Seefelds verräterischer Surft

Seltsame Feststellung de« «reicht» Todesursache der Gemordete»

«och «icht ermittelt

Schwerin, 7. Februar.

Im Mordprozeß Seefeld wurde am Freitag der Mord an dem I2jährigen Schüler Hans Neu mann erörtert. Der Junge war mit Einwilligung der Eltern am 16. Februar vorigen Jahres im Auto mit einem Bekannten von Wismar nach Sckwe» rin gefahren, um hier Verwandte und einen früheren Schulkameraden zu besuchen. Um 12 Uhr mittags sollte der kleine Neumann wieder auf dem Marktplatz sein, um von dort aus die Rückfahrt anzutreten. Der Be­kannte wartete aber mit seinem Auto verg­eblich aus den Jungen. Hans Reumann ueb feit dieser Zeit verschwunden Erst meh­rere Monate später, am 20. Juni 1935, wurde die Leiche des Kindes von Such­hunden des Polizeipräsidiums Berlin in einer dichten Kiefernschonung, südwestlich des Platerwaldes, in den Krebsförder Tan­nen im sogenannten Buchholz aufgefunden. Diese Schonung ist von derjenigen .in der der eine Woche später verschwundene Heinz Zimmermann aufgefunden wurde, nur durch eine Schneise getrennt.

Das Grab ln der Schonung

Sie trägt den gleichen Charakter. Die Eingänge von den Schneisen zu den Fund­stellen liegen nur 40 Meter auseinander. Die Leiche des kleinen Neumann war ungefähr 40 Zentimeter tief in den Boden einge­scharrt. Auch sie lag in typischer Schlafstek- lung etwas auf der linken Seite. Irgend- welche Kampsspuren konnten auch in diesem Falle am Tatort nicht festgestellt werden. Auffallend war, daß der tote Junge zwi­schen zwei Birken lag, die durch Schnitt­flächen gekennzeichnet waren.

Der Vater des ermordeten Knaben wurde als erster Zeuge vernommen. Aus seiner Aussage ging hervor, daß die bedauerns­werten Eltern damals, als ihr Sohn mrt dem Auto nicht zurückgekommen war, die Hoffnung hatten, daß er am anderen Tage mit der Bahn nach Hause kommen würde. Noch lange Zeit klammerten sie sich an die Hoffnung, daß ihr Hans eines Tages wieder austauchen würde, bis sie dann die furcht- bare Gewißheit erhielten, daß ihr Kind einem gemeinen Verbrechen zum Opfer ge- fallen war.

Seefeld hatte wieder aus alle Vorhalte die eine Antwort:Das kommt für meine Per- son nicht in Frage!"' Während der Ange­klagte früher etwas redseliger war. ver­schanzte er sich jetzt, angesichts des immer erdrückender werdenden Beweismaterials, hinter dieser Redensart, offenbar deshalb, um sich keine Blöße zu geben.

Nene schwere Belastung

Im weiteren Verlauf der Zeugenverneh­mungen wurde Seefeld erneut schwer belastet. Seefeld hatte früher immer ent- I schieden bestritten, am 16. Februar über­haupt in Schwerin gewesen zu sein. Er will an diesem Tage von Görries nach Mirow gewandert sein. Ein Zeuge, der ihn genau kennt, hatte jedoch am Eingang zur Stadt den Angeklagten getroffen, der mit einem kleinen Jungen zusammen in Richtung Wis­mar ging. Die Begegnung erfolgte gegen 8 Uhr morgens. Der Junge kann also mit dem ermordeten Neumann nicht identisch fein, da dieser zu der Zeit noch nicht in Schwerin war. Der Staatsanwalt folgert aber daraus, daß Seefeld schon vorher einen anderen Knaben angesprochen hat, der ihm aber weggelaufen sein muß. Später, etwa gegen 10 Uyr. wurde Seefeld von einem Schüler auf dem Marktplatz in Schwerin gesehen, und der Anklagevertreter ist der Meinung, daß er hier auf der Suche nach einem anderen Opfer für seine schmutzigen Zwecke war. Während Seefeld früher ganz entschieden bestritten hat. in Schwerin ge­wesen zu sein, gab er jetzt mit vielen Redens, arten diese Möglichkeit immerhin zu.

