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Am Samstag vormittag war nach dem Lorlaus der Frauen die erste Goldmedaille zu vergeben. Was niemand mehr zu hosten gewagt hatte, erfüllte sich: Christi Cranz Freiburg war im Lorlaus die weitaus Schnellste und überflügelte die Abfahrts stegerin Schou-Nielsen in der Kombinations Wertung deutlich. Tie erste Gold Medaille der IV. Olympischen Winterspiele gehörte damit Deutschland! Auf den zweiten Platz in der Kombination schob sich Käte Gras r g g e r - Deutschland vor. so daß wir auch die Silberne Medaille des Frauenwelt bewerbs gewannen!'
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Schon am frühen Morgen des Samstag hat der Zustrom der Schaulustigen sich zum Gudiberg in Bewegung gesetzt, wo die Frauen ihren Tor lauf abzuwickeln haben. Deutschland und Norwegen stehen hier bekanntlich im schärfsten Endkamps uni die erste Goldmedaille, die ge legentlich der IV. Olympischen Winterspiele zu vergeben ist.
Die Voraussetzungen sind denkbar gün stige. 10 bis 12 Grad Kälte herrschen ani Vormittag, der Schnee knirscht und kracht Unter den Füßen, lieber dem Werdeufelser
.
glatter, sauberer Fahrt bewältigte sie den Hang fehlerfrei und kam mit 76,0 Sekunden in sehr guter Zeit durchs Ziel. Auch die Schweizerin Erna Steuri bewies meisterhaftes Können. Vorsichtig durchfuhr sie alle Lore; ihre Zeit wurde mit 77,2 Sekunden angegeben. Hadi Pfeiffer-Deutschland schien bewußt vorsichtig zu fahren. Sie machte zwar keinen Fehler, brauchte aber doch 80.8 Sekunden. TannkamChristl Cranz, der man keinerlei Einwirkung ihres gestrigen schlechten Tages mehr anmerkte. Nicht im geringsten aufgeregt, ruhig und gewohnt sicher ging sie über die wirklich nicht leichte Strecke. In herrlicher Fahrt holte sie die beste Zeit des ersten Durchganges mit 72,0 Sekunden heraus. Italiens Meister läuferin Paula Wie sing er konnte die von ihren Landsleuten in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllen. Nicht nur. daß sie ein Tor ausließ, sie benötigte auch mit 114.4 reichlich viel Zeit. Glatt aber etwas langsam kam die Norwegerin Nora Ström stadt in 94.4 Sekunden über den Kurs. Von den meisten weiterhin startenden Teilnehmerinnen war dann nicht mehr allzuviel zu sehen. Sie waren zum großen Teil dem schweren Kurs doch nicht ganz gewachsen.
Das Kampfgericht ordnete nach dem ersten Durchgang an, daß alle Läuferinnen, die
mehr als 150 Sekunden benötigt hatten, aus- scheiden mußten.
Christ! geh! aufs Ganze
Vor Beginn des zweiten Durchganges waren die vier Vertikaltore nach links verlegt worden, um aus der vereisten Spur herauszukommen. Tie Eröffnung machte wieder Laila Schou-Nielsen. die bedeutend schneller als vorher war und in ruhiger, wundervoller Fahrt in 77.3 Sek. den Kurs bewältigte. Wie schon im ersten Durchgang hatte Lisa Resch auch diesmal Pech. Sie stürzte, kam aber immerhin noch in 82,9 Sekunden ins Ziel. Wundervoll fuhr dann Käte Grasegger. Sie war mit 77,4 Sekunden nur unwesentlich langsamer als di? norwegische Abfahrtssiegerin. Die Schweizerin Erna Steuri kam in verhaltener Fahrt in 81.2 Sekunden über die Strecke. Sehr gut war Hadi Pfeiffer mit 78,8 Sekunden. Wiederum war alles gespannt auf Christi Cranz. Alles fragte sich: wird sie es noch schaffen?
Ruhig und geduckt ging sie in die Schräge hinein. In Prächtiger Fahrt ging sie durch die Tore und auf der Schußfahrt erreichte sie ein unheimliches Tempo. Fast schien es, als ob sie zu Fall kommen würde. Aber im letzten Augenblick sing sie
sich, kam wieder hoch und meisterte den letzten Teil der Fahrt. Unter großem Jubel ging sie durchs Ziel. Die Begeisterung verstärkte sich noch, als der Lautsprecher ihre Zeit mit 70.1 Sekunden verkündete.
