84. Jahrgang Nr. 63

Montag den 16. März 1936

Der Enztäier

Der Führer und Reichskanzler hat zu Ge­werbeschulräten ernannt: , ,

die Gewerbeschulassessoren Eduard Balcke ui Geislingen a. St., Rudolf Braun m Schwab. Gmünd. Heinrich Brzoska in Ehingen a. D.. Rudolf Wühler in Ellwangen, Walter Gros; in Sindclfingen, Ernst Hermann in Reutlin­gen, Kurt Reiner in Baiersbronn, Dr.-Jng. Eugen Sommer in Lehringen, Otto Wetzei in Stuttgart.

Der Herr Neichsstatthalter hat im Namen des Reichs den Landmesser mit der Amtsbezeichnung Vermessungsrat' Paul Sprandel in Herren­berg zum Bermessungsrat ernannt.

Der Herr Ncichsstatthaltcr hat im Namen des Reichs den Gewerbeoberlehrer Rath in Nott- weil zum Gewerbeschulrat ernannt.

Der Herr Neichsstatthalter hat im Namen des Reiches den Nevicrsvrster der Bes.-Gr. 12, Kuß­maul in Reichenberg, in eine freie Nevier- försterstelle der Bes.-Gr. 8 b eingewlesen.

Der Herr Wirtschaftsmimster hat im Namen des Reichs den Versorgungsanwärter Mohr bei der Landesversicherungsanstalt Württemberg zum Verwaltungsassistcntcn ernannt.

Der Herr Kultminister hat den Präzeptor Gärtner an der Lateinschule in Jngeljingen auf eine Präzeptorstelle an der Friedrich-List- Schule in Reutlingen versetzt.

Der Herr Kultminister hat versetzt an evan­gelischen Volksschulen

den Oberlehrer Hemming in Beinstein, Kr.

Waiblingen, nach Pfullingen, Kr. Reutlingen, die Hauptlchrer Böhringer in Hopfau, Kr. Sulz, nach Markgröningen, Kr. Ludwigs­burg, Clatz in Simmersseld, Kr. Nagold, nach Vaihingen a. F.. Kr. Stuttgart-Amt, und Staib in Münklingen, Kr. Leonberg, nach Markgröningen. Kr. Ludwigsburg.

Ter Herr Kultminister hat die Handarbeits- nnd Hauswirtschaftslehrerin Martha Geckeler in Herbrechtingen, Kreis Heidenheim, nach Her- reuberg versetzt und im Namen des Reichs die Amtsvcrweserin Emma Ger st lauer m Bad Liebenzell zur Handarbeits- und Hauswirt- schastslehrerin ernannt.

Der Herr Finanzminister hat den Neviersörster der Bes.-Gr. 8b, Kußmaul in Reichenberg, auf die Reviersörsterstelle Herzogsmeiler beim Forstamt Pfalzgrafenweiler versetzt.

Der Herr Neichsminister der Justiz hat den Rechnungsrat Kicser bei dem Oberlandes­gericht Stuttgart auf seinen Antrag in den Ruhestand versetzt.

Im Bereich der Neichspostdirektion Stuttgart ist der Postsekretär Denninger in Uhingen (Württ.) zum Postvcrwaltcr in Reichenbach (Fils) ernannt worden.

Im Bereich der Neichsbahndirektion Stuttgart sind die Reichsbahninspektoren Wiedmann, Vorsteher des Bahnhofs Stuttgart-Zusfenhausen, Bachmann und Enzmann in Stuttgart (Neichsbahndirektion) zu Reichsbahnoberinspek­toren ernannt, der Neichsbahninspektor Lein­müller in Gmünd (Schwäb.) Hbf. nach Aalen (Reichsbahn-Ausbcsserungswerk) und der Reichs­bahn vbersekretär Kautt in Hirsau nach Lud­wigsburg zur Bauabteilung für Kraftfahrbahncn versetzt worden.

Tiensterledigung

Die Bewerber um eine Kriminaloberinspektor- stclle der Besoldungsgruppe 7 b beim Polizei­präsidium Stuttgart haben sich binnen 8 Tagen bei diesem Amt zu melden.

In Augsburg ist der Erbauer der Bahn KemptenJsny, Nelchsbahnrat Anton Sach­senhauser, im 63. Lebensjahr gestorben. Der Verstorbene war von IS021906 in Kempten und hat sich um die Allgäuer Verkehrsbelange große Verdienste erworben.

