Sie Heimkehr des Wien Botschafters

Feierliche Trauerparave der Kriegsmarine in Wilhelmshafe«

Ser geheimnisvolle Tana-See

Als vor wenigen Tagen Marschall Badoglio an Mussolini die Mitteilung richtete, daß ita­lienische Truppen die Halbinsel Gorgora am Nordufer des Tana-Sces besetzt hätten, rückte erneut -dieser geheimnisvolle See in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses.

Schon von Beginn des abessinischen Feld­zuges an wurde der Name dieses mächtige» Binnen-Sees öfter erwähnt. Die Meldungen über den Fall von Makalle und Adua und das Bombardement von Dessie lenkten die Auf­merksamkeit etwas vom Tana-See ab. Jetzt aber haben die italienischen Truppen den ge­waltigen Raum, der Hunderte von Kilometern mißt, überwunden und stehen am Ufer des Sees. Sie haben damit eines der strategisch und wirtschaftspolitisch wichtigsten Ziele des

abcssimjchen Feldzuges erreicht. Sie haben es erreicht trotz der Sanktionen, die der Völker­bund über Italien verhängt hat, und wenn noch ein Beweis gefehlt hätte, den Fehlschlag der Genfer Sanktionspolitik zu erweisen, so ist er mit dem siegreichen Vordringen der Italic- »er erbracht worden.

Das jo großartig ausgeklügelte System der Niederringunp einer großen europäischen Nation durch wirtschaftliche Zwangsmittel ist völlig durchlöchert und zusammengebrochen. Italien hat, darüber dürfte kein Zweifel mehr bestehen, in Abessinien die Trümpfe in der Hand. Die Berichte aller Sachkundigen stim­men darin überein, daß der abessinische Staat sich geradezu in einem Zustand der Auflösung befindet. Der Tana-See wird bei den endgül­tigen Auseinandersetzungen eine gewichtige Rolle spidle».

Ter Tana-See liegt im abessinischen Hoch­land in l755 Nieter Meereshöhe, die unge­fähr der Höhe der Oberengadiner Seen ent­sprich:. Seine Entstehung verdankt er einem Kesselbruch, womit die Wissenschaft einen ringsörinigeii Erdeinbruch bezeichnet. 3600 Quadratkilometer groß, erreicht er eine Tiefe his zu 72 Meter. Inmitten von vulkanischen Bergen und fruchtbare» Hochebenen gelegen, umgeben ihn Mythos und viele Sagen. Die geringe Kenntnis, die man bis jetzt von ihm hatte, beruht nicht zuletzt auf der gehei­men Scheu d e r A b e s s i n i e r selbst, die den Fremden von näheren Erkundungen ab­hallen. Aus seiner riesigen Wasserfläche ruhen zahlreiche Inseln, die mit einem dich­ten Urwald bedeckt find, und in deren Mitte jahrhundertealte Klöster in stiller Weltabge- schiedeuheit träumen. Teilweise dienen sie zur Ausnahme für in Ungnade gefallene hohe kirchliche Beamte. Tie größte von ihnen heißt Teck. Sie umfaßt 40 Quadrat­kilometer und birgt besondere religiöse Ge- yeimittsfe. Die Ufer sind der Sitz zahlreicher wilder Stämme, die ausschließlich von der Jagd auf Nilpferde leben.

Was den Tana-See weit über die anderen afrikanischen Seen heraushebt, ist seine ent­scheidende wasserwirtschaftliche Bedeutung. Ter Tana-See speist den BlauenNil, die gewaltige Lebensader des Baumwoll-Landes Sudan und unmittelbar auch Aegyptens. Wer seinen Quell beherrscht, der beherrscht auch das Wohl und Wehe dieses großen ,N o h st o f s g e b i e t e 8 des englischen Im­periums. Seine Bedeutung ist ungleich grö- ßer als die des Weißen Nils, mit dem er sich später vereinigt.

> ..Blau', hat der Europäer das Wort der Eingeborenen übersetzt. Es heißt aber in sei­nem ursprünglichen Sinndunkel', denn das Wasser des Blauen Nils ist schlammge­laden. Und dieser Schlamm ist es, der die Fruchtbarkeit des ganzen Nil­tals. also auch Aegyptens, bedingt.

