Dirnstag de» 17. Mürz 1936

Der Enztäler

94. Jahrgang Nr. 64

HAiväAtscAe (AvosetA

Am Donnerstag abend stießen auf der Staats­straße Heilbronn-Laufsen zwei Motorrad- sah rer zusammen. Der aus Hetlbronn stammende Motorradfahrer Mößner kam mit verhältnismäßig leichteren Verletzungen davon, während Strehle aus Dalheim beide Kühe brach und noch sonstige Verletzungen erlitt. Die Verletzten wurde» ins Heilbronner Krankenhaus verbracht.

Friedrichshasen, 15. März. (Autozusam- men stoß München contra Ber­lin.) An der Straßenkreuzung Lindau Friedrichshafen und Eriskirch Schlatt er­eignete sich Freitag mittag ein Zusammenstoß zwischen einem Berliner und einem Münchener Auto. Der Münchener Wagen prallte so heftig auf den Berliner Wagen auf, daß dieser u m - geworfen und beschädigt wurde. Der Ber­liner Fahrer lag unter dem Wagen. Nachdem sich die beiden Fahrer von dem ersten Schrecken eryolt hatten, geriet Berlin und München heftig aneinander. Bon den Fahrern war keiner verletzt. Der Berliner hatte es so eilig, daß er mit beschädigter Karosserie weiterfuhr, nachdem der Motor wieder lief.

Gottrazhofrn, OA. Wangen, 15. März. (Mit dem Auto in die Argen.) Als der Mehlreisende Heß-Urlau am Donnerstag früh 3 Uhr von Siggen-Christazhofen nach Urlau fahren wollte, konnte er in Gottrazhose» bei der neuen Brücke die Kurve nicht nehmen und fuhr links an der Brücke die steile Böschung hinunter in die Argen. Glücklicher­weise überschlug sich der Wagen nicht, sondern blieb auf den Rödern mitten im Wasser stehen. Der Fahrer hat innere Verletzungen erlitten, die seine Verbringung in das Leutkircher Kreiskrankenhaus notwendig machten. Der Wagen wurde schwer beschädigt.

WM-EptzM der Vürtt. Söger

Stuttgart, 12. März.

Auch die Jägerschaft des Landes Württem­berg ist nicht zurückgestanden, als es galt, mit­zuhelfen bei der Linderung der Not unserer Volksgenossen im abgelausenen Winter. In Kameradschaftlichkeit und Volksverbundenheit ist sie dem Aufruf des Landesjägermeisters ge­folgt und hat trotz der Beschränkung des Ab­schusses m dem Bestreben auf den Wiederauf­bau unserer Wildbestände und trotz des allge­mein schlechten Hasenjahrs an die Amtswalter des WHW. abgcliefert:

Förderung des SeljaatriMhgus

Nach einer Bekanntmachung des württ. Wirtschaftsministers über Maßnahmen zur Förderung des deutschen Oelsaatenanbaus hat der Reichs- und preußische Minister für Ernährung und Landwirtschaft den Oelaus- beutesatz für Raps und Rübsen bei der Ver- arbeitung in Großmühleu auf 38,5 v. H. und die Ausgleichsvergütung bei der Ver­arbeitung inländischer Raps- und Rübsen- saat in Großmühlen in der Zeit vom 16. Juli 1935 bis 15. Juli 1936 auf 47.8 RM. für je 100 Kg. Oel festgesetzt. Für die in Klein- und Mittelmühlen verarbeitete Raps- und Nübsensaat verbleibt es bei den bis- herigen Sätzen 36 v. H. bei der Verarbei­tung in Klein- oder Mittelmühlen und 3g v. H. bei der Verarbeitung in Großmühleu iür die Oelausbeute und Ausgleichsver- Mung.

Fügend rümpft für den Frieden

Berufliche Leistung wird mobilisiert Stuttgart, 12. März.

