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.^Tageszeitung

Wildbader NS-Preffe Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt

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Amtsblatt für lias Oberamt ^Neuenbürg

Nr. 43

Freitag den 2t. Februar 1938

94. Jahrgang

SichersteUungdesFührernachwuchseS der Partei

Beginn der Arrsmusterung am Freitag in Köln

alten Kämpfer wieder in das Wirtschaftsleben

Berlin, 20. Febr. Das Prcssercferat des Reichsorganisationsleiters Dr. Leh teilt mit: Am heutigen Freitag beginnt in Köln eine Aktion der nationalsozialistischen Bewegung, die den Auftakt für eine entscheidende Sicher­stellung des Führeruachwnchses der Partei bildet und in den nächsten Wochen ihre plan­mäßige Fortsetzung, in allen anderen Gauen des Reiches finden wird. Der Rcichsorgani- sationsleiter der NSDAP und Reichslciter der DAF Dr. Ley, der für Idee und Aus­führung dieser Maßnahme dem Führer ver­antwortlich zeichnet, wird an der Spitze einer Kommission Freitag vormittag 10 Uhr im Kölner Gauhans der NSDAP mit der Ans­musterung jener Männer beginnen, die dem­nächst die drei neu errichteteil Burgen der NSDAP,Vogelfang",Crössinsee" und Sonthofen" für die Mindestdaner eines Jah­res beziehen, um dort eine durchgreifende Ausbildung für ihren späteren verantwor­tungsvollen Wirkungskreis in der national­sozialistischen Bewegung zu erhalten.

Der von Dr. Ley geführten Kommission, der Staatsrat Pg. Schmeer, ferner Pg. Mar­renbach, der Leiter des Hauptpcrsonalamtes der Reichsorganisationsleitnng der NSDAP, Dr. med. Streck vom Hauptamt für Volks- gesnndheit und ein Beauftragter des Schatz­amtes der DAF angehören, werden sich Frei­tag im Kölner Gauhaus 30 Parteigenossen im Aller von,2530 Jahren zur Ausmuste­rung stellen. Sie'haben bereits eine erste ärztliche Untersuchung hinter sich und erfüllen im übrigen alle für diese Auslese vorgesehe­nen Bedingungen. Sie müssen die Hitler­jugend, den Arbeitsdienst und die Wehrmacht absolviert und sich in einer Parteigliedernng entweder als Politischer Leiter, SA- oder SS-Mann betätigt haben. Auch ihre rassische Eignung wird selbstverständlich entsprechende Beurteilung erfahren.

Die in allen Gaueil Deutschlands ausge- musterten ersten 500 Mann werden am 1. Mai dieses Jahres auf der BurgVogel­fang" in der Eifel cinrücken. Hier soll ihnen nach einem bis in alle Einzelheiten festgeleg- tcn Plan eine weltanschauliche, körperlich- sportliche und überhaupt allen Aufgaben, die das Leben spater an sie stellen wird, gerecht werdende Ausbildung zuteil werden. Sie sol­len durch eine ansgewnhlte Erzichrrschast die ^ beste Lebcusschnlnng erhalten, die Menschen überhaupt Menschen zu bieten vermögen. Hie­rüber werden zu gegebener Zeit der Oeffent- lichkeit weitere Mitteilungen gemacht werden.

Nach Abschluß der auf Burgen der NS­DAP absolvierten Zeit werden diese Män­ner als hauptamtliche Kräfte der Partei Ver­wendung finden. Ihr fernerer Lebensweg steht nunmehr unveränderlich fest. Wo sich etwa ein Versagen gezeigt haben sollte, wird die Ausscheidung ans jenem Kreis, der im ernstesten Sinne des Begriffes als eine ver­schworene Gemeinschaft bezeichnet werden kann, im rechten Zeitpunkt erfolgen. Dieje­nigen aber, die sich erfolgreich allen ihnen aufcrlogten, wahrlich nicht leichten Prüfungen gewachsen zeigten, haben und bieten die Ge­währ, als Glieder des Führerkorps der nationalsozialistischen Bewegung und zum Segen des ganzen deutschen Volkes eingesetzt zn werde,i,"

Vas Reckt der alten Kämpfer aus den Arbeitsplatz

kir. Berlin, 20. Februar.

