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Norwegen siegt vor Deutschland

keierlicker Adsckiuk äer IV. Olympischen Winterspiele in Larmisch-ksrlenkirchen

Am Schlußtag der 4. Olympischen Winter­spiele spannte sich über Garmisch-Parten­kirchen ein grau bedeckter Himmel. Die tief hängenden Wolken schüttelten trotz der herr­schenden 3 bis 4 Grad Kälte von Zeit zu Zeit eisige Tropfen nieder. Vor der ein­drucksvollen Schluhfeier, der Cerömonie pro- tocolaire" wurden die letzten olympischen Wettkämpfe ausgetragen. Am Vormittag stand der große Sondersprunglauf zur Entscheidung an. der mit dem erwarteten Siege von Birger Nuud endete.

Schon in der Mitternachtsstunde trafen die ersten Sonderzüge ein und Schlag auf Schlag speiten die Züge und die Son­derautobusse Tausende und aber Tau­sende von Menschen aus. Die Olympiastadt bot schon in der Nacht zum Sonntag das Bild eines ungeheuren Heerlagers. Die Hotelhallen, jeder nur verfügbare Auf­enthaltsraum. waren überfüllt. Das Ge­dränge nahm unbcschreibbarc Formen an. Ein Nekordtag schloß die Rekord-Winter- olympiade ab. Bereits am vierten Tag hatte man in Garmisch-Partenkirchen mehr Zu­schauer gezählt, als bei allen bisherigen Winterspielen überhaupt zusammenkamen. Am Schlutztage waren 888800 zah­lende Au schauer registriert und schätzt man die Zahl der Zaungäste und der vielen anderen, die keine Eintrittskarten mehr be­kamen, aber dem Weltereignis im Winter­sport an Ort und Stelle ' beiwohnten, aus nur 280 888 Personen, so ist eine Zister von einer Million Menschen beisammen, die in den Olympiatagen in Garmisch-Partenkirchen und seiner nächsten Umgebung zusammenkamen. Diese Zahl ist kaum zu hoch gegriffen. Allein am Schlutz­tage ist mit 158 00ü der Besuch nicht über­schätzt. wurde doch für das Springen und die Abschlußfeier schon die Riesenzahl von 138 888 Eintrittskarten verkauft.

Kurz vor 11 Uhr erschien, stürmisch umjubelt, der Führer. Zum Reichskanzler gesellten sich auf dem Balkon des Olhmpiahauses weiterhin Mi­nisterpräsident Göring. Reichsminister Dr. Fr ick, die Mitglieder des IOC. mit Prinz Gust, Adolf von Schweden an der Spitze, ferner die Staatssekretäre Lammcrs unk Dr. Pfund tner sowie viele andere füh­rende Männer des Staates, der Bewegung, der Wehrmacht und des internationalen Sportlebens.

Len kühnen Flug der rund 58 Bewerber leitete der Jugoslawe Novsak ein. Nack einem guten 54-Meter-Sprung des Jugosla­wen kam gleich darnach der Japaner Mi h a- jama. der nach einem sehr unruhigen Flug bei 69.5 Meter aufsetzte. Der als Achter über die Balken gehende Norweger KaareWal- berg sprang in einem wundervollen Stil bei 73 Metern auf hielt vorläufig die Spitze. Als e r st e r der Deutschen erreichte der Thüringer Hans Marr in gutem Stil 71.5 Meter. Hinter ihm landete der Norwe­ger Arnold Kongsgaard in tadelloser Haltung auf 74,5 Metern. In fast norwe­gischem Stil war der Finne Lauri Valo- n e n der beste Springer seiner Heimat, nach­dem er schon in der Kombination sich ausge­zeichnet hatte. Bei 73,5 Metern hatte er auch hier Aussichten auf einen der vorderen Plätze. Der zweite Deutsche. Anton Ha- , elberger. sprang gut. aber mit 64 Me­tern zu kurz. Wie ein Vogel flog dann B i r- ger Nuud. der kleine norwegische Sprin­gerkönig. durch die Luft. Besonders ein­drucksvoll war seine schmale Schiführunq die weite, in den Hüften abgeknickte Vorlage und das gus durchgedrückte Kreuz.