Rektor t. N. Feil wurde in Anerkennung und Würdigung seiner langjährigen Dienste als Lehrer und Vorstand der Volksschule in Vai­hingen-Enz und seiner Verdienste um die Er­forschung der Heimatgeschichte zum Ehren­bürger der Stadt Vaihingen ernannt.

Stuttgart, 14. März. (Hofrat Oster­tag 25 Jahre bei der Reichskanz­lei.) Unser Landsmann, Hofrat Rudolf Oster tag, Ministerialbürodirektor der Reichskanzlei in Berlin, feierte am Sonntag, 15. März, das Jubiläum seiner 25jährigcn Zugehörigkeit zur Reichskanzlei. Geboren in Wcstgartshausen, OA. Crailsheim, wid­mete er sich nach seinen Studien dem württ. Finanzdienst und wurde späterhin aus die­sem in den Neichsdienst übernommen. Im Jahre 1911 kam er zur Reichskanzlei, erhielt 1914 den Titel Hofrat und machte den Krieg als Leiter des Kanzleibüros im Großen Hauptquartier mit. Als Ministerialbüro­direktor wurde er 1919 in die Reichskanzlei oernsen. Im Jahre 1933 seierle er sein 40- jähriges Lienstjubiläum. Hosrat Ostertag hat während seiner 25jährigen Amtszeit in der Reichskanzlei insgesamt unter 18 Reichs- kanzlern gestanden.

Stuttgart, 15. März. (Festsetzungder Waldbewirtsch astun gsb eitrüge.) Nach einer Bekanntmachung des Innen­ministers und des Finanzministers werden auf Grund eines demnächst ergehenden Ab­änderungsgesetzes zum Körper­schaf t s so r stg e se tz vom 19. Februar 1902 die Waldbewirtschaftungs­beiträge der Körperschaften für die Wirtschaftsjahre 1935 und 1936 abweichend von Art. 12 dieses Gesetzes vorläufig wie folgt festgesetzt: 1. Für das W i r ts ch a s t 8- jahr 1936 werden nachstehende B, ew iri­sch aftungsb eiträge erhöhen: bei einerwirtschastsplanmäßigen Derbholznutzung für das Jahr und das Hektar bis 1,0 Fm. für das Hektar 1.30 NM., über 1,0 bis 2,0 Fm. für das Ha. 1.95 NM., über 2,0 bis 4,0 Fm. für das Ha. 2.60 RM., über 4,0 Fm. für das Ha. 3.25 RM.

Heilbronn, 15. März. (Wechsel in der Leitung deS Heilbronner S t a d t th e a t e r s.) Intendant Richard Krauß vom hiesigen Stadttheater wird nach freundschaftlicher Absprache mit der Stadtverwaltung mit Rücksicht auf seine Ge- sundheitsverhältnisse von der Erneuerung seines Anstellungsvertrages mit der Stadt absehen und nach Durchführung der nächsten Sommerspielzeit am Kurtheater in Wild- bad in den Ruhestand treten. Seine Leistungen und Verdienste um das Heilbron­ner Theaterleben werden bei einer Abschieds­vorstellung am Schluß der hiesigen Spielzeit noch gewürdigt werden.

Neckarweibingen, OA. Lndwigsburg, 15. März. (Mit Lasso und Karabiner gegen eine Kuh.) Freitag morgen kamen zwei Metzger mit einer Kuh am Strick durch das Dorf. Die beiden Begleiter ge- nehmigten sich einen Frühschoppen und ban­den das Tier so lange in einem Hof an. Allem Anschein nach war aber die Kuh mit dieser Lösung nicht zufrieden, denn ein hin­zukommender junger Mann mußte vor dem Plötzlich wildgewordenen Tier ausreißen. Auch die rasch zugreifenden Metzger konnten die Kuh nicht mehr bändigen. Im Nu war sie in einen Garten eingebrochen und trat dort alles nieder. Ein mit einem Lasso be- waffneter Mann konnte sich nur durch einen raschen Sprung über dSn Zaun retten. Es blieb nichts anderes übrig, als daß ein hin­zugerufener Landjäger durch zwei ivohlgezielteSchüsse mit dem Kara­biner die Kuh von ihrem Erden- daseinbesreite.

