Mrchesaöend vo« Maria Slschtt
Man mutz sie vor sich sehen im langwallenden, märchenblauen Kleide, wie sie uns in das Erleben ihrer eigenen Welt einführt: mit wohlabgewogenen Worten, klar, fließend, und in selten schöner, sprachlicher Reinheit — mit den abgerundeten Bewegungen, die das gesprochene Wort so wirkungsvoll untersuchen — und muß hören die Stimme, die die verkannte Gänsemagd ebenso glaubhaft wicdergibt, wie die erboste Zauberin im Rapunzel-Garten. Wir hören, aber wir hören nicht allein, sondern gehen mit Herz und Sinnen mit auf dem längst nicht mehr betretenen Wege in eine Welt, die eine Welt der Wunder ist. — Niemand wird im Ernste glauben, daß es nur Kinder seien, für die Märchen geschrieben und erzählt werden und wurden, nein, sie bilden sa nur die Form, in die jahrhundertelanges Erleben und Empfinden, reines, köstliches Volksgut gekleidet ist. So ist z. B. eines der schönsten Grimm-Märchen, das wir erzählt bekamen: „Das Sterntalerkind" nur Symbol für die ewig sich erneuernde Fruchtbarkeit der Erde, die unseren Ahnen aus grauer Vorzeit schlechtweg als Wunder einer überirdischen Macht erschien. Sie, die mit ihren unverbildeten Sinnen anders und tiefer als wir Menschen der Gegenwart die Geschehnisse der Natur in sich auf- nahmen, formten sich einst daraus ihre Sagen und Geschichten und geben uns damit heute noch Zeugnis für ihr Denken und Schauen, ihr Wissen um Alles, was Meuschenherz bewegt
„Du hast keine Zeit, liebe Mutter, deinen Kindern Geschichten und Märchen zu erzählen?" „Arme Mutter, damit bringst du dich selbst und dein Kind um eine Köstlichkeit, deren Umfang du Wohl nicht ermessen kannst. Genuß sind die Forderungen der Jetztzeit, der oft so aufreibende Kampf um die Erhaltung des Lebens begreifliche Hemmnisse in diesem Vorhaben, aber unwiederbringlich fließt daneben die Kindheit und Jugend deiner Kinder vorbei, tu deren empfänglichen Seelen du allein jenes Fünkchen zu entfachen vermagst, das oft ein langes Leben hindurch in der Erinnerung ans Jugcndland das einzig Helle, Wärmende, Trauliche bleiben muß. Darum schaffe dir und deiner Keinen Schar ein stilles Fleckchen in der Unrast und Sorge deines Alltags, umfriede es mit dem festen Vorsatz, hier ein Blumengärtlein der Freude und Schönheit zu bilden und wisse, daß du damit eine heilige Aufgabe als deutsche Frau und Mutter erfüllst: Hüterin zu sein uralten Volksgutes, Hüterin zu sein der deutschen Seele."
Wir danken cs Maria Fischer, die sich aus kleinen Anfängen heraus nach Jahren des Ringens und Kämpfens im Glauben an ihre Kunst und Berufung zu einer erstaunlichen Höhe hinaufgearbeitet hat, daß sie uns auch hier mit ihrem vollendeten Vortrag erfreut hat und hoffen und wünschen, daß sie bei dem versprochenen Besuch im Frühjahr eine zahlreichere Zuhörerschaft begrüßen darf. kf.
Freudenstadt, 26. Febr. Nach einer aufregenden Verfolgung auf der Straße Aach— Wittlensweiler wurde ein SchnapS- Schwarzbrenner, der aus Zusfen- Hofen bei Oberkirch (Baden) stammende Obst- und Gemüsehändler Johann Spitzmüller und dessen Schwager verhaf- tet und in daS hiesige Amtsgerichtsgesäng- nis eingeliefert. Spitzmüller war in Burladingen (Hohenzollern) bet dem Versuch, schwargebrannten Schnaps abzusetzen, überrascht worden, ergriff mit seinem Auto die Flucht, die erst ein Ende hatte, als er
wegen der zum Teil durchgeschossenen Reifen stecken blieb. Die beiden hatten insgesamt 125 Liter Branntwein mit sich geführt.
