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Lwei Soläene und rwei Silberne Medaillen im alpinen Sckiiauk / ckristl Lranr und kranr kknür die Sieger
„Ihr Ruhm rsi Deutschlands Ruhm!" so drahkeke der Sonderberichterstatter der württemb. RS.-Presse am Sonntag abend aus Garmisch, und wahrlich, so ist es. Z w e i G o l d e n e und z w e r S i l b e r n e Medaillen haben unsere Vertreter im Alpinen Schilaus für ihr Vaterland erkämpft. Der Führer selbst hat sie dazu beglückwünscht und das ganze deutsche Volk schaut voll Stolz auf diese tapferen Kämpfer. Insbesondere Christi Cranz aus Freiburg, die beinahe aussichtslos hinten lag, hat in einem hinreihenden Laus, alles auf eine Karte setzend, den Sieg an sich gerissen. Ebenso war es bei den Männern FranzPfnür, der das Menschenmöglichste leistete. Aber auch die anderen Deutschen, Käthe Grasegger, Hadi Pfeiffer und Lisa Resch, sowie Guzzi Lanlschner, Roman Wörndle und Rudi Cranz haben sich prächtig geschlagen. Ihnen allen gebührt heute unser Dank und unsere höchste Anerkennung«
Garmisch-Partenkirchen, 9. Februar.
Was wir gestern nur erhoffen konnten, ist herrliche Wirtlichkeit geworden: Franz Pfnür holte sich ebenso wie Christi Cranz in überlegener Weise die Olympische Goldmedaille und auch der zweite Platz siel noch an Deutschland. Guzzi Lantschners unbekümmertes Draufgängertum hat uns die Silberne Medaille gerettet.
fährt das Ziel in 80,7 Sekunden, in einer Zeit also, wie sie nachher nur noch von den sechs besten Slalom-Läufern der Welt erreicht wurde. (Am Rande der Ereignisse erfährt man, daß der finnische Trainer Saa- renen der Freiburgerin bei ihrem Sieges-
Slalom-Lauf die Bretter gewachst hatte.) Die Photographen eröffnen em unablässiges Schnellfeuer. Geduldig lächelnd läßt di? Olympia-Siegerin den Ansturm über sich ergehen. Freundlich dankt sie für die Heil- Ruse der Menge.
Ein krachender Böllerschlag, der sich in den Gletscherwänden der Bergriesen bricht, kündet den Start des ersten Läufers an. Hunderttausend Augenpaare wandern hinauf zum Startplatz, verfolgen die stiebende Schneewolke, die sich mit rasender Geschwindigkeit zu Tal Pflanzt. Birger Ruud fährt ab! Die Schneewolke verschwindet fählings, der Norweger ist gestürzt, sofort ist er wieder auf den Beinen, schlägt aber an der vereisten Ouerschneise oberhalb des Heustadels zum zweitenmal hin. In 85,9 Sekunden fährt Birger über die Ziel-Linie. Das kann die Goldene Medaille kosten!
Vas war die knlsdieidung!
wer hat nach Pfnür die beste Zeit erzielt, ihm folgen mit vier Sekunden Abstand der Franzose, der durch einen Sturz viel Zeit verloren hat, dann folgt Rudi Cranz und Roman Wörndle. Pech hatte der Bruder unserer Olympia-Siegerin. Er steht die ganze Strecke sturzfrei durch, drückt wahn- sinnig aufs Tempo, kommt aber in der Schluß-Strecke noch zu Fall, immerhin erreicht er die gute Zeit von 80.9 Sekunden. Mit seiner Christi, die ihn sofort in sorgende schwesterliche Obhut nimmt, verlaßen die beiden, gefolgt vom Schnellfeuer der Photomänner, die Zielstätte.
Sertorelli (Italien) fährt bet den nachfolgenden Läufern noch die gute Zeit von 79,3 heraus, der.Nest kommt für die Entscheidung nicht mehr in Frage. Es sind Leute darunter, die zu den 600 Metern vier Minuten und noch mehr brauchten. Mehr mit dem Rücken und seiner Verlängerung, als mit den Schiern, „fahren" sie den Hang herunter. Das internationale Kampfgericht entschließt sich deshalb, nach Beendigung des ersten Laufes, die „Umstürzler", wie man sie ironisch nennt, aus dem Rennen zu nehmen.