Schramberg, 13. März. Im Betrieb der Firma Gebrüder Jung Hans AG. ereig- nete sich am Donnerstag nachmittag ein Un- glücksfall mit Todesfolge. Der verheiratete Josef Allgaier von hier, der seine Neini- gungsmaschine bediente, wollte vermutlich eine Störung an der Maschine beseitigen und ist dabei auf unerklärliche Weise in einen mit einer heißen giftigen Flüssigkeit geflill- ten Behälter gefallen, aus dem er, als man ihn nach etwa zwei Stunden auffand, nur noch tot geborgen werden konnte.

Gröbliche Verzweiflungstat eines Vaters

Seine drei Kinder erdrosselt «nd sich selbst erhüngt

Eigenberielit äer !4S.-kresss

Ulm, 15. März. Am Sonntagvormittag, gegen 10 Uhr, wurde -er 64 Jahre alte Schuhmacher Johannes Eberhardt, wohnhaft in der Traßmühle in Neu-Ulm, in der Nähe des Ruhetals in einem Baumgut erhängt aufgesunden. Als die Kriminal­polizei mit Polizeidirektor Dreheram Tat­ort eintraf, bot sich «in entsetzliche, Anblick. Reben dem Erhängten lagen des­sen drei jüngste Kinder, zwei Knaben und ein Mädchen, im Alter von drei, sechs und zehn Jahren erdrosselt bzw. erwürgt auf dem Boden, dicht nebeneinander mit gefalteten Händen. Rach ärztlicher Feststellung müssen sie bereits amSamstagabend zwischen 19.30 und 20 Uhr ermordet worden sein. Aus einem hinterlassenen Brief geht hervor, daß die völlig zerrütteten Eheverhältnisse Eberhardt war zum drittenmal verheiratet den Mann zn der furchtbaren Mordtat getrieben haben.

Wir erfahren zu der Schreckenstat noch folgende Einzelheiten: Die polizeilichen Fest­

stellungen haben ergeben, daß die Ermordung der drei Kinder, der zehnjährigen Ruth, des sechsjährigen Walter und des dreijährigen Hans, nicht an der Fundstelle der Lerchen er­folgt .ist, sondern auf einem Fußweg ober­halb des betr. Baumgutes. Der Vater hatte dort einen Knaben und das Mädchen erdros. seit, den zweiten Knaben erwürgt und dann die Leichen in das Baumgut ge­schleppt und mit gefalteten Hän­den nebeneinandergelegt. Seine 18jährige Tochter, die Samstag nachmittag noch mrt dem Vater und den Geschwistern ammen war, hatte der Vater nach Hause chickt. An sie hat er auch den Abschieds- ef gerichtet, aus dem hervorgeht, daß er mit ferner dritten Frau in unglücklicher Ehe lebte. Ein Knecht, der in der Nähe arbeitete, hatte am Samstagabend zu fraglicher Zeit im Nuhetal Hilferufe gehört, aber un­verständlicherweise keine Anzeige erstattet. So wurden die vier Leichen erst am Sonntag­vormittag aufgefunden und nach den not­wendigen Feststellungen rnS Leichenhaus ver­bracht.

Stuttgarter Wochenmarktpreife v. 14. März. Großverkauf. Edeläpfel 2232, Tafel- ävfel 1822, Kochäpfel 1016, Kochbirnen 14 bis 20, Kartoffeln 4,55, Wirsing 1216, Weißkraut 9-10, Rotkraut 12-13, Rosenkohl 3023, Grünkohl 1012, rote Rüben 78, gelbe Rüben 57, Karotten 1520, Zwiebel 1012, Schwarzwurzeln 2530, Spinat 22 bis 25, Bodenkohlraoen 56, Weiße Rüben 56 Rpf. je V 2 Kilogramm, Kopfsalat 1525, Rosenkohl 1020, Gurken 5075, Rettich 510, Sellerie 620 Rps. je Stück, Monatrettich, rote 1215, weiße (neue Treib­hausware) 2830 Rpf. je Bund. Als Klein- Handelspreise gilt ein Zuschlag bis zu 33 Proz., zu den Großhandelspreisen als angemessen, Marktlage: Zufuhr in Obst und Gemüse genü­gend, Verkauf in Obst befriedigend in Qua­litätsware stark gefragt in Gemüse lebhaft.

Gmünd. Württ. Edelmetallpreise vom 14. 3. Feinsilber-Grundpreis 41.10, Feingold-Ver­kaufspreis 2840 RM. je Kg., Remplatin 3.60, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Palladium 3.55, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Kupfer 3.45 RM. je Gramm.