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Außer den am Montag veröffentlichten Resultaten wurden jetzt noch bekannt: Conweiler — Herrenalb 2:0. Das Spiel dauerte nicht einmal ganz eine Halbzeit, dann kam der Regen. Höfen — Waldreunach 0:4. Aizch dieses Spiel konnte nicht ganz zu Ende geführt werden. Sprollenhaus — Neusatz 5:0, ein, bis jetzt, halbamtliches Pflichtspiel. — Wir veröffentlichen heute die Tabellen der Kreisklasse 1, sowie der Kreisklasse 2. — In Enz- klösterle scheint man an die Mannschaft aus Audschulli (Nordafrika) geglaubt zu haben, zu einem Teil wenigstens. Denn der Platz
war von einer Zuschanermenge umlagert, wie lange nicht. Als dann die elf schwarzen Kerle dem Auto entstiegen, war gleich die richtige Fastnachtsstimmung da — wenn, ja wenn nur der Regen nicht gekommen wäre. Der wurde noch abgewartet, und dann ging es los. Bis zur Halbzeit hatten die Schwarzen fünf Tore vorgelegt, dann scheint ihnen der Teint zu schaffen gemacht zu haben — am Ende, hieß es 2:5, und als die Musik zum Tanze aufspielte, erschienen die „Ausländer" in Reih und Glied, doch o Wunder: Die würzige Schwarzwaldluft, Gebirgsozon und „Hetschelhofheil- sprudel" hatten eine Bleiche der Hautfarbe hervorgerufen, die aus Schwarzen einen Schlag erzauberte, der der Jugendmannschaft von Conweiler mehr als ähnlich sah.
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Kreisiuentag in Calw
Letzten Sonntag fand in dem alten Tuchmacherstädtchen Calw der Kreistag des Turnkreises 6 Nagold statt. Seit der Neugliederung der Gaue und Kreise in der DT. war es die dritte Kreistagung und zugleich auch die letzte. Am 23. November 1935 wurde nämlich von der DT. der einmütige Beschluß gefaßt, sich ebenso wie die anderen deutschen Sportverbände in den großen Deutschen Reichsbund für Leibesübungen einzuordnen. In Zukunft werden deshalb keine besonderen Kreistage der DT., sondern nur solche des Reichsbnndcs für Leibesübungen abgehalten.
Zn Beginn der Tagung fand eine Feierstunde statt, die den Gefallenen des Weltkrieges und den Toten der Bewegung gewidmet war. Zugleich wurde des Helden Horst Wessel und des Turnerführers Max Schwarze gedacht. Die Gedenkansprache hielt Unter- kreisdietwart EL erl e - Calw. Die Tagung fand im Saalbau statt und wies einen sehr guten Besuch auf.
DT.-Kreisführer Dr. Eisele gab zunächst von der letztjährigcn Kreistagnng einen eingehenden Bericht, wobei er besonders die Ziele der DT. heransstcllte, die im Umbruch unserer Zeit verfolgt wurden: Zusammenführung der Sportverbände im Reichsbund für Leibesübungen. Ans dem Jahresgoschehen seien einige wichtige Veranstaltungen erwähnt, die zugleich auch turnerische Höhepunkte waren. Die 75-Jährfeier der DT. in Koburg mit dem Deutschen Turntag steht hierunter an erster Stelle. Von Bedeutung für den Gau Württemberg !var das 1. Ganfest für Leibesübungen (43. Landesturnfest) in Schwenningen. Im Kreis selbst war es die 50-Fahrfeier des Turnvereins Wildbad verbunden mit der Austragung der Gerätemei- sterschaften. Bezüglich der Mitgliederbewegung führte Kreisführer Dr. Eisele aus, daß der Kreis als Zuwachs den neuerstandenen Turnverein Obevhaugstett und StammHeim verbuchen konnte, dagegen ging die Mitgliederzahl in einigen anderen Vereinen, hervorgerufen durch finanzielle Gründe, etwas zurück.