Nachdem der Nationalsozialismus am 30. Januar 1933 die politische Macht angetre­ten hatte, lag ihm die selbstverständliche Pflicht "I sich um diejenigen seiner Mitkämpfer zn kümmern, die durch ihren persönlichen Einsatz für die nationalsozialistische Bewegung arbeits­los geworden waren. Seitens der Reichsleitung der Partei, der Obersten SA.-Führung sowie der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung wurde in Zusammen­arbeit mit der Wirtschaft zugunsten der alten Kampfer der Bewegung eine Aktion eingeleitet, deren Durchführung der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche­rung übertraaen wurde mit dem Ziele, die

zurückzufuhren.

Dabei ging man von folgendem Die alten Kämpfer haben in der Zeit desJchwersten wirtschaftlichen, politischen und seelischen Druckes dem Führer und der Bewegung die Treue gehalten und sich nicht, wie mancher andere, zur Erlangung materieller Vorteile auf den Boden der gegebenen Tatsachen gestellt. Sie haben wegen ihres Bekenntnisses zum Natio­nalsozialismus ihren Arbeitsplatz verloren oder einen Arbeitsplatz nicht gefunden. Sie haben durch ihre Treue dem Nationalsozialismus zum Sieg verholfen. Das deutsche Volk hat nun­mehr die Pflicht, das seinerzeit an den alten Kämpfern begangene Unrecht wieder gntzu- machen und sie planmäßig an geeigneten Plätzen im Wirtschaftsleben unterzubringen.

Nach einem Erlaß des Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung vom 27. November 1935 ist der Personenkreis der Sonderaktion neu abgegrenzt worden. Nunmehr gelten als alte Kämpfer:

1. Mitglieder der NSDAP., die bis zum 14. September 1930 Mitglied wurden (Mitgliedsnnmmer bis 340 000),

2. Mitglieder der NSDAP, und ihrer Glie­derungen sowie des Stahlhelms, die bis zum 30. Januar 1933 Mitglied gewor- den sind und nachweisbar vor der Macht- 'nbernahmc aktiv tätig waren.

Moskau, 20. Februar.

Die Verzögerung der Ratifizierung des französisch - sowjetrussischcn Beistandspaktes hat in Politischen Kreisen Moskaus wachsende Beunruhigung hervorgerufcn. Täglich er­scheinen in den Zeitungen nervöse Auf­sätze, in denen, wie nicht anders zu erwarten, die bolschewistischen Machthaber ihren Grimm über die zögernde Haltung des französischen Bundesgenossen amdeutschen Faschismus" abzukühlen suchen.

DasJournal de Moscou" versucht in sei­ner Tonnerstag-Ausgabe nochmals die üblichen Argumente, die die Ratifizierung dieses Vertrages rechtfertigen sollen, zu­sammenzufassen. Es ist bezeichnend, daß die­ses offiziöse Blatt die militärische Stärke der Sowjetunion besonders unterstreichen zu müssen glaubt, im übrigen aber nichts Bes­seres zu tun weiß, als die Gegner des Pak­tes in Frankreich heftig zu beschimpfen und gleichzeitig groteske Verleumdungen gegen Deutschland zu richten. Es herrscht dabei die Tendenz vor, die Sicherheit Frankreichs so bedroht erscheinen zn lassen, daß überhaupt nur noch die Flucht in die rettenden Arme der Sowjetunion übrig bleibt.

Die auffällige Besorgnis desJournal de Moscou" um das Wohl Frankreichs geht so weit, daß das Blatt dievollständige Isolierung" Frankreichs voraussieht, wenn es Deutschland gelingen sollte,seinen Wil­len Europa zu diktieren", wozu ihm die fran­zösischen Gegner des Paktes direkt verhelfen würden. Diese Gegner der Ratifizierung be­zeichnet das Blatt alsverblendete Einfalts­pinsel" undinnerpolitische Geschäftemacher". Und immer wieder betont das Blatt in nicht sehr überzeugender Selbstlosigkeit, daß von der Anssprache in der französischen Kammer keineswegs das Schicksal der Sowjetunion berührt werde. Es handele sich einzig und allein um das Schicksal Frankreichs und um die Verwirklichung des Gesamtplanes der kollektiven Sicherheit, wie er in der Erklä­rung Vvm 3. Februar 1935 vorgesehen sei.

WM Mt Frieden!

