Freitag de» 6. Mürz 1936
Der Enztäler
94. Jahrgang Nr. SS
EMimimgsWM setzt st» durch
«ortschritt beim Wintergetreide-, Winteröl, frucht- und Zwischenfruchtanbau
Die Ergebnisse der im Dezember 1935 vom Statistischen Neichsamt durchgeführten An. bauerhebungen im Deutschen Kelche zeigen, -aß die Landwirtschaft auf dem besten Wege ist- die im Rahmen der Erzeugungsschlacht erforderlichen Maßnahmen für die Nah- rungsfreiheit des deutschen Volkes zu verwirklichen. So sollte z. B. auf dem Gebiet -er Brotgetreideversorgung in Anbetracht unseres beschränkten Raumes der Bedarf nicht durch eine Anbauflächenvergrößerung, sondern durch eine Steigerung der Erträge bei Verringerung der hierfür in Frage kommenden Flächen gedeckt werden. Beideswurde im ersten Jahr der Erzeugungsschlacht erreicht und kann nun auch heute hinsichtlich -er Anbauflächen für das zweite Jahr fest- gestellt werden.
Im Jahre 1935 wurden nämlich einschließlich des Saarlandes 4,331 Will. Ha. Winterroggen (ohne Saarland 4,317 Will. Ha., Dezember 1934 -- 4,318 Mill. Ha.), 1,866 Will. Ha. Winterweizen (1,860 Mill. Ha. und 1,865 Mill. Ha.) und 76 000 Ha. Wintcrspelz (76 000 Ha. und 86 000 Ha.) angebaut. Im Vergleich zum Vorjahre haben sich also dre Anbauflächen für Wintergetreide, Winterweizen und Spelz, wenn auch nicht erheblich, so doch wunschgemäß etwas verringert. Dagegen wurde der Anbau der Wintergerste erfreulicherweise erheblich ausgedehnt, was ebenfalls gefordert wurde und auch ganz verständlich ist. da diese Frucht einmal bedeutend höhere und sichere Erträge als andere Futtergetreidearten liefert und zum anderen auch in betriebswirtschaftlicher Hinsicht beachtenswerte Vorteile ausweist. Insgesamt wurden jetzt 407 000 Ha. Wintergerste (406 000 Ha. und 342 000 Ha.) angebaut. Tie Vergrößerung ihrer Anbaufläche beträgt demnach rund 65 000 Ha. oder 19 Prozent. Ebenso wurden auch die Anbauflächen sür die Oelfrüchte Winter raps und Winterrübsen ausgedehnt, was um so erfreulicher ist. als sie ja Oele und Fette liefern, außerdem eine ausgezeichnete Vorfrucht bilden und ihre Rückstände ein wertvolles Eiweißsutter darstellen. An Wmterraps wurden un Herbst 1935 48 700 Ha. und an Wintcrrübsen 16 000 Ha. bestellt, insgesamt also 64 700 Ha. (64 000 Ha. und 52 000 Ha.). Ter Winterölfruchtanbau nahm danach um etwa 12 000 Ha. oder 24 Proz. zu. Bei den Ermittlungen der Wintersrucht- slächcn muß aber beachtet werden, daß es sich vei den Feststellungen sür 1935/36 noch um Schätzungen, also nur vorläufige Angaben handelt, deren endgültiges Ergebnis erst ini Mai d. I. feststehen wird. Zu berücksichtigen ist hierbei, daß wahrscheinlich die Anbaufläche der Winterfrüchte dann etwas geringer sein wird, weil erfahrungsgemäß in jedem Jahr gewisse Flächen auswintern.
Dagegen liegen nunmehr endgültige Ergebnisse über den Zwischenfrucht an- bau 1 9 35 vor. Tie gesamte Zwischenfrucht- anbaufläche betrug rund 2.64 Mill. Ha., die etwa 14 Prozent des Ackerlandes ausmachen und von denen 2,3 Mill. Ha. sür die Futter- gewinnung und 320 000 Ha. sür Gründün- gung benutzt wurden. Ohne Berücksichtigung des Stoppelklces wurden 1935 insgesamt 1,8
Mill. Ha. Zwischenfrüchte angebaut, d. h. 500 000 Ha. mehr als 1927, in dem zuletzt der Zwischenfruchtanbau festgestellt worden ist. Wenn nun auch infolge der verschiedenen Erhebungsverfahren in den einzelnen Jahren diese Zahlen nicht ohne weiteres mit denen aus früheren Jahren vergleichbar sind, so ist eine Anbauflächenausdehnuna doch unbe- dingt festzustellen und ein Zeichen dafür, daß die Landwirtschaft den Wert des Zwischenfruchtanbaus immer mehr erkennst, der mit dazu berufen ist, die Fett- und Eiweißlücke zu schließen.
Reutlingen ehrt Ludwig Finckh
Reutlingen, 4. März. Der Dichter Ludwig finckh, ein Sohn der Stadt Reutlingen, Ist schon seit Jahrzehnten ein aufrechter Kämpfer sür Deutschland. Er zog hinaus zu den Auslanddeutschen.und kündete ihnen von der Heimat, uns aber brachte er die Kunde von unseren Brüdern jenseits der Grenzen. Deutschland ist für Ludwig Finckh überall dort, wo ein Deutscher wohnt.
Diese Gedanken brachte Pg. Klonk in seinen einleitenden Worten zu der im Nah- men einer Veranstaltung der NS.-Kultur- gerneinde erfolgten Ehrung des Dichters durch die Stadt Reutlingen anläßlich seines 60. Geburtstages am 21. März zum Aus- druck. Ludwig Finckh las dann aus seinen Werken, aus denen immer wieder die auS
tiefstem Herzen kommende verantwortungs-. bewußte Liebe spricht, mit der er für sein Volk und Vaterland kämpft.
Den Gruß der Stadt Reutlingen und den Dank zugleich entbot Oberbürgermeister Tr. De de rer. Auch als Nationalsozialist fühle er sich zu Dank verpflichtet, denn Ludwig Finckh sei für deutsche Gesinnung und deutsche Sitte, deutsches Brauchtum und die Reinheit der Sprache im Sinne Adolf Hitlers in einer Zeit eingetreten, als ihm dieses Bekenntnis die größten Anfein, düngen und Opfer eingebracht habe. Dr. Tederer dankte als Mitglied des Kulturrats des Deutschen Ausland-Instituts Lud» wig Finckh für seine nimmermüde auslanddeutsche Arbeit. Des Dichters Liebe zu seiner schwäbischen Heimat, zu Reutlingen und seinen Bergen spreche aus allen Büchern und habe ihm besonders die Herzen der schwäbischen Menschen geöffnet. Als Süße- res Zeichen der vorzeitigen Geburtstags- glückwünfche und des Dankes überreichte Oberbürgermeister Dr. Dederer dem Dichter im Namen der Vaterstadt eine Ehren- gäbe. Ludwig Finckh übergab dem Ober- bürgermeister zum Dank das Manuskript seiner im Jahre 1911 entstandenen „Reise nach Trippsdrill".
Zum ersten Male konnte man einige Lieder von Finckh, vertont von seinem Freunde Paul Lang jn Karlsruhe, hören.
Kennzeichnung der Herkunft von Gartenbauerzeugnissen
Anordnung der Hariptvereinignng dentkcher Garten- «ud Weinbanwirtschaft
Nach Anordnung Nr. 41 vom 26. 11. 85 des Vorsitzenden der Hauptverelnigung der deutschen Garten- und Weinbauwirtschaft, die am 1. 1. 86 in Kraft getreten ist, find Gartenbauerzeugnisse deutsch er Herkunft beim Feilyalten und Verkauf im Einzelhandel und aufWochenmärkten in sichtbarer Weise mit der Bezeichnung „Deutsches Erzeugnis" zu versehen. Ferner dürfen Gartenbauerzeugnisse außerdeutscher Herkunft nicht als deutsches Erzeugnis gekennzeichnet oder mit einer Her- kunfts- oder Markenbezeichnung versehen werden, die zu einer Irreführung über die tatsächliche Herkunft Anlaß geben können.
Außerdem dürfen nach dieser Anordnung Gartenbauerzeugnisse deutscher Herkunft nicht in Verpackungsmitteln mit dem sichtbaren Aufdruck eines außerdeutschen Herkunftslandes feilgeboten oder verkauft werden und ebenso dürfen Gartenbauerzeugnisse außerdeutscher Herkunft nicht in Verpackungsmitteln seilgeboten oder verkauft werden, deren Aufdruck oder Beschriftung auf eine deutsche Herkunft schließen lasten. Diese Bestimmung, daß Herkunft einer Ware und Kennzeichnung der Verpackung übereinzustimmen haben, ist nicht beschränkt auf die Abgabe dieser Waren im Einzelhandel und auf Wochenmärkten, fondern betrifft schlechthin das Feilbieten und Verkaufen in jeder Absatzstufe, insbesondere also auch im Import und im Großhandel. Jeder einzelne, der Gartenbauerzeugnisse zum Verkauf stellt, ist damit sür die Einhaltuna dieser Ve!
stimm üng selbst verantwortlich.
Es ist zu beachten, daß dagegen für die Lagerhaltung, sofern es sich lediglich um Lagerhaltung, nicht also auch um Verkäufe aus dem Lager handelt, die Verwendung von Verpackungsmitteln jeder Herkunft ohne Rücksicht auf die Herkunft des Inhalts ge- stattet ist. Wer somit Gartenbauerzeugniste deutscher Herkunft feilbietet oder verkauft und nicht in der Lage ist. dabei auf die Verwendung von Verpackungsmitteln mit dem Aufdruck eines außeodeutschen Herkunftslandes zu verzichten, hat dafür Sorge zu tragen, daß dieser Aufdruck dauernd unsichtbar wird. Dies kann z. B. geschehen durch Ueberstreichen des außerdeutfchen Ausdrucks mit Teerfarben oder bei eingebrannten außerdeutschen Herkunftshinweisen durch Ueberbrennen dieser Hinweise oder allgemein durch Ueberkleben mit sogenannten Kistenklebern. Sinngemäß gilt das gleiche für die- jenigen, die Gartenbauerzeugniste außerdeutscher Herkunft in Verpackungsmitteln feilbieten oder verkaufen müssen, deren Aufdruck oder Beschriftung auf eine deutsche Herkunft schließen lasten. Ausgenommen ist die Verwendung von Kistenklebern ausländischer Herkunft, so daß in diesem Falle ausschließlich das Ueberstreichen mit Teerfarben oder Ueberbrennen zulässig ist,
Bezugsquellen für Kistenkleber zum Ueberkleben außerdeutscher Aufdrucke für die Uebergangszeit liegen bereit. Sie werden von der Geschäftsstelle des Garten- und Weinbauwirtfchastsverbandes Württemberg, Stuttgart, Marienstraße 50, Telefon 628 56 nachgewiesen.
AiwreiGrirurg Me DAF.-Walter und kdF.-Wacle
In Anerkennung ihrer Verdienste hat der Stellvertreter des Führers den D»F.-Wal- lern und KdF.-Warten das Recht zum Hoheitszeichens der NSDAP, auf der DAF.-Mütze verliehen.
Zu dieser Anordnung sind folgende Aur- sührungsbestimmungen ergangen: Das Hoheitszeichen darf nur von den DAF> Maliern und KdF.-Warten an der DAF.- Mütze getragen werden, die sich im Besitze eines vorschriftsmäßigen Personalausweises befinden. Das silberne Hoheitsabzeichen wird in der Mitte des oberen Mützentetls getra- gen; die Anbringung sonstiger Abzeichen und Kokarden, insbesondere am unteren Mützenteil ist untersagt. Die DAF.-Mütze wird von den Wallern und Warten ausnahmslos mit Lacklederriemen getragen. Das Hoheitsabzeichen ist von der Neichszeugmeisterei, bzw. von den zugelassenen Verkaufsstellen zu beziehen. Zur NSBO.-Uniform wird die DAF.-Mütze mit Hobeiisa^-l-ichen getragen.
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Der vergangene Sonntag brachte in unserer Enztalecke, wie auch im Kreis, nur. we» nige Spiele. Außer dem Pokalspiel in Neuenbürg fanden Spiele in Waldrennach, Sprollenhaus und Herrenalb statt. Waldrennach gewann gegen Neusatz mit 3:1, bei Halbzeit hieß es noch 1:1, Sprollenhaus hatte den Nachbar Enzklösterle zu Gast und gewann 6:3, auch hier stand es bei Halbzeit noch unentschieden (2:2). Jn Herrenalb verlor Langenalb mit 2:1, nachdem es bei Seitenwechsel noch 0:1 in Führung gelegen war. — Jn Freuosn- stadt und Herreuberg fanden Sichtungskurss für die Jugend statt; in Freudenstadt waren es 68, in Herrenberg 37 Teilnehmer. — Der Sichtuugskurs für die Enztalecke findet am 15. März in Calmbach statt. Für diesen Ta- ist Spielverbot für die Jugendabteilungen de? Enztalecke.
Mist pfeift unsarn-DeutWianb
Dem Deutschen Fußballbund wurden für das am 15. März in Budapest stattsindende Fußballänderspiel Ungarn — Deutschland drei Schiedsrichter vorgeschlagen: Wueth. r ich-Schweiz. B a rl a st n a - Italien MICH r i st - Tschechoslowakei. Die Wahl des DFB. siel aus Christ, der demnach das Spiel aus dem Hungaria-Platz leiten wird.
Abgesagte Auts-Rennen
Vom italienischen Automobilsportverband wurden zwei zweitklassige Nennen deS Jahres 1936 abgesagt. Die für den 26. April vorgesehene Targa Florio und das auf den 3. Mai anberaumte Sizilianische Rundstreüenrennen wurden gestrichen.
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Jn einer Vollsitzung des Tschechoslowakischen Automobilklubs wurde über das diesjährige Rennen aus dem Masaryk-Ntng. das 1935 Bernd Noscmeyer auf Auto-Union gewann, Beschluß gefaßt. Der Automobilklub sagte das Nennen für l936 endgültig ab, da die Landesbehörde und die indirekt beteiligten Gemeinden die Abhaltung bisher nur erschwerten.
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^^Urheberschutz durch T. Ackermann, Romanzentrale Stuttgart)
Sinnend stand Hella am Fenster und sah in d> stillen Garten hinaus, unter dessen alten, schattigen Bä men sie schon zusammen gegangen waren.
In dieser Stunde, in der er sich von ihr lösen wollt wurde ihr klar, daß sie Alfred liebte.
Aber Hella Prätorius war nicht das Mädchen, dl sich in Schmerzen verlor. Nein, im stillen gelobte sie sic „Ich stehe zu dir! Warte! Wir beide sind noch jung Als dann die Gäste kamen und der Professor no einmal einen forschenden Blick zu der Tochter hinübe schickte, war sie heiter und innerlich ruhig wie immer.
„Natürlich habe ich mich getäuscht!"
Eie aber überlegte in dieser Nacht, als sie in ihrem Stübchen allein war, wie sie es ansangen könnte, ohne sich zu vergeben, ihm zu zeigen, daß er ein Tor war, wenn er glaubte, daß sie ihn nicht verstünde.
Nachdem die ersten Tage vorüber waren, ebbte die gedrückte Stimmung im Haus Weigel allmählich ab. Dieses Haus hinten auf dem Fabrikhof war wie eine Insel für sich. Außer Irma, die nun einmal ins Büro mußte und sich in ihrer etwas keck überlegenen Art aus den Men- scheu und dem, was die etwa sagten, verteufelt wenig machte, ging eigentlich niemand aus die Straße.
Warum sollte Irma nicht abends, wenn sie den ganzen Tag über auf dem Kontorstuhl gesessen, noch eine Stunde ausgehen und dabei der Mutter die Einkäufe ab- nehmen?
Frau Weigel hatte sich noch nicht eingewöhnt, und »s kamen sehr oft wieder Stimmungen, in denen sie das
heulende Elend überfiel. Außerdem verfolgte sie ein ständiges Angstgefühl, eine ihrer „Freundinnen" aus Frohnau könnte ihr begegnen. Sie hatte meist ein verbissenes Gesicht und predigte sich selbst, daß es eine Strafe des Himmels war und daß sie gutmachen müsse, was der Bru- der verbrochen. Und dazwischen kam dann immer wieder die Klage um das verlorene Paradies.
Merkwürdigerweise war in der Werkstatt immer zu tun. Fast täglich schickte Herr Pistor sen. allerhand Möbelstücke, die er in den Auktionen nicht loswerden konnte, um sie modernisieren zu lassen. Eines Tags kam er sogar einmal in das Büro, in dem Irma arbeitete; er hatte eigentlich nur eine ganz nebensächliche Frage, wartete aber, bis Zangenberq gegangen war. Irma fühlte, daß er zu ihr käme, und sagte, nur um etwas zu sagen:
„Ich danke Ihnen auch, daß Sie meinem Vater soviel Arbeit schicken."
„Das ist einfach selbstverständlich. Ich kann doch nicht zulassen, daß er hier etwa so Flicktischler für Hinz und Kunz wird. Sie verstehen mich. Irma."
Er hatte sie sonst nie einfach Irma genannt.
»Herrgott, man ist ja ein Mensch, und wenn der Junge nun mal will — ein nettes Mädel sind Sie ja auch und wohl tüchtig. Aber — ja, jetzt ist noch nicht der richtige Augenblick. Man müßte sehen — vielleicht wäre sür Ihren Pater in Oranienburg was zu machen."
Da kam zum Glück Herr Zangenberg wieder und schickte Irma mit einem Auftrag zur Post.
Sie war innerlich empört und doch wieder froh, daß Zangenberg dazwischen gekommen, ehe sie antworten konnte. Die Antwort hätte sich dieses alte Ekel gewiß nicht an den Spiegel gesteckt. Also man duldete groß- mütig, daß sie, Irma Weigel, sich von Werner Pistor heiraten ließ. Gnädigst! Und dabei sagte man ganz offen, daß man sich ihres Vaters schämte, weil er Tischler war, und wollte ihn nach Oranienburg abschieben. Schämte sich! Der Herr Pistor, der hinnusgeworfene Bankkommis, der
durch seine schnodderige Schnauze und seine skrupellose Ausnutzung der Notlage anderer zu Geld gekommen war, schämte sich, die Tochter eines Tischlers zur Schwiegertochter zu nehmen, und verlangte womöglich noch, daß sie für die hohe Ehre dankbar war. Für die Ehre, Frau Pomadenstengel zu werden.
Ohne Zangenbergs Dazwischentreten wäre es am Abend zu einem hübschen Krach gekommen.
Irma erschrak.
Das ging ja nicht! Werner Pistor hatte das Geld gegeben! Sie hatte sich an Werner Pistor verkauft!
„Aber verehrtes, gnädiges Fräulein, Sie sind daran schuld, wenn ich mir die Lunge aus dem Hals renne. SH trainieren wohl für den Wettlauf Berlin — Pokohama?^
Jetzt merkte Irma erst, daß sie in ihrer Wut bis mitten in den Friedrichshain gerannt war, und sah eine» wildfremden jungen Herrn vor sich, dessen Gesicht He allerdings wohl schon einmal begegnet sein mußte, den fit , aber in ihrem Gedächtnis nicht unterbringen konnte.
„Jetzt erkennen Sie mich nicht einmal!"
„Allerdings —"
»Assessor Kolmar! Ich hatte allerdings bei einer/ etwas peinlichen Gelegenheit den Vorzug, Ihre Bekanntschaft zu machen." ' ' -
Jetzt glaubte Irma Bescheid zu wissen.
„Sie sind —
„Aber natürlich bin ich! Wenn ich es nicht wäre, hättti ich doch jetzt nicht die Freude, Ihnen meinen Arm bietens zu können."
„Danke."
„Nun, hat sich Papachen getröstet und eingesehen^ daß es noch ganz anderen Leuten mal schief gehen kann? >
Nun erst war Irma wirklich im Bild: der Assessor? der damals vom Gericht Ha«! Aber sie war gerade in dekj richtigen Stimmung, unE Ke Art, in der dieser Herr von, ihrem Nater sprach, machte sie noch ärgerlicher.
(Forts, folg«.) <