Seefeld. lch warne Sie!"

Eine äußerst wichtige Bekundung machte ein anderer Zeuge, der den Angeklagten zwi­schen 10 und 11 Uhr mit einem 10- bis 12- jährigen Knaben die Schwerin-Ludwigsluster Chaussee in Richtung Wismar heruntergehen sah. Es ist derselbe Todesweg, den See­seld mit dem Knaben Zimmermann am 29. Februar gegangen war. Ter Zeugs kennt den Angeschuldigten gleichfalls sert Jahren. Wenn er nach den Lichtbildern auch den Schüler Neumann nicht wieder erkennt, weil er dem Jungen keine nähere Beachtung geschenkt hat. so stimmt doch die von ihm gegebene Beschreibung genau aus Neumann. Ein Irrtum über die Person des Angeklagten ist nach der Bekundung dieses Zeugen völ­lig ausgeschlossen.

Seefeld wurde bei diesen Aussagen sicht­lich nervös. Er fand keine andere Nnt- wort, als seine ständige Redensart:Meine Person kommt nicht in Frage".

Vorsitzender: ..Seefeld, ich warne. Sie, nach meiner Ueberzeugung wi^d Ihnen Ihr Leugnen das Genick brechen. Der Zeuge kennt Sie doch seit vielen Jahren und hat Six bestimmt wieder erkannt. Wa­rum leugnen Sie denn jetzt, daß Sie mit einem Jungen auf der Chaussee gewesen sind? Ter Zeuae wird es auf seinen Eid nehmen, daß er Sie gesehen hat. .Ihre Ver-

tetdtgungstakttk ist reiner Selbstmorv, Angeklagter."

Der Angeklagte hatte auf alle diese Vor- Haltungen aber immer wieder seine übliche Antwort:Meine Person kommt nicht in Frage."

Der nächste Zeuge, der Seeseld gleichfalls genau kennt, hatte ihn in den Nachmittaas­stunden des 16. Februar etwa gegen 14 Uhr in Schwerin getroffen. Seeseld war zu die- ser Zeit allein. Oberstaatsanwalt Bensch macht hier auf die auffallende Ähnlichkeit mit dem Fall Thomas. Wittenberge, auf­merksam. Damals wurde Seefeld von der Zeugin Jobn mit einem Jungen gesehen. Zwei Stunden später traf ihn die gleiche Zeugin ohne das Kind wi»der. In bei- den Fällen wurden dann die Knaben tot in einer Schonung aufgefunden.

Angeklagter:Die Zeugen haben vielleicht irgend jemand gesehen, meine Person aber nicht."

Vorsitzender:Die Zeugen kennen Sie ganz genau seit langen Jahren und haben Sie alle genau wiedererkannt."

Durst nach der Mordtat

Bei der weiteren Vernehmung der Zeugen im Seefeld-Prozeß wird ein eigenarti­ger Vorfall erörtert.

Seefeld hatte am 16. Februar, als der Zeuge ihn mit seinem Rade auf der Strecke SchwerinMirow überholte, gegen 16 Uhr auf dessen Gehöft vorgesprochen. Er bat um ewaS zu trinken. Der Angeklagte hatte einen brennenden Durst. Er leert» eine Kanne, die etwa 34 Liter Kaffee enthielt. Dieser verräterische Durst ist des­halb so auffällig, weil durch Zeugenaus­sage sestgestellt worden ist, daß Seefeld immer, wenn Knaben verschwunden waren, außerordentlich viel getrunken hat.

