des Lebens und der Berücksichtigung gege - den er Traditionen, sondern beherrscht von dem Gedanken der Rachsucht und der Vergeltung und damit wieder begleitet von den Gefühlen der Ang st und der Befürchtungen gegenüber der sich daraus möglicherweise ergebenden Revanche. Es gab einen Augenblick, da hätten es die Staatsmänner in der Hand gehabt, durch einen einzigen Appell an die Vernunft und auch an das Herz der Soldaten der kämpfenden Millivnenarmeen der Völker eine brüderliche Verständigung einzuleiten, die der Welt vielleicht auf Jahrhunderte sür das Zusam menleben der Nationen und Staaten unend liche Erleichterungen geschenkt haben würde. Es geschah nur das Gegenteil. Das Schlimmste aber ist, daß der Geist des Hasses dieses Vertrages überging in die allgemeine Mentalität der Völker, daß er die öffentliche Meinung zu infizieren und damit zu beherr sehen ansing und daß nun aus diesem Geist des Hasses heraus die Unvernunft zu trium .phieren begann, die die natürlichen Probleme des Völkerlebens, ja selbst die eigensten In tcrcssen verkannte und mit dem Gift verbleu 'deter Leidenschaften zerstörte.
Erschütternde Verbohrtheit
Daß die Welt heute von sehr viel Unheil heimgesucht wird, ist. weder zu übersehen, noch zu bestreiten. Das Schlimmste aber ist. daß aus dem Geist dieser Verbohrtheit heraus, nicht nur die Ursachen dieses Unglückes nicht gesehen werden wollen, sondern daß man sich geradezu an diesem Unglück weidet und in oer öffentlichen Diskussion mit mehr oder weniger
Ich möchte daher, daß das deutsche Volk die inneren Beweggründe der nationalsozialistischen Außenpolitik versteht, die es z. B. auch als sehr schmerzlich empfindet, daß der Zugang eines 33-Millionen-Volkes zum Meer über einstiges Reichsgebiet führt, die es aber als u n v e r n ü n f t i g, weil u n- mö glich, erkennt, einem so großen Staat den Zugang zum Meer einfach abstreiten zu wollen. Es kann nicht der Sinn und der Zweck einer überlegenen Außenpolitik sein, Zustände herbeizuführen, die dann zwangsläufig sofort nach ihrer Veränderung schreien würden.
Es ist wohl möglich, daß. besonders unter Berufung aus die ,.M a ch t". Politiker solche Vergewaltigungen natürlicher Lebensrnter- essen vornehmen können, allein je mehr und je häufiger und in je schwereren Fällen dies geschieht, um so größer wird der Truck nach einer Entladung der ausgespeicherten undvergewaltigten Kräfte und Energien sein. Dies führt dann zur Häufung immer neuer Mittel zur Abwehr und steigert damit wieder zwangsläufig den Gegendruck der zusammengepreßt werden sollenden Lebensenergien des betroffenen Volkes. Und dann lebt
die Welt in angstvoller Unruhe und Ahnung drohender Explosionen und will nicht erkennen. daß in Wirklichkeit nur die Unvernunft seiner sogenannten Staatsmänner an diesen bedrohlichen Entwicklungen schuld ist. Wieviel Sorgen würden der Menschheit und besonders den europäischen Völkern erspart geblieben sein, wenn man natürliche und selbstverständliche Lebensbedingungen respektiert und bei der Politischen Gestaltung des europäischen Lebensraumes sowohl als auch bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit berücksichtigt haben würde.
Dir „Mise" Stmtskunst der Berdrrbnis
großer Schadenfreude feststellt, wie „bedroht" 'oder „gefährdet" die Lebensmoglichkeiten des einen oder anderen Volkes sind. Daß die Welt ,z. B. kein Verständnis aufbringen will für die Ursachen über die Schwere der Lebensbehaup- stung des deutschen Volkes ist bedauerlich. -Geradezu erschütternd aber ist, jeden T ag in so und so viel Presseorganen lesen zu können, mit welcher Befriedigung man die Sorgen wahrnimmt, die das Leben unseres Volkes zwangsläufig begleiten. Soweit es sich uiwbelanglose Literaten handelt, mag dies noch hingehen. Böse aber ist es, wenn auch Staatsmänner beginnen, in den ersichtlichen oder vermeintlichen Anzeichen von Not und Elend eines Volkes erfreuliche Momente ,sür die Beurteilung der allgemeinen Lage und ihrer Zukunft zu sehen. (Beifall.)
