außerdem führten sie eine Menge Kisten und Koffer mit sich. Was die Wohl hier wollen? Nicht lange war man im Zweifel. Das ist die Spielschar
des Untergaues 126. Mit Fanfarenmüfik gings durch das Dorf. Alle Mädels waren in Privatquartieren untergebracht.
Um 169 Uhr abends begann der Werbeabend. Fanfarenstöße schmetterten durch den Saal. Die Tür öffnete sich und unsere Mädels marschieren zur Bühne, um dort sich gleich in Keilform zum Sprechchor aufzustellen. Die Bühne leert sich wieder. Zwei lustige Mädels kommen auf die Bühne. „Komm du au in de BDM", forderte eine die andere auf. „Fa, i heb koi Zeit, und i heb Sport gnug auf em Feld", doch die andere weiß ihr diese Bedenken zu zerstreuen. Das nächste Bild führt uns in ein BDM-Umschulungslager. Ha, hier dürfen die Stadtmädel einmal richtig Landluft genießen. Heraus aus den Fabriken! Fetzt kommen die Mädels im BDM-Sport hereingesaust. Aufstellung, Freiübungen. Wie sie herrliche Purzelbäume schlagen können! Sie verschwinden schon wieder hinter den Kulissen. Und nun treten alle wieder in tadelloser Uniform auf der Bühne an. Es ist lustiges Liedersingen. Alles singt mit. Im Saal ist alles mit Liedertexten versehen worden, „'s ischt mer älles oi Deng" — wie sich alles freut. Selbst das älteste Mütterlein ließ sich mitreißen.
,Mon Luzern nach Wegis zue", der ganze Saal schaukelt hin und her. Es Werden Scharaden gespielt. Ein Wort wird dargestellt: :Dauermeckerer". „Es dunkelt schon in der Heide". Damit endet der erste lustige Teil des Abends. Eine kleine Pause tritt ein.
Wieder marschieren die Fanfarenbläser auf die Bühne. Sie eröffnen den zweiten, den ernsteren Teil. Die Leiterin der Spielschar spricht zu uns. Sie macht uns klar, daß wir eine neue deutsche Frauengeneration aufziehen müssen. Daß die Frau, als Hüterin ihrer Kinder, ihren Teil beiträgt zum Aufbau des Reiches, als kleiner Dank an den Führer. Die kommende deutsche Frau darf vor nichts zurückschrecken. Sie muß stark und opferbereit sein. Sie muß sich selbst zu überwinden suchen. Die morgige Frau und Mutter wollen wir im BDM erziehen. Wir treiben Schulung, Sport, machen Fahrten, alles um eine tapfere, opferbereite und mutige Generation zu erhalten.
Noch einmal kommen die Mädels in ihren bunten Volkstanzkleidern auf die Bühne. Freudig springen sie und freuen sich des erwachten Frühlings. Doch gleich hinter ihnen schreitet der Tod. Schwarz und düster geht er um die lustigen, frühlingsfrohen Mädels. „Auch wir waren jung und freuten uns des Lebens, doch La kam der Krieg, nahm mir meinen Mann, meinen Sohn, ich selbst starb aus Kummer und Not. Und wir Bauers
frauen blieben nicht verschont. Die Not und Sorge kam zu uns. Wir starben. Wir Arbeitslosen verzweifelten an unserem Leben und sanken dahin." Die lustigen Mädels senken ihre Köpfe. Doch da kommt die Erlösung. Ein Führer ist uns geboren, der uns wieder an unfern Bruder glauben machte, der für uns Arbeitslosen sorgte, der dem Bauern wieder seine Bedeutung zurückgab.
„Lang war die Nacht... Sieg in der Not, da zeigt euern Mut..." Frei und froh nach Normänner Art, zu siegen oder zu sterben. Und alle zusammen erheben wir uns und singen unser Lied: „Vorwärts, vorwärts..."
Führeeiagung des Uuter- bamres 1128
Der neueingesetzte Führer des Unterbannes 1/126 Neuenbürg hatte am vergangenen Samstag/Sonntag seine Mitarbeiter zu einer Arbeitstagung nach Höfen gerufen, galt es doch die gesamte Führerschaft mit den bevorstehenden Arbeiten vertraut zu machen und ihnen wichtiges Rüstzeug mit auf den Weg zu geben.