Sodann schildert der Sachverständige Dr. Pfreimbter - Schwerin das Ergebnis deS Obduktionsbefundes der Leichen Zimmer-

11. u. Stuttgart, 8. Februar.

Wie wir bereits berichtet haben, wurde durch eine Anordnung des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß. die NS.-Frauen- schaft für weitere Eintritte gesperrt, da die NS.-Frauenschaft als führende Organisa­tion im gesamten deutschen Frauenwerk gilt und ihre Aufgaben nur erfüllen kann, wenn sie sich eines gut durchgeschulten, geschlosse­nen Mitgliederkreises bedienen kann.

Gestern begann in Stuttgart die erste dies­jährige Tagung der Kreisfrauen­schaftsleiterinnen und. Kreiskaf- senverwalterinnen im Sitzungssaal des Wirtschaftsministeriums. Der Tagung kam durch die neugeschasiene Lage eine be­sondere Bedeutung zu. galt es doch, für die kommende und sehr verantwortungsvolle Arbeit der NS.-Frauenschast die Richtung zu weisen. Diese Bedeutung wurde noch da­durch unterstrichen, daß Neichsstattbalter und Gauleiter Murr, der mit SS.-Ober- führer Zeller erschienen war, zu den ver­sammelten Frauen sprach.

Gaufrauenschaftsleiterin Pgn. Haindl eröffnete die Tagung mit einem Gedenken an den von jüdischer Derbrecherhand meuchlings ermordeten Pg. Gustloff. und gab einen gedrängten lieberblick über die gegenwärtige Lage. Vor allem wies sie ans die kommenden neuen Aufgaben hin, die jeder. deutsthen Frau gestellt werden müssen, um die Eristenz und Unabhängigkeit Deutschlands zu garan­tieren. Hierher gehöre besonders die aktive Teilnahme der Frau am Luftschutz und ihre Verantwortung in der richtigen Verbrauchs­lenkung. Nach sachlichen Vorträgen einzelner Neferentinnen sprach

Reichsstakthalter und Gauleiker Murr

zu den Frauen. Er erinnerte an die Zeiten des Kampfes, wo so viele Frauen wertvolle Mitkämpferinnen aller gewesen seien, die an vorderster Front gestanden hätten. Tie Frau habe im Politischen Leben genau so ihre Aufgaben zu erfüllen wie der Mann. Aller­dings sei es nicht Aufgabe einer Frau sich mit dem Mann auf der Tribüne eines Par- laments zu messen. Gewaltig sei besonders die Erziehungsaufgabe der Frau.

Der Kampf um die nationalsozialistische Weltanschauung müsse setzt und immer mst allen uns zu Gebote stehenden Mitteln ge­führt werden. Denn die finsteren Mächte, wie Bolschewismus. Judentum und Frei­maurerei. die wir in Deutschland niederge- ruugen haben, bestünden nach wie vor in aller Welt und würden immer wieder ver. suchen, einen Schlag gegen das neue Deutsch­land zu führen. Das Leben sti nun eben ein­mal ein Kampf. Der Deutsche sei der aebo- reue Kämvfer und das dentsche Volk stehe erst am Anfang seiner Geschichte. Svätere Geschichtsschreiber würden einmal feststellen Ein großer Mann hat in einer großen Zeit ein großes Geschlecht gesunden.

mann und Neumann. Zusammenfassend er. klärt Dr. Pfreimbter. daß keine Anzeichen grober Gewaltanwendung festgestellt werden konnten. Eine Todesursache konnte nicht festgestellt werden.

