Freitag den 24. April 193K
Der Enztäler
94. Jahrgang Nr. 95
Unerwartet rasch starb im Alter von 87 Jahren j„ Tübingen Oberlehrer i. R. Johannes Tal- m o n > E r o s.
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Die Unterschriftensammlung sür die Deutsche Volksschule, die am 18. und IS. Ap,rÜ in Ulm durchgesührt wurde, hat ein hochersreu- liches und über Erwarten gutes Ergebnis gezeitigt.
Stuttgart, 23. Avril. (Der neue Fuh- rer der NSKK.-Motor st andarte ö6.) Mit Wirkung vom 22. April 1936 wurde der bisherige Adjutant der NSKK.- Motorbrigade Südwest. Standartenführer Robert Alber, mit der Führung der NSKK.-Motor st an darte 56 in Ulm beauftragt. Standartenführer Alber trat 1930 in die Partei ein und machte seit 1931 Dienst in der SA. in Stutt- gart-Zuffenhausen. Am 1. Juli 1931 wurde er Adjutant der damaligen Standarte 1 Stuttgart, die von Standartensührer Som- mer geführt wurde. 1931 nahm Alber am dritten Lehrgang der Neichsführerschule der SA in München teil. Am 25. Juli 1932, nach dem Verbot der SA., versah Sturm- sichrer Alber den Adjutantenposten bei der damals neu aufgestellten SA.-Standarte 123 in Zuffenhausen. Nach einer kurzen Tätig- keit, nochmals als Adjutant bei 119 in 'Stuttgart, wurde Sturmbannführer Alber Adjutant der Gruppenstasfel Südwest, der die damalige Motor-SA. und das NSKK. unterstanden. Aus dieser Gruppenstasfel Südwest wurde bei der Verselbständigung des Korps im August 1934 die NSKK.- Motorbrigade Südwest. Unterdessen machte Obersturmbannführer Alber freiwillig eine anderthalbjährige Dienstzeit bei der Kraft- fahrkampstrupps in Ulm. Aks Oberstaffel, sichrer zur NSKK.-Motorbrigade Südwest im Oktober 1935 zurnckgckehrt, übernahm er am 1. Dezember 1935 wieder die Adju- tantcngeschäste der Motorbrigade Südwest. Am 20. April 1936 wurde Oberstaffelführer Alber vom Führer zum Standartensührer befördert und zwei Tage später mit der NSKK.-Motorstandarte 56 in Ulm beaus- tragt.
Metzingen, 23. April. (Tod auf den Schienen.) Am Mittwoch nachmittag 16 Uhr warf sich auf dem Bahnhos Dettingen bei Urach die 25 Jahre alte verheiratete Ernestine Kappel, geb. Wörnle, aus Nür- tingen vom Trittbrett aus in selbstmörderischer Absicht auf die Schienen. Die Räder gingen über sie hinweg, so daß der Tod sofort eintrat. Die Frau, die in Metzingen in den Zug gestiegen war und deren auffälliges Benehmen vom Fahrdienstpersonal wohl be- merkt worden war. ohne daß man an Der- artiges gedacht hatte, ging, wie aus bei ihr gefundenen Schriftstücken hervorging, wegen Familienstreitigkeiten in den Tod.
Schramberg, 23. April. (Luftschutz i st Pflicht!) Wegen absichtlicher Zuwiderhandlung gegen die für die Verdunkelsübung angeordneten polizeilichen Maßnahmen mußte gegen den ledigen Mechaniker Heinr. Wiedmann wegen Vergehens gegen das Luft- fchutzgesetz Strafanzeige an die Staatsanwaltschaft Nottweil erstattet werden. Außerdem wurden wegen ungenügender Abblendung mehrere Personen schriftlich verwarnt mit dem Hinweis der Bestrafung im Wiederholungsfall.
Ein Mörder hinmichtet
Stuttgart, 23. April.