Ganz außer Atem noch drückte Christi Cranz ihre Freude durch das Mikrophon allen Anwesenden auS. Es hatte gelangt: Christi Cranz hat für Deutschland die erste Goldmedaille geholt die bei den IV. Olympischen Winterspielen in Gar- ynsch-Partenkirchen zu vergeben war! Käte Grasegger hat sich aus den zweiten Platz gesetzt und Deutschland dadurch auch die Silberne Medaile für die Kombination gesichert. Ein wahrhaft großartiger Ersolg der deutschen Schiläuierinnen!
Kombination der Frauen
Abt.: Tori Komb.
1. Christi Cranz. Deuttcbland
2. Käthe Graöeagci, Deuitckl
3. Laila Tchou-Nlllrn, Norm
4. Erna Sleurl Schweiz
5. Hadi Pleitier, Deutschland
6. Lila Reich. Deutschland
7. Johanne Bildwad Norm
»4.12
»7.88
lit»
»5.V1
«4.65
«8.7»
»18»
lUU - »7.V« »2.8Z - «5.26 88.U8 - »3.48 88.71 - »2.3« 8».»4 - »1.8S 78.77 - 88.74 80.1» - 85.9»
Torlaus der Frauen
<Jn diesem Ergebnis sind die LauNelilcr ln Sekunden umgercchnet und in der Zeit beriicksichligt.t
1. Laut 2. Li. »ul, Sek Sek Sek.
1. Christi Cranz, Deutschland 72.» 7V.I 112.1
2. Käthe GraSeaaer. Deuitchland 76.» 77.4 IS3.4
8. Erna Sleurt. Schwei» 77.2 81.2 lö8.1
4. Hadi Pteisser, Deutschland 8V.8 78.8 159.S
6. Laila Schou-Nilsen Norwegen 86.1 77.3 >63.4
6. Ianette Kehler England 85:7 82.2 167.»
7. Johanne Dubwad Norwegen 86.5 7».» 177.4
8. Lisa Nekch. Deutschland «7.5 82.8 I8N.4
5. ß-rtda Clara glatten «8.1 «5.1 IS3.2
I». Grete Nitzl. Oesterreich »8.5 »8.7 197.2
veulscklanä erkämpkt 5ick Sie 2wi8ckenrunSe
vndere ki8kockevmsnn5ckskt 8cklagt die 5ck«eir mit 2:0
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Land liegt gleißender Sonnenschein; ans allen Gesichtern liegt eitel Freude und Zufriedenheit. Was kann man sich für diese Olympia » Tage auch mehr wünschen? Ideales Wi nterwetter, reibnngs- ,lo se Organisation und prächtige Kämpfe der besten Wintersportler aller Nationen; das ist ein Zusammenklang so selten harmonischer Art, daß die Stimmung von Aktiven und Schlachtenbummlern — von den Verantwortlichen ganz zu schweigen — einfach nicht anders sein kann als ausgezeichnet. Schon um 9 Uhr vormittags muß am Gudiberg gesperrt werden. Männer der Bergwacht, des Arbeitsdienstes, Militär und Mitglieder der einheimischen Schiklubs werden zum Sperren und für den Kontrolldienst eingesetzt. Bald nach 9 Uhr steigen die ersten Teilnehmerinnen hinauf zum Startplatz. Christ! Cranz, Lisa Resch, Küthe Grasegger und Hadi Pfeiffer tragen die deutschen Hoffnungen mit hinauf. Dann erscheinen die Norwegerinnen mit der Abfahrtssiegerin Laila Schou-Nielsen, einige Amerikanerinnen und Engländerinnen.
Eine außergewöhnlich große Zuschauermenge hatte sich rund um die Torlaufstrecke der Frauen am Gudiberg eingefunden. Auch Neichskriegsminister Generaloberst von Blomberg und Neichsminister Rudolf Heß waren sichtlich stark interessierte Beobachter.
Tie Strecke war dem Wert der Prüfung angepaßt. Sie war 500 Meter lang und wies einen Höhenunterschied von 200 Metern auf. 25 Tore waren dabei zu durchfahren, deren Anordnung Schwierigkeit über Schwierigkeit bot. Ein Kanonenschuß gab das Zeichen zum Start. 34 Läuferinnen aus 13 Nationen stellten sich zum Kamps. Tie Reihenfolge war durch das Ergebnis des Abfahrtslaufes vom Vortage sestgelegt, so daß. also die besten Länserinnen zuerst an die Reihe kamen.
