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Der Gatten besteht nicht nur aus Beeten, Hecken und Bäumen, ihm geben ebensosehr Haus und Umzäunung, Brunnen und Bank sein Gesicht. Und so. wie die Pslanzflächen nicht wahllos angeordnet sein sollen, so bekommt der Garten auch ein schöneres An­sehen. wenn alle diese verschiedenen Baulich­keiten sich nach einem Stile richten, sich in die Landschaft einordnen und der Bepflan­zung gerecht werden. Tenn die Pflanzen haben in einem Garten das erste Wort. Sie bestimmen Material und Verarbeitung nnd den Ort der Aufstellung.

Die Gartenbank

Verhältnismäßig leicht läßt sich dieser Ge­sichtspunkt bei der Gartenbank durchführen. In eine Steinpartie gehört zum Beispiel keine eiserne Bank, in ein Waldgehölz keine Bank aus Birkenholz. Wohl kann aber zwi­schen Fichten und Tannen eine Steinbank ausgestellt werden, da sich in der Natur häu­fig Felsen in Nadelholzbeständen finden.

Neben diesen kleinen Beispielen wollen wir hier hauptsächlich auf die wichtige Forderung nach Zweckmäßigkeit und Einfach­heit Hinweisen. Eine Bank ist vor allen Dingen eine Sitzgelegenheit, sie muß also sicher und bequem gearbeitet sein. Daneben kann sie aber durch ihr Dasein einzelne Gar­tenplätze hervorheben. Aber auch in dieser -Eigenschaft hat sie ihrer Umgebung zu dienen und soll nicht selber durch eiue hier ganz unangebrachtekünstlerische' Ausführung auffallen wollen. Wo der Raum nur be­schränkt ist. verzichte man lieber ganz und gar aus eine Gartenbank, denn ein zusam­mengedrängtes Zuviel stört nur. Sicher gibt es irgendein anderes Plätzchen im Garten, wo eine Bank ruhig aufgestellt werden kann, ohne ihre Umgebung zu beeinträchtigen.

Wechsel im Anba»

Im Gemüsegarten hat sich ein Wechsel ini Anbau schon ziemlich eingebürgert. Wer ein-- mal auf demselben Beet zweimal hinterein­ander Kohl gepflanzt hat, wird wissen, wie schlecht du Ernte in diesem AaH gerät. Aber auch mit den anderen Gemüsearten wechsle man nach Möglichkeit und überlege sich diesen Fruchtwechsel schon im Herbst während der Erntearbeit.

Was dem Gemüse recht ist, muß dem Obst billig sem. Der Apfelbaum, der an die Stelle eines anderen Apfelbaums gesetzt wurde, trägt keineswegs zur Zufriedenheit des Gärtners. Es hilft auch nicht, wenn man den Boden für die Aufnahme des neuen Baumes besonders vorbereitet. Mit einem Birnbaum als Frucht­folge kann man schon mehr Freude erleben, allerdings muß der Boden besonders tiefgrün­dig seim Bester ist es schon, vomKernobst zum Steinobst überzugehen oder für den folgenden Baum überhaupt eine an­dere Pflanzstelle zu bestimmen. Das Beeren­obst reagiert auf folche Behandlung auf die gleiche Weise. Sieoen bis zehn Jahre liefert eine Himbeeranlage ausreichende Ernten. Dann sind ihre Kräfte verbraucht. Sie wird aus der Erde genommen, aber soll man nun dafür eine neue Himbeerhecke einsetzen? Damit

würde man ganz bestimmt schlecht fahren. Johannisbeer- und Stachelbeersträucher erzei- gen sich hierbei schon dankbarer, denn sie lassen sich erfolgreich verjüngen und gedeihen dann willig an der alten Stelle weiter.