Wie uns die Justizpressestelle Stuttgart mitteilt, ist der vom Schwurgericht Ravensburg wegen Mordes zum Tode verurteilte Hausierer Johann Viehler heute früh um 8.30 Uhr hingerichtet worden. Biehler, der wegen Körperverletzung mit Todesfolge, wegen schwerer Körperverletzung und wegen Eigentumsvergehen erheblich vorbestraft war, hatte am 18. Oktober 1928 sein uneheliches Kind, um sich desselben zu entledigen, erdrosselt und ins Wasser geworfen.
Straßenbahn ganz aus Stahl
Stuttgart, 23. April.
Am Dienstag und Mittwoch fuhr ein neuartiger Anhängewagen der Stuttgarter Straßenbahnen durch die Straßen. Der Wagen entspricht in der Größe etwa den Anhängern, die auf den Linien 1, 13 und 16 laufen, er hat auch dieselbe Anordnung der Türen und Fenster, jedoch wirkt der Wagen etwas kürzer, weil die Seitenwand sehr tief heruntergezogen ist. Ausfallend ist der weiße Dachrand. Wie man an der Nietenreihe deut- lich sieht, ist der Wagenkasten in Stahlbau- Weise ausgeführt, während die bisher in Stuttgart lausenden Straßenbahnwagen alle aus Holz gebaut waren. Der Wagen hat auch kein Untergestell oder Sprengwerk, wie es bei den bisherigen Wagen üblich war, sondern die Achslager sind an den Tragfedern unmittelbar aufgehängt.
Riesiger Frostschaden
Verheerende Auswirkungen der Sturmnächte
Stuttgart, 22. April. Erst jetzt läßt sich allmählich übersehen, welch verheerenden Schaden die Winterstürme des Wochenendes im Lande verursacht haben. In den Wäl- dern zwischen der Würm, der Nagold und der EnL liegen nach den vorläufigen Schätzungen der Forstümter etwa 15 000 Festmeter Holz am Boden. Die vielen in halber Höhe abgebrochenen und gesplitterten Tannen erinnern an einen im Weltkrieg zerschossenen Wald. Leider wurden vielfach die Bäume im besten Alter, zwischen 70 und 90 Jahren, besonders stark mitgenommen. Auch die jüngsten Kulturen wurden nicht verschont. Im Staatswald Hagenschieß bei Pforzheim wurden 14 000 Festmeter abgerissen, im Stadtwald Hagenschieß sind es 2000. In den staatlichen und städtischen Forsten Murrhardts wurden 6000 Festmeter, im Bereich des Forstamts Bad Liebenzell mehrere tausend Festmeter und in den Fürstlich Waldenburgischen Wäldern über 1000 Festmeter umgelegt. In den Wäldern des Strombergs ist der gesamte Lärchen- und Forchenbestand zu 70 Prozent vernichtet.
SAmres Emstllmmgiülk
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Weingarten, 23. April. In den Morgenstunden des Mittwoch ereignete sich beim Um- bau eines gewerblichen Betriebs in der Gutenbergstraße ein schweres Einsturzunglück. Sechs Bauarbeiter, unter ihnen auch der Bauführer. waren damit bejchäitigt, aus einem 5.70 Meter hohen Gerüst ein großes Betonstück an den richtigen Platz zu bringen. Offenbar hielt
das Holzgerüst die schwere Belastung nicht aus. denn es stürzte Plötzlich zusammen, wobei fünf der Arbeitenden in die Tiefe gerissen wurde. Der sechste Arbeiter konnte sich an der Mauer festhalten und so, ohne Schaden zu nehmen, sich auf den Boden begeben. Drei der Arbeitenden wurden schwer, zwei leichter verletzt.
Gewissenlose BolkMüdlinge
Weingarten, 23. April. Zwei Männer von Mannheim und Landau, die vorübergehend hier beschäftigt waren, führten sich in einer geradezu skandalösen Weise auf. Zunächst verjubelten die beiden ihren gesamten Verdienst in verschiedenen Wirtshäusern. Darob versäumten sie in gröblichster Weise ihre Arbeit, so daß sieentlassen werden mußten. Daraus begaben sich die Zwei zum städtischen Fürsorgeamt, wo sie sich angeblich für eine Rückfahrkarte eine Unterstützung geben ließen. Auch dieses Geld wurde restlos in Alkohol umgesetzt.