In wochenlanger Arbeit haben die Wett­kampfleitungen der Orte und des Gaues aus den über 52 000 Arbeiten, die im Rahmen des Reichsberusswettkampses in ganz Würt- temberg angefertigt wurden, die besten aus­gelesen. Es ist ein Bewis für die Güte der schwäbischen Berufsausbildung, daß der Gau Württemberg-Hohenzollern mir 700 Einberu­fungen zum Gauwettkampf an 3. Stelle den Gauen Berlin und Sachsen folgt. Diese 700 Wettkämpfer werden am Freitag abend un Dinkelacker-Saalbau mit den Gauwettkampf­leitungen zu einer Eröffnungskundgebung zu- sammentreten, in der der stellvertretende Gauleiter Fr. Schmidt spricht.

Von verschiedenen Seiten wird angenom­men, daß die politischen Ereignisse der letzten Tage die Durchführung des Gauwettkampses behindern, wenn nicht gar unmöglich machen würden. Auch der Gau-Wettkampf soll noch einmal jedem Einzelnen klar vor Äugen füh­ren. was der Reichsberufswettkampf wirklich

ist: Eine Mobilisierung zui friedlichen Leistung, ein Wettkampf der Fähigkeiten im Dienste des Volkes, der Ausdruck einer einzigen Kame­radschaft und der uneingeschränkten Einsatz- bereitschaft! Gerade weil Deutschland im Be­griff ist, vor aller Welt seine laute Zustim­mung zur Friedenspolitik des Führers zu geben, wird die Jugend, unbeirrt durch die Hetze des Auslandes, ihren Friedenswillen

öurch die Tat beweisen.

Die 700 Wettkampfteilnehmer werden am Samstag theoretische und praktische Arbeiten erledigen und am Sonntag ihre körperliche Leistungsprüfung oblegen. Im Gauwettkampf tritt die Totalität des Neichsberusswett- kampfes in Erscheinung. Nicht allein die be­rufliche Leistung und die Weltanschauung genügen, sondern auch die körperliche Lei­stung muß das Bild runden. Werkstätten, Schulen, Großbetriebe stellen ihre Räume für den Wettkamps, die Innungen und Grup. penwettkampfleitungen Freiquartiere für die Besten Württembergs zur Verfügung, lieber diesen Gauwettkamps führt der Weg zum Endwettkampf, der die Reichssieger der Be­rufe ermittelt.

Dunles uus aller Welt

Baudenkmäler und Stabtluft. Aehnlich den Beobachtungen, daß die älteren Baudenk­mäler unserer Großstädte durch die zersetzende Wirkung der Großstadtluft an der Oberfläche zerfallen, zeigt jetzt auch die Kathedrale Notre Dame in Paris dieselbe Erscheinung. In Ab­ständen fallen immer größere Stücke ihrer Verzierungen und Bildwerke ab. In der Hei­ligen Kapelle hat mau viele Teile bereits ganz und gar erneuern müssen. Aber jetzt beobachtet man einen rasend schnellen Verfall, der sich übrigens auch bei vielen anderen Bau­denkmälern in Paris zeigt. Um diesem Uebel- stand abzuhelfen, bildet man nun Kommissio­nen, die allwöchentlich zusammentreten und Rettungsmaßnahmen beschließen -wollen. Fabrikqualm, der Rauch der Zentralheizun­gen, Gase aus iirdustriellen Betrieben ruinie­ren zusammen mit der -Feuchtigkeit und dem Frost, dem chemisch geladenen Staub und anderen Dingen nach und nach die Außenseite eines jeden Steines. Bisher hat man mit chemischen Waschungen nur kleine Teilerfolge erzielen können.

Germanische Namensforschung. In der ZeitschriftGeistige Arbeit" veröffentlichte der deutsche Namenforscher Dr. H. Bahlow einen Aufsatz gegen die Ueberschätzung germanischen Erbgutes in den deutschen Familiennamen. Eine Reihe neuer Namenbücher hat ein wenig übereifrig den Anteil germanischen Namen­gutes bis auf 50 Prozent festsetzen wollen. Gegenüber diesen Theorien weist Dr. Bahlow daraus hin, daß die Anfänge der Familien­namen ins 13. Jahrhundert zu verlegen sind nnd daß die Bildung des Namengntes erst im 16. Jahrhundert vollendet war. Innerhalb dieser Zeit aber vollzog sich eine einschnei­dende Wandlung der Namengebung durch das Eindringen fremden Namengutes und das Zusammenschrumpfen des altererbten Namen­bestandes. Bahlow stellt auf Grund dieser Sachverhalte fest, daß sich nur 375 germani­sche Namen aus dieser Zeit in unsere Namen­welt hinüberretten konnten. Von diesen For­men können etwa 3000 heute noch vorhandene

deutsche Familiennamen abgeleitet werden. Der Anteil des germanischen Namengntes an unserer Namenwelt beträgt demnach nur etwa 5 v. H.