Nimmt man ein fruchttragendes Gehölz aus dem Boden, füllt das Pflanzloch mit neuer, guter Erde und setzt das Gehölz wieder ein, dann wird man zunächst eine Besserung fest­stellen können, aber nach ein paar Jahren, wenn die Wurzeln wieder in das alte Erdreich vorstoßen, hört das Wachstum plötzlich auf und damit Sie Blüh- und Tragwilligkeit. Erdbeeren lassen sich, wenn man die entsprechenden Sor­ten wählt und sich etwas Mühe mit ihnen gibt, schon einige Jahre an der gleichen Stelle nutz­bar machen. Haben sie aber einmal ihre Kräfte erschöpft, dann enthält auch der Boden keine Nährstoffe für sie mehr, und es wäre nn Sinne des Wortes fruchtlos, an der gleichen Stelle eine neue Erdbeerpflan- zung heranzuziehcn.

Sommerblumen im eigenen Mistbeet

Wer sich mit ganzer Lust und Liebe hinter seine Pflichten als Gärtner setzt und über die genügende Zeit verfügt, wird es vor­ziehen, die Pflanzen, die er braucht, selbst heranzuziehen, anstatt sie beim Gärtner zu kaufen. Ein Mistbeet stellt man sich mit geringer Mühe her. Ter Rahmen, aus vier Brettern nnd vier Pfosten gebaut, wird mit zwei Fenstern bedeckt, die nebeneinander fest abschließend liegen. Dabei muß die Hinter­wand des Rahmens etwas höher sein als die anderen, die Fenster liegen also schräg aus den Brettern. Man stellt den Kasten in eine Grube, so daß das vordere Brett noch ungcsähr lO bis 15 Zentimeter hoch, das Hintere entsprechend mehr, aus der Erde ragt.

Es ist wichtig, daß die Samen ver­suchen wir es einmal mit Sommerblumen eine warme Unterlage oder einen warmen Fuß" bekommen. Darum wird in den Mistbeetkasten als unterste Schicht fri­scher Pferde-, Schaf- oder Ziegenmist 30 Zentimeter hoch eingebracht. Darüber kommt eine 15 bis 20 Zentimeter hohe Schicht san­diger Mistbeeterde, die sich auch durch gute Sand- oder Komposterde mit etwas Sand ersetzen läßt. Die Erde wird glatt geharkt und leicht angedrückt. Die Samen der Som­merblumen, die man heranznziehen wünscht, werden auf die Erde gestreut, wobei man die einzelnen Sorten voneinander getrennt hält und sie durch Namenschilder kenntlich macht. Außer bei ganz feinen Samen, wo ein Ueber- sieben mit Erde fortfällt, überstreut man die Samen in Kornstärke mit durchgesiebter Erde. Tann werden die Samen leicht ange­drückt und überbraust und der Kasten mit den Fenstern geschlossen. Am Abend legt man Strohmatten oder alte Decken aus dre Fenster, nimmt sie aber am nächsten Mor­gen so früh wie möglich wieder fort, denn die Samen brauchen viel Licht. Fangen die Pflänzchen an, sich zu entwickeln, dann wer­den die Fenster in den warmen Mittags­stunden ein wenig geöffnet.

»l/8 Tsc/in/k llnck lV/sss/isc/ratt

Eine englische Gesellschaft, bei der Lierva, der Erbauer des Windmühlenslugzeuges, tätig ist, beschäftigt sich. Londoner Zeitungsberich­ten zufolge, mit dem Plan, dem Bau eines völlig neuartigen Flugmaschinentyps näher» zutreten, der sich durch Umschaltung sofort :n ein Auto verwandeln läßt und dann wie jeder andere Kraftwagen im Straßenverkehr Verwendung finden kann. Ter hinter dem Sitz der Maschine angebrachte Benzinmotor hat eine Antriebskraft von 90 US. Soll die Maschine als