Ter Sowjetpakt uns die Nheinlandfragc London, 20. Februar.

Unter der UeberschriftRußland und der Rhein" beschäftigt sich Vernou Bartlett in derNews Chronicle" mit dem französisch- svwjetriissischen Pakt, von dem kein aerinac-

Durch diese Neuabgrenzung ist erreicht wor­den, daß nur diejenigen der alten Kämpfer in den Genuß der bevorzugten Arbeitsvermitt­lung kommen, die sich tatsächlich aktiv für die nationalsozialistische Bewegung eingesetzt haben. Es ist ferner hervorzuheben, daß nach der bestehenden Rechtslage auch die Kameraden der NSBO. und der HI. unter den gegebenen Voraussetzungen als alte Kämpfer anzusehen sind.

Seit Beginn der Sonderaktion Juni 1933 haben die sächsischen Arbeitsämter rund 38 000 Vermittlungen für alte Kämpfer getä­tigt. Bei der Durchführung der Sonderaktion hat sich gezeigt, daß in fast allen Kreisen des deutschen Volkes volles Verständnis für die Lage der alten Kämpfer vorhanden ist. Fälle, in denen die Einstellung der alten Kämpfer ohne Grund abgelehnt oder nur mit Wider­willen vorgenommen wurde, waren Aus­nahmen.

Im gegenwärtigen Zeitpunkt sind bei den sächsischen Arbeitsämtern noch etwa 2000 alte Kämpfer als arbeitslos gemeldet. Die Arbeits­ämter sind angewiesen, die Arbeitsvermittlung der bei ihnen arbeitslos gemeldeten alten Kämpfer mit allem Nachdruck und mit dem Ziele zu betreiben, sie binnen kürzester Zeit in Dauerstellungen zu vermitteln.

Es ist zu hoffen und zu wünschen, daß dieses Ziel erreicht wird, um damit nichts anderes als eine einfache Anstands- und Dankespflichi gegenüber den alten Kämpfern zu erfüllen.

rer Jurist als Sir John Simon erklärt habe, daß er mit den Völlerbundssatzungcn und dem Locarnovertrag vereinbar sei. Das sei juristisch vielleicht richtig. Psychologisch aber nicht, und die Deutschen befürchteten, daß ini Falle eines Konfliktes zwischen ihnen, den Franzosen und den Russen die Mehrheit der Mitglieder des Völkerbundsrates zwar der Ansicht sein könnte, daß Deutschland das Opfer eines Angriffes sei, daß aber sowohl Frankreich als auch Rußland eine Einmütigkeit im Völkerbundsrat ver­hindern könnten, sodaß es diesen beiden Ländern freistehen würde, nach Belie­ben vorzu gehen. Der französisch-russi­sche Pakt sei eher das Ergebnis einer Panikstimmung als eine F r i e d e ii s h a n d l n n g. Panik aber er­zeuge neue Panik, und der Pakt werde die deutschen Besorgnisse so vermehren, daß Hitler gezwungen sei, die Frage der entmili­tarisierten Nheinlandzone in Angriff zu neh- men. Er müsse Frankreich um jeden Preis von Osteuropa abschneiden, und um das zu tun, werde er wahrscheinlich die entmilitari­sierte Zone in die Hauplgefahrenzone des Festlandes umwandeln. Der Verfasser be­zweifelt. daß die britische Negierung das gleiche Maß an öffentlicher Unterstützung wie bei den Sühnemaßnahmen gegen Italien erhalten werde, falls Deutschland erkläre, daß es sich nicht länger verpflichtet fühle, in der Nheinlandzone keine Befestigungen an­zulegen und keine Garnisonen zu unterhal­ten. Warum, so würde sich der Engländer fragen, sollte man von den Deutschen ver­langen, auf unbestimmte Zeit eine Beschrän­kung anzunehmen. die den Franzosen nicht anferlcgt werde? Jedermann wisse, daß Teutschland sür die entmilitarisierte Zone bereits die gleiche Mißachtung an den Tag lege wie seinerzeit für die Abrüstungsbestim- mniigen des Versailler Vertrages. Bartlett empfiehlt, die vollendete Tatsache hinzuneh- men und dabei so wenig Lärm wie möglich zu machen.

