De. Ley in HornwMeim

Kornwestheim, 21. März. In einer von etwa 1520 000 Menschen besuchten Massen- kundgebung. die am Samstag vormittag in einem eigens zu diesem Zweck auf den hiest- gen Sportplätzen erstellten Niesenzelt statt­fand, sprach Reichsorganisationsleiter Dr. Ley vor den Arbeitern und Angestellten der Salamander-Werke AG. und den vielen Tau­senden aus der Landeshauptstadt und ihrer Umgebung in Sonderzügen herbeigeströmten Volksgenossen.

Gegen 12 Uhr ging eine Bewegung durch die wartende Menge, und unter dem Jubel der Massen erfolgte unter den Klängen des Badcnweilcr Marsches der Einzug Dr. Leys in Begleitung des stv. Gauleiters S ch m i d t. des Gauwaltcrs der DAF., Schulz, des Gauarbeitsführers Müller und des SS.- Brigadeführers Frhr. v. Malsen - Poni- kau. Nach dem feierlichen Einzug der Stan­darten und Geldzeichen der Bewegung, der Fahnen der TAH. und der Betriebe, einem wirkungsvollen Sprechchor des Arbeitsdien­stes und den Begrüßungsworten des Kreis- leiters Trefz - Ludwigsburg ergriff Tr. Ley. von minutenlangem Beifallsorkan begrüßt, das Wort.

Er verwies eingangs aus die Kampfzeit der Bewegung und auf die einzigartige Ent­wicklung, die der Nationalsozialismus ge. nominell hat. Es ist etwas unerhört Großes, so führte er aus, daß das Volk wieder zu- rttckfindet zu sich selber. Das Volk weiß, daß wir ihm das Paradies auf Erden nicht brin­gen können. Und doch nimint dieses Volk icdcs Opfer auf sich. Der deutsche Arbeiter, Bauer und Bürger, der deutsche Mensch in seiner Gesamtheit empfindet heute, daß es einen Führer gibt, der sich um sein Volk kümmert, der um seinetwillen schlaflose Nächte hat, daß dieser Mann keinen anderen Gedanken hat, als Deutschland und nur Deutschland. Das Volk liebt Adolf Hitler und seine Männer, weil es weiß, daß sie sich um das Volk sorgen. Es ist heute in Deutsch­rand keiner mehr, der das Gefühl hat, ich bin aveirk.

Tie Gemeinschaft läßt ihn nicht unter­gehen, komme was kommen mag:

Volksgemeinschaft und Sozialismus find keine leeren Phrasen

ein klefinneres Erlebnis. Ich muß. !o tagte Dr. Ley unter besonderem Beifall, immer wieder und täglich durch die Fabriken gehen, um dem Arbeiter die Hand zu drük- ken. um ihm zu zeigen, daß er ein Vollmer- tiges Glied der Volksgemeinschaft geworden ist. daß wir ihn achten und ehren. Sieht man hinaus in die Welt, fo ist sie überall nervös geworden. Das deutsche Volk aber bleibt ruhig: es hat wieder Nerven bekommen, weil es andere Führer bekommen hat, denn die Kompanie ist immer fo. wie der Hauptmam: ist. Adolf Hitler ist heute der stärkste Mann in Europa, weil wir etwas haben, das stärker ist als alle Armeen der Welt. Wir haben ein einig Volk, einen einzigen Glauben und einen einzigen Füh­rer. lLanganhaltender. stürmischer Beifall.) Noch nie stand ein Mann vor solchen Ent- fcheidungen, wie Adolf Hitler in den lebten Jahren. Wir haben wieder eine Armee und haben Waffen: wir sind nicht mehr wehrlos. Das größte ist aber, daß ihr deutschen Men­schen. wie ihr hier seid, zusammengeschweißt seid wie ein einziger Block. Wir haben recht und deshalb sind wir so ruhig, lieber dem Recht von Locarno steht das Lebensrecht des deutschen Bolkes und dieses Lebensrecht ist vom Herrgott selbst ge­geben, worden, Wir verlangen, daß wix in

oeuricyen uanoen vte auetntgen Herren sind. (Minutenlanger Beifall.)

