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Amtsblatt für 6as Oberami ^Neuenbürg

Nr. SS

Freitag den «. Mürz 1938

94. Jahrgang

Wir haben unser Recht zurück erobert!"

Wegweisende Worte des ReichSlulturwalters Vs. Sinkt zur Eröffnung der

schwäbischen Kulturwoche in Stuttgart

eigener »erteilt äep -Presse

-eZr- Stuttgart, 5. Mürz 1936.

Mit einer »vahrhaft festlichen Kundgebung wurde am Donnerstagabend in der voll­besetzten Stadthalle in Stuttgart die Woche Schwäbisches Kulturschaffen der Gegenwart" eröffnet. Tausende füllten den mächtigen Hallenraum, aus dessen dämmerndem Dachgebälk Hakenkreuz­fahnen herabschwangen. Noch selten hat man mit einer solchen Eindringlichkeit und Wucht den kraftvollen Rhythmus und Puls­schlag nationalsozialistischen Kulturwollens gespürt, wie er sich hier in mitreißendem Zusammcnklang offenbarte, gekrönt von einer wegweisenden Rede des Reichskultur­walters und Geschäftsführers der Neichs- kulturkammer, Pg. Hans Hinkel.

Unter den Güsten sah man Minister nnd Führer der Bewegung, hohe Offiziere als Vertreter der Wehrmacht, führende Män­ner des Neichsarbeitsdienstes in Württem­berg, Persönlichkeiten, die als Führer und Gestalter des kulturellen Lebens im schwäbi­schen Gau Rang und Namen haben, die Jugend im braunen Ehrenkleid nnd Kopf an Kopf die Tausende der Volksgenossen.

DieHeldische Feier"

Unter dem dumpfen Dröhnen der Lands knechtstrommeln und dein festlichen Schme! tern der blitzenden Fanfaren wogten d! Fahnen der Bewegung an der Bühne bor über und gliederten sich hoch oben auf de Empore zu einem rotleuchtenden Halbkrei um den Sprechchor der Hitlerjugend und di Nundfunkspielschar der' Neichsjugendfi'ch rung, die unter der Leitung von Nichar NvthlichS nnd Werner Eöttgen bi Gerhard Schumanns KantateHeldisch Feier" mitwirkten.

Ohne Pause leitet die Musik, gebildet au dem Landesorchester des Gaues Würi temberg-Hohenzollern. aus dem Orchester de Neichssendcrs Stuttgart und der Gaumusikzug 26 des Neichsarbeits dienst es über zu dem Vorspiel der Kar täteHeldische Feier". In dieser leidenschas lich geballten und dynamisch machtvoll bl wegteu Musik von Franz Philipp klinc daS Erlebnis unserer Zeit wider. Tie glu' volle Dichtung Gerhard Schu m anns vei chmdet ,ich mit der Musik Philipps zu eine, starken Kunstwerk unserer Zeit In dei lebendigen Wechsel nnd Zusammenklanq vo Musik. «Sprecher und Sprechchor ist eine'new Mis nationalsozialistischem Erleben geboren Form der Festgestaltung erwachsen.'

In das bange Fragen nnd angstvoll Nnsei^ der Musik, das sich bis zum gellen den Schrei nach Erlösung aus dbm Chao verdichtet, klingen die Worte der Dichtunc die den Weg ans Not »nd Schmach an dem Erlebnis des heldischen Opsers weisen Aufwühlender Marschrhythmus der Pauke: und Trommeln, loderndes Schmettern de Fanfaren künden den unaufhaltsamem .Marschtritt der braunen Legionen, bis z dem leidenschaftlichen Bekenntnis des jnn gen Deutschland:

Wir baun des Reiches ewige Feldherrnhallen, Die Stufen in die Ewigkeit hinein.

Bis uns die Hämmer ans den Händen fallen. Tann mauert uns in die Altäre ein.

Breit nnd ruhig, in sattem, erlösendem Ausklang verströmt die Musik. Die Ergrif­fenheit der Zuhörer äußerte sich in stürmi­schem Beifall.

Nachdem Gaupropagandaleiter Pg. Mauer die Anwesenden herzlich willkommen ge­heißen hatte, sprach der stellv. Gauleiter und

Gaukuiturwalter Pg. Friedrich Schmidk.

In einer lebendigen und packenden Rede, die oft von lebhaftem Beifall unterbrochen war. stellte er das Erlebnis dieser festlichen

Kundgebung hinein in das große Ge- schehen unserer Tage und wies daraus hin. wie im nationalsozialistischen Staat Polin- sches und kulturelles Wollen aus einer Quelle und zu einem Ziel hin stießen. Mit vollem Bewußtsein, so betonte der Red­ner, wollen wir an den Anfang dieser schwä­bischen Kulturwoche eine kulturpoli­tische Kundgebung stellen, um diese weg­weisende Veranstaltung hineinzustellen in die weltpolitischen Entscheidun­gen unserer Zeit, denn alles, was heute auch geschieht, muß im Zeichen des kommen­den nationalsozialistischen Reiches stehen.

Keine Zeit war so wie die unsere voller Unruhe und Bewegtheit, so voll Ringen und Suchen nach neuen Gesetzen und Formen. Unruhe und Aufgewühltheit kennzeichnet die große Politik. Während der W el tb o ls ch e- wismus ein Netz von Verbündeten um Deutschland zu ziehen verficht, arbeitet das deutsche Volk an seiner xeuwerdung. Eine große Leistung um die andere kündet' von- dem Friedenswillen Deutschlands, aber wir dürfen deshalb nicht schlafen, sondern müssen

wach sein. Jeder muß sich besten bewußt sein, daß es heute um einen großen Kampf des Geistes geht.

Wer heute noch.jn Deutschland tnOp Po­sition zum Nationalsozialismus steht, muß sich klar sein, daß er nur eine Figur auf dem Schachbrett des Weltbolschewismus darstellt und muß sich gefallen lasten, daß man ihn behandelt, als einen Bundes­genossen des Bolschewismus. Ueberall, besonders in den deutschsprachigen Nachbarländern, spüren wir, wie der jü­dische Bolschewismus Aufmarschgebiete vor- zuberciten versucht, aber wir müssen all denen das Recht abstreiten, über den Natio­nalsozialismus in Deutschland zu Gericht zu sitzen, die fern von den aufwühlenden Ereig­nissen, die Deutschland an den Rand des Verderbens brachten, in keiner Weise die Voraussetzungen erlebten, aus denen diese Neuwerdung des Deutschen Reiches sich elementar Bahn brach. Noch schlimmer sind aber jene, die in Deutschland auf solche Stimmen achten.

Es gibt beute nur noch ein EntVeber-Sber

In den Entscheidungen dieses geistigen Weltkampfes, in dem wir stehen, gibt es keine Neutralität, sondern nur ein Entweder Oder. Von all den diplomati­schen Protesten und Besprechungen und Akten, mit denen eine aufgeregte Welt im vergangenen Jahr Deutschland überflutete, ist nichts geblieben als die neue deutsche Armee als größte Realität und eine stahl- harte Gemeinschaft aller Deutschen. Kom­mende Geschlechter werden uns noch darum beneiden, daß es uns beschieden war, unter unserem Führer Adolf Hitler unsere Pflicht tun zu dürfen. W i r m ü s s e n k ü h n d e n » ken und kühn handeln und unsere junge Generation zu einem stahlharten Ge­schlecht erziehen. Diese junge Generation ist die Voraussetzung eines ewigen Deutschlands.

Mr wollen, daß Deutschland nicht nur

in die Jahrhunderte, sondern in die Jahr­tausende hineinwächst und wenn andere das Recht für sich in Anspruch nehmen, von einem ewigen Nom zu reden, so haben wir die Pflicht, von einem ewigen Deutschland zu sprechen. Wir wissen, daß das ewige Schicksal Großes mit der deutschen Nation vor hat. Wir wollen beweisen, daß wir die Zeichen unse­rer Zeit verstanden haben und unentwegt, jeder an seinem Platz, mitschafsen an den Voraussetzungen eines freien, großen und ewigen Deutschlands.

Der begeisterte Beifall für diese zündende Rede war kaum verklungen, als an Stelle des leider verhinderten Neichsmiiil- sters Dr. Goebbels Neichskulturwalter Pg. Hinkel lebhaft begrüßt, das Wort nahm.

RMskultuewMer Pg. Sans Mel

Nachdem Neichskulturwalter Hinkel alle Anwesenden im Namen des Reichsministers Dr. Goebbels begrüßt hatte, ging er auf die kulturpolitischen Fragen der Gegenwart em und beleuchtete rück­blickend die Arbeit der nationalsozialistischen Bewegung zur Zeit des Kampfes und nach der Machtergreifung.Ich glaube," so be­tonte der Redner,nicht nur das ganze deutsche Volk und alle Deutschen, die guten Willens und lebendigen Herzens sind, sind Zeuge gewesen in den letzten drei Jahren, daß diese nationalsozialistische Bewegung nicht, wie man 14, 15 Jahre zuvor von Rechts bis Links, von den Köpfen und Realpolitikern, von allen Parteien der ver­schiedensten Schattierungen behauptet hat. amusischen, »»künstlerischen Geistes sei. Diese perfide Lüge, die die Prominenz der vergan­genen Jahrzehnte oft dargelegt hat, gegen uns angewandt und gegen uns ins Feld ge­führt hat. ist in den vergangenen drei Jah­ren so gründlich widerlegt worden, wie wir cs uns nur wünschen konnten. Sie wissen, welches Erbe wir übernommen haben und ich darf dieses Erbe charakterisieren, daß man damals überall und seit Jahren von der Kunstkrise sprach, die im allgemeinen herrsche. Ich muß dagegen sagen, die Kunst­krise bestand einzig in der Ueberfrem- dungdesdeutschenKunstbet riebs, in der Zersetzung durch art­fremde Menschen.

Als »vir am 30. Januar 1933 die Macht des Staates in die Hände bekamen, da stan­den wir fast allein auf der kulturpolitischen Ebene, als eine verschwindende und winzige Minorität, umgeben von falschen und rich­tigen großen Namen, von berechtigten gro­ßen, unberechtigten künstlerischen Prominen­ten. Meine lieben Kameraden, als es dann im Herbst des Jahres 1933 zur Gründung der Reichskulturkammer kam, da war bei dieser Gründung weder sachlich, noch orga­nisatorisch, erst recht nicht persönlich irgend etwas nachznahinen, sondern es entstand durch die gestaltende Hand des Führers und seiner Mitarbei­ter insbesondere unseres Par­teigenossen Dr. Goebbels die R e i chs k u l t u r k a in m e r, die Organi­sation aller kulturschaffenden und kultur- schöpferischen deutschen Menschen.

Wir haben damals nicht immer fragen kön­nen, was die Männer, die wir einsetztcn. noch Jahre zuvor gegen uns gesagt haben. Wenn sie uns politisch nicht allzu kriminell waren, konnten wir sehr großzügig und sehr humor­voll sein, wie das uns ja überhaupt liegt. Es kam aber die Zeit. Rückschau zu halten und zu untersuchen, wie diese Männer die Ch-ncen benützt hatten, die wir ihnen 1933 in aller Großzügigkeit und Loyalität gegeben haben. Wir haben zu Beginn des Jahres 1935 mit dieser Arbeit begonnen. Wir haben dann auch die bekannte st en Namen beiseite gestellt, wenn!

wir der Ueberzeugung wären, daßsiedergroßen, künstlerischen, geistigen und kulturellen Ent. Wicklung des jungen revolutio­nären Deutschlands im Wege standen oder sich nicht mehr von alte» Gewohnheiten und von alten, sagen wir einmal liberalistisch-kapitalistischen Metho­den abwenden konnten. Wir konnten das deshalb, weil wir uns im Innersten! unserer Sache sicher waren und weil! wir wußten, daß die Möglichkeit gegeben war, anstelle falscher, prominenter Persön­lichkeiten Menschen zu setzen, die den Forde- rungen des Nationalsozialismus nach Lei- styng und Charakter entsprechen. Wir haben dementsprechend entschieden.

Wir haben von der ersten Stunde unseres nationalsozta»

Keiekskulturvslter Hinkel

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kritischen Staates an alle Mit­tel eingesetzt, ideell und materiell, er­zieherisch. propagandistisch um unser deutsches Geistesleben, um das gesamte deutsche Kulturleben von jedem auch noch so getarnten, zersetzenden Trä­ger der jüdischen Nasse zu säu­bern. Ich darf ein Beispiel herausgreisen: Das deutsche Theaterleben, Wir haben da­mals von allen staatlichen und städti­schen Theatern Preußens die jüdischen,! künstlerischen Kräfte entfernt und erreichten! bereits bis zur ersten Spielzeit des Theaters im Winter 1933/34 verallgemeinern Sie das bitte auch für alle anderen Gebiete > daß unter Tausenden und Abertausende» von Bühnentätigen nur noch etwa einem-' halb Dutzend, etwa 2 Prozent gegenüber dem j Zustand in der Systemzeit, tätig waren, Zug, um Zug, entsprechend dem Tempo, das der: Führer nnd seine nächsten Mitarbeiter be-i stimmten, entsprechend den Methoden, die zur ^ Anwendung kommen sollten, haben wir di^ Entjudung dnrchgesührt. Man Hütte nun sagen können, diese Juden können hinlaufcn wo sie wollen, sie sollen answandern.

Vir haben anders gehandelt! r haben bis in das Frühjahr des ver-: tgenen Jahres hinein geschwiegen über jere Maßnahmen, die wir bereits vom, ühjahr 1933 an ganz planmäßig und, iematisch in Angriff genommen^ haben, r haben nämlich den jüdischen Künstlern,!

damals aus deutschen Kulturinstituien fernt wurden, bereits im Mai 1933 ge- >migt, sich mit dem jüdischen Publikum, neinsam zu einer jüdischen Kulturorgani-, ion znsammenzuschließen. Wir haben len erklärt: Im Nahmen dieser geschlos-, en jüdischen Kulturoraanisation haben: viele jüdische Künstler die Möglichkeit zur lätigung und damit zum Broterwerb, als euch gelingt, in dieser Organisation N'di-