Schou-Nielsen stürz! zweimal
Laila Schou-Nielsen, die erst 17 Jahre alte norwegische Abfahrtssiegerin, eröffncte die lange Reihe. Tie Nordländerin schien sich etwas verwachst zu haben. Zweimal stürzte sie und ihre Zeit war mit 80,1 Sek. nicht sonderlich gut. Pech hatte auch Lisa Resch- Deutschland. Auch sie kam zweimal zu Fall. Zu allem Unglück ließ sie auch noch ein Tor aus und mußte in zeitraubendem Anstieg wieder zurück. Ihre Zeit war 35.5 Sekunden. Eine Glanzleistung bot dann Käte Grasegger. die zweite deutsche Vertreterin. In
Die Eishockehspiele in Garmisch-Partenkirchen wurden nunmehr so weit gefördert, daß die Teilnehmer an der Zwischenrunde feststehen. In der Gruppe ^ sind dies Kanada und Oesterreich, in der Gruppe 6 Tschechslowakei und Ungarn, in der Gruppe 0 England und Schweden und in der Gruppe v Deutschland sowie Amerika oder Italien. Die Spiele wurden fast durchweg vor einer großen Besucherzahl ausgetragen. Dabei gab es verschiedene Ueber- rolchungen. Nachstehend geben wir kurze Berichte über die wichtigsten Kämpfe.
Deutschland — Schweiz 2:0
Schon lange vor Beginn des Spieles waren beide Stehtribünen auf dem Olympia-Kunsteisstadion trotz zehn Grad Kälte überfüllt. Auch die Haupttribüne wurde bald besetzt, und als das Spiel im Gange war, hatten sich mehr als 8 0 0 0 Zuschauer eingefunden. Für Deutschland kämpfte die gleiche Mannschaft, die Italien 3:0 geschlagen hatte.
Das Spiel begann mit einem deutschen Borstoß von Koeql, der jedoch an der Dek- kung abprallte. Ein schöner Durchbruch von Iaenecke bringt nichts ein. da die Scheibe das Ziel verfehlt. Auch Koegl hat mit scharfen Schüssen wiederholt kein Glück. Günz- lcr im Schweizer Tor meisterte alle Bälle, aber auch aus der Gegenseite weiß Egginger sein Tor rein zu halten, so daß man torlos in die Pause geht.
Deutschland geh! in Führung
Der zweite Spielabschnitt wird von beiden Mannschaften mit äußerstem Einsatz durch- gesührt. Deutschland stürmt mit allen Leuten, auch Bethmann-Hollweg versucht sich als Stürmer. Aber auch die Schweizer warten mit schnellen und gefährlichen Vorstößen aus. Ein scharfer Schuß von F. Cattini kann von Egginger im letzten Augenblick unschädlich gemacht werden. Es wurde immer deutlicher daß sich zwei ebenbürtige Mannschaften gegenüberstehen. Die Deutschen waren etwas glücklicher. Bei einem geschlossenen Vorstoß fand ein Schrägschuß von Rudi Ball den Weg ins Schweizer Tor, so daß Deutschland die Führung an sich riß. Tie Schweizer waren gleich wieder in der deutschen Hälfte. Ferdinand Cattini wurde von Iaenecke unsanft gelegt. Der Deutsche mußte daraufhin dem Spiel eine Minute lang von außen znsehen. Beim nächsten Angriff der Deutschen traf den Schweizer Verteidiger Oskar- Schmidt die Scheibe so unglücklich ins Gesicht, daß er liegen blieb und hinausgetragen werden mußte.
Iaenecke schieß! das 2. Tor
Der Schlußabschnitt brachte dann endgültig die Entscheidung zugunsten von Deutschland. Die Schweizer versuchten zwar noch dem Spiel eine Wendung zu geben, aber die deutsche Deckung war voll auf dem Posten. Blitzschnell wechselten die^Sitnatio- nen vor beiden Toren. Mitte der Spielhälste rosste sich Iaenecke wieder einmal zu einem seiner wunderbaren Läufe ans. blitzschnell zog er vor das schweizerische Tor. schlug einen Haken und unhaltbar rutschte die Scheibe ins Schweizer Tor. Tie Z u s ch a u e r m e n g e raste vor Begeisterung, denn nun war der Endsieg der deutschen Mannschaft sicher. Im letzten Spielabschnitt verlegten sich die Deutschen in erster Linie aus Halten des Ergebnisses.
Das Spiel wurde mit unerhörtem Einsatz dnrchgeführt. so daß man flüssige Kombinationen eigentlich selten sah, das kämpferische Moment stand im Vordergrund. Beide Mannschaften erwiesen sich als gleichwertig. Dabei waren beiderseits die Deckungsreihen die besten Mannschaftsteile. In der deutschen Mannschaft füllte jeder Spieler seinen Posten nach besten Kräften aus.