Der Samstagabend war mit einem Führerheimabend ausgefüllt, der uns alle restlos begeisterte. Nachdem einige Angelegenheiten zur Sprache gestanden hatten, besprach ein Mitarbeiter in kurzen Worten die inner- und außenpolitischen Ereignisse der vergangenen Woche. Hierauf ging man zum eigentlichen Heimabend über, der unter dem Titel stand: „Du bist nichts, dein Volk ist alles". Wir sind ein Glied in der langen Kette unserer Ge- schlcchterreihen, darum ist unser Kampf in der Fortsetzung nur der, den unsere Vorfahren schon gekämpft haben. In diesem Sinne sollen wir unsere Pflichten für die Erhaltung des deutschen Volkes erkennen.
Der Sonntag begann in der Frühe mit dem Aufziehen unserer Fahne. Schon um 7 Uhr fanden wir uns versammelt und nach einer kurzen Morgenfeier ging die rot-weiß- rote Fahne der Hitlerjugend am Mast empor, knatternd und rauschoud.
Anschließend sprach unser Uuterbanuarzt über erste Hilfe, die ja besonders auch für die Führer in der Not von großem Nutzen ist. An Hand von praktischen Beispielen konnte er uns alle die Möglichkeiten von Verwundungen und ihre erste Behandlung, die uns zunächst notwendigerweise zufallen muß, klarmachen.
Ein Mitarbeiter berührte in kurzen Ausführungen die Pressearbeit der Hitlerjugend, die in Len Kampfjahren wie heute wieder ihren höchsten Einsatz verlangt. Bestimmt ist es nicht zu viel getan, wenn heute in jeder Gefolgschaft ein Junge für diese Arbeit verantwortlich gemacht wird.
Oberbannführcr Uhland von der Gc- bietsführung streifte dann die Fragen der Ordnung u. Disziplin, die für uns Führer besonders in diesem Fähre besonders wichtig und ausschlaggebend sein müssen. Er wußte die Leistungen der Kameraden im Rcichs- beruMvettkampf zu würdigen und mahnte uns alle, in Beruf und Schule unsere äußerste Kraft zur Entfaltung zu bringen.
Nun galt es noch für den Uuterbanuführcr die laufenden Sachen, wie die Besprechung für das bevorstehende Freizeitlager des Bannes 126, Uniformfragen und dergl. mehr zu erledigen.
Dann erlebten wir noch in kurzen Vorlesungen die Not der Bauern, die durch unseren Führer in so starkem Maße gelindert werden konnte. Wir lernten die Sorgen und Nöte eines für uns bedeutungsvollsten Standes in der Zeit kennen, ehe Adolf Hitler die Regierung übernahm.
Der Bannführer, der in der Zwischenzeit ebenfalls, zu uns gekommen war, nahm nun die Einsetzung des neuen Ilnterbannführers vor. Noch einmal dankte er Kamerad Schempf für seine vorbildliche Arbeit in den vergangenen Jahren, um dann die Verantwortung des Unterbannes in die Hände unseres Kameraden Hentschel zu legen.
In zündenden Worten ermahnte uns der Bannführer, unermüdlich an uns selbst zu arbeiten, um jene vollkommenen Menschen zu werden, die einmal tatsächlich führen können. Ueberaus interessant waren seine Ausführungen über den Kampf des Judentums, des Bolschewismus u. der Freimaurerei, in denen er das sittliche und moralische Verkommen ganzer Nationen geißelte. Wir lernten aus seinen Worten, wir schwuren als heiße Fanatiker diesen Kampf zweier Welten zu führen.
Unten am Flaggenmast waren wir wieder unter strahlender Sonne angetreten. Stolz ging die Fahne nieder, während sich unser Lied Raum bahnte.
Die Spiel- und Werkfahrten des BdM., die zur Zeit zur Durchführung kommen, haben überall größten Erfolg. Ber der Werkarbeit am Nachmittag kommen Frauen und Mädchen nicht nur aus dem besuchten Dorf selbst, sondern auch aus den Dörfern der näheren Umgebung.
Auch der Rundfunk hat sich eingeschaltet und begleitet mit dem Uebertragungswaaen die Spiel- und Werkfahrten. Das, was der Neichssender dabei hört und erlebt, geht dann als Hörbericht über den Sender und gibt denen, die nicht dabei sein können, ehr lebendiges Bild von dem Sinn und Wert dieser Fahrten.