Donnerstag den 27. Februar 1936
Der Enztäler
94. Jahrgang Nr. 48
^arlgrulier Chronik
Der Faschingsvcrlauf
Der Karlsruher ist für „steif" verschrien; und ein bißchen Wahrheit steckt dahinter, obwohl es der waschechte Karlsruher nie zugeben will. Aber wer kennt sich selbst gut genug? Nun an dieser steifen Tugend leidet auch die Karlsruher Fastnacht immer ein wenig. Darum hat man dieses Jahr jeden Ltadtteil unter sich Narretei treiben lassen. Mau kennt sich dort, und ist unter sich. Auch braucht sich niemand aus Vornehmheit in Reservestellung zu halten. Und darum hat sich dieses Jahr die Fastnacht zu aller Zufriedenheit närrischer abgespielt als sonst. Die Südstadt hatte ihrem Spottnamen „Indianer" alle närrische Ausdeutung angedeihen lassen und den großen Werderplatz zu einem richtigen Jndianerdorf ausgebaut. Sogar Kaffee, Bier und Wurst konnte man sich in hübschen Wigwams von ebensohübschen Indianerinnen reichen lassen. Auch die anderen Stadtteile hatten so ihre Fastnacht lokalisiert aufs beste durchgeführt. Erst am Dienstag nachmittag, beim großen Fastnachtsumzug, hatte sich ganz Karlsruhe auf die Innenstadt gezogen. Vom Verkehrsverein waren zu Gunsten des WHW in den Straßen, die der Zug passierte, Fensterplätze vermietet.
Die Vereins- und städtischen Maskenbälle waren ebenfalls überall stark besucht. — Das Staatstheater hatte für die alten Karlsruher ein Gastspiel des 70jährigen Hans Bussard mit „Fledermaus" angesetzt. Die übrigen Tage wurde der Schwank: „Einen Jux will er sich machen" gespielt; jeweils mit den entsprechenden Fastnachtseinlagen.
Der Frühling kommt
Man kann sich dieses Jahr im Frühlings- ahncn Wohl um einige Zeit täuschen. Da sind im Stadtgarten an allen Hecken und Wischen schon die ersten grünen Spitzen und Blüten sichtbar, und zaghaft, aber immer mehr ansteigend singt in der schönsten Sonne die Amsel ihr erstes Frühlingslied. — Bei ihrer Majestät Frau Löwin ist auch schon Frühjahrstaufe gewesen. Eine wasserstosfsuper- oxhdgclbe Prinzessin tollt sich vergnüglich in der warmen Sonne. Vor dem zweibeinigen Beschauer ist sie noch mißtrauisch; neugierig, aber immer in genügendem Abstand vom Gitter blinzelt sie mit ihren hellblauen Augen durch die Stäbe hindurch. Da der königliche Papa „Negus" genannt ist, und die hohe Tochter daher abessinischen Geblüts ist, wurde sic auf den Namen „Taitu" getauft.
Auch im Bärenzwinger ist Frühlingsbesuch angekommen. Zwei Bärenmütter sind eitel im Mutterglück. Zu sehen ist da leider aber nichts; denn in einem zornig erregbaren Zustand halten die beiden Mütter die Jungen tief im Dunkeln vor jedem Blick versteckt. Nicht einmal der Wärter darf zu nahe kommen.
So erwacht allenthalben das Leben, die Jugend steigt mit dem Frühling ins Leben, und das Alter hat die einzige Freude des besinnlichen Betrachtens, wie ewig gleich doch die Welt bei allem Wechsel bleibt.