Ws wichtigste turnerische Veranstaltung für 1936 steht das Kreisturnfest, das voraussichtlich am 5. Juli in Calw, verbunden mit der Feier des 90jährigen Bestehens des dortigen Turnvereins, durchgeführt wird und das zu einer wuchtigen Kundgebung gestaltet werden soll. Die Turnvereine Höfen und Engelsbrand hatten sich ebenfalls um daS Kreisturnfest beworben. Für Engelsbrand ist wieder ein Bergfest vorgesehen.
DT.-Gauführer Dr. Ober m eher, der vor kurzem erst aus Berlin zurückkehrte, wo wichtige Besprechungen stattfanden, ergriff
sodann das Wort und machte zu verschiedenen Fragen aufklärende Ausführungen. Er be- zeichnete die mit dem 1. Januar 1936 eingetretenen Veränderungen als eine Maßnahme, der jeder gute Turner und Turnfreund zu-: stimmen muß. Die Veränderungen bedeuten nicht Rückschritt, sie sind vielmehr ein Umzug in das große Gebäude des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen. Dort müsse jetzt die Turnerschaft zeigen, daß sie eine Garde ist. Und die DT. werde dies tun. Für Vor- stände und Fachwarte heiße es deshalb ebenso freudig wie bisher weiterzuarbeiten.
An Hand von Beispielen zeigte er, wie ein Turnverein mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln Wirtschaften darf und wie nicht. Hinsichtlich der Unfall- und Haftpficht- frage richtete er an alle die Aufforderung, mitzuhelfen an der Vermeidung von Unfällen.
Kreisgeldwart Krapf - Altensteig vermittelte einen ausführlichen Bericht über die finanziellen Verhältnisse des Kreises 8. Erfreulich ist, daß im letzten Jahre nahezu alle Vereine ihren Verpflichtungen gegenüber den: Kreis nachgekommen sind. Der Voranschlag für 1935 konnte restlos eingehalten werden, ja es war sogar möglich, einen kleinen Ueber-- schnß Zn erzielen. Derjenige für 1936 dagegen beansprucht mit Rücksicht auf das Kreisturnfest etwas erhöhtere Ausgaben. Der zweite Kreisführer K i e n z I e - Neuenbürg erstattete den Revisionsbericht und bestätigte mit Worten der Anerkennung die gute Führung der Geldgeschäfte durch Kreisgeldwart Kvapf.
Kreisoberturnwart Pantle-Calw berichtete über die turnerische Arbeit des letzten Jahres. Es wurde gegenüber früheren Jahren ein erhebliches Mehr an turnerischer Arbeit geleistet, was auch wieder mehr Erfolge brachte. Beim Ganfest für Leibesübungen war der Kreis 6 mit 250 Wettkampfteilnehmern, 175 Freiübnngsturnern und 25 Fahnen vertreten. 25 Vereins- und- 151 Einzelfieger- preise wurden dort errungen. Ein reiches Maß an Arbeit verursachte die Lehrgangstätigkeit im Männer- als auch im Frauenturnen. Die Sommerspiele sollen künftighin stärker gepflegt werden. In solchen Vereinen, wo Gelegenheit für den Schwimmbetriov vorhanden ist, soll darauf geachtet werden, daß derselbe einen stärkeren Auftrieb bekommt. Der Kreisoberturnwart gab dann den Arbeitsplan für 1936 bekannt und bezeichnest das Kreisturnfest in Calw als den Höhepunkt der turnerischen Jahresarbeit, auf welches sich die einzelnen Vereine einzustellen haben. Das Schlußwort sprach Kreisführer Dr. Eisele, indem er seinen Mitarbeitern, den Vorständen, Turn- und Fachwarten den Dank abstattete und zu neuer freudiger turnerischer Arbeit aufmunterte.
