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mich dahin schicken —Guenn lehnte sich noch behaglicher an den Türpfosten. Hamor rückte seinen Stuhl unmerklich ein wenig, um sie nach Herzenslust beobachten zu können, während er scheinbar aufmerksam dem Kampf seiner zerlumpten kleinen Truppe folgte.
Madame ließ ein halblautes, langgezogenes „A—h" hören.
„News diese!" rief Guenn, „ich bin jr noch hier mit Leib und Seele I Es war sehr gut von ihm gemeint," setzte sie etwas reuevoll hinzu, weil sie eine Sache, die dem Priester heiliger Ernst gewesen, so leichtfertig besprochen hatte.
„Das verstehe ich wirklich nicht!" rief Jeanne und machte große Augen.
„Das ist auch gar nicht nötig," bemerkte Guenn mit Würde, „es wäre sehr keck von uns, wenn wir überhaupt versuche» wollten, monsieur le reeteur äes Lannions zu verstehen."
Madame begnügte sich mit einem vielsagenden Lächeln. Wenn es Thymert mißlungen war, konnte sie auf keinen Erfolg rechnen, und doch schien ihr die Idee mit Quimper gar nicht so schlecht.
Guenn lachte, sang und machte kecke kleine Bemerkungen, sie lächelte sogar Alain freundlich zu, wie um zu beweisen, daß sie gegen einen guten Kameraden keinen Groll hege; für Lo'ic hatte sie nur einen hochmütig, kalten Blick; gegen Madame war sie so sanft und höflich, als sie es überhaupt im stände war, dabei warf sie den Kopf zurück und brachte ihre zierliche kleine Gestalt in immer neue, bezaubernde Stellungen. Während der ganzen Zeit aber verlor sie kein Wort und keinen Blick Hamors. der lächelnd dasaß und seine kleine Bande kommandierte.
„Bis jetzt ist's noch sehr harmlos," dachte Madame; nur ihre Augen sind mir zu glänzend und sehen einzig und allein nach ihm."
„Ich weiß wirklich nicht, warum ich so einfältig bin, das kleine Ding zu bedauern," dachte Staunton bei sich, „ich hatte um ihretwillen immer gehofft, es möchte ihm nicht gelingen. Nun läßt sich wohl nichts mehr dagegen machen."
Hamor schwamm in Künstlerseligkeit. „Was soll ich wohl zuerst mit ihr beginnen?" überlegte er in überwallender Freude, „eine jede ihrer Stellungen wirkt begeisternd. Erst jetzt werde ich anfangen, wirklich Gutes zu leisten!"
Es wurde spät. Staunton erhob sich, als sei seine Geduld jetzt erschöpft, und schlug eine Whistpartie vor mit einem Freunde, der im Grand Hotel wohnte, worauf Hamor seine Truppe verabschiedete. „Komm morgen zu mir, Nannte," rief er dem verwachsenen Knaben zu.
Nannic legte seine Arme auf den Tisch, stützte den Kopf darauf und sagte, sie alle feierlich ansehend, mit hohler Stimme: „ich bin schon vorher dort gewesen, ich bin immer dort."
„Ich zweifle nicht daran," versetzte Hamor ernsthaft, „aber laß mich Dich auch sehen, wenn Du morgen kommst, willst Du?"
„Ich will," erwiderte das Kind.
„Gute Nacht, Madame, gute Nacht, Jeanne und Guenn."
Madame und Jeanne dankten höflich auf den Gruß der drei jungen Männer, nur Guenn sagte kein Wort, sondern begnügte sich, sie mit ihrem kecken, etwas übermütigen Lächeln anzusehen. Sie fand augenscheinlich, daß sie für diesen einen Tag ganz liebenswürdig genug gewesen sei, alle weitern Förmlichkeiten konnte Jeanne besorgen.
In dem ärmlichen Zimmer der Jnselkapelle saß Thpmert allein; vor ihm lag sein offener Virgil, aber er lauschte nicht auf die goldenen Klänge der Vorzeit. Die Wogen brachen sich mit dumpfem Ton, und die Winde schienen ein Lied von bangem Weh zu singen. Es trieb den jungen Priester hinaus in die Nacht, fast mechanisch betrat er den traurigen kleinen Friedhof. Trotz der Dunkelheit vermied sein Fuß sorgfältig die Hügel zu berühren, und im Herzen sprach er ein Gebet für einen jeden der toten Seeleute, die darunter ruhten. Sie waren doch eine Art von Gesellschaft, denn Thymert fühlte sich unendlich einsam und von trüben Ahnungen bedrückt. Selbst der Knabe Erec war heute Nacht nicht bei ihm und gab ihm nicht durch seine tiefen, gesunden Atemzüge das beglückende Gefühl, sich einem menschlichen Wesen nahe zu wissen. Nein, heute Nacht war er ganz allein mit den stillen Schläfern. In der Ferne über Penfret hingen so dichte schwarze Wolken, daß er das Licht von Plouvenec nicht sehen konnte. So mußte er in dieser trostlosen Nacht sogar den freundlichen Gruß entbehren, den sonst die beiden Leuchttürme mit einander zu wechseln pflegten, und der das Bindeglied bildete zwischen dem öden Eiland und der sichern Küste.
Er wandte sich nach der offenen See; der Nachtwind wehte ihm das lange, schwarze Haar aus der Stirn; er kreuzte die Arme über der Brust und stand regungslos da.
Der Trauer und Unruhe, der Sehnsucht und dem Geheimnis der unergründlichen Ozeans, glich das Wallen und Wogen seines unergründlichen jungen Menschenherzens.
12. Kapitel.
Das erste, worauf Hamors Blick fiel, als er sich am nächsten Morgen um acht Uhr bei Regenwetter in sein Atelier begab, war Nannic Rodellec, der auf einem nassen Wagenrad mit beiden Armen lag, den Kopf darauf gestützt, so daß er wie eine Karrikatur des kleineren Engels auf der Rafael- scheu Sixtina aussah. Der Knabe nickte dem Maler ernsthaft zu und folgte ihm in das Studio. Hamor selbst war heut sehr schweigsamer Stimmung, und als wenige Augenblicke später auch Jeanne schüchtern eintrat, vertiefte er sich vollständig in seine Arbeit. Nannic hatte zwischen allerlei Kisten einen bequemen Platz gefunden, auf dem er in seiner Lieblingsstellung schweigend verharrte, nur mit den Augen unablässig jeder Bewegung des Malers folgend oder gedankenvoll vor sich hinbrütend, als sei er der Schutzgeist dieses Ortes und laste Vergangenes und Zukünftiges vor seinem inneren Blick vorüberziehen.(Forts, folgt.)
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