Sonderbare Abart der Bleikrankheit. Be­kanntlich ist in Deutschland infolge weitgehen­der gesetzlicher Regelungen die Bleikrankheit als Berufskrankheit fast ansgestorben. Auch das Verbot bleihaltiger Spielwaren hat dazu beigetragen, diese eigenartige und höchst un­angenehme Erkrankung weitestmöglich zu verhindern. In Japan dagegen hat man ge­rade in letzter Zeit Bleierkrankungen an den Knochen von Säuglingen häufig gefunden. Man ist den Dingen nachgegangen und hat die Feststellung gemacht, daß offenbar der Gebrauch von bleihaltiger Schminke und blei­haltigem Puder durch die Mütter Ursache der Schädigungen gewesen ist. Das Gift, das durch die Haut in den Körper der Mutter eindringt, gelangt mit der Muttermilch zum Kinde und lagert sich dann in den Knochen ab.

Auflösung Von Harnsteinen. Bei Weißen Ratten hat man in Amerika Versuche ange­stellt, bei denen es gelungen ist, Harnsteine künstlich dadurch zu erzeugen, daß man den Tieren Nahrung gab, die arm an Vitamin L war. Die Steine bestanden hauptsächlich aus Kalziumphosphat. Setzte man der Nahrung nun Vitamin zu, so lösten sich die experi­mentell erzeugten Steine wieder auf. Aus diesen Versuchen zieht eine amerikanische medizinische Zeitschrift die Lehre, operierten Steinkranken eine Diät zu verschreiben, die reich an Vitamin A ist. Selbst dann, wenn Kranke eine Operation ablehnen, konnte mit Hilfe einer Vitamin-Diät im geschilderten Sinne eine Abnahme der Steingröße beobach­tet werden. In einer Anzahl von Fällen ver­schwanden die Steine sogar ganz. Es scheint danach, als ob die Harnsteine als eine Man­gelkrankheit angesprochen werden könnten oder doch jedenfalls durch Vitamin ^-Mangel maßgebliche Voraussetzungen dafür geschaffen werden.

Wangen i.A., 15, März. Der frühere Vieh, o ^' der Beziehungen zu de<

Landwirtstochter Albertine Weber von Bach, Gemeuwe Deuchelried, unterhielt, wurde in Mittwoch auf Donnerstag von ^^Männern zusammen mit ^ ^ der Scheuer ausgehoben und dem zuständigen Amtsgericht ausgeliefert. Wegen drlngenden Tatveäachtes, sich gegen ß 2 und gegen tz 5 des Gesetzes vergangen zu haben, wurde gegen Fröhlich Haftbefehl erlassen.

Was -er Staat nimmt, gibt er wieder

Drei Jahre größten steuerpolitischen Er- folges liegen hinter uns. Im Rechnungsjahr 1930 blieb das Steueraufkommen um 1240 Millionen Reichsmark, 1931 um 1365 Mil- lionen Reichsmark und 1932 um 840 Mil­lionen Reichsmark hinter dem Haushalts­voranschlag zurück. Im Rechnungsjahr 1939, dem ersten Steuerzahr unter der Negierung Adolf Hitlers, war nicht nur der Voranschlag erreicht, sondern schon eine Mehretnnahme von 2Mill. Reichsmark erzielt worden. Trotz jähr­licher Erhöhung des Voranschlages wurden von nun an die festgesetzten Beträge erheb­lich überschritten. Das Rechnungsjahr 19 3 4 brachte einPlu 8 von 114 0 Mil- lionen Reichsmark. Das Rech- nungsjahr 1935, welches mit dem Ab­lauf dieses Monats endet, wird gegenüber 1934 wahrscheinlich eine Verbesserung um 1300 Millionen Reichsmark bringen.