Deutschland feierte dabei einen unerhörten Triumph, wie ihn in diesem Ausmaße nur noch die ruhmvolle Sportgeschichte Norwegens kennt. Unbestritten führt heute die deutsche Bormachtstellung in den alpinen Konkurrenzen: weder die Norweger, noch die Franzosen oder Italiener vermochten sie zu erschüttern. Und selbst der Einwand, das; ja die Schweizer und Oesterreicher als die besten Abfahrtsläufer der Welt am Start fehlen, darf nicht gelten, ging doch gestern vormittag der „König der Abfahrtsläufer", Antoni Seelos, außer Konkurrenz über die Olympia - Slalom - Strecke und erreichte dabei die Zeit von 77 Sekunden. Franz Pfnür, unser Olympia-Sieger, hat diese Zeit um nicht weniger als um fünf Sekunden unterboten und auch Guzzi Lantschner und Rudi Cranz blieben ein Beträchtliches unter den 77 Seelosschen Sekunden.
Der beste Abfahrtsläufer der Welk
Mit Franz Pfnür hat der tatsächlich beste Slalom- und Abfahrtsläufer der Welt die Goldene Medaille verdient gewonnen. Sein Ruhm ist der Ruhm Deutschlands, fein Sieg der Sieg seines Vaterlandes. ViervondenKerstenPlät- zen in der Kombination Slalom-Abfahrt hat Deutschland sowohl im Wettbewerb der Damen wie in dem der Herren erobert, und die beiden ersten Goldenen Medaillen dieser Winterspiele dazu. Mit stolzer Freude darf heute die Nation nach Garmisch-Partenkirchen blicken. Ihre Vertreter haben einen guten Kampf gekämpft, der ihnen die Bewunderung der ganzen sportlichen Welt sichert.
Achtung! Achtung!...
Ein herrliches Bild tat sich dem Beschauer an diesem Sonntag Morgen im Olympischen Schi- Stadion auf. Vom wolkenlosen, stahlblauen Himmel strahlte die winterliche Sonne auf die Berge, Grate und Schneefelder. In gleißendes Gold gekleidet, lag das iveite Oval ,des Stadions, während darüber die Fahnen Ion 28 Nationen das Lied eines Ruhmes brausten, und auf den Rängen der Kampfstätte, an den benachbarten Hügeln und hinauf die lange Slalom-Strecke, soweit das Auge reichte, standen und harrten und fieberten sie, schrien rhre Erregung und Begeisterung hinaus in die ! frostig-klare Luft. Die Sprachen von 28 Nationen schwirrten um dieses eine große Ereig- - nis und niemand vermochte sich seinem Bann . zu entziehen. Donnernd Hallen gegen 11 Uhr ! die Lautsprecher ins Stadion: „Ächtung, Ach- ! tung! Der erste Lauf des Slaloms der Männer beginnt."
Ehrenlauf für Christi
Anton Seelos und Christi fahren zuerst die Strecke in einem Ehrenlauf ab. Die Fahrt der Christi Cranz geht durch ein Spa- Uer tosender, vor Begeisterung rasender Menfchenmassen. Sie durch
Scho« zieht oben als zweiter Läufer unser Hans Pfnür seine Spur. Zügig prescht er durch die Tore, deren es nicht weniger als 30 gibt, fährt Schutz, wo ein solcher überhaupt möglich ist und überwindet die vereiste Stelle, die dem Norweger zum Verhängnis geworden ist, mit einem mei st erlich ausgeführten Geländesprung. Sausend stiebt er ins Ziel, getragen von der Begeisterung der Massen. 72,1 Sekunden zeigt der elektrische Zeitmesser. Um volle 13 Sekunden ist der Schellenberger besser als der Sieger des Abfahrtsrennens.