Straßenflugzeug

dienen, dann erfolgt Uebertragung der An­triebskraft auf die Hinterräder, während im anderen Falle die Antriebskraft den großen Windmühlenslügeln zugeleitet wird, die sich in waagerechter Lage über dem Führerhaus besinden. Erfolgt Umschaltung der Antriebs­kraft aus die Windmühlenflügel, dann erhebt sich die Maschine in beinahe senkrechter Rich­tung. Dieser fast senkrechte Aufstieg ist durch- aus nichts Ungewöhnliches mehr, denn als der gleiche Cierva vor einer Reihe von Iah- ren die Berliner mit seinem jüngsten Flug- zeugtyp bekannt machte, konnte man sich da- mals bereits von dieser technischen Möglich- keit überzeugen. Schließlich ist noch eine dritte Nmschaltemöglichkeit des Motors vor- gesehen, und zwar auf einen kleinen Pro- peller, der sich an der Stirnseite der Maschine befindet und als Zugpropeller dient.

Taschenlampen aus Gummi

Eine bemerkenswerte Neuerung wird in Kürze auf dem Markt erscheinen: die Taschen­lampe aus Gummi. Ein alter Uebelstand der bisherigen eisenblechenen Taschenlampenge- häufe soll durch die neue Erfindung behoben werden. Nur zu häufig kam es seither im Innern der Gehäuse, und zwar wohl vor- uehmlich durch Ausdünstungen der Säure.

zur Rostbildung, die unter Umständen recht erheblichen Umfang annehmen konnte. Be: den Gummigehäusen ist diese Gefahr von vornherein ausgeschaltet, denn bei voller Elastizität bleiben sie unempfindlich gegen Säure und Nässe. Da künftig auch ein Zer­beulen des Gehäuses nicht mehr eintreten kann, fallen alle Behinderungen fort, die sich bislang beim Auswechseln der Batterie er­gaben. Auch unter noch so starker Beanspru­chung kann das Gehäuse nicht mehr leiden, da das Gummi sehr elastisch ist. ,

Das krafksparende Pedal

Der Prophezeiung, daß das Motorrad ein­mal das gewöhnliche Fahrrad verdrängen werde, hat die Zeitentwicklung nicht recht ge­geben. So beträchtliche Erleichterungen auch durch das Motorrad geschaffen worden sind, so sieht sich aus Pekuniären Gründen auch heule noch gar mancher nicht imstande, das gewöhnliche Fahrrad mit dem idealeren Motorrad zu vertauschen. Doch auch dem gewöhnlichen Fahrrad werden immer wieder neue Verbesserungen beschert, die als wesent­liche Fortschritte gewertet werden dürfen. Als schätzenswerte Neuerung kommt jetzt ein Pe­dal auf den Markt, das als Hilfsmittel zur Krafteinsparung gute Aussicht hat, von den Nadlern mit Beifall ausgenommen zu wer­den. Das neue Pedal, das an Stelle des alten eingesetzt wird, bewirkt, daß der Krastauf- wand ständig gleichmäßig bleibt. Tie Kraft wird an das Hinterrad abgegeben, die bis­herige ruckartige Kraftübertragung aus die ^tte ^lfl fort. Das neue Pedal erreicht drese Krafteinsparung durch eine Feder und durch ein recht einfaches Gestänge. Ta durch das neue Verfahren eine unnütze Mehrbean- spruchung von Kette und Kettenrädern ver­mieden wird, wirkt sich die Verbesserung naturgemäß auch in einer längeren Lehms- dauer von Kette und Kettenrädern aus.

Mutes slls aller West

Wie lange müssen Flure und Treppen er­leuchtet sein? Man Weiß, daß der Hauseigen­tümer für ausreichende Beleuchtung seiner Flure und Treppen Sorge tragen mutz, jeden­falls solange die Haustüren nicht geschlossen sind, was von Ort z-n Ort verschieden geregelt ist. Wenn aber die Türen geschlossen sind, hat der Mieter seinen Gästen oder Geschäftsbe- snchern gegenüber selbst für die Beleuchtung des Treppenhauses zu sorgen. Wenn seinen Besuchern durch ungenügende Beleuchtung ein Unfall zustößt, so ist der Mieter, nicht der Hauseigentümer dafür haftbar zu machen.