Die gesamten Einnahmen des Reiches an Steuern. Zöllen und Abgaben betrugen (in Millionen Reichsmark):

"" 1932 --- 6625

, ( .1933 ---6845

' 1934 - 8217

1935 9500 (Mindeftschätzttiig)

Diese Zahlen sprechen von den Erfolgen nationalsozialistischer Wirts chastspoli- t i k. Wenn es gelang, das Steueraufkommen seit 1933 um 2Vr Milliarden Reichsmark zu erhöhen, ohne eine Steuererhöhung vorzu­nehmen, so sind dies Leistungen, auf die wir stolz sein können. Der Steuerzahler aber hat das Bewußtsein, daß seine Beiträge zum Wohle von Staat und Wirtschaft Verwen­dung finden. Die Steuer des Dritten Reiches baut aus! Dein Steuerbeitrag für den Staat Adolf HitlerS, deutscher Volksgenosse, hat deutschen Arbeitern wieder Brot gegeben, hat

ihnen wieder Einkommen verschafft, das auch dir wieder Arbeit gibt. Deine Steuer har mitgeholfen am Ausbau unserer Wehrmacht, damit des Reiches Grenzen geschützt sind und du in Frieden arbeiten kannst. Die Steuer des Dritten Reiches hat sich in ihrem Ausbau den bevölkerungspolitischen Zielen des Nationalsozialismus angepaßt und wird aus diesem Wege noch weikergehen. In der Systemzeit wirkte die Steuer förmlich als Strafe für Kinderreiche. Die Entwicklung der Steuerpolitik geht heute dahin, den Kinder» reichen zu helfen. Mehr Kinder aber bedeuten erhöhten Konsum, d. h. mehr Arbeit, die wieder dir zugute kommt.

kin Voll« - ein keiü» - ein fiilirer!

komse, von Osfrick von

.(Urheberschutz durch E. Ackermann. Nomanzentrale Stuttgart

An diesem Morgen waren Ernst Weigel und Fr beide zum erstenmal wieder bei Hellem Tag äuf die Strc gegangen. Er mußte in eine Fabrik und ein paar Hölzer I sorgen, die er für die Ergänzung eines Palisanderfurnie brauchte, und sie wollte einkausen.

Sonst hatte er Alfred immer geschickt, aber her g er selbst. Ging gleich über die Straße und bli drüben stehen. Dann sah er an dem Fabrikgebäude e por und atmete tief auf.

Gott sei Dank! Jetzt ist es weg."

Auguste nickte und verstand.

Endlich ist's weg."

Wag sie meinten, das war das große Scknid an k Hausfront, auf dem stand:Möbelfabrik Ernst Weige

Ernst machte ordentlich ein frohes Gesicht.

Jetzt ist's weg! Jetzt kann man doch wieder rul sein. Ich konnte einfach nicht daran Vorbeigehen. Nu ij weg! Nu ist's nie gewesen! Nu hat es nie eine Möb wbrik Ernst Weigel gegeben, sondern immer nur d Tischler Weigel da hinten im Hof. Nun wollen wir bei auch gar nicht mehr dran denken."-

Auguste Weigel hatte eingekauft und ging wied zurück. Jetzt stand schon ein anderer Portier im Torqar

Wohin wollen Eie?"

»Ich bin Frau Tischlermeister Weigel, hinten im Hof

»Gut."

Was war das für ein prachtvolles Gefühl, daß M mand im Haus sie von setzt an kennen würde. Nun kann man vielleicht doch noch mal wieder den Kopf hochhebe

In der Werkstatt hörte sie lautes Hämmern. Das war Alfred! Sie stieg die Treppe hinauf und fing an, Ge­müse zu putzen.

Dann hörte sie unten sprechen Alfred und eine weibliche Stimme; gleich darauf klingelte es oben.