»Weise" Staaksknnst
Dies begann aber im Jahre 1S18. Damals ehte in besonders eindringlicher Weise ene „Staatsknnst" ein, die durch Untrer- nnnftProblemcschafft, um dann an -ihrer Lösung entweder zu verzagen oder ^fortgesetzt angsterfüllt anfznkrei- (schen. Jene Unvernunft, die gänzlich übergeht, daß nngeschichtlichr staatliche Volkszer- reißungen nicht den geschichtlichen tatsächlichen Faktor eines Volkes beseitigen, sondern nur die mögliche Wahrnehmung der Lebensinterefsen, die Organisierung der Lebensbehauptung erschweren oder sogar unmöglich machen. Das war jene Unvernunft, in der man z. B. im Falle Deutschland einer 65-Millionen-Nation mit wissenschaftlicher Methodik erst alle Lebens st ränge nach außen abschnitt, alle wirtschaftlichen Verbindungen raubte, alle Aus- , landskapitalien konfiszierte, den Handel vernichtete, dann dieses Volk mit einer unvorstellbaren astronomisch«» Schuld belastete, ihm endlich, um diese Schuld abtragen zu können, ausländische Kredite gab, um die Kredite verzinsen zu können, einen Export um jeden Preis heranzüchtete, endlich die Absatzmär k t e vermauerte, dieses Volk somit einer furchtbaren Verarmung und Verelendung entgegentrieb und nun über mangelnde Zahlkraft oder den bösen Willen klagte. Das aber bezeichnet man als „weise Ltaatskunst!" (Zustimmung.)
Brüllende Unvernunft
Meine Abgeordneten des Deutschen Neichs- .tagesl Wenn ich diese Psychologischen Probleme immer so ausführlich behandle, so geschieht es. weil ich der Neberzeugung bin, daß man ohne eine Umstellung in der geistigen Betrachtung der Ausgestaltung unserer internationalen Völkerbeziehungen niemals zu dem Resultat einer wirklichen Befriedung der Menschheit kommen wird. Auch die heutigen schicksalsschweren Spannungen, die wir in Europa erleben, verdanken ihre Entstehung dieser wahrhaft brüllenden Unvernunft, mit der man glaubt, mit den natürlichsten Belangen der Völker umspringen zu können. Es gibt heute Politiker, die sich nur dann sicher zu fühlen scheinen, wenn das innere Verhältnis der angrenzenden Völker zu ihren Lebensmöglichkeiten ein möglichst ungünstiges ist. Und zwar: Je ungünstiger. um so triumphaler scheint ihnen der Erfolg ihrer ..weitschauenden" Politik zu sein. Ich möchte, daß das deutsche Volk ä:> dieser Unvernunft lernt und selbst nicht in ähnliche Fehler verfällt. Ich möchte, daß die deutsche Nation lernt, in Völkern geschichtliche Realitäten zu sehen die der Phantast wohl wegwünschen kann, die aber tatsn ch- lich gar nicht wegzudenken sind. Daß es unvernünftig ist. diese geschichtlichen Realitäten in einen Gegensatz bringen zu wollen zu den Erfordernissen ihrer möglichen Lebens- yehauvtung und zu ihren verständlichen L-'l-l-iisanivriuheu.