DieSchwarze Hand"

In der Nachmjttagsverhandlung wurden die Vorgänge bei der Verhaftung des Angeklagten erörtert. Damals hatte die Polizei Mitteilung davon erhalten, daß See- seid in Friesack gesehen worden sei und in Richtung Neuruppin weitergewandert war. Die Spur wurde sofort verfolgt. Es wurde festgestellt, daß Seefeld den Äustrag erhal­ten hatte, bei dem Bauern R. in Wutzetz bei Neuruppin einige Uhren zu reparieren. Ein Beamter begab sich am 3. April sofort dort­hin. Seeseld saß im Wohnzimmer an einem Tisch und arbeitete. Der Beamte verhaftete ihn. Mit einem Kameraden durchsuchte er den Angeklagten. Die Gegen­stände, die Seefeld mit sich führte, wurden in seinen Rucksack verpackt und der Staats­anwaltschaft übergeben.

Es kommt jetzt wieder die Rede auf das mit Menschenblut durchtränkte Tuch, das sich im Rucksack des Angeklagten befand. Während Seefeld in der Vorunter­suchung zugegeben hatte, daß er das Tuch als Unterlage bei seinen Neparaturarbeiten benutzte, widerrief er dies vor einigen Tagen in der Hauptverhandlung. Wir haben darüber berichtet. Er behauptet wei­ter. daß ihm sicher dieS ch w a r z e H a n d" dieses Tuch in den Rucksack gesteckt hätte. Die beiden Beamten und die Bauernfrau N die die Vorgänge noch in frischer Er­innerung haben, erklären bestimmt, daß Seefeld ein langes, schmales Tuch vor sich ausgebreitet hatte, das von dunkler Farbe war. Als den Zeugen das Tuch vorgelegt wird, erklären sie, daß es das von Seefeld sein könne. Auf Vorhal­tungen erwidert der Angeklagte:Ich kann mir behaupten, daß ich nie auf einem Tuch gearbeitet habe."

Vorsitzender:Wie erklären Sie sich aber die Aussage der Zeugen?" Angeklagter: Ich kann nur sagen, daß mir das Tuch nicht gehört."

Am Samstag wird die Verhandlung fort­gesetzt werden

Der Neichsstatthalter und Gauleiter schloß mit einem Appell an die Frauen, immer dem großen Ziele zu dienen, ein große? und mächtiges Deutschland z» schaffen. Starker Beifall folgte den Aus­führungen des Gauleiters, und Gaufrauen- schaftSleiterin Ha in dl versprach treueste Mitarbeit aller Frauen an den großen Auf­gaben. und gehe es durch dick und dünn.

Am Freitag folgten im Nähmen der Ar­beitstagung weitere Vorträge, und heute wird die erfolgreiche Tagung beendet.

Wieder Kleinkrieg in Abessinien

Dschibuti. 7. Februar.

Der am Freitag veröffentlichte italienische Heeresbericht des Marschalls Badoglio be- sagt, daß sich weder an der Eritrea-Front noch an der Somali-Front etwas bemerkens­wertes ereignet habe.

Die andauernden großen Negenfälle, die nur für Stunden aussetzen. machen, wie die abessinischen Meldungen besagen, größere militärische Aktionen sowohl an der Nord- als auch an der Südfront nahezu unmög­lich. Von der Nordfront wird berichtet, daß sich die Gefechte im Gebiet von Hau- sien in Zusammenstöße von einzelnen Ab­teilungen aufgelöst haben. Diese äußerst blu- tigen Kämpfe. Mann gegen Mann, haben bisher weder für die Italiener noch für die Abessinier besondere Vorteile ergeben. Die Italiener sehen in den regenfreien Stunden ihre Flugzeuggcschwader ein. die. wie es heißt, außerordentlich große Mengen von Bomben abwerfen. Von der Süd front melden die Abessinier eine große Gefechts, tätigkeit in der Provinz Bali. Dort sollen abessiuische Truppen unter Führung des Dedjasmatsch Bayenne in dem östlichen Frontabschnitt einige Störungsvorstöße gegen die rückwärtigen Verbindungen der Italic- ner von Dolo nach Negelli unternommen haben. Der Bericht des Dedjasmatsch Bayeuue verzeichnet die