Das Wort des Führers vom Frieden, so betonte Dr. Ley unter anhaltendem Beifall der deutschen Arbeiter, ist keine Phrase. Tief­innerst will daS deutsche Volk den Frieden, weil wir wissen, welche Wunden die Vergan­genheit dem deutschen Volke geschlagen hat.

Diesen Friedenswillen beweisen all die Taten, die das neue Deutschland bislang ge­zeigt hat. Was istKraft durch Freude" anderes,, als der Wille zum Frieden, der Wille zu einem glücklichen und zufriedenen Leben m einem einigen Reich. Adolf Hitler war der einzige, der an den deutschen Arbeiter, den deutschen Bauern und den deutschen Bürger glaubte, und dieser Glaube hat ihn nicht betrogen. 70 Millionen haben den Marsch m eine Zu­kunft angetreten, von der sie alles erhoffen. Darum läßt der Führer am 20. März wäh­len. daß er in London für die Freiheit und den Arbeitsplatz eines jeden Deutschen kämp- fen kann. Tie Welt soll es endlich begreifen lernen, daß das deutsche VolkeineEtnigkeitdar stellt, die niemand und nichts auf der Welt trennen kann.

Wir glauben, so schloß der Redner, an das deutsche Schicksal, das wir erfüllen müssen. Wir glauben an Adolf Hitler und an Deutsch- land! Nach dem Gruß an den Führer und dem Gesang der nationalen Hymnen bahnt sich Dr. Ley nur mühsam den Weg mS Freie. Hunderte von entgegengestreckten Hän­den muß er schütteln, bis er seinen Kraft­wagen erreicht.

Im Sommer v, I. entriß unter Einsatz deS eigenen Lebens der Truppwachtmeister der Lan­despolizei in Ulm, Adolf Hainle, einen 22- jährigen Soldaten aus den stark strömenden Hochwassersluten der Donau. Hainle ist für seine mutige Tat nunmehr in den letzten Tagen mit der Verleihung des DLRG.-EhrcnzeichcnS aus- gezeichnet worden.

Freudensiadt, 20. März. (246 Jahre altes SchwarzwaldhauS abge­brannt.) Am Tonnerstagnachmittag brach im Wohn- und Oekonomiegebäude des Erh. Seeg er, Landwirts in Grömbach, Feuer aus, dem das ganze Anwesen um Ovfer fiel. Das lebende Jnven- ar konnie geborgen werden, dagegen rst von dem toten Inventar der größte Teil ver­brannt. Der Brand dürste darauf zurück­zuführen sein, daß am selben Tage der Kamin des Hauses durch den Kaminfeger ausgebrannt wurde und dabei der Hintere Teil des noch aus Holz bestehenden Daches durch Funkenbildung in Brand ge­raten ist. Das Haus war bereits rund 240 Jahre alt.

Tübingen, 19. März. (Der neueUni- versitätsmusikdirektor). Der Do­zent Tr. Ernst Fritz Schmid. der seit Okto­ber 1935 das Amt erneS stellvertretenden Universitätsmusikdirektors an der Universität Tübingen versieht, ist zum Mllfikdirek- t o r mit dem Titel und Rang eines außer­ordentlichen Professors an der gleichen Universität ernannt worden. Pros. Schmid wurde am 7. März 1004 in Tübingen als Sohn des Tübinger Universitätsprofes- sors Tr. Wilhelm Schmid geboren und ist ein Enkel des einstigen Universttätsmusik- direktors Pros. Emil Kaufmann.

Tlv-musterung der AnwSrkr für den Führernachwuchs

Im ehemaligen Landtagsgebäude nahm dann am SarnStag nachmittag ReichSorgamsationS- leiter Dr. Ley die Musterung der im Gau Württemberg als für den Führernachwuchs geeignet befundenen jungen Parteigenossen vor. Nach kurzen Begrüßungsworten deS stell». Gauleiters Schmidt ergriff Dr. Ley das Wort, um in eindringlichen Ausführungen den Anwärtern noch einmal die ernste Bedeutung und die schwere Verantwortlichkeit ihres Schrit­tes vor Augen zu führen. Eine der wichtigsten Aufgaben der Partei und die Hauptsorge des Führers sei es, den geeigneten Nachwuchs für die politische Leitung zu bekommen. Nicht Schulung sei der richtige Weg, denn eine Welt­anschauung könne man nicht lehren und nicht lernen. Wohl aber könne man eine Weltan­schauung untermauern, könne ihre Richtigkeit mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse bewei­sen.