Das Schwingenflugzeug
Trotz aller vollendeten Technik des Motor- flugcs zieht cs des Menschen Sinnen und Suchen immer wieder zu der Erforschung und
Nachahmung des Vogelfluges hin. So beschäftigt sich der 53jährige Karlsruher Werkmeister Fritz Hübner seit Jahren mit dem Problem des Schwingenflugzeuges, das sich allein durch Menschenkraft in der Luft halten und fortbewegen kann. Die Stadt hat ihm zu seinen gut durchdachten Versuchen jetzt eine geräumige Werkstatt in dem ehemaligen Rüp, purrer Schlößle zur Verfügung gestellt, wo Hübner nunmehr sein neuestes drittes Modell fertigstellt. Die Reste der ersten Leiden liegen zerknüllt in einer Ecke der Werkstatt. Das neue Modell hat eine Spannweite von 13 Metern und wird das Gewicht von 85 Kilo nicht überschreiten. Am Ende der beiden 8 Meter langen Tragflügel sitzen die beiden Schwingflügel, die durch Pedale, ähnlich wie beim Fahrrad, bewegt werden. Der Erbauer ist nach den mißglückten Erfahrungen seiner ersten beiden Versuche diesesmal der sicheren Hoffnung, bei seinen Probeflügen im Mai von Erfolg gekrönt zu sein. Einmal geht jeder Wunsch in Erfüllung. Vielleicht kommen wir doch noch alle zu unserem Flilgzeug — aus eigener Kraft getrieben — und können fliegen, wie der Vogel fliegt. Darum wollen wir mithoffen und Meister Hübners Vertrauen stärken.
Gäste aus dem Reich der Kunst
Die große - Filmschauspielerin Henny Porten gastierte mit ihrem hervorragenden Ensemble im Staatstheater. Zur Aufführung kam „Maria Garland" von Züenko Käst; in dem die Künstlerin mit der lebensvollen Rolle der Heldin den Besuchern einen außerordentlichen Genuß bereitete. — Julius Patzak sang in einem Liederabend in der Festhalle. Dieser von Natur überreich ausgestattete Sänger wußte alle Register seiner Kunst zu ziehen: Ohne jede theatralische Färbung, mühelos und echt gab er alles vollendet schön, — das Kraftvolle wie das Weich-Hin- fließende. — Von der heiteren Muse gesandt, erschien Willy Reichert, der natürlich mit seinem Herrn Häberle als Komponist und Parodist die stärksten Lacherfolge erzielte, und was Wohl am stärksten für seinen Erfolg
Völiei«. das Ift
Die Bäuerin wird in der zweiten Erzeugungsschlacht an die Front gerufen. Von Ihrem aufgeschlossenen Sinn für das Neue und ihre Anpassungsfähigkeit an die Forde- rungen des Augenblicks erwartet man eine besondere Förderung bei der Umstellung und Verbesserung der bäuerlichen Wirtschaft. Erhofft man dies für das Ganze, so gilt es ebenso für ihr ureigenes Schaffensgebiet, den Haushalt und den Garten. So sind denn auch für die Erzeugungsschlacht Kurse und Sprechabende über alle möglichen Aufgaben im Haushalt vorgesehen. Dabei darf ein Gebiet, auf dem die Bäuerin Wesentliches für die Gesamtwirtschaft leisten könnte, nicht zu kurz kommen: Tie Bekämpfung der Schädlinge im Garten und Obsthof, die Siche- rung der Vorräte an Nahrungsmitteln. Kleidern, Möbeln und die Erhaltung der Wohnlichkeit der Hausräume.
Es gibt heute viele Möglichkeiten, um Schädigungen zu verhüten oder zu beseitigen, und andauernd liefern Wissenschaft und Technik neue Hilfsmittel. Mögen die Schä-
spricht, ihm einen zweiten ausverkauften Abend brachte.
Raffehundeschau
Der Gau Südwest im Reichsverband für das deutsche Hundewosen hält am 29. Februar und 1. März in Karlsruhe eine Rassehunde- ausstelluug ab, die internationalen Charakter trägt. Die Ausstellung wird neben Deutschland von Holland, Belgien, Elsaß, Frankreich und der Schweiz beschickt. Württemberg sendet die im vorigen Fahre aus der Welthundeausstellung mit dem „Weltstegertitel" ausgezeichneten Tiere. Im Ganzen werden 60—70 Rassen vertreten sein, die in 22 Sonder-Aus- stellungen verteilt sind. Geldpreise von über 10000 Mark sind ausgesetzt, daneben laufen noch täglich Ehrenpreise der einheimischen Industrie ein. Die Ausstellung bezweckt, der Aufzucht vollwertiger Raffehunde neuen Anreiz zu geben.