Neues aus der Tiersorschung. Uebcr gei­stiges Erbgut beim Tiere sind noch sehr we­nige Resultate der Forschung vorliegend. In­teressant sind daher die Beobachtungen, die Dr. O. Heinroth bei jungen Gänsen und Enten gemacht hat. Wenn man eine Gans im Brutofen ansschlüpfen läßt, ft> folgt sie dem Menschen, den sie als erstes Wesen auf Erden erblickt, genau so, als ob er einer ihrer Eltern wäre. Setzt man eine solche Gans zu einem Paar alter Gänse, die Junge führen, so flieht sie ihre Artgenossen und strebt nur dem Menschen nach. Das ist aber bei Enten nicht so. Im Brutofen erbrütete Enten fliehen den Menschen. Sie haben also im Gegensatz zu den Gänsen das Wissen um das Aus­sehen ihrer Eltern ererbt. Da das erst-crblickte Lebewesen bei frei lebenden Gänsen stets eine von den alten Gänsen ist, so genügt dieser seltsame Instinkt zur Erkenntnis der Eltern vollständig.

Der Hühnerkamm ein wichtiges Organ.

Die Kämme nnd Hautlappen am Kopse vieler Vögel wurden seither lediglich als Zierde aus- gesaßt. Neuere Forschungen haben jedoch ge­zeigt, daß diesen Gebilden eine wichtige Rolle im Wachstum der Tiere znkommt. Beseitigt man bei Hühncrkükcn operativ diese Organe, so vermindert sich die Gewichtszunahme, die Kopssedern fallen ans, der Schnabel wächst unregelmäßig und die Augen treten aus dem Kopf heraus. Man nimmt an, daß Kamm und Hantlappen normalerweise das Sonnen­licht aufsangen und führt auf das Fehlen ge­nügender Bestrahlung die obenerwähnten krankhaften Erscheinungen zurück.

Unser Norden wirb wärmer. Von den Küsten Islands im Nordmeer wird das Aus­bleiben der winterlichen Treibeismassen seit einigen Jahren festgestellt. Genaue Messungen ergaben, daß die Temperatur des Meerwas­sers bis zu 4 Grad Celsius höher war als in früheren Wintern. Zu gleicher Zeit beobach­tete man. daß viele Fischarten, die kälteres Wasser lieben, ihren Lebensranm weiter nach Norden ausdehnten. So verlegten z. B. Kabeljau und Lodde ihre Laichplätze von der Südküste an die Nordküste Islands. Im Laufe der letzten Jahre haben sich auch auf der Insel selbst einige Vögel dauernd niederge­lassen. die früher dort nur als Gäste erschie­nen. Aehnliche Beobachtungen wurden übri­gens an den Küsten Skandinaviens gemacht. In diesem Zusammenhang ist es nicht un­interessant, daß in der Nordsee seit kurzem auffallend viele Fischarten gefangen werden, die eigentlich im südlichen Atlantik nnd im Mittelmeer zu Hanse sind.

Rostfreies Eisen im Altertum. An jahr- tansend alten Eisenteilen aus Indien und Rom wurde festgestellt, daß sie erstaunlich gut erhalten waren, während alle modernen Eisenkonstrnktionen, die etwa nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts entstanden sind, sehr starke Rostschäden aufweisen. Aus jahre­langen Verwitterungsversuchen im Freien haben sich jetzt drei Ursachen für die Ueber- lsgenheit des alten Eisens ergebe::. Einmal weisen die früheren Eisen einen verhältnis­mäßig hohen Kupfer- und Phosphorgehalt auf, den man jetzt bei denPatinastählen" ebenfalls mit Erfolg anwendet. Zweitens ent­steht, z. B. bei Treppengeländern, durch die Schweiß- und Fettabsondernng vieler tausend Hände eine sehr festhaftende Schutzschicht, die ähnlich wirkt, wie der früher fast ausschließ­lich verwendete Rostschutz durch Pflanzenöle, die in das heiße Eisen eingerieben oder ein­gebrannt wurden. Zum dritten aber war die ländliche Atmosphäre früherer Jahrhunderte verhältnismäßig unschädlich. Das Eisen über­zog sich bald von selbst mit einer dünnen Rostschicht, die sehr fest haftete und gegen weitere Zerstörung schützte. Erst seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts besitzen wir die Jndnstrieatmosphäre mit ihrem großen Gehalt schädlicher, zerfressender Gase, die auf unseren heutigen Eisenbauten die Bildung dieser Schutzschicht von vornherein verhindert haben.