Damit war es jedoch noch nicht genug. Die beiden verkauften ihre gesamten Klei- dungsstücke, nachdem sie zuvor schon von einem Arbeitskameraden sich andere Kleider geborgt hatten. Als darnz dies Geld auch noch durchgebracht war. zogen es die beiden vor nen. Bei der Bezeichnung des neuen Kandel- Höhenweges und bei der Anlage der beiden anderen neuen Höhenwege des Schwarzwald- vercins, der Ouerwege Freiburg-Bodensee (150 Kilometer) und Lahr-Nottweil (80 Kilometer) wurden insgesamt 2200 Wegezeichen und 346 Wegweiser angebracht.
Ein Erfolg der Deutschen Volksschule
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Heidenheim, 23. April. Auf Veranlassung von Oberbürgermeister Dr. Meier, der in einer kürzlich abgehaltenen Elternversammlung grundsätzlich über die Deutsche Volksschule gesprochen hatte, erfolgte rn diesen Tagen eine Befragung der Eltern der Heidenheimer Schulkinder, ob sie sich für die bisherige, nach Konfessionen getrennte, Erziehung ihrer Kinder entscheiden wollten oder für die gemeinsame Unterrichtung in der Deutschen Volksschule. Der Erfolg dieser Befragung war einzigartig. Sowohl die evangelischen als auch die katho- lischen Eltern haben ihr deutsches Herz sprechen lassen und haben sich sür die Deutsche Volksschule entschieden.
ReichsnahrstandsschaulSIßausgebaut
Niemand vermöchte einen umfassenderen Ueberblick über die Neichsnähr- standsschau in Frankfurt zu geben, als Fritz Braun vom Verwaltungsamt des Neichsbauernführers, der den Ausbau der Ausstellung durchführt. Wer bereits die erste oder zweite Reichsnährstandsausstellung besucht hat und nun vermeint, Frankfurt würde lediglich eine Wiederholung einer früheren Ausstellung sein, der höre von Fritz Braun durch den Neichssender Stuttgart selbst am 25. April um 11.45 Uhr, daß die Reichsnährstandsausstellung in Frankfurt nach völlig neuen Ge- sichtspunkten aufgebaut wurde und durchweg neues Anschauungsmaterial bringt.
Wirtschaftliche WochenrunWau
An der Börse gab es in dieser Woche eine weitere Fortsetzung der Kurssteigerungen am Aktienmarkt. Nach wie vor ist dabei nicht der Umfang der Publikumskäufe entscheidend, sondern das weitgehende Fehlen der Verkäufer. Der Rentenmarkt blieb im allgemeinen still. Für Jndustrieobligationen erhält sich die Nachfrage.
Der Geldmarkt ist ziemlich entlastet/ Tagesgeld war weiterhin zu 2'/- bis''2^4°/«' leicht. Die Nachfrage nach Schatzanweisungen wie auch nach Solawechseln war recht lebhaft. Die Bevorzugung der Neichswechsel wird damit begründet, daß sich erfahrungsgemäß bei Wiederveräußerung stets Interessenten finden. Der Bargeldumlaus hat sich um 114 Millionen aus genau 6 Milliarden vermindert gegen 5,9 Milliarden im Vormonat. Aus den Geld- und Devisenkonten der Neichsbank hat sich kaum etwas verändert.