Dem jungen Führernachwuchs würden auf den Burgen die gelehrtesten und wissen, schaftlich höchststehenden Männer Deutsch, lands zur Verfügung stehen. Die Anwärter würden auf Herz und Nieren geprüft und exerziert. Der Dienst sei hart. Ganze Kerle sollten sie sein, denn solche liebe das Volk. Am 24. April werde der Führer die Ordens­burgen übernehmen, auf denen sie zwei Jahre lang exerziert und erzogen werden sollen. Nachdrücklich wies Dr. Ley die Anwärter darauf hin, daß sie jetzt noch zurücktreten könnten. Wer aber einmal in die Ordens­burg eingezogen sei, für den gebe es kein

urück mehr. An die Ausführungen deS

eichsorganisationsleiters, die mit gespann- testcr Aufmerksamkeit angehört wurden, schloß sich die Ausmusterung der Führer­anwärter.

Schwab. Hall. 22. März. (Mädchen tödlich verbrüht.) JnGottwollS- Hausen fiel ein zweijähriges Kind in einen auf dem Küchenboden stehenden Eimer hei­ßen Wassers. Das kleine Mädchen erlitt so schwere Verbrühungen, daß es ins Diskonts- senhauS eingeliefert werden mußte, wo es am Samstag starb.

Technischer Aiensl des MAL

Der Technische Dienst arbeitet in den kom- menden Wochen an folgenden Orten: Am 23.. 24. und 25. März 1936 in Ebingen bei Mitglied Ernst Lorch, Bosch-Dienst; am 26. und 27. März 1936 in Tailfingen in der Garage Erich Roller (Firma Eonzel- mann L Bitzer) bei der Linde; am 30. und 31. März 1936 in Aalen bei Fr. Meyer. Vereinigte Essigfabrik, Friedhosstraße 1; am 1. April 1936 in Gaildorf bei ZertamL Sauerteig. Motorfahrzeuge.; am 2. und 3. 4. 1936 in Hall bei Autogeschäst David L Wil­helm Enfinger, Grabenstraße 27; am 6.. 7. und 8. April in Crailsheim bei der Engelbrauerci, Gebr. Fach.

Das Urteil im Vrozeh SchneiderKober

Tübingen, 21. März. Der große Ab- treibungsprozetz Schneider-Kober, der am 9. März begonnen hat, wurde am Samstag vormittag mit der Urteilsverkündigung zu Ende geführt. Kurz vor 12 Uhr verkündete das Schwurgericht Tübingen folgendes Ur­teil: Der Angeklagte Dr. Erich Schnei­der wird wegen zweier Vergehen der voll­endeten Abtreibung und dreier Vergehen der

AAeettvoerer

>Ver ein xrwres Volk ln 8einer Oessml delt dloter sicli küdlt, 6er wird besorgt sein, cksü er dieses Mut nickt lelckit- sinnix vergeudet uad^r wird unentwegt dsrao denken, Ule Interessen des Volkes wakrrunelimen mit «len lMteln äes Friedens, der Arbeit und der Kultur."

(26. Februar 1934).

Versuchten Abtreibung zu der lSesamt- gesängnisstrafe von 2 Jahren undkMonaten verurteilt. Der Ange­klagte Dr. Ernst Kober wird wegen eines Vergehens der Beihilfe zur Abtreibung an Stelle eine« an sich verwirkten Gefängnis­strafe von 2 Monaten zu 6 0 0 RM. Geld- strafe verurteilt. Die Angeklagte Emma Reuffe« wird wegen eines Vergehens de« versuchten Abtreibung und eines Vergehens der fahrlässigen Tötung zu 1 Jahr Ge, f 8 ngnis verurteilt. Die Angeklagte Julie Kögel wird von der Anklage des Kmds- mords freigesprochen. Das Verfahren wegen eines Vergebens der versuchten Abtreibung wird gegen sie eingestellt. Bei den Angeklag­ten Dr. Schneider und Emma Reuffer wer­den je 9 Monate der erlittenen Uni-"- kuchungshast abgerechnet.