Dies aber scheint mir unbedingt erforderlich zu sein, wenn man in der Zukunft bessere und befriedigendere Resultate erreichen will, als jetzt. Und dies gilt besonders für Europa. Die europäischen Völker stellen nun einmal eine Familie auf dieser Welt dar. Oft etwas stremüchtig, aber trotz alledem miteinander verwandt, verschwistert und verschwägert, geistig und kulturell so Wohl als wirtschaftlich voneinander nicht zr trennen, ja, nicht einmal auseinanderzuden- ken. Jeder Vexsuch. die europäischen Pro- bleme anders als nach den Gesetzen einer kühlen und überlegenen Vernunft zu sehen und zu behandeln, führt zu Reaktionen, die für alle unangenehm sein werden. Wir leben in einer Zeit des inneren sozialen und gesellschaftlichen Ausgleichs der Völker. Der Staatsmann, der den Sinn dieser Zeit nicht erkennt, und in dieser Richtung nicht auf den Wegen von Konzessionen ausgleichend in seinem Volke die Spannungen zu mildern und, wenn möglich, zu beseitigen versucht, wird eines Tages den Explosionen erliegen, die dann zwangsläufig entweder den Ausgleich herbeiführen werden oder, was noch wahrscheinlicher ist, zunächst ein chaotisches Trümmerfeld zurüalasten. Es ist weise von einer Staatsführung, der turbulenten Unvernunft die Zügel anzu legen, allein dann aber auch dem ersichtlichen Drange der Zeit zu gehorchen und überlegen zu dem sozialen Ausgleich Hinzusteuern, der das eine Extrem abbaut, ohne deshalb dem anderen Extrem zu erliegen.
Sinnlos und gefährlich!
Es läßt sich heute für Europa die Prophezeiung aussprechen, daß dort, wo dieser Prozeh nicht in so überlegener Weise geleitet wrrd oder gar mißlingt, die Spannungen zunehmen werden, um endlich dem gei
stigen Zuge dieser Zeit gehorchend, von selbst zum Ausgleich zu drängen. Es gehört aber auch zur Weisheit des Aufbaues und der Erhaltung einer Völkerfamilie, wie diese in Europa gegeben ist, diese innerstaatlichen Ge setze auch überstaatlich anzuwenden. Es ist wenig klug, sich einzubilden, auf die Dauer in einem so beschränkten Hause wie Europa eine Völkergemeinschaft verschiedener Rechtsordnung und Rechtswertung aufrecht erhalten zu können. (Beifall.) Jeder solcher Versuch führt zu einer Aufladung der Willensenergien bei den von dem Unrecht Betroffenen und damit natürlich wieder zu einer Aufladung der Angstpsychose bei den Schuldigen. Ich halte aber eine solche Ent» ickluna nicht nur für nicht ver- inftig, sondern im Gegenteil sürsinn- los und außerdem für sehr gefährlich.
Me geistige Verhetzung
Ich halte sie sür besonders kritisch, wenn dazu noch eine geistige Verhetzung stattsindet. die. ausgehend von kurzsichtigen Literaten und international bekannten Unruhestiftern, hinter diese Unvernunst auch noch die Lerdenschaft aufgepeitschter und verwirrter Volksmassen mobilisiert. Wenn ich diese Befürchtungen ausspreche, dann drücke ich nur das aus, was Millionen Menschen ahnen, fühlen oder erleben, ohne sich vielleicht über die tieferen Ursachen Rechenschaft oblegen zu können. Ich habe aber ein Recht dazu, vor Ihnen, meine Herren Waeordneten des Reichstages, diese meine Auffassungen klarzulegen. weil sie zugleich die Erklärung sind für unser eigenes politisches Erleben, für unsere Arbeit im Innern des Volkes als auch für unsere Stellungnahme nach außen.
Das Smteiim
Wenn die übrige Welt oft von einer „deutschen Frage" spricht, dann wird es zweckmäßig sein, sich zugleich eine objektive Klarheit über das Wesen dieser Frage zu verschaffen. Für gar manche besteht diese Frage" im deutschen Regime, in dem gar nicht begriffenen Unterschied des deutschen Regimes gegenüber anderen Regimen in der als bedrohend empfundenen sogenannten Ausrüstung" und in all dem, was man in der Folge dieser Ausrüstung als Fata Morgan« zu sehen vermeint. Diese Frage besteht für viele in der behaupteten Kriegslust des deutschen Volkes, in den schlummernden Angrisssabsichten oder in der teuflischen Geschicklichkeit der Ueberlistnng seiner Gegner.
Schuldig ohne Schuld
Nein, meine Herren Politikaster! Die deutsche Frage besteht in etwas ganz anderem.