Salz für kranke Tiere. Läßt bei den Haus­tieren die Freßlust nach, dann muß man mit einer Störung oder Erschlaffung der Ver- daunngsorgane rechnen. Die einfachste, aber auch die am verblüffendsten wirkende Medi­zin ist dann eine Prise Salz. Bei Tieren, die schon an sich nach Salz sehr begierig sind, wie Schafe und Ziegen, wirkt die Verabreichung von Salz manchmal direkt Wunder. Manches Tier ist dadurch schon gerettet worden. Be­sonders bei Ziegen wird diese Beobachtung immer wieder gemacht. Selbst wenn sie schon so kraftlos sind, daß sie sich ohne menschliche Hilfe nicht mehr erheben können, soll man die Hoffnung nicht aufgehen. Bei Verwendung eines Salzlecksteines bessert sich der Zustand

der kranken Tiere zusehends. Der Appetit stei­gert sich, das Tier kehrt ganz zu seiner frühe­ren Natur zurück nnd wird in der Futteranf- nahme wieder wählerisch. Auch das Aussehen bessert sich, das stumpf gewordene Haar be­kommt wieder Glanz. Nach einiger Zeit ist das Tier wieder ganz munter. Es gibt aber auch Tiere, bei denen eine Salzgabe unnötig ist, nämlich bei solchen, die nur mit rohem Fleisch ernährt werden.

Die Ucbcrlwlung des äußeren Menschen.

Die deutsche Rohstofflage läßt es ratsam er­scheinen, Altmaterial verschiedenster Art nicht wegzuwerfen, sondern zu sammeln. In vielen Fällen kann aber auch verarbeitetes Material wieder aufgefrischt, erneuert,überholt" und so nicht nur dem Einzelnen, sondern der Ge­samtheit, dem Volksvermögei: erhalten wer­den. Manche We:te werden in den Mülleimer geworfen, manche gehen durch unvorteilhafte Behandlung wenn nicht zugrunde, so verlie­ren sie doch nicht nur an Ansehen, sondern auch an Bedeutung. Dies gilt auch von den Kleidern, die wir getragen haben. Viele Volksgenossen bewahren in ihren Schränken Kleidungsstücke, die sie aülogten. Auf diese Weise werden Hunderte Millionen Mark an Textilwcrten verwahrt, ohne eigentlich Nutzen zu bringen. Dieses große Volks-Vermögen an Anzügen, Mänteln, Uniformen, Kleidungs­stücken für Frauen und Kinder ist aber nur dann gebrauchsfähig, wenn cs gepflegt Und erhalten wird. Nichts kann uns heute er­wünschter sein als dies: denn jahraus, jahr­ein gehen der deutschen Volkswirtschaft aus solchem Wege ungeheure Summen verloren. Jetzt, da es Frühling wird, werden viele da­ran denken, ihre Kleiderüberholen" zu las­sen, um sie schließlich noch einmal eil: Jahr, noch einmal einen Frühling hindurch zu tra­gen. Wer darum seine Kleidung tragfähig erhält, dient nicht nur sich, d. h. seinem Geld­beutel und seinem äußeren Menschen, sondern auch der deutschen Volkswirtschaft. Eine che­mische Reinigung, fachgemäß Vorgenvmmen, wird viel nützen, viel erhalten und auch dem, der sie an seiner Garderobe hat vornehmen lasten, wieder Fronde an einem einst lieb ge- wc-scnei: Gegenstand bereiten.

