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DerantmortlicherCchiisllelter: Fridolin Biesinger. Nnzeigenleiter: Friz Mülle« sämllich« in Neuenbürg.

parteiamtliche nationalsoz. Mageszeitung

Wildbader NS-Preffe Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt

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Amtsblatt für clas Oberamt Lleuenbürg

Rr.47

Mittwoch den 26. Februar 1933

94. Jahrgang

Eendrrus Sr. Ms

Berlin, 25. Februar

Mit einem gewaltigen Schlußappell wird das Winterhilfswerk 1935/36 in seiner letz­ten Straßensammlung durch die Deutsche Arbeitsfront seinen Ausklang finden. Durch einen Senderuf Dr. Lehs am Frei­tag, d e n 28. F e b r u a r, der im Anschluß an den Nachrichtendienst um 20 Uhr und 22 Uhr von sämtlichen deutschen Neichssen- dern übertragen wird, erfährt diese letzte große Aktion des WHW., wie das Presseamt der Deutschen Arbeitsfront mitteilt, seine Eröffnung. Dieser Appell wird das Ohr vieler Millionen Volksgenossen erreichen, die in den nächsten beiden Tagen als Sammler oder bereitwillige Geber eine selbstverständ­liche Pflicht erfüllen.

Zum ersten Male wird auch die Sammel­büchse in den Betrieben und Geschäfts­häusern kreisen. Volksgenossen! Ihr am Ar­beitsplatz, der viele vor Not bewahrt oder aus dem Elend herausgeführt hat, erinnert euch, daß ihr noch Pflichten habt denen gegenüber, für die Not und Armut noch nicht beseitigt sind. Der Betriebssichrer ist hier der erste Sammler und auch der erste Spender. In den Gaststätten, auf allen Straßen und Plätzen, in den Häusern, überall geht die Sammelbüchse des Winter- hilsswcrkes um. Sie wird jeden erreichen. Und das schassende Deutschland verlangt von jedem, wenn er opfert, daß er es gern tut mit dem Bewußtsein, ein Opser gebracht zu haben. Schaut nicht darauf, ob die Sammler eine Uniform tragen oder nicht, ob sie bekannte Männer sind oder nicht. Sie alle dienen an diesen Tagen derselben Pflicht, sie alle tragen als Kameraden der Arbeit den Kampsschatz des schaffenden Deutschland gegen die Not zusammen.

Die Form

der VerlrauenseatSwahl

klc. Berlin, 25. Februar

Laut Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit stellt der Führer des Betriebes ge­meinsam mit dem Betriebswalter der DAF. bis zum 20. März 1936 die Liste der Wahl- werber sür den Vertrauensrat auf. Die Ge- solgschast hat zur Liste durch Geheimabstim- munq Stellung zu nehmen, d. h. sie kann die einzelnen von ihr nicht anerkannten Kan­didaten durch Durchstreichung des Namens aus dem Stimmzettel ablehnen. Tie Aus- iandspresse behauptet noch immer, daß der Wähler nur die Möglichkeit hätte, die Liste in ihrer Gesamtheit anzuerkennen oder ab­zulehnen. Tatsächlich ist aber die Ver- traiiensratswahl nicht eine Listen­wahl wie in den Zeiten des sanft ent- sihlafenen Parlamentarismus, sondern eine reine Personenwahl. Jeder Wähler hat die Möglichkeit, jeden einzelnen Kandidaten durch die Durchstreichung ab­zulehnen. Bei einer Auswertung des Hun­dertsatzes der Nein-Stimmen kann sich also nur zeigen, wie weit Betriebsführer und Be- triebswaltcr der DAF. in der Auswahl der Wahlwerber die Zustimmung der Gefolg- schast fanden. Keineswegs aber stellt der Hundertsatz der Nein-Stimmen die Summe derjenigen dar, die die DAF. oder gar die NSDAP, ablehnen.

Wie vor jeder Vertrauensratswahl führt die Deutsche Arbeitsfront auch in diesem Jahre in allen Betrieben einen großem Werbe- feldzug durch, in dem die führenden Män­ner von Partei und Staat, sowie alle Reichs­redner der Partei und DAF. zu den Gefolg- schäften sprechen. Sie werben nicht Stimmen für eine Liste, sondern sie machen den Gefolg­schaften die Idee der Betriebs« gemeinschaft klar und die Aufgaben des Bertrauensrates im Gegensatz zum Betriebsrat vergangener Zeiten.