Bet der Urteilsbegründung führte der Vorsitzende aus. daß der tatsäch­liche Rahmen im Gegensatz zur Anklage sich stark verengt habe, so vor allem bei dem An­geklagten Dr. Ernst Kober. Tr. Kober war in 2l Fällen der Beihilfe angeklagt. 20 Fälle wurden fallen gelassen, da das Ge­richt der Ansicht ist, Dr. Kober habe wohl mangelhafte Befunde und falsche Bewertun­gen festgestellt, aber von einer bewußten Un­richtigkeit seiner Zeugnisse konnte das Ge- richt nicht überzeugt fein. Deshalb war er nur in einem Fall, in dem keine Krankheits­erscheinung vorlag. zu verurteilen. Was den Angeklagten Tr. Schneider betrifft, so wurden bei ihm von den 80 Fällen der An­klage 25 Fälle fallen gelassen, und nur in 5 Fällen erfolgte eine Verurteilung, und zwar im Zusammenhang mit Dr. Kober ein Fall. Tie übrigen vier Fälle betressen Ab­treibungen Dr. Schneiders, die er ohne ein Zeuanis eines zweiten Arztes vornahm. Was die Gcwerbsmäßigkeit der Dr. Schneider be­trifft, so war das Gericht der Ueberzeugung, daß von keiner Gewerbsmäßigkeit -gesprochen werden könne.

Bei der Angeklagten Neuffer hatte das Schwurgericht keinen Anlaß, sie wegen eines Mordes zu verurteilen. Wohl liege eine ge­wisse Wahrscheinlichkeit vor, dies würde aber nicht ausreichen, sie wegen Mordes zu verur­teilen. Deshalb nahm das Gericht eine fahr­lässige Tötung an. Außerdem habe es sich klar ergeben, daß die Emma Neuffer bei dem Ab­treibungsversuch an der Mitangeklagten Julie .Kögel aktiv betätigt war. Sie wurde deshalb auch wegen diesem Abtreibungsversuch verur­teilt. Bei der Angeklagten Julie Kögel kam das Gericht dem Antrag ihres Verteidigers, Referendar Praxmarer-Stuttgart nach. Sie wurde von dem Verbrechen eines Kinds- mordes freigesprochen, da dafür keinerlei Be­weise vorliegen. Dagegen gelangte das Gericht wegen der versuchten Abtreibung zu einer Ver­urteilung von 5 Mimaten Gefängnis. Da aber die Tat rm Februar 1934 geschehen ist, mußte sie auf Grund des Straffreiheitsgesetzes voch 7. August 1934 sreigesprochen bzw. die Anklage eingestellt werden. Die Angeklagte Julie Kögej wurde sofort auf freien Fuß gesetzt, während­dem die Angeklagten Dr. Schneider und Emmä Neuffer weiterhin in Haft bleiben.

«Lvrä 8sirrs

tllrhcberlchutz durch L. Ackermann, Romanzentrale Stuttgart) 43s

Der Alte fing an zu rechnen, dann warf er die Zeich nung fort.

Ist nichts! Da kostet allein das Material über zwei­hundert Mark, und verdienen muß man doch auch noch."

Rechne nur ganz genau, was du denkst, daß du an Arbeitsstunden brauchst. Für dich und deinen Gesellen." Du bist noch Lehrling." -

<Auch gut, also rechne."

Du, wenn ich für mich nur eine Mark fünfzig die Stunde rechnen wollte und für dich eine Mark fünf­hundert Emmchen kommen zusammen. Da habe ich nur zwei Monat Arbeit gerechnet. Ne, das is leider nischt." Doch PaterI Sechshundert Mark darf es kosten." Ach nel"

Wenn du die Arbeit übernimmst, und ich habe ge- .-sst, einen geschickteren Tischler, als du es bist, gibt es gar nicht."

Das wäre ja vielleicht richtig, aber ich glaub's doch nicht."