Auch in dieser Woche war das Angebot am Weizenmarkt gering. Vereinzelt^ wurden wieder erhöhte Handelsspannen ge-, fordert. Auch das Roggenangebot ist weiter zusammengeschmolzen. Braugerste wurde nicht gefragt und auch nur vereinzelt ange- boten. Auch das Haserangebot blieb sehr be- scheiden. Futtermittel blieben begehrt. Der Mehlmarkt war zuversichtlich, da die Abrufe sich befriedigend entwickelten. "
Die G r o ß h a n d e l s i n d e x z i f f e r har von 103,7 um 0.1 auf 103.8 Prozent leicht angezogen. Die leichte Steigerung ist durch Preiserhöhungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Kolonialwaren bedingt. An den Märkten der industriellen Rohstoffe und Halbwaren haben sich Kupfer und Kupferbleche im Preis etwas erhöht, während die Preise für Blei. Zink und Zinn niedriger waren. In der Gruppe Häute und Leder, haben die Preise für Unter- und Oberleder etwas angezogen. Die deutsche Handelsbilanz schließt im März mit einem Ausfuhrüberschuß von 24 Millionen RM. gegenüber 40 Millionen RM. im Februar ab. Für die ersten drei Monate dieses Jahres ergibt sich damit eine Aktivität von 82 Millionen RM.! Ter Absatz nach europäischen Ländern ist imf ganzen gestiegen, während die Ausfuhr nach Außereuropa leicht abgenommen hat.
Der Jubiläumspferdemarkt am 27. und 28. APrn auf dem Bad Cannstatter Wasen.
Sonntag. 26. April: Aufstellung der Markt- pserde zur Prämiierung im Städt. Vieh- und Schlachthof vorm. 8.30 Uhr. Beginn der Prämiierung vorm. 9 Uhr. Der Einsatz für ein Pferd beträgt 5 RM. Das Eintrittsgeld in den Vieh- und Schlachthof während der Prämiierung beträgt für 1 Person 30 Pfg. Der Eintritt zur öffentlichen Preisverteilung (nachmittags) ist frei. — Montag, 27. Apriu Pferdemarkt auf dem Bad Cannstatter Wasen von 8—18 Uhr mit Hundemarkt, sowie Markt in Wangen, Sattlerwaren, landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten. —- Dienstag, 28. April: Fortsetzung der Märkte auf dem Wasen von vormittags 8 Uhr an.
Neues Konkursverfahren. Nachlaß des tot aufgesundenen Karl Schwemme r, Dekorationsmaler in Stuttgart. Eingestelltes Konkursverfahren. Else Schröter, geb. Leopold, Inhaberin eines Woll- und Strickwarengeschäfts in Heilbronn.
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Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München.
st. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Ein Portier in Uniform, der sogar deutsch sprach, verstaute sie in den Wagen, der durch übermäßig breite, menschenleere Straßen rollte.
Immerhin, das Zimmer in dem einstöckigen „Palasthotel" war erträglich sauber.
Am Flußufer der Jndianermarkt. Berge von Apfelsinen aufgeschichtet. Hundert für eine Mark!
Dann wieder der große Strom, den der Wald umgrenzte.
Plötzlich legte sich ihn: eine Hand auf die Schulter. Ein merkwürdiger Kerl stand vor ihm. Klein, breit, mit grauem Vollbart, eine knallrote Paraguaymütze auf dem kahlen Schädel. Der Mann lachte und Hans Caspar erinnerte sich, daß er ihn in der Eisenbahn schon gesehen hatte. Fetzt fragte er:
„War Ihr Vater heut bei Rodriguez?^
„Sie wissen?"
Seüor Ricardo Rodriguez, der etwas zugeknöpfte Chef des Hauses in der Avenida Colon machte gerade durch sein zurückhaltendes Wesen einen guten Eindruck.
„Sie wollen Land im Chaco? Wissen Sie, was das bedeutet? Da sind Sie allein! Baumwolle bauen? Sehr schön, aber davon versteht ein Greenhorn — verzeihen Sie den Ausdruck — einen Pappenstiel. Das ist allerdings das einzige Land, in dem Baumwolle bei uns gedeiht, aber, da gibt es Dürren und Ueberschwemmungen und sogar Heuschrecken. Da wagt nur der wirklich Tüchtige anzupacken. Da werden Ihnen alle ängstlichen Menschen abraten. Aber — nach dem, was Sie so sagen und — nach dem Eindruck, den ich von Ihnen habe -- Farmerleben ist Zuchtwahl. Ter Tüchtige verdient Reichtümer, der Untüchtige geht vor die Hühner. — Schließlich — ich rate Ihnen nicht zu, aber auch nicht ab. Ich hätte ja etwas. Etwas sehr gutes sogar. Ich würde mich auch freuen, wenn das in die richtigen Hände käme! Wissen Sie was? Lassen Sie Ihre Familie im Hotel und wir fahren morgen einmal hin. Selber sehen! Ich hole Sie in meinem Auto ab."