Sven Eriksson steht 76 Meter

Jguro-Japan wurde mit einem durch­gestandenen 74.5 » Meter - Sprung der Beste Von seinen Landsleuten. Unter größter An­teilnahme sah dann die riesige Menschen­menge dem Sprung des großen Schweden Sven Eriksson entgegen. Kraftvr" schwang der Schwede sich von der

In Garmisch-Partenkirchen fanden am Sonntag die tV. Olympischen Winter­spiele ihren feierlichen Abschluß. Nach dem triumphalen Sieg der Schweden im SO-Kilomeker-Dauerlauf am Samstag, fiel die Entscheidung im Eishockey. Groß­britannien holte die Goldmedaille vor den Kanadiern. Im Kunstlaufen der Frauen wurde Sonja Henie zum drittenmal Olympia-Siegerin, während Birgst Nuud im Spezialsprunglauf seinen zweiten olympischen Sieg feiern konnte. Nach der feier­lichen Siegerehrung wurde die olympische Flagge eingeholt die IV. Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen fanden damit ihren Abschluß.

3 Meter auf 67 Meter. Dann segelte wieder Birger Nuud in seiner makellosen Hal­tung durch die Lust, war aber mit 74,5 Meter kürzer als im ersten Gang. Die Span­nung war daher zum Platzen angeschwollen, als ruhig und beherrscht Schwedens Meister­springer am Ablauf stand. Sven Eriksson kam gut ab und stand diesmal ruhig in vor­bildlicher Haltung in der Luft und setzte wieder bei 76 Meter auf. Brausender Beifall lohnte seine Leistung.

ab, jedoch in der Luft wackelte er ganz leicht und da er die Arme dicht angelegt hatte, muhte er das Gleichgewicht mit dem Körper Herstellen, Groß war der Beifall, als 76 Meter, der längste Sprung des 'ersten Durchgangs, verkündet wurden. Aber in Stil und Haltung hatte Birger Nuud seinen gro­ßen Rivalen übertroffen. Hinter Kurt Körner, der, wie sein engerer Landsmann Paul Krauß, hinter den Erwartungen zurückblieb die Weiten betrugen nur 62 und 71 Meter sprang Reidar Andersen im feinen Stil 74 Meter. Mit einem 71-Meter-Sprung beschloß der Finne Murama den ersten Durchgang.

Enkscheidung im zweiten Gang

suto und Adachi gingen wieder aufs Ganze und mußten aber ihre allzugroße Kühnheit mit Stürzen bezahlen. F r e d h e i m - Amerika flog wieder mit un­geheurem Schwung durch die Luft, aber wie alle seine Landsleute war er unsicher und mußte bei schlechter Schiführung mit den Armen rudern. Das aus Guy Schmidt- Deutschland, Asp-Norwegen und Straumann- Schweiz bestehende Kampfgericht be­wertete jedoch in erster Linie den Stil. Haselberger verbesserte sich um!

1. Birgcr Ruud-Norwegen. Note 232 <75. 74.5 Meter), Goldene Medaille: 2. Sven Erikslvn- Schweden. Note 230,5 <76, 78 Meter). Silberne Medaille: 3. Reidar Anderien-Norwegen. Note 228,9 <74, 73 Meter), Bronzene Medaille: 4. Kaar« Wal- berg-Norwegen, Note 227,0 <73,5, 72 Meter): 3. St. Marusarz-Polen. Note 221,8 <73, 73L Meter): 8.

Lauri Balonnen - Finnland. Note 219,4 <73,3, 67 Meter): 7. Mafaj! Jguro-Savan. Note 218.2 <74L,

72.3 Meter): 8. Arnold Konasgaard-Norwegen, Note 217.7 «74,8, 66 Meter): 9. Bäinö Tiihonen- Finnland, Note 215,3 <71,5. 70 Meter): IO. Sanö M a r r - Deutlchland. Note 214,2 <71,5, 69 Meter): 11. Sverre Fredheim-Amerika, Note 214,1 <73.5. 73 Meter): 12. Kurt Körner- Deutschland, Note

209.3 <70. 71,5 Meter): 17. Franz Haslber- i e r - Deutschland, Note 204,6 <64. 67 Meter): 13. baut K r a u s - Deutschland. Note 204,4 <62,5, 62,5 Meter).