Besondere Bedeutung gewinnt die Ber- trauensratswahl 1936 noch im Hinblick auf den Aufbau der sozialen Selbstverantwortung, in bie Bertrauensräte das Rekrutendepot für die Arbeitsausschüsse der einzelnen Wirtschafts, gruppen, Gauarbeits- und Wirtschaftskam» mern, Gauarbeits- und Wirtschaftsrat, Reichs-

^Mammer und Reichswirtschaftskammer «nd Reichsarbeits- und Wirtschaftsrat dar-

Japan gegen den Sowietpakt

Militärputsch i» Tokio

Kriegszustand verhiiagt

ZI. Paris, 25. Februar

Am Dienstag hat die französische Kammer die Aussprache über den militärischen Bei­standspakt mit Sowjetrußland fortgesetzt. Der Ratifizierung setzen sich aber immer mehr Schwierigkeiten entgegen. Diese scheinen bereits so groß zu sein, daß die Regierung trotz der Bedenken des Außen­ministers Flandtn sich entschlossen hat, auf die Stellung der Vertrauensfrage zu ver­zichten obwohl sie vielleicht durch den Lauf der Dinge dazu gezwungen werden könnte.

Für die Freunde des Paktes war es pein­lich, daß der von seiner Aegyptenreise nach Paris zurückgekehrte Chef des Generalstabes, General Weygand, durch die Dienstag- Morgenpresse verlautbaren ließ, daß er nicht nur niemals ein günstiges Gutachten über den Pakt abgegeben hat, sondern daß er überhaupt niemals darüber um Rat gefragt worden sei. Einiges Unbehagen verursacht auch die Ankündigung desJour", daß der rechtsstehende Abgeordnete Henriot die Verhaftung des Kommunisten Eberlein breit aufrollen und neue Enthüllungen machen will, um auf diese Weise die Rati­fizierung des So'.vjetpaktes hinauszuschie­ben.

Die unangenehmste Ueberraschung aber ist die Meldung einer japanischen Zeitung, daß das japanische Außenamt die Ansicht vertritt, daß die Ratifizierung des franzö­sisch-sowjetrussischen Beistandspaktes durch die agressive Haltung der Sowjetunion ohnedies die erschwerte Lage im Fernen Osten wesentlich verschärfen würde. Um eine Rückendeckung durch Frankreich zu erhalten, habe die Propaganda Moskaus mit einem angeblichen deutsch-japanischen Bündnis ge­arbeitet, das, wie gesagt wurde, den Welt­frieden bedrohe, Gleichzeitig scheue man sich

aber nicht in Moskau, Mandschukuo tatsäch­lich zu bedrohen und die äußere Mongolei aufzuhetzen. Japan müsse daher feststellen, daß der französisch-russische Beistandspakt entgegen den französischen Versicherungen den ganzen Fernen Osten dort beunruhige. Japan erwarte, daß Frankreich dieser Lage Rechnung trage.

In japanischen Kreisen ist man durch die Erklärung des stellvertretenden Außenkom- missars Sjomoniakow beunruhigt, daß die Sowjetregierung einen Einfluß dritter Län­der acsi die äußerste Mongolei nicht wünsche, da sie eine Bedrohung Sibiriens und damit des Friedens des Fernen Ostens darstellen würde. Japan erwartet nun, wie halb­amtlich durch das Auswärtige Amt er­klärt wird, daß die Sowjetregierung ihre Be- ziehungen zur äußeren Mongolei einwand­frei klar stelle. Vox allem wünscht man Auf­klärung darüber, ob ein Militärvertrag, ähnlich dem zwischen Japan und Mandschu­kuo besteht, auf den Moskau ein Recht zur Einmischung in Grenzfragen herleiten könne, die nur Angelegenheiten Mandschukuos und der äußeren Mongolei seien.