Vom württ. Weinmarkt. Auf dem Wein­markt in Stetten im Remstal kamen von den Weingärtnern rund 200 Hektoliter Schiller­wein, 40 Hektoliter Weißwein, 38 Hektoliter Rotwein und 12 Hektoliter Weißrieslinq aus oem Jahrgang i93o zum Verlaus. Es konmeii nur etwa 6065 Hektoliter abgesetzt werden, wobei sich die Preise zwischen 50 und 55 RM. für die 100 Liter beweaten.

Mballsvortler M SieiÄtagsGW

Das Fachamt für Fußball hat an seine Vereine folgenden Aufruf heraus- gegebeu:'

Am 29. März stellt sich das ganze deutsche Volk hinter seinen Führer, um ihn in seinem Glauben zu stärken und ihm durch die Kraft des Vertrauens die eigene Kraft zu erhalten, um für die Ehre seines Volkes und seiner Freiheit jederzeit mutig eintreten und für sein wirtschaftliches Wohlergehen sorgen zu können und ihn zu stützen in seinem Ringen um einen wahrhaften Frieden.

Die württem belgischen Fuß­ballsportler stehen in diesem Bekenntnis Mann für Mann zu ihrem Führer. Das Fachamt für Fuß­ball fordert daher die ihm angeschlossenen Vereine auf, in -er Zeit vor der Neichstagswahl und am Tage der Wahl selb st sportliche Veranstal- tungen möglich st einzu schränken. Spiele um den Vereinspokal und Aufstiegs­spiele finden am 29. März nicht statt. Dafür werden die Vereine sich in dieser Zeit ganz ln den Dienst der nationalsozia- listischen Werbetätigkeit stellen zur Vorbereitung für die Wahl. Es ist Sach« der Vereinsführer, daß sie ihre Mitglie­der zum Besuch der Wahlver­sammlungen ihres Ortes auf­sordern. Die Mitglieder und alle ihrtz Angehörigen sind auf die Bedeutung dieser Wahl und auf die Wichtigkeit deS restlosen Einsatzes jedes einzelnen hmzuwcisen.

Fußballsportler! Es geht um Deutschlands Ehre und Zukunft! Ihr weri det am 29. März beweisen, daß sich der Führer auf euch verlassen kann.

V«, owsick von küklZkGtN

(Urheberschutz durch L. Ackermann. Romanzentrale Stuttgart)

86s

Während die Arbeiter noch die Möbelvorräte herun­tertrugen, um sie auf mächtigen Lastautos in die andere Fabrik nach Reinickendorf zu überführen, und gleichzeitig Monteure dabei waren, die Maschinen auseinanderzu, nehmen, arbeiteten in den leergewordenen Räumen bereits die Maurer und Ingenieure, um die Anlagen des Elektri- zitätswerks einzubauen.

Nur das Kontor war noch nicht geräumt; darin saßen Herr Zangenberg und Irma noch über den Büchern.

Sie waren eine Törin, Fräulein Weigel. Sie haben jetzt fast zwei Monate hier gearbeitet. Hätten Sie es nicht getan und ich muß Ihnen ein Kompliment machen über die Art, wie Sie es taten hätten wir eine andere Kraft einstellen müssen. Es wäre also Ihr gutes Recht gewesen und von niemand beanstandet worden, wenn Sie auch ein entsprechendes Gehalt gefordert hätten."

Das konnte ich nicht. Mein Vater war, wenn auch nur durch seine Vertrauensseligkeit, mit daran schuld, daß diese Firmen so große Verluste hatten. Es war ganz ein­fach meine Pflicht als Tochter, zum wenigsten meine Ar­beitskraft zur Verfügung zu stellen. Es wäre mir ein­fach unmöglich gewesen, von Leuten, die durch uns Geld verloren haben, auch noch Bezahlung zu fordern."

Sehr anständig gedacht, aber leider sehr unprak­tisch. Wissen Sie denn eigentlich schon, was Sie beginnen werden, wenn am nächsten Ersten unsere Arbeit hier zu Ende ist?"

Dag war ein sehr wunder Punkt, an den Irma kaum zu denken wagte.

Keine Ahnung, Herr Zanaenberg."

Ich weiß nicht, ob die Tischlerei Ihres Vaters Sie alle zu ernähren vermag."