vis VNanr von Larmküi

Die Spannung der Zuschauer im und um das Stadion hatte ihren Höhepunkt erreicht, als der zweite Durchgang begann. Im all­gemeinen wurden hier die im ersten Laus erzielten Weiten mit wenigen Ausnahmen übertroffen. Der Erzgebirgler Paul Krauß setzte, wie schon vorher, in schöner Haltung bei 62.5 Meter aus. Hans Marr erreichte mit 69 Meter seine Leistung im ersten Sprung nicht mehr. Die Japaner Tat-

Es gibt bei den Olympischen Winter­spielen zwar keine offizielle Länderwertung, aber es ist dennoch überaus aufschlußreich, einmal die Nationen nach der Zahl ihrer Erfolge einzureihen. Wenn man dabei dem Ersten und Gewinner der Goldmedaille sieben Punkte und dem Zweiten bis Sechsten 5 bis 1 Punkte zuerkennt, ergibt sich für die

4. Olympischen Winterspiele 1936 folgende Siegerliste der Nationen:

1. Norwegen 100 Punkte, 2. Deutschland

47.5, 3. Schweden 43,5, 4. Finnland 38, 5. USA.

82.5, 6. Oesterreich 26,5, 7. England 22, 8. Schweiz 20, 9. Kanada 9, 10. Ungarn 7, 10. Tschecho­slowakei 7, 12. Belgien 5, 13. Holland 4, 13. Frankreich 4, 15. Italien 3. 15. Japan 3, 17, Polen 2 Punkte.

Nicht berücksichtigt wurden die nicht- olympischen Wettbewerbe wie Militär-. Patrouillenlauf und Eisschießen. Es kom­men verschiedentlich V- Punkte vor. Diese ergeben sich dadurch, daß Deutschland und Schweden im Eishockey zusammen auf den

5. und 6. Platz gestellt wurden und zwar als dritte der Zwischenrunde. Der 5. und

6. Platz wurde mit 2 bzw. 1 Punkt geteilt, ferner bei Oesterreich und USA., die im Eis­schnelläufen den 6. Platz belegten. Dieser eine Punkt wurde ebenfalls geteilt, so daß jede Nation eine halben Punkt bekam. Norwegens weiter Vorsprung vor den übrigen Nationen ist bemerkens-' werterweise weniger den Schiläu. fern zu verdanken als vielmehr den Etsläusern, wo sie in Sonja Henie und Jvar Ballangrud überragende Talente : besitzen. Norwegen holte ja bekanntlich; sämtliche Goldmedaillen im Eisschnelläufen,» allein drei durch Jvar Ballangrud und die Goldmedaille im Kunstlaufen der Frauen durch Sonja Henie.

SolämeäaMe kür knglanä

Großbritannien holte sich die erste olym­pische Goldmedaille im Eishockey. Die Ent«^ scheidiing fiel schon am Samstag, wo die, ungeschlagenen Mannschaften von England » und USA. aufeinander trafen. In einem' hartnäckigen Kampf, der dreimal verlängert ! werden mußte, glückte keiner Mannschaft ein» Treffer, sodaß die Punkte geteilt wurden. Da' für die Endrunde die Spiele ungerechnet, wurden, die die Schlußrundengegner unter, sich ausgetragen haben Kanada unterlag bekanntlich England mit 1:2 war nun, England nicht mehr zu übertreffen. Ledig­lich ein ganz hervorragendes Torergebnis im letzten Treffen hätte Amerika nocheinmal eine, Chance gegeben. Die Amerikaner konn-, ten sie aber gegen den überlegenen Weltmei-. ster Kanada nicht wahrnehmen und unter­lagen mit 0:1. Dadurch siel die olympische Goldmedaille mit 5:1 Punkten an Englands die Silberne an Kanada mit 4:2 Punkten,, die Bronzene an Amerika mit 3:3 Punkten. ^ Deutschland kam hinter den Tschechen aufi den 5. Platz. Die Kanadier hatten zuvor am. Samstagvormittag die Tschechen nach über­legenem Spiel mit 7:0 überfahren. >

Mrger liuullXorieegen, Sieger im Sperlslspruugliiui. iSchtrner.)

MW