Vom Film
Der mit großer Spannung erwartete Tonfilm „Liebeslied" mit dem Tenor der Mailänder Skala Alessandro Ziliani und der jungen Sopranistin der Pariser Oper läuft ab Freitag in den Union-Lichtspielen. Die Besprechungen der Uraufführung wissen von fabelhaftem Erfolg dieser herrlichen Stimmen zu schreiben. Die Spielhandlung ist nach dem vorliegenden Textbuch filmisch sehr reizvoll und gibt natürlich die häufigste Gelegeirheit, den Tenor singen zu hören, was ja Wohl auch an diesem Film die Hauptsache ist. Die „Union-Lichtspiele" werden mit diesem Ufa- Film einen guten Zug tun, der sich erfolgreich an den zur Zeit lausenden Terra-Film „Unsterbliche Melodien" anschlietzt. Unsterbliche Melodien sind die des Walzer- königs Johann Strauß Genie entsprungenen Wiener Walzer, die uns locken und anziehen, und die auch um die letzte Liebe des Walzerkönigs geflattert sind, bis diese Liebe in weiser Entsagung vergeht, weil nichts auf Erden besteht. — Ganz interessant find die Bildberichte der Wochenschau von der Winter- Olympiade, die jedes Sportlers Herz entzücken. — —-Lkb.
deine Aufgabe:
den, in Geld ausgedrückt, im einzelnen nicht sehr erheblich erscheinen; aufs Ganze berechnet, ergeben sie große Summen. Die Bäuerin darf nie vergessen, daß sie nicht nur für den eigenen Hof lebt, sondern mit ihrer Arbeit dem Volksganzen dienen soll.
Der Hausgarten ist durch die Art der Bewirtschaftung besonders stark Verlusten durch Krankheiten' und Schädlinge ausgesetzt. Oft wird das erträgliche Maß in der Dichte der Bepflanzung überschritten. Mangel an Licht und Luft erzeugen anfällige Pflanzen und bieten schädlichen Pilzen und Insekten die günstigsten Lebensbedingungen. Die übermäßige Verwendung der Jauche als Düngemittel bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Kali- und Phosphorsäuredüngung schasst schwammige, anfällige Pflanzen. Besonders gesündigt wird im Hausgarten durch das Fehlen einer ausreichenden Fruchtfolge. Dadurch vermehren sich besonders Bodenschädlinge. Wenn auf einem Bauerngut der Krebs an den Kartoffeln auftritt, so geht er meist vom H a n s garten aus. Auch die aefürchtetste
Krankheit der Kohlpflanzeu. die Kvhlhcrnie. ist vorwiegend im Garten zu Hause, während sie im Feldbau insolqe einer geordneten Fruchtfolge keine erhebliche Rotte spielt. Drinnen im Hause aber vernichten die Schädlinge täglich die Vorräte an Nahrungsmitteln, an Kleidern, Möbeln und erschweren durch Beunruhigung von Mensch und Tier den Aufenthalt in Wohnräumen und Stal- urngen. Wie groß die Verluste sind, die dem Volksvermögen hierdurch entstehen, ist aus der Ltaüstik nur in geringem Maße zu er- deutsche Bäuerin muß sich darüber klar werden, daß sie als Sachwalterin des Volksgutes verpflichtet ist. den Kampf gegen die Schädlinge in Garten und Haus auszunehmen.