Kreisklaffe 1
Engelsbraud
18
13
2
3
50:17
28:8
Calmbach
18
12
4
2
59:25
28:8
Neuenbürg
18
10
2
6
60:44
22:14
Wiernsheim
18
9
1
8
29:25
19:17
Ottenhausen
18
7
5
6
29:27
19:17
Wurmberg
18
8
1
9
47:47
17:19
Schwann
18
6
5
7
26:32
17:19
Pfinzweiler
18
6
2 10
17:41
14:22
Neu-Bärental
18
3
3 12
25:47
9:27
Wildbad
18
3
1 14
27:64-
7:29
Krcisklaffc 2
Feldrennach
18
14
3
1
72:14
31:5
Conweiler
18
14
2
2
74:17
30:6
Höfen
17
10
3
4
68:24
23:11
Waldrennach
17
10
2
5
48:28
22:12
Sprollenhaus
18
10
1
7
40:33
21:15
Gräfenhauseu
18
6
4
8
45:34
16:20
Langenalb
17
6
2
9
25:34
14:20
Rotensol
18
3
2 13
25:82
8:24
Enzklösterle
18
2
1 15
17:100
5:31
Neusatz
15
2
0 13
11:59
4:26
Herrenalb dieses Jahr nicht beteiligt.
Herausgegeben vom Reichswetterdienst, Äusgabeort Stuttgart
Die Zufuhr feuchtwarmer Lustmassen aus Südosten, die auf dem Weg über Polen nach Norddeutschland und zum Teil auch nach Süddeutschland gelangten, hat besonders im Norden unseres Gebietes stärkere Bewölkung zur Folge. Zu nennenswerten Niederschlägen wird es jedoch vorerst nicht kommen, da durch ein über Skandinavien an Raum gewinnendes Tiefdruckgebiet die weitere Warmluftzufuhr aus Südosten abgeschwächt wird. Später wird jedoch der Norden unseres Gebietes unter dem Einfluß einer über Island und den britischen Inseln liegenden Störung in den Bereich aus Nordwesten und Westen zufließender Luftmassen gelangen, wodurch der Witterungscharakter wieder größere Un- beständigkeit annehmen wird. Dabei werden die Temperaturen meist über Null Grad liegen, nur nachts ist stellenweise mit leichtem Frost zu rechnen.
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Voraussichtliche Witterung: Nördlich« bis nordwestliche Winde, im Norden meist stark bewölkt und leichte Niederschlage, im Süden gelegentlich etwas aufheiternd, stellenweise leichter Nachtfrost, sonst Temperaturen durchweg über Null Grad.
NS-Gemeins-ast „Kraft durch Srnde".
3m Dienste des Wlnterhttfsrverks
Am Sonntag den 1. Mürz, abends 8 Uhr, in der Stiidt. Turn« und Festhalle in
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die Kleinkunstbühne der NS> Gemeinschaft „Kraft durch Freude". Drei Stunden reine Freud«!
Der Reinertrag wird an das WHW- abgesiihrt. Eintrittspreis: 80 Pfg. Karlen im Vorverkauf beim Krelsnmt KdF., sowie in der „Enztiiler"-Geschästsstelle.
Hierzu ist die gesamte Einwohnerschaft Höft, eingeladen.
NS-Gemeinschast „Kraft durch Freude«
(Krrtsamt).
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1 Klavier, 1 Büfett, 1 Posten Bestecke (12 Gabeln und 94 Messer).
Am Samstag den 29. Februar, oonn. um 10 Uhr, in Wildbad:
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Zusammenkunft jew. am Rathaus.
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Wildbad.
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Freitag nachmittag S Uhr btt Kollegin Bottz. „Sternen". Wichtig für diejenigen, die Essen abgeben. Es spricht Pg. Dr. Jasen« Hans über Diätfragen.
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Hauptschriftleiter Mayer, Maulbronn.