Heeres-Velerinär-Akademie in Hannover eingeweihk

Tie Hecres-Veterinär-Akademis in Han­nover, die nach dem Versailler Diktat auf­gelöst werden mußte, ist nach der Wieder­herstellung der deutschen Wehrhoheit neu er­standen und am Donnerstag feierlich einge­weiht worden.

Deutscher Protest Sn Peru

Eine Note brandmarkt das NSDAP-Berbot als politische Demonstration

Berlin,. Februar.

Der deutsche Gesandte in Bern ist beans- tragt worden, der schweizerischen Regierung eine Note zu übermitteln, in der nach- drücklichst Protest gegen den Beschluß des Bundesrates erhoben wird, der eine Landesleitung und Kreisleitungen der NS.- DAP. in der Schweiz untersagt.

Die deutsche Note weist die Unzulässigkeit des schweizerischen Vorgehens nach und wen­det sich gegen die in diesem Vorgehen liegende politische Demonstration. Sie spricht die Erwartung aus, daß der Beschluß des Bundesrates rückgängig gemacht wird.

Förderung des Reiseverkehrs

Das deutsche Kreditabkommen von 1936 Berlin, 20. Februar.

Die diesjährige Stillhaltekonferenz wurde am 20. Februar in Berlin nach einer Dauer von 11 Tagen beendet. Es wurde wiederum zwischen dem deutschen Ausschuß und den ausländischen Gläubigerkomitees unter Mit- Wirkung der Reichsbank und der Deutschen Golddiskontbank ein neuer Vertrag über'die Aufrechterhaltung ausländischer Bankkredite an die deutsche Wirtschaft vereinbart. Auch dieser Vertrag läuft wieder ein Jahr, d h. vom 1. März 1936 bis zum 28. Februar 1937 und umfaßt alle Länder, die an dem jetzt ablansenden Abkommen beteiligt waren mit Ausnahme von Italien, an das zu keiner Zeit erhebliche Forderungen zur Erledigung gelangt sind.

Das Kreditvolumen, das bei Inkrafttreten des deutschen Kreditabkommens von 1935 noch mit etwa O/< Milliarden NM. in An­spruch genommen war, weist eine weitere Verminderung auf, um einen Betrag, der bis Ende Februar 1936 annähernd 400 Milt. NM. erreichen dürfte. Zu diesem Ergebnis trugen überwiegend die Abrufe von Negister- mark bei, die bekanntlich vorwiegend sür Neisezwecke Verwendung gesunden haben.

Da die Verwendung der Registermark für Reisezwecke sich als besonders wirkungsvoll in Richtung einer Verminderung der Still­halteschulden ausgewirkt hat, so bestand eine der Aufgaben der Konferenz darin, durch förmliche Schaffung einerReise- Mark" einen verstärkten Ausbau dieser Einrichtung zu schaffen.

Auf der Konferenz ist von den ausländi­schen Gläubigern ein besonderer Neisemark- ausschuß ins Leben gerufen worden mit dem Ziel, für den Reiseverkehr in Deutschland Propaganda zu machen. Diese Bestrebungen werden von deutscher Seite gern unterstützt werden.

Budapest, 20. Februar Der österreichische Bundeskanzler Schuf ch- nigg und der Außenminister Berger - Wal- dcnegg werden, wie verlautet, Anfang März der ungarischen Regierung einen Besuch ab­statten. Der genaue Zeitpunkt der Reise ist bisher noch nicht festgelegt.

Der Besuch soll der Erörterung der die beiden Länder berührenden internationalen Fragen und der Prüfung des in der letzten Zeit viel erörterten tschechoslowakischen Donaupaktplans gelten. In ungarischen poli­tischen Kreisen sieht man dieser Reise im Hinblick auf dir gegenwärtigen internatio­nalen Verhandlungen, mit besonderem Inter­esse entgegen.

KommunlftifKe Wrtet Argentiniens vom Wahlkampf nusgMlMn

London, 20. Februar.

Nach einer Neutermeldnng aus Buenos Aires ist der Kommunistischen Partei Argen- tiniens auf Grund einer Gerichtsentschei­dung die Beteiligung an dem bevorstehenden Wahlkampf mit der Begründung verboten worden, daß die Kommunisten keine natio- nale Partei seien.

sskau wird nervös

Durchsichtige PresiemauövZr zur Degründuug des Beistandspaktes