Sie wissen ganz Lut. daß sie es nicht kann. Die paar Flickarbeiten, die Vater macht, sind nicht viel."

Zangenbera überlegte.

Für den Notfall wenn Sie doch der Überzeu­gung sind, daß Sie weiter verdienen müssen, könnte ich wohl für mein Büro noch eine geschickte Privatsekretärin brauchen. Aber viel kann ich nicht bezahlen. Ich bin ja meist unterwegs, und zu Haus sind es nur die laufen­den Geschäfte meiner Nebentätigkeit als Hausverwalter. Hundert Mark könnte ich Ihnen wohl geben."

Irma hatte den Kopf gesenkt und schluchzte auf.

Aber, Fräulein Irma! Sie brauchen ja nicht, wenn es Ihnen zu wenig-"

Sie schüttelte den Kopf, aber schluchzte weiter.

Was denn? Das ist doch sonst gar nicht Ihre Art."

Irma richtete sich auf und versuchte zu lächeln.

Ist ja auch nur Quatschl Ganz richtiger Ouaischl So bisweilen kommt so 'ne Stimmung. Das liegt daran, daß man eben eine dumme Pute war, die sich aÜen möglichen Blödsinn eingebildet hat. Was glauben Sie wohl, was ich für Pläne hatteI Wissen Sie, all den Sport habe ich nicht nur zum Vergnügen getrieben. Ehrgeiz hatte ich. Erst ein Auto lenken, dann schwimmen, dann Segelsport und endlich Flugzeugpilotin. Wissen Sie, wenn man jung ist und Mut hat und'fühlt, daß Hand und Auge sicher sind, dann denkt man, die Welt liegt vor einem. So Elly Bein­horn oder ähnlich. Rekordsliegerin, rund um die Welt oder über unerforschte Urwaldgegenden. Was leisten! Leisten, daß die ganze Welt aus einen guckt, und etwas sein!"

Unwillkürlich war sie ausgesianden und hatte leuch­tende Augen bekommen. Der Glanz aber erlosch schnell wieder.

Und was wird?"

Entweder eine Heirar, vor der einem graut, oder

ch sagte Ihnen ja, daß das alles Quatsch ist. Selbstver- indlich bin ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir Der- enst geben. Ich wünschte, ich könnte zehn Jahre bet hnen im Kontor sitzen."

Na. findet sich im Lauf der Zeit schon was Besseres.

Sehen Sie, so ist der Mensch. Da sind Sie der eili­ge, der einem einen Strick zuwirft, wenn man am Tr­inken ist, und jetzt plärre ich Ihnen zum Dank noch irmmes Zeug vor. Mir geht es ja tausendmal besser als .einem Bruber. Wenn dem erst mal die Augen ausgehen, ird's ganz böse."

Natürlich! War ein prachtvoller Gedanke, wie er Vater so zur Seite sprang. War nötig, denn ohne seine frische Iungenart und seinen ewigen Humor wäre Vater nie wieder'in Ordnung gekommen. Aber was weiter? Student ist er nicht mehr, und Tischler? Ich werde Tisch- lerl Leicht gesagtl Nun nehmen Sie mal an, Vater stirbtl Alle Studiererei hilft da nichts. Drei Jahre muß er ler- nen ehe er Geselle wird. Lernen kann er doch nur bei Vater. Und wenn da was passiert, sitzt er da. Ist nicht ein­mal Tischlergeselle, geschweige denn Meister. Ist nichts als ein ungelernter Gelegenheitsarbeiter und das alles nach den großen Rosinen! Oder glauben Sie etwa, er hat keinen Ehrgeiz? Ich möchte nicht wissen, was ihm für Ger danken kommen, wenn er so abends in seiner Stube sitzt und dann so hundemüde ist. daß er sofort einschläft . . . « Nur, daß er es anders macht wie ich alles in sich rein^ frißt und nicht den Leuten den Kopf damit volljammert. ^ Mitten im Satz brach sie ab.

Schluß der Debatte! Dielen Dank, Herr Zangen, berg. Ihre geehrte Offerte mit Dank angenommen uw setzt an die Arbeit. Sehen Sie, wie gut es ist, daß ich hie- kein Gehalt kriege? eine volle halbe Stunde Hobe un ver­bummelt und Sie auch noch von der Arbeit adgeha e .

(Forts, folgt.)