MedikamcntenverSrauch in Amerika. Der Verbrauch von Medikamenten beläuft sich in den Vereinigten Staaten ans eine Jahres­summe von 715 Millionen Dollar. Auf den Kopf der Bevölkerung kommt damit ein Be­trag von rund sechs Dollars. Nach der Mei­nung der amerikanischen Aerzte hängt dieser große Verbrauch, der sich im Laufe der letzten zehn Jahre um mehr als 70 Millionen erhöht hat, in erster Linie mit den Fortschritten der medizinischen Wissenschaft zusammen da zahl­reiche neue heilkräftige Medikamente elirvr-ckt wurden. Doch beruht der Mohrverbauch auch auf der seit dem Kriegsende beobachteten Be- völkcriingsznnahme und vielleicht auch auf einer Verbesserung der Lebenshaltung.

Hohe Absätze gesund. Professor Pitzcn, Di­rektor der Orthopädischen Universitätsklinik, Gießen, gibt in derMedizinischen Welt" in­teressante Aufklärungen über die Frage: hoher oder niedriger Absatz. Er führt gegen das allgemeine Verwerfen der hohen Absätze an, daß viele Frauen ihn nicht aus Mode­torheit vorziehen, sondern weil er ihnen für die Form nnd Funktion des Fußes besser zu­sagt als der niedrige. Durch den hohen Absatz wird das LäWsgewölbe des Fußes gehoben und gleichzeitig entlastet. Diese Momente und die damit verbundene Verkürzung der Achil­lessehne erleichtern den Gang nnd geben dem Fuß die richtige Form. Je länger der Fuß ist, umso höher dar? der Absatz sein. Natürlich soll er nicht übermäßig hoch sein, sogenannte Stöckel, die höher als 6 Zentimeter sind, sind ungesund. Die normale Absatzhöhe soll 34 Zentimeter betragen. Menschen, die viel stehen, sollen höhere, Menschen, die mehr gehen, niedrigere Absätze tragen. Aber auf jeden Fall muß die bei vielen Aerzten herr­schende Kampfeinstellung gegen den hohen Absatz aufgegeben werden.

Braut gesucht - aber

bitte nicht unter 82 Jahren!

Wenn jemand neunzig Jahre alt ist, dann wird er aus der Suche nach einer Lebens­gefährtin nicht gitarreklimpernd vor dem Gitter stehen und seiner Liebsten ein Ständ­chen bringen. Auch dann nicht, wenn er ein Spanier ist. Ton Josö Esquillaz, reicher Kaufmann aus Valencia, machte es sich ein wenig bequemer und setzte ein Inse­rat in die Zeitung. Das hatte folgenden Wortlaut:Ich suche eine schöne schwarz­haarige Frau. Sie soll schlank sein wie eine Gazelle und leichtfüßig wie ein Reh. um mich auf meinen Ausflügen, die ich täglich mache, begleiten zu können. Frauen, die beim Lese» eine Brille brauchen, scheiden von vorn­herein aus. Ta ich 90 Jahre alt bin, darf die Braut nicht unter 82 Jahren sein." Bisher hat sich leider noch kein junges Mäd­chen. schwarzhaarig, schlank und leichtfüßig, zwischen 82 nnd 90 gefunden, das Lust hätte, die Lebensgefährtin des Kaufmanns Josä Esquillaz zu werden, obwohl er nun schon unentwegt seit fünf Jahren inseriert. Er hat sich aber durch diesen Mißerfolg noch nicht einschüchtern lassen und wird vermutlich auch mit 100 Jahren noch aus Freiersfüßen gehen. Dann wird er wahrscheinlich eine Braut nicht unter 92 Jahren suchen. Ob sie dann noch jung und gazellenhast schlank sein muß?