Ich habe die sechshundert Mark sogar schon bei mir." Jetzt telephoniere ich aber gleich nach Toi!::-?. Wie kannst du mir so utzen!"

" .Da sind sie."

- . Er warf das Geld aus den Tisch.

- > 'Junge, das Alfred das ist wirklich richtig?" ^-Glaubst du es noch nicht?"

Ne, das kann ich nicht glauben, aber das das sind das sind ja ganz richiige Hundertmarkscheine und

- wie ist das denn möglich?"

Du weißt doch, Eeheimrat Prätorius, dessen Schüler ich doch war"

Der läßt so ein Spielzeug machen? Gib mal her. Ich muß nochmal sehen. Wozu soll denn das sein?"

Das ist ein neuer Fallschirm für Flugzeuge. Das ist ganz einfach eine große Nachbildung eines Lindenfrucht, knotens. Der hat auch solche Schrauben von der Natur mitbekommen."

Stimmt! Lindenfruchtknoten! Damit haben wir uns als Kinder immer 'nen Fez gemacht, wenn wir die vom Dach runterschmissen. Du, je länger ich mir das Ding ansehe das ist 'ne gute Idee. Das könnte gehen. Bengel, jetzt aber ran an den Speck. Das Modell mach' ich."

Und ich helfe dir dabei."

Mutter, Mutter!"

Weigel stürmte die Treppe hinauf.

Was ist denn?" >

Frau Weigel kam aus der Küche.

Weißt du, was ich bin? Jetzt sperr mal die Ohren auf: ich bin Modelltischler für die Universität und baue nen riesigen Lindenfruchtknoten aus Pitchepineholz." Frau Weigel heulte laut los.

.Jetzt ist er auch noch übergeschnapptI"

-Sieh mal dal Weißt du, was das ist"

)Alfred, wo hat Pater die Hundertmarkscheine her?"

^Es stimmt schon, Mutter."

? daß Pater übergeschnappt ist?"

Nein, daß er ein Modell macht und sechshundert Mark dafür kriegt."

Jetzt renn' ich zur Unfallstation!"

(Herrgott, Mutter, so hör' dochl"

Das ist entweder Verrücktheit oder Schwindel."

-Nein, sieh doch, hier ist der Universitätsstempel.",

- OWas versteh' ich davon"

^Aber von den Scheinen verstehst du doch was. Ganz entsetzt sagte Frau Weigel:

. .Sind die geklaut?"

Aber nein."

Oder Ernst du hast doch nicht"

Nein, selber gemacht habe ich sie auch nicht."

Mutter, sei doch mal ruhig. Vater ist so mit der Tür in das Haus gefallen. Es stimmt. Ich habe eben von der Universität den Auftrag bekommen. Das hat der Pro­fessor Prätorius gemacht."

Du, kann ich mit so 'nem Schein drüben zum Schlächter gehen?"

Kannst du." ,

jUnd wenn sie mich kappen?"

6 ,Hch komme mit." ^

Dann dann ist es wahr?" ^

!Selbstverständlich."

Komm mit, eher glaube ich es nicht."

Aber zieh dir wenigstens erst einen Nock an. In Unterrock und Latschen geht es doch nicht."

Frau Weigel fuhr in Rock und Schuhe.

Ne, sowvsl Aber ich bleibe in der Tür stehen."

Sie humpelte neben dem Sohn her, denn in der Eile hatte sie zwei linke Stiefel erwischt, und die drückten.

Drei Pfund Eisbein!"

Frau Weigel stand in der Tür und sah, wie der Schlächter den Schein erst sorgfältig prüfte Hundert­markscheine waren nicht häufig in seinem Laden und dann herausgab. Dann brabbelte sie vor sich hin: '

Et stimmtI Et stimmt wirklich."

Alfred ging neben der kopfschüttelnden Frau in dar Haus und überlegte, daß die beiden Alten es sicher noch viel weniger geglaubt hätten, wenn er ihnen gesagt ha'tte^ daß e r das Geld erhalten und das Modell gezeichnet habe.

Der alte Bücherrevisor saß neben Irma am Sch»i^ tisch und war damit beschäftigt, die Schlutzbilanz der Wett gelschen Möbelfabrik und die Vereinbarung«» des Vek-