In Politischen Kreisen Japans vertritt man die Auffassung, daß die Lage im Fernen Osten eine wesentliche Verschär­fung erfahren würde, wenn Moskau, unter Ausübung eines Drucks auf die äußere Mon­golei, seine Operationsbasis nach Süden, nach Mandschukuo vorschieben sollte. Die herausfordernde Haltung der Sowjetunion sei nur durch die Entlastung im Westen zu erklären, die der Abschluß des Beistands­paktes zur Folge gehabt habe. Unter Berück­sichtigung dieser Umstände, so wird in Poli­tischen Kreisen weiter gefolgert, sei es not­wendig, daß Japan an die Verstärkung seiner Kräfte in Nord-China und in Mandschukuo denkt.

Sowjettruppen im Herzen Europas

Enthüllungen eines

Budapcst, 25. Febr. Der liberalePesti Hirlap" berichtet heute eingehend über den Fortgang der sowjetrussischen Rüstungsmatz­nahmen in der Tschrchosloivakei, die seit dem tschechoslowakisch - sowjetrussischen Militär­bündnis eingesetzt hätten. Im tschechisch-un­garischen Grenzgebiet sei der Ausbau mo­dernster Flughäfen für die sowjetruffische Luftflotte in vollstem Gange. Uebrrall seien sowjetrussische Trupprrrabtcilmrgen festgestcllt worden.

Man bemerke an verschiedenen Orten große Barackcnanlagen, in denen sowjetrussische Truppen untergebracht seien. Die Baracken würden durch sowjetrussische Wachmannschaf­ten streng «bgesperrt. Derartige sowjetrussi­sche Barackenlager' seien in der Nähe der bekannten Bäder Tremsen und Pistyan er­richtet worden. An der tschechoslowakischen Grenze würde Tag und Nacht an dem Aus­ban von Betongräben gearbeitet. Ueberall würden große Truppenübungen abgchalten. Die ungarische und slowakische Grenzbevölke- rnng sehe mit Entsetzen sowjetrussische Trup­pen im Herzen Europas anftauchen, die in aller Oeffentlichkeit Vorbereitungen für einen kommenden Krieg träfen. Das Blatt berichtet weiter, daß die tschechoslowakische Rüstungs­industrie gegenwärtig überbeschäftigt sei, da nach Anweisung des französischen General­stabes die tschechoslowakische Armee gegen­wärtig motorisiert werde.

zieht Stsm die Mams- Ssrmttir zurück?

ZI. Paris, 25. Februar.

Am Montag hat der französische Außen­minister Flandin den italienischen Bot­schafter empfangen. In sonst gut unter­richteten politischen Kreisen behauptet sich damit im Zusammenhänge das bisher auch nicht dementierte Gericht, daß der Botschaf­ter erklärt hätte, daß Italien eine Verschär­fung der Sanktionen nicht ohne Gegenmaß­nahmen hinnehmen würde worunter man in Paris die Znrückriebnna brw.

ungarischen Blatte«

zeitweilige Außerkraftsetzung der Loearno-Garantie zu verstehen glaubt.

Unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Sarraut trat am Montag nachmittag der Kabineitsrat zusammen. Die am Schluß der Sitzung ausgegebene kurze amtliche Mit­teilung besagt lediglich, daß Kriegsmimster General Maurin über seine Besichtigungs­reise durch die Befestigungen der Lst- grenze seine Befriedigung über ihren Stand »um Ausdruck gebrachthabe.

Bruch der Vertrage!

Tribuua" über die grundsätzliche Auffassung Italiens zur Sanktionsfrage

Rom, 25. Febr. Der 100. Tag der Sank­tionen beranlaßte die italienische Presse, im Hinblick auf den bevorstehenden Zusammen­tritt des 18er-Ausschusses zu erklären, daß die Abwehvaktion des ganzen italienischen Volkes unerschütterlich weitergehe. Man erin­nert an das Wort Mussolinis, daß Italien am 365. Tage der Sanktionen mit der gleichen Festigkeit die wirtschaftliche Belagerung ab- wehren werde, wie am ersten Tage.

DieTribuna" betont die grundsätzliche Auffassung Italiens zur Sanktionsfrage und führt aus, die Sanktionen stellten eine klare feindselige Handlung gegen Italien nnd einen Bruch der Verträge u. Vereinbarungen über Abessinien dar. Sie entstammten der ausge­sprochenen Absicht, Italien zu schwächen. Es handle sich um den schmählichsten Versuch des Verrats und sei unvereinbar mit dem Weiter- Lcstehen der europäischen Verträge und Ab­machungen, die Italien auf dem Boden der Gleichberechtigung und im Rahmen der euro­päischen Wechselbeziehungen eingegangen sei. Sollten die Sanktionen fortbestehen. so wür­den sie im Hinblick auf Italien einen regel­rechten Umoruch der europäischen Beziehun­gen mit sich bringen. Weniger als je könne zugegeben werden, daß mit den Sanktionen irgend eine europäische Politik vereinbar sei.