.Sieg! Sieg!" jubelt es aus hunderttausend Kehlen, Sieg strahlt das Gesicht des
Deutschen. Birger Nuud eilt sofort auf seinen Bezwinger zu, schüttelt ihm beide Hände und strahlt beinahe ebenso, wie sein deutscher Kamerad. Ein vorbildlicher Kämpfer und Sportsmann, dieser kleine, „große" Birger, ritterlich im Kampf, bescheiden im Sieg, groß nach der Niederlage.
Der „Schneefloh" Holk den 2. Platz
Guzzi Lantschner, der Franzose Allais, Konningen (Norwegen), Wörndle (Deutschland), Vossum (Norwegen) und Rudi Cranz sind inzwischen durchs Ziel gegangen. Unser Lantsch-
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Der zweite Durchlauf
Und wieder steht Birger Ruud oben am Start, sturzfrei steht er diesmal den gan- zen Kurs durch. Mit 77,1 Sekunden hat er sich gewaltig verbessert, trotzdem haben ihn seine 85 Sekunden vom ersten Lauf beinahe aussichtslos ins Hintertreffen gebracht. Nur ein Sturz feiner Konkurrenten könnte ihm noch den Weg zu einer Medaille frei machen. Alle stehen aber ihre Läufe eifern durch. Franz Pfnür fährt aus Sicherheit, nachdem er den Sieg schon in der Tasche hat, trotz dem rn der von keinem seiner Mitbewerber erreichten Zeit von 7 4,1 Sekunden durchs Ziel. Guzzi Lantschner verbessert sich und legt 76.9 Sekunden vor, während sich der hervorragende Franzose Allais. fern gefährlichster Gegner rmd Mitanwärter auf die Silberne Medaille sich mit 76,9 Sekunden bescheiden muß. Der deutsche Toppelfieg ist damit sichergestellt.
Bravo, Rudi Cranz!
Wörndle fährt sehr sicher 79,8 Sekunden, und dann bringt sich noch überraschend der 17iährrge Rudi Cranz in Front. Ohne Sturz kommt er diesmal über die Strecke und erzielt die zweitbeste Zeit des Tages mit 74.6 Sekunden. Bombensicher steht der Siebzehnjährig« am Ziel, seinen Christiania reißend, nach einem Slalom-Lauf, der sogar die ausgekochtesten Abfahrt-Kanonen weich in den Knien werden läßt. Bravo, Rudi! Mit seiner Phantastischen, vielbewunderten Fahrt hat er sich den vierten Platz in der Kombination geholt, und hätte nicht das Abfahrtsrennen den bekannt unglücklichen Ausgang genommen. dann kann man sich ausrechnen. ans welchem Platz der junge Schwarzwäl- der geendet hätte.
Doch wir Deutsche haben allen Grund zufrieden zu sein. Zwei Goldene und zwei Silberne Medaillen haben wir bereits gewonnen und wenn es auch nicht in diesem Stil fort- gehen kann, so dürfen wir doch noch auf einige Plätze in dieser oder jener Konkurrenz hoffen. Die deutsche Pechsträhne ist endlich einmal abgerissen, und es liegt kein Grund vor, anzunehmen, warum sie uns weiterverfolgen soll.
Kombination:
1. Irauz Pfnür. Deutschland 99.25
5. G Lantschner, Deutschland 96.25
3. Emile Allais, Frankreich 94.89
4. Birger Ruud. Norwegen 93,83
8. Nonian Wörndle. Deutschland 91,18 8. Rndi Crani Deutschland 91.83
7. Ctacinto Sertorelli. Italien 88-??
8. Ais Konningen. Norwegen 98,06
Torlauf:
1. Tran, Pfnür. Deittschland 146.8
2. Gn«i Lantschner. Deutschland 152,8
8. Emile Allais. Frankreich 167.8
4. Rudi Eranz. Deutschland 187,5
6. Roma« Wörndle. Deutschland 188,7
6. Birger Ruud. Norwegen 169,8
7. Sertorelli, Italien -69,4
Durrance. USA. 178,3