> Mit gewaltiger Wucht strömt der Blaue Nil im Sommer zu Tal. Obwohl sein Lauf lstark gekrümmt ist, und so der Lauf des Wassers unzählige Male gebrochen wird, be­sitzt er noch eine ungeheure Gewalt. 1700 Meter hoch liegt der Tana-See, aber im Lause von nur etwa 100 Kilometer fällt der Plaue Nil um 1300 Meter. An seinem An- fang steht der große Wasserfall, der den größten Wasserfällen der Erde fast um nichts nachsteht. Dann kommt eine 900 Kilometer lange Felsschlucht, wie sie eigentlich nur Nordamerika in seinen CanonS kennt. Sie ist hier noch nie von eines Weißen Fuß be- reten worden. Gewaltige Basaltfelsen stür­men 1000 Meter hoch steil in die Tiefe. Eine Temperatur von 40 Grad herrscht Tag und lacht. Flußpferde und Krokodile bevölkern hier den wilden Fluß. Auch in der Ebene des Sudans ist der Fluß auf weite Strecken hin noch nnschiffbar.

' Wenn unser europäischer Sommer zu

Wilhelmshaven, 16. April.

Am Tonnerstag, gegen 2.30 Uhr nachinit- tags, traf der englische Zerstörer Scout mit der sterblichen Hülle Botschafters von Hoesch an Bord in Wilhelmshaven ein. Ter Zerstörer, der die deutsche Hakenkreuz­flagge ini Topp führte, machte an der Gazel­lenbrücke fest, wo die Admiralität, das ge­samte Offizierskorps des Marinestandortes und zahlreiche Persönlichkeiten, unter ihnen auch der englische Marineattachö Kapitän M u i r h e a d - G o u ld, die Ankunft des Schiffes erwarteten. Am Kai waren drei Ehrenkompanien angetreten.

Nachdem der Zerstörer festgemacht hatte, begab sich der Kommandierende Admiral der Nordsee, Vizeadmiral Schultze aus das Achterdeck des Schiffes, wo der mit der Hakenkreuzfahne bedeckte Sarg aus der Ge­schützlafette aufgebahrt war. Vizeadmiral Schultze legte Kränze des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine und der Marinestation der Nordsee am Sarg des toten Botschafters nie­der. Dann folgten eine Abordnung der Aus­landsorganisation der NSDAP, und die Oberbürgermeister der beiden Jadestädte Wilhelmshaven und Rüstringen, die eben­falls Blnmengebmde niederlegten. Vizeadmi­ral Schultze verließ den Zerstörer und auf ein militärisches Trompetensignal hoben acht englische Matrosen den Sarg und trugen ihn, während die Ehrenkompanien das Gewehr präsentierten, auf ihren Schultern an Land. Unter den Klängen eines Chorals wurde er auf eine Geschützlafette gehoben und der Trauerzug setzte sich in Bewegung. Voran schritt eine Unteroffiziersabordnung der Kriegsmarine, die die vielen Kränze trug. Ihr folgte eine Abordnung des Zerstörers Scout mit den Kränzen der englischen Negie­rung und der englischen Freunde des Bot­schafters. Das Trauergeleit, das sich an die

Lafette mit dem Sarg anschloß, wurde von dem evangelischen Marinepfarrer eröffnet, hinter dem die Angehörigen des verstorbenen Botschafters, geleitet von dem Kommandie­renden Admiral der Nordsee, dem englischen Marincattachä und Ministerialdirektor Dicckhoff, schritten. Dann folgten di? Abordnungen der Partei und die Vertreter der Behörden. Der lange Trauerzug, der sich durch die von Menschenmassen umsäumten Straßen Wilhelmshavens zum Bahnhof be­wegte. wurde durch das Offizierskorps der Marinegarnifon abgeschlossen. Als sich der Zug dem Bahnhof näherte, ließ der zweite Admiral der Nordsee das Gewehr Präsentie­ren und an den drei Ehrenkompanien vorbei wurde der Sarg aus der Lafette bis zum Zug gefahren.