Nanu, Besuch hatte sie doch in all den Wochen nicht bekommen. Im ersten Augenblick wollte sie lieber nicht aufmachen. Dann überlegte sie: wenn Alfred jemand raufschickte, dann konnte das doch nichts Schlimmes sein. Schnell strich sie die Gemüsereste ab und machte auf.

Vor ihr stand eine elegante Dame. Schlank, ganz mo­derne Linie, nicht mehr jung, aber zurechtgemacht. Platin­blondes Haar, das früher dunkel gewesen, ausrasierte Brauen, viel Puder auf den Krähenfüßen unter den Au­gen. Ein elegantes, bewußt einfaches, dunkles Kleid.

Auguste Weigel taumelte zurück.

Du", sagte sie unwillkürlich,Adelaide?"

Die Schwägerin trat ein und stand in der Wohnstube.

Ich hielt es doch für nieine Pflicht, mich einmal nach vir umzusehen, ehe ich Berlin verlasse. Arme Augusta!"

So nannie sie nur Frau Färber.

Sicht ;a recht einfach bei dir aus."

Mutter Wcigel mar viel zu ungewandt in ihrer Art. als daß sie trotz aller inneren Abwehr gewußt hatte, was sie sagen sollte. In den letzten Wochen hatte die Schwa- gerin ihr leid getan und sie hatte sogar bereut, daß sie ihr damals in der ersten Erregung so deutlich vie Wohrheit ge­geigt hatte. Aber jedes etwa tröstende Wort erstickte ihr bei dem Anblick dieser aufgetakclten Frau auf den Lippen.

Bitte, nimm Platz."

Auguste Weigel sah es wohl, daß die Schwägerin erst prüfend über den einfachen Holzstuhl hinblickte, ehe sie ihm ihr Kleid anvertraute.

Arme Schwägerin, dir geht es wohl auch recht schlecht, hast viel durchgeinacht."

Noch immer war in Auguste etwas wie Mitgefühl,

obgleich sie nicht begriff, warum ihr die Schwägerin nach den wenigen Wochen wie eine völlig Fremde vorkum.

Diese zuckte die Achseln.

Gott, wie man's nimmt. Du weißt ja, daß Wilhelm sechs Jahre Gefängnis bekommen hat. Wegen Betrug, verschärft durch versuchten Devisenschmuggel. Gott, ich muß ja sagen, eo hat es verdient! Ich habe selbstverständ­lich sofckrt die Scheidung eingereicht. Sonst kann ich nicht klagen. Ich war schlauer als du! Ich habe von vornherein dafür gesorgt, daß ich weiß, wo ich bleibe. An die Billa und was drin ist, konnten die Gläubiger nicht ran. Das gehört mir. Mein Eingebrachtes Hab ich auch gerettet. Nur ja natürlich, hierbleiben will ich nicht. Ich habe ganz erträglich verkauft und gehe wahrscheinlich nach Königsberg. Weißt du, meine Beata Luise hat ihr Ex­amen bestanden und will jetzt als Kinderärztin ihr prakti­sches Jahr machen, und ich weißt du, du erinnerst dich doch noch an den Rittergutsbesitzer Gregori auf Adlig Schinionken, der mir immer so den Hof machte, wenn er winters in Berlin war. Ich denke, wenn die Scheidung vorüber ist, werde ich ihn heiraten. Wird ja ein bißchert einsam auf dem Land, aber man hält sich eben in Königsberg eine Winterwohnung."

Langsam begann es in Auguste zu kochen, wenn sie auch vorläufig scheinbar ruhig auf ihrem Stuhl saß.

Ich wollte doch nicht äbreisen, ohne dir zu erzäh» len, was aus mir wird und na ja, wir sind doch schließ­lich eine Neihe von Jahren verwandt gewesen, wenn es auch nicht wahrscheinlich ist. daß wir uns in der Zukunft noch sehen und weil mir doch Hahnemann erzählte, wie schlecht es dir geht. Hier sind zweihundert Mark. Viel­leicht"

Jetzt war es mit Frau Augustes Beherrschung vorbei und sie sagte, vorläufig noch ganz ruhig/

Weißt du, was du bist?"

Aber Auguste, du brauchst gar nicht zu danken.