Amtl. Grotzmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart vom 25. Februar. Das Angebot in Brotgetreide bleibt klein; veion- ders wird Roggen stark gefragt. Gerste aller Art, sowie Hafer werden wenig zum Verkauf gestellt. Das Mehlgeschäft hat sich nicht gebessert, dagegen sind Mühlennachprodnkte gesucht. Bei unveränderten Preisen notier- ten je 100 Kilogramm frei verladen Voll- bahnstation: württ. Weizen Febr.-Erzeuger- festxreis: W VH 19.90, W X 20.20. W XIV 20.60, W XVII 20.90; Roggen Febr.- Erzeugerfestpreis: R XIV 17, R XVIII 17.50, N XIX 17.70; Wintersuttergerste Febr.-Erzeugerfestpreis: G VII 16.90, G VIII 17.20, Sommerfuttergerste: Es können 50 Psg. per 100 Kilogramm Aufschlag bezahlt werden. Jndustrregerste Großhandelspreis 20.75—21.75, Braugerste Großhandelspreis 21.75—22.75, Ausstlchware über Notiz, Futterhafer Febr.-Erzeugerfestpreis: H XI 16.30, H XIV 16.80, Jndustriehafer Großhandelspreis 18.50—19.25; Wiesenheu «lose) neu 6.75—7.75, Kleeheu (lose) neu 7.50 bis 8.75, drahtgepreßtes Stroh neu 4.10—1.30 RM. Mehlnotierung im Gebiet deS Getreidewirtschaftsverbands Württemberg.' Preise für 100 Kilogramm, zuzüglich 50 Psg. Frachtenausgleich frei Empfangsstation. Weizenmehl mit einer Beimischung von 26 bis 30 Prozent Kernen Aufschlag 1 NM. per 100 Kilogramm. Reines Kernenmehl 3 RM. Aufschlag. Weizenmehl mit einer Beimischung von 20 Prozent amtlich anerkanntem Klebcrweizen 1.25 RM. Per 100 Kilogramm Aufschlag. Weizenmehl Basis- Type 790 Inland (bisher Weizenmehl I) Febr.-Preis: W VII 27.40. W X 27.90. W XIV 28.50, W XVII 28.50; Noggenmchl Basis-Type 997 bis 15. 8. 1936: R XIV. 22.70, R XVIII 23.30. R XIX 23.50; Müh- lennacherzeugniffe: Weizen-Nachmehl Febr.- Preis 17, Weizenfuttermehl Febr.-Preis 13.25, Weizenkleie W VII bis 15. 3. 1936: 9.95, W X 10.10, W XIV 10.30, W XVII 10.45, Roggenkleie R XIV bis 15. 7. 1936 10.10, R XVIII 10.40. R XIX 10.80 RM. Für alle Geschäfte sind die Bedingungen des Reichsmehlschlußscheins maßgebend.
Stuttgarter Fleischmarkt. Ochsen a) 7ö, Bullen a) 73 bis 75, Kühe b) 70 bis 75/ c) 64 bis 68, Kälber b) 96 biS 102, c) SO bis 99, Hammel b) 90.
Fütterung nach Leistung senkk die Futterkasten!
kllrhcbcrjchutz durch L. Ackermann, Romanzentrale Stuttgart) 22 >
Verwundert sahen die Dienstboten auf Fritze, den die ganze Sache eigentlich doch gar nichts anging, aber gerade weil er da im Arbeiterkittel vor ihnen stand, wagten sie keine Widerrede.
„Na, wenn wir Lohn und Kostgeld haben-"
Das Hausmädchen lachte frech.
„Daß das so schnell ginge, hätte ich nicht gedacht. Kommen mußte cs ja mal —"
Aber sie sah in Fritzes drohendes Gesicht und ging achselzuckend in die Mädchenstube, um ihre Koffer zu packen.
Langsam schritt Irma durch die Zimmer. Jetzt kam es ihr vor, als sei ihr das alles in dem einen Tag schon vollkommen fremd geworden. Cs war ja auch nichts Person- liches hier. Eigentlich sah das ganze Haus aus, als hätte der Möbelhändler erst gestern die Sachen gebracht und aufgestellt.
Eben fuhr unten ein Auto vor, und Werner Pistor kam dis Treppe hinauf.
„Guten Morgen, Fräulein Irmintrud. Ich wollte Eie abholen. Es ist sehr nett, daß gerade Sie gekommen sind. Jetzt machen Sie mal nicht so ein ernstes Gesicht. Solche Dinge erleben wir alle Tage."
Das ganze Wesen des jungen Mannes ging ihr gegen den Strich. Einesteils diese familiäre Vertraulichkeit, andererseits die geschäftsmäßige Art, mit der seine Augen die Einrichtung taxierten.
„Wollen Sie mir öitte sagen, welche Dinge ich für meine Eltern mitnehmen darf?"
„Aber liebes Fräulein Irmintrud!"