London. 2«. Febr. (Tel. DNB.) I» den heutigen frühen Morgenstunden veröf­fentlicht Reuter eine Meldung aus Schanghai, wonach in Tokio ein militärischer Putsch statt­gefunden habe. Es verlaute, daß mehrere sehr bedeutende politische Führer, darunter der Finanzminister, ermordet worden seien. Nach einem in Schanghai eingelaufenen Bericht ist Ser Kriegszustand nicht nur in Tokio, sondern in ganz Japan ausgerufen worden.

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FiMkm begründet Eowjetmkt

Paris, 25. Februar

Außenminister Flandin nahm in der Kammer nach den Ausführungen des Abg. Bastid das Wort zu einer anderthalbstündi- gen Rede, um den französisch-sowjetrussischen Pakt zu begründen. Anschließend wurde eine Sitzungspause eingelegt.

Außenminister Flandin gab einen Nebcr- blick über die Geschichte dieses Vertrages und die einzelnen Verhandlungsabschmtte in Paris, Genf und Moskau Ter von Litwi- now und Barthou aufgestellte Plan sei von Deutschland als gefährlich bezeichnet wor­den, während Polen eine ausweichende Ant­wort gegeben habe. Deutschland habe jedes Beistandsabkommen abgelehnt. Der Beistand sollte nur im Nahmen des Völkerbundes er­folgen. Außerdem sollte das Abkommen kein in sich abgeschlossenes Politisches Instru­ment, sondern einen ersten Schritt zur kol­lektiven Sicherheit im Osten dar­stellen; unter diesen Umständen sei im Mat 1935 der Pakt von Laval unterzeichnet wor­den. Er sei von den interessierten Ländern günstig ausgenommen worden mit Aus­nahme der Neichsregierung. Der französisch- fowjetrussifche Vertrag stelle eine Kontinui­tät der französischen Politik dar.

6vW Rotarmisten in Ging etnsedrnngen

Peiping, 25. Februar.

Am Montag wurden durch das Haupt­quartier des Marschalls Hensischen in Tai- yuanfu die schon seit Wochen verbreiteten Gerüchte über eine ernste Bedrohung der Provinz Schansi bestätigt. Es wird jetzt zuge­geben. daß der Widerstand längs des Nord- südlaufes des Huangho teilweise zusammen- gebrochen ist.

6060 Rotarmisten überschritten den Huan­gho beiderseits des 37. Breitegrades und drangen 45 Kilometer nach Osten vor, wo sie Shihlou belagern. Man befürchtet weitere Angriffe großen Maßstabes auf der 150 Kilo­meter langen Front.

itmsangretchr Luftrüstunsen Nalwns

London, 25. Februar

Daily Mail" meldet in großer Auf­machung aus Rom, daß Italien ein neues, gewaltiges Aufrüstiingsprogramm für seine Luftflotte eingeleitet habe. Vor der Inkraft­setzung des Programmes habe Italien rund 3500 Maschinen besessen. Die Erzeugung sei derart gesteigert worden, daß zurzeit täglich zwölf neue Flugzeuge fertiggestellt werden. Ende dieses Jahres werde Italien 5500 neue Maschinen besitzen, von denen ein großer Teil aus den neuen, außerordentlich schnellen Bombern bestehen werde. Schätzungsweise würden in diesem Jahr allein 1500 neue Bomber gebaut.

Gouverneur Mumm bezeichnet Sauvtbelastunsszeligen als Lügner

Neuyork, 25. Februar.

Gouverneur Hoffmann in Trenton ver­öffentlicht eine amtliche Mitteilung, in der er den Hauptbelastungszeugen rm Hauptmann-Prozeß, den Holzfäller Wh l- ted, der Lüge bezichtigt. Diese Feststellung führt möglicherweise zur Erhebung einer Meineidsklage gegen Whited und

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