Während der Vater am nächsten Tage zu Seüor Rodriguez in das Auto stieg, wauderte Hans Caspar durch die Ltadt. Jetzt sah er siH wirklich in eillLr neuen Welt!
„Ich habe daneben gestanden, als der Halunke mit ^zhrem Vater sprach. Ist leider so, daß man sich auch vor Deutschen in acht nehmen muß, denn unter den Auswanderern ist mancher, dem in der Heimat der Boden zu heiß wurde." .
Ganz erschreckt fragte Hans Caspar:
„Der Deutsche war ein Halunke?"
„Ein GimpelfängerI Ein Greenhornjäger! Einträgliches Geschäft für den, der es kann. — Hat Ihr Vater Geld? Brauchen mirs nicht zu sagen, aber wenn er Geld hat, soll er es nehmen und in den Paranä schmeißen. Dann hat er nicht soviel Arbeit damit, als wenn er's im Chaco los wird. Vom Chaco versteht er soviel, wie der Mops vom Eierlegen."
„Mein Vater ist ein tüchtiger Landwirt", versicherte Hans Caspar verdattert.
„Hilft ihm nichts. Hier ist er ein Gringo, der sich seine paar Kröten abluchsen läßt. Wozu verbrenne ich mir den Mund? Sie glauben ja doch Ihrem Vater mehr als mir. Schmeißen Sie ruhig Geld und Leben zum Fenster raus. Aber, wenn Sie mal wirklich Rat brauchen: Ich heiße Adolf Stürzing und wohne in Monte Carlo. Aber Land habe ich nicht zu verkaufen."
Damit drehte der Alte sich um und war, ehe Hans Caspar noch antworten konnte, in einem Hause verschwunden?
Am nächsten Tage kam der Vater zurück.
„Also, ich habe gekauft! Herrgott, was macht Ihr denn für Gesichter? Junge, du warst doch sonst keine solche Schlafmütze?"
Hans Caspar schüttelte den Kopf. ^ ^
„Ich bin weder eine Schlafmütze noch eine Banqbüchse, aber mir ist etwas merkwürdiges begegnet."
„Was denn?"
Er erzählte, was ihm Adolf Stürzing gesagt haue.
„Von so einem alten Paraguayschafzüchter, von so einem Gauner läßt du dich aufhetzen? Der ist wahrscheinlich^ der Halunke! Seüor Rodriguez ist ein Caballero! Ich habe glänzend gekauft! Sogar das Haus steht schon und was für eins! — Im übrigen verbitte ich mir energisch, daß du dich in meine Angelegenheiten mischst. Damit basta!"
Am nächsten Morgen fuhren sie in ziemlich gedrückter Stimmung auf die Farm, die Gerhard Holdermaun gekauft hatte.
Z w e i t e s K a p l t e 1/
Corrientes mit seinen dreiunddreißigtausend Einwohnern, seinem alten Stadtteil mit den fast festungsartig' dicken Hausmauern und vergitterten Fensteröffnungen, die noch daran erinnerten, daß einst jedes dieser Häuser wirk-^ lich als Festung gegen Jndianerüberfälle zu dienen hatte: dieses Corrientes war der Familie Holdermann als besseres Landstädtchen erschienen, trotz des modernen Stadtteils um die Plaza mit dem Regierungsgebäude. Und doch war Corrientes eine beinahe großstädtische Angelegenheit, verglichen mit Nesistcncia, der Hauptstadt des Territoriums Chaco, wo die Familie jetzt anlangte. , , ^.
^ ' (Fortsetzung folgt.)