Hier leben auf einem sehr begrenzten und nicht überall fruchtbaren Boden 67 Millionen Menschen. Das sind rund 186 aus einen Quadratkilometer. Diese Menschen find nicht weniger fleißig als die anderen europäischer Völker, aber auch nicht weniger anspruchsvoll. Sie sind nichtwenigerin- teilige nt, aber auch nicht weniger lsbenswillig. Sie haben genau so wenig Sehnsucht, sich für eine Phantastik um jeden Preis heroisch totschietzen zu lasten als etwa derFranzos« oder der Engländer. Sie sind aber auch nicht seiger und aus keinen Fall sind sie etwa ehrloser als die Angehörigen anderer europäischer Völker. (Stürmischer Beifall.) Sie sind einst in einen Krieg hinein- geristen worden, an den sie so wenig glaubten wie andere Europäer, und für den sie auch genau so wenig verantwortlich waren. Ter heutige junge Deutsche von 25 Jahren war zur Zeit der Vorgeschichte und des Beginnes des Krieges gerade ein Jahr alt. Also Wohl kaum verantwortlich zu machen für diese Völkcrkata- strophe.
Ja selbst der jüngste Deutsche, der dafür verantwortlich hätte sein können, war bei der damaligen Festsetzung des deutschen Wahlalters 25 Jahre alt. Er zählt somit heute zumindest 5V Jahre, d. h. die überwältigende Mehrzahl der Männer des deutschen Volkes hat den Krieg einfach Zwangs- läufig mitgemacht, wie die Maste des überlebenden französischen oder englischen Volkes auch. Wenn sie anständig waren.
Volk
Volk
dann haben sie damals genau so ihre Pflicht erfüllt, sofern sie schon das Alter dazu besaßen, wie dies jeder anständige Franzose und Engländer tat. Wenn sie »nanständig waren, haben sie dies Unterlasten und vielleicht „verdient" oder sür die Revolution gearbeitet. Diese sind aber heute gar nicht mehr in unseren Reihen, sondern sie leben zum größten Teil als Emigranten bei irgendwelchen wternationalen Gastgebern. (Zustimmung.) Dieses deutsche Volk hat genau so viel« Vorzüge als andere Völker und natürlich auch genau so viele Nachteile und Gebrechen. Die deutsche Frage lag nun darin, daß dieses Volk z. V. noch im Jahre 1935 sür eine Schuld, die es nie begangen hat, eine Minderberechtigung tragen soll, die sür ein ehrliebendes Volk unerträglich, für ein fleißiges leid voll und für ein intelligentes empörend ist. (Tosender Beifall.)
Widernatürliche Schadenfreude
Die deutsche Frage besteht weiter darin, daß man durch ein System unvernünftiger Handlungen. Maßnahmen, haßerfüllter Verhetzungen sich bemüht, den an sich schon sehr schweren Kampf um die Lebensbehauptung noch mehr zu erschweren und nicht nur künstlich, sondern widernatürlich und unsinnig zu erschweren. Denn es hat von dieser Erschwerung der deutschen Lebenshaltung die übrige Welt nicht den geringsten Vorteil.
Auf den deutschen Menschen triffj pro Kops der Bevölkerung 18mal weniger Grund, als z. B. aus einen Russen. Es ist verstündtich. wie schwer allein dadurch der Lebenskamps um das tägliche Brot sein muß und eS auch :st; ohne die Tüchtigkeit und den Fleiß des deutschen Bauern und die organisatorische Fähigkeit des deutschen Volkes wäre eine Lebensführung sür diese 67 Millionen kaum denkbar. Was aber soll man nun von dergeistigen Elnsalt jener halten, die diese Schwierigkeiten vielleicht sogar erkennen und sich dennoch kindlich m Presse-Artikeln. Publikationen und Vorträgen über unser Elend srenen. ja geradezu triumphierend jedem Anzeichen dieser unserer inneren Not nachspüren um sie der anderen Well milleilen zu könnenl Sie würden anscheinend glücklich sein, wenn diese Not bei uns noch viel g r ö- ßer wäre wenn es uns nichi gelänge durch Fleiß und Intelligenz sie immer wieder er- träglich z» machen. Sie haben keine Ah-
nung davon, daß die deutsche Frage ein ganz anderes Gesicht bekommen würde, wenn erst einmal die Fähigkeit und der Fleiß dieser Millionen erlahmen und damit nicht nur das Elend, sondern auch die politische Unvernunst ihren Einzug halten würden. Und dies ist eine der deutschen Fragen, und die Welt kann nur interessiert sein daran, daß diese Frage der Sicherung der deutschen Lebenshaltung von Jahr zu Jahr erfolgreich gelöst werden kann, genau so, wie ich wünsche daß auch das deutsche Volk die in seinem eigensten In» leresse liegende glückliche Lösung dieser Lebensfragen bei anderen Völkern be- reist und würdigt. (Beifall.) Die Meisterung leser Frage in Deutschland ist aber zunächst eine Angelegenheit des deutschen Volkes selbst und brauchte die übrige Welt überhaupt nicht zu interessieren.
Sie berührt die Interessen anderer Völker nur insofern, als das deutsche Volk bei der Lösung dieser Frage gezwungen ist, wirtschaftlich als Käufer und Verkäufer auch mit den anderen Völkern Verbindungen aufzunehmen. Und hier würde es wieder nur im Interests dieser anderen Welt liegen, diese Frage zu verstehen, d. h. zu begreifen, daß der Schrei nach Brotbei einem 40, 50 oder 60 Millioncnvolk nicht eine ausgekochte Boshaftigkeit des Regimes oder bestimmter Negierungen ist, sondern eine natürliche Aeußerung des Dranges zur Lebensbchauptung. Und daß satte Völker vernünftiger sind als hungrige und daß nicht nur die eigenen Negierungen interessiert sein sollen an einer ausreichenden Ernährung ihrer Bürger, sondern ebenso auch die umliegenden Staaten und Völker. Und daß daher die Ermöglichung einer solchen Lebensbehanp- tung im höchsten Sinne des Wortes im Interesse aller liegt. Es blieb der Vorkriegszeit Vorbehalten, die gegenteilige Auffassung in finden und selbst als Kriegsgrund zu proknnnie- ren, nämlich die Meinung, daß e i n Teil der europäischen Völkerfamilie um so bester fahren würde, je schlechter es den anderen ginge. Das deutsche Volk braucht keine besonderen Beihilfenzu seiner Lebensbchauptung. Es will nur keine schlechteren Chancen besitzen, als sie auch anderen Völkern gegeben sind. (Anhaltender Beifall.) Dies aber ist die eine deutsche Frage.
Die Friedensliebe des deutschen Volkes
Und die zweite deutsche Frage ist folgende: Weil infolge der außerordentlich unglücklichen allgemeinen Verhältnisse und Voraussetzungen der wirtschaftliche Lebenskampf des deutschen Volkes sehr schwer ist. die Intelligenz, der Fleiß und damit der natürliche Lebensstandard aber sehr hoch sind, ist eine außerordentliche Anspannung aller Kräfte notwendig, um diese erste deutsche Frage zu meistern. Es kann dies aber überhaupt nur dann gelingen. wenn dieses Volk auch nach außen hin das Gefühl der politischen Gleichberechtigung und damit der politischen Sicherheit besitzt. Es ist unmöglich, ein Volk von Ehrgefühl und von T a P- ferkeit in der Welt auf die Dauer als Heloten halten oder gar leiten zu können (Beifall). Es gibt keine bessere Bestätigung für die angeborene Friedensliebe des deutichenVol» kes als die Tatsache. daß eskich trotz seiner Fähigkeit und trotz seiner Tapferkeit, die wohl anch von den Gegnern nicht bestritten werden können, sowie trotz seiner- großen Volkszahlnur einen so bescheidenen Anteil am Lebens- ranm und an den Lebensqütern der Welt gesichert hat. (Beifall.) Allein gerade diese immer mehr nach innen gewandte Art des deutschen Wesens verträgt es nicht in unwürdiger Weise entrechtet oder mißhandelt zu werden. Indem der unselige Friedensvertrag von Versailles die geschichtlich geradezu einzige Verewigung eines Kriegsausganges nach der moralischen Seite hin sestlegen wollte, hat er sene deutsche Frage geschallen die ungelöst eine kritische Belastung Europas und gelöst eine Befreiung Europas darstellt. (Beifall.)
Dos Leid nicht länger tragbar
Und ich habe mir nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages im Jahre l919 vorgenommen diese Fraae einmal zu lösen (Beifall): nicht weil ich Frankreich oder irgendeinem anderen Staat etwas zuleide inn