^eliei'e Lkkockeylpiels
Italien schlagt USA. 2:1
Bon den beiden Samstagspielen der Gruppe ö zeitigte das Spiel zwischen Italien und den Vereinigten Staaten einen mörderischen Kampf, der, da bei regu- lärer Spielzeit nur ein 1:1 zustande gekommen war. erst nach zweimaliger Verlängerung von Italien gewonnen wurde. Der entscheidende Treffer fiel 2 Minuten vor dem endgültigen Spielschluß.
Gesteigerte Anstrengungen im letzten Spieldrittel brachten beiden Mannschaften je ein Tor ein. Der Schiedsrichter mußte in der 5. Minute den Amerikaner Roß aus eine Minute hinausstellen. Garrison ging in den amerikanischen Sturm vor und konnte in der 10. Minute durch einen Nachschnß die Führung herausholen. Amerikas bester Mann ging sofort wieder in die Abwehr zurück, um die Verteidigung zu verstärken. Trotzdem glückte es den Italienern 40 Sekunden vor Ablaus der regelrechten Spielzeit durch M. Zucchni mit einem unhaltbaren Schrägschuß den stürmisch bejubelten Ausgleich zu erzielen.
Die letzten fünf Minuten brachen an. 1:1 stand der Kampf, beide Mannschaften waren ausgekämpft bis zum Letzten. Das Spiel wogte hin und her, da kam in der 3. Minute — zwei Minuten vor dem absoluten Schluß — die erlösende Entscheidung. Der Italiener Majocchi brachte mit einem erfolgreichen Nachschuß, den Moone im amerikanischen Tor unmöglich halten konnte, die bisher größte Sensation der Winterspiele zustande. Italien führte mit 2:1. Der Schlußpfiff ertönte . . . Italien hatte einen sensationellen 2:1-Sieg über eine Favoriten-Mannschast des Turniers errungen!
Kanada—Oesterreich 5:2
Die Kanadier kamen am Samstag zwar zu einem verdienten und klaren Erfolg, mußten aber s ch w e r u m i h r e n S i e g k ä m P- sen. Es war wahrlich Meisterschafts-Hockey, das von den beiden Mannschaften gezeigt wurde
Im ersten Drittel zeigte Kanada wahres Weltmeisterschaftskönnen. Den Torreigen leitete Thomson ein. den Farquehar- son. Murray und Farmer-Horn fortsetzten. Allen weiteren Angriffen trotzten die Oesterreicher erfolgreich, so daß es mil 4:0 für Kanada in den zweiten Spielabschmtt ging. Unter größter Erregung der Zuschauer fanden sich die Oesterreicher in diesem Drittel zu einem heroischen Widerstand zusammen, und gingen darüber hinaus selbst sorscy zum Angriff über. Zwar konnten die Vorstöße vorerst nicht nur abgewehrl. sondern durch Sinclair bei einem Durchbruch noch das fünfte Tor erzielt werden, aber dann folgte die Niesenüberraschung. als Csöngei für Oesterreich das erste Gegentor erzielte. Im weiteren Verlaus spielten sich die Ocsterreicher mit gutem Zusammenspiel noch mehrmals schön durch und wiederum war es Csöngei, der einen Angriff mit einem erfolgreichen Torschuß abschloß. Oesterreich war in diesem Drittel mit 2:1 Toren besser.
Die Spannung mar ans dem Siedepunkt angelangt, als die beiden Mannschaften zum Schlußdrittel antraten. Die Kanadier legten von Beginn an ein nn- heimliches Tempo vor. sie wollten unter allen Umstünden weitere Tore erzielen. Ans der anderen Seite hielt aber die österreichische Verteidigung allen noch so ernst gemeinten Angriffen eisern stand, i
Lettland—Polen 2:9
Im Eisstadion traten am Samstag nm 9 Uhr vormittags die Eishockey-Mannschaften von Lettland und Polen zu ihrem Vorrundenspiel an. Das Eis war ausgezeichnet. Der lettische Tormann hielt sich zwar sehr tapfer, aber er mußte sich im 1. Drittel doch einmal, im 2. Drittel viermal und auch im 3. Abschnitt viermal überwun- den bekennen. Die Letten erzielten ihre zwei Tore im letzten Drittel. Die Polen zeigten ein ausgezeichnetes, unheimlich schnelles Spiel.
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