'-»Mi des ReMreilens der UMeiler

Burg Crössinsee, 16. April

Die Tagung aller Kreisleiter der NSDAP, auf der Ordensburg Crössinsee wurde, wie die NSK. berichtet, durch Lauptdienst- leiter Ng. Schmeer in Anwesenheit von Gauleiter Schwede - Koburg eröffnet. Pg. Schmeer umrkß in feinen Einführungswor­ten Ziele, Aufgaben und Gestaltung der Tagung. Neichsleiter Dr. Ley gab in einer Ansprache einen Ueberblick über seine Arbeit als Neichsleiter der Deutschen Arbeitsfront. Er schilderte die Schwierigkeiten, die zunächst bei der Machtübernahme sich dem großen Werk enttzegengestellt hatten und zeigte die grundsätzlich neuen Wege auf. die die nativ- nalsoztalistische Bewegung bei der Heranbil­dung deS politischen Führernachwuchses be­schritt.

In Vertretung deS Neichskriegsministers sprach dann General Fromm zu den ver­sammelten Kreisleitern der Partei.

Ende geht, dann beginnt die Hochwasserzeit des Blauen Nils. Bei Khartum, der Stadt, die mit der englischen Kolonialgeschichte so eng verbunden ist, strömt der Blaue Nil in den Wertzen Nil. Die segenbringende Ueber- schwemmung des ganzen Niltals wird hier ooew eingeleitet. Bis November setzt sich die­ser Vorgang fort, und in dieser Zeit beför- oert der Nil etwa zwei Drittel seiner gesam­ten Wassermenge nach Norden. Man spricht dann von der sogenanntenNilschwell e". Das ganze Land Aegypten wird bis an die steinernen Felswände der Wüste in einen einzigen großen See verwandelt. Fast sieben Meter erhebt sich der Wasserspiegel im Okto­ber über den Stand des Juni. Hat das Stei­gen des Flusses begonnen, so betrachtet das ganze Volk die Bewegung der Nilschwelle mit größter Aufmerksamkeit. Ihr Ausfall, ob hoch oder niedrig, ob lange oder kurze Zeit während, bestimmt den Ertrag der Ernte. Und jede Veränderung des Ni­veaus wird mit großen Festen gestiert.

Schon in früher Zeit versuchte der Mensch, sich von der Naturerscheinung der Nil­schwelle unabhängig zu machen oder sie zu­mindest zu beeinflussen. Schon die alten Aegypter bauten Stauwerke, um das lebenspende und fruchtbare Hochwasser auf möglichst große Gebiete zu verteilen, und um auch in der trockenen Jahreszeit den Feldern hinreichend Wasser zu bringen. Das bedeu­tendste Staubecken dieser Art war das des Möris-Sees, der südwestlich von Kairo lag. Dort hinein ließ man bei Hochwasser den Uebersluß Oberägyptens strömen, der dem unteren Aegypten nur zum Schaden gereicht hätte. Nahm das Wasser ab, dann gab der Möris-See einen wertvollen Zuschuß. Diese Arbeit der Aegypter haben die Engländer in chren Staudämmen vollendet.

Tie Neuzeit hat aber noch gewaltigere Pläne reifen lassen, Pläne, von denen sich weder die alten Aegypter. noch die ersten europäischen Dammbauer etwas träumen ließen. Diese Pläne bestehen in dem Bau von Staudämmen am Tana-See selbst und am Oberlauf des Blauen Nils, die nicht nur die Wasserzufuhr noch besser als bisher regeln, sondern auch ungeheure Kraftquellen erschließen würden. Die Aus­führung dieser Pläne könnte der Wirtschaft ganz Nordafrikas ein gänzlich neues Gesicht geben. Aus diesem Grunde ist es verständ­lich, wenn England schon seit langem sein Augenmerk auf den Tana-See richtete und bestrebt war, seinen Einfluß auf ihn zu sichern. Schon in dem bekannten Dreierver­trag von 1906 zwischen England, Frankreich und Italien hat England den Tana-See als sein Interessengebiet erklärt und sich das Recht Vorbehalten, die Wasser des Tana- Sees zu regeln, sowie eine Autostraße nach dem Sudan zu bauen. Die heutige Gegen­seite, Italien, hat durch den Mund ihres Regierungschefs wiederholt erklärt, daß sie diese englischen Interessen achten werde. Trotzdem ist das Tana-Problem undurch­sichtiger denn je.

Tie vielen Geheimnisse, die der große malerische Bergsee besitzt, sind heute uni em neues, politisches, reicher geworden. Erst die nahe Zukunft wird den Schleier von diesem Geheimnis lüften und damit das Schicksal zweier großen Völker entscheiden.

Vas VausrubenunMü vor Gericht

Berlin, 16. April.

Im Bauunglücksprozeß wurden am Don- nerstagvormitiaa zunächst die nach dem Ein­sturzunglück beschlagnahmten Rammpläne durchgesprochen. Der Angeklagte Noch er­klärte. die nach dem Einsturz in der Bau­grube gefundenen zerbrochenen Steifen seien nicht infolge eines lleberdruckes des Erd­reiches geborsten, sondern infolge sekundärer mechanischer Einwirkungen der Erbmassen oder der Eisenteile beim Einsturz selbst.

In der Nachmittagssitzung des Bau­unglücksprozesses äußerte sich Bauleiter Noth von derBerlinischen Baugesell, schüft' über die Schwierigkeitenper­sonell er Art, die er bei seiner Arbeit gehabt bat. Direktor Hosfmann habe ihm erklärt, oaß er mit fernen Leistungen sehr »frieden sei. wenn er aber mit der Direk- ion nicht zusammenarbeiten könne, müsse er ihn entlassen. Hossmann erklärte dazu, eine derartige Drohung sei ihm nicht ernst ge­wesen. Noth will sie aber durchaus ernst aus- gesaßt haben, denn er hat sich daraufhin nach einer anderen Stellung umgesehen.

Aber auch mit dem Neichsbahnbaurai Weyher will Noth erhebliche Auseinander­setzungen gehabt haben. Weyher habe die ganze Baustelleverrückt gemacht", da er seine Anordnungen dauernd widerrusen und durch andere ersetzt habe. Auf einer Bau- besprechung Mitte Juli 1935 sei Noth ihm gegenübermassiv" geworden und habe ihm erklärt, daß er überhaupt nicht mehr nach mündlichen, sondern nur noch nach schrift- lichen Anweisungen von Weyher arbeiten werde. Hosfmann sei bei dieser erregten Aus­einandersetzung zugegen gewesen und habe ihn hinterher wegen seiner schlechten Zu­sammenarbeit mit Weyher zurechtgewiescn. Hosfmann ergänzte diese Angaben dahin, daß er Noth nur wegen des Tones zurecht­gewiesen, ihm in der Sache selbst aber recht gegeben habe. Baurat Weyher will sich an diese erregte Besprechung überhaupt nicht mehr erinnern.

Die Verhandlung wird am Freitag fort­gesetzt.

Ein Mitglied der deutschen Ammnas-Ary Expedition gestorben

Rio de Janeiro, 14. April.

In Rio ist von der deutschen Amazonas- Jary-Expedition die vom 27. Januar datierte Nachricht eingetrossen, daß der deutsche Expeditionsteilnehmer Josef Gr ein er im Urwald einem schweren Fieberanfall erlegen ist. Josef Greiner hatte sich in Rio aus Idealismus und Begeisterung der Expedition angeschlossen, der er als Transportleiter der Post» und Nachschubboote wertvolle Dienste leistete. Gleichzeitig mit dieser Nachricht teilte Schulz-Kampshenkel mit, daß er mit seinem Kameraden Gerd Kahle und der eingebore­nen Mannschaft bei den Avarai-Jndranern überwintern werde. Durch dre Regenzeit und die Hochwasser des Jary wird die Expedition lange Zeit von der Außenwelt abgeschnitten sein.

Geltung vor dem weißen Tod

Wien. 16. April

Am Montag abend wurde aus dem Hoch­könig in den Salzburger Alpen der Rechts­anwaltsanwärter Tr. Zinker aus Salzburg von einer Lawine überrascht und verschüttet. Es gelang ihm. den Kopf aus den Schnee« Massen sreizubekommen. In dieser furcht­baren Lage verblieb er 24 Stunden. Erst am nächsten Abend wurden seine Hilferufe von einer Touristengruppe gehört, die ihn aus den Schneemassen befreite und in Sicher- heit brachte.

Hinrichtung einer Wtmörderin

Kundgebungen von Gegnern der Todesstrafe London, 16. April.

In einem Gefängnis in Birmingham wurde am Donnerstag früh die 34zährige Krankenschwester Dorothea Wadding- h a m durch den Strang hingerichtet. Damit findet einer der bemerkenswertesten Krimi­nalfälle der letzten Zeit seine Sühne. Frau W., die übrigens Mutter von fünf Kindern war, hatte vor einigen Monaten eine 55jäh- rige Patientin ihres Krankenpflegeheimes durch Verabreichung einer zu starken Dosts von Morphium vergiftet, nachdem sich die Patientin kurz vorher auf Lebenszeit in die Anstalt eingemietet und ihr Vermögen für den Fall ihres Todes der Frau Wadding. Ham testamentarisch vermacht hatte. Nach­dem das Berufungsgericht das erstinstanz­liche Todesurteil bestätigt hatte, verweigerte vor einigen Tagen der Innenminister die Weiterleitung eines Gnadengesuches an den König, weil der Tatbestand ein solches Vor- gehen nicht gestalte.

Hinrichtungen von Frauen sind in England außerordentlich selten. Der letzte derartige Fall trug sich im März 1934 zu. als eine Frau Lili Mayer wegen Vergiftung ihres Ehemannes mit Strichnin ebenfalls gehenkt wurde. Wie schon bei früheren Gelegenheiten, so kam es auch diesmal wieder vor dem Ge­fängnis, in dem die Hinrichtung vollzogen wurde, zu Kundgebungen von Geg­nern der Todesstrafe. Eine 200 Mann starke Polizeitruppe mußte ausgeboten werden, um sämtliche Zugänge zum Gefäng­nis zu bewachen. Nichtsdestoweniger sam- melten sich schon zwei Stunden vor der Hin­richtung größere Menschenmengen in der Umgebung des Gefängnisses an. um-gegen die Hinrichtung zu protestieren. Später er­schien in einem Kraftwagen, auf dem ein Lautsprecher angebracht war. eine Frau, die sich ebenfalls an der Kundgebung beteiligen wollte. Sie wurde nach Feststellung ihrer Personalien von der Polizei aufqesordert, sich umgehend zu cntserknMT^Cs handelte sich um die englische Multimillioaä- r i n Frau van der Elst, die bisher noch bei keiner Hinrichtung gefehlt hat und die wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und aus anderen Gründen schon wiederholt vor Gericht gestanden hat. Frau van der Elst hatte diesmal sogar die Absicht, das Ge- fängnis von 6 Flugzeugen überfliegen zu lassen, um auf die wartende Menschenmenge Flugblätter abzuwerfen, doch hatten die Be­hörden den Start der fraglichen Maschinen unterbunden.

MLimhallung

der japanischen Slottenbaulen

London, 16. April.

Der Flottenkorrespondent desDaily Tele­graph" meldet, daß Japan anscheinend nicht beabsichtigt, den Bestimmungen des neuen Londoner Flottenvertrages für den Melnungs- austausch über Schiffsneubau nachzukommen. Die japanische Regierung habe beschlossen, alle neuen Flottenbauten in Zukunft streng geheim zu halten. Das japanische Parlament werde nur noch von den Schiffstypen und Tonnage- zifsern, jedoch nicht mehr wie früher von den Geschützkalibern, den Zeitpunkten der Kiel­legung und Fertigstellung, sowie andern tech­nischen Einzelheiten unterrichtet werden.

Gefechte nördlich von Neghelli

Addis Abeba, 16. April. Das abessinische Obcrommando au der Südfront meldet, daß am 9. April abessinische Abteilungen heftige Kämpfe mit einer starken italienischen Einheit im Norden von Neghelli zu bestehen gehabt haben. In dem Bericht wird erklärt, daß die Italiener zurückgeschlagen worden seien. Sie sollen 321 weiße Offiziere und Soldaten sowie 19 Somalis auf dem Schlachtfeld gelassen ha­ben. An Beute sollen die Abessinier sechs Last­wagen mit Munition und einen Wage» mit zwölf Maschinengewehren gemacht haben. Die abessinischen Verluste bei diesen Gefechten werden mit 17 Toten und 25 Verwundeten angegeben. Diese überraschend geringe Ziffer wird damit erklärt, daß es den Abessiniern ge­lungen sei, ihre Gegner vollständig ru über­raschen.

Brobeslug eines

in Abessinien gebauten Flugzeuges

Paris. 16. April

Havas meldet aus Addis Abeba, daß am Mittwoch zum erstenmal ein voll­ständig in Abessinien gebautes Flugzeug einen Probeflug unternommen habe. Es handelt sich um ein Handelsslng- . Mg.