Hart kam die Antwort:
„Wenn Sie es schon für angebracht halten, meinen Vornamen zu gebrauchen, dann sagen Sie Irmal"
Lächelnd schüttelte Werner den Kopf.
„Irmintrud klingt aber doch viel hübscher."
„Geschmacksache, aber um darüber zu sprechen, kam ich ja nicht her. Ich will Ihnen sagen, was ich mitnehmen möchte: die alten Möbel meiner Eltern, die auf dem Boden und im Mädchenzimmer stehen. Mein Zimmer, das Zimmer meines Bruders, die beide ganz einfach sind, und einiges aus der Küche. Bitte, kommen Sie mit und über- zeugen Sie sich, daß die Dinge darin keinen großen Wert haben. Bitte!" Sie ging ihm voran die Treppe hinauf und öffnete die Tür zu ihrem Zimmerchen.
„Also hier haben Sie gewohnt! Entzückend! Wenn man so denkt — eigentlich muß ich dem Geschick dankbar sein. Wenn ich so denke — in dem Bett da haben Sie geschlafen — da hängt noch das entzückende meergrüne Kleid — wenn Sie wüßten, wie mich das alles entzücktI"
„Herr Pistor, ich bitte Sie, kein dummes Zeug zu reden, sondern geschäftlich zu bleiben!"
„Aber liebe Irmal"
Er wollte den Arm um sie legen, aber sie trat zurück.
„Herr Pistor, wenn Sie nicht wollen, daß ich Fritze Kuhlekamp rufe —"
Er machte ein ziemlich dummes Gesicht.
„Verstehe. Verstehe. Natürlich — pardon — alles zu seiner Zeit. Also selbstverständlich, aber — nein — wir sind ja hier unter uns, und die Sache spielt keine Nolle. Wie wäre es mit dem netten kleinen Teppich aus dem Salon für Ihr Zimmer? Und — was Sie sonst gern hat- ten. Für Sie — Sie sollen nichts entbehren und — Sie sollen es hübsch haben — man könnte die Vitrine —"
„Machen Sie keine Umstände! Ich habe Ihnen ge- sagt, was ich haben möchte, und weiter nichts. Darf ich die Möbel mitnehmen?"
„Warum denn so kratzbürstig? Verstehe. Natürlich. Ganz, wie Sic wollen, aber — nein, so böse brauchen Sie nicht zu sein. Wenn Eie wüßten, wie Vater gebrummt hak. aber ich habe ihm gesagt: Das geht auf mein Privatkonto! Es handelt sich ja um —"
„Herr Pistor, ich bitte Sie noch einmal, nehmen Sie jetzt Rücksicht auf mich. Ich bin schließlich auch nur ein Mensch!"
„Naja, aber — nun — wie Sie wollen! Ich weiß sa schon, was Ihnen gefällt, und werde dafür sorgen, daß später sich manches wiederfindet."
„Herr Kuhlekamp!"
Jetzt wollte sie nicht „Fritz" rusSA.
„Diese Möbel hier und die da drin in meines Bruders Zimmer kommen aus den Wagen. Sind die Mädchen schon fort?"
„Sind noch beim Packen."
„Kommen Sie mit auf den Boden!"
Während Herr Pistor jetzt mit Notizbuch und Bleistift von Zimmer zu Zimmer ging und Inventar aufnahm, das Silber, das noch von der Gesellschaft auf dem Eßtisch lag, zählte und taxierte, wanderten die alten Möbel vom Boden und die billigen Schleiflackdinge aus ihrem Iung- mädchenstübchen sowie Alfreds Messingbett, sein Bücherregal und sein Schreibtisch auf das Lastauto, indes Irma die Kleidungsstücke der Eltern, ihre und die ihres Bruders der Schnelligkeit wegen in große Bündel packte.
„So, Herr Pistor, wollen Sie bitte kontrollieren, was wir geladen haben."
Wieder faßte er ihre Hand.
„Nun sagen Sie mir doch ein elnziges nettes Worh kleine Irmal^
Sie hätte am liebsten laut ausgeschrien, aber sie seufzte nur.
„Ich danke Ihnen, Herr Pistor."
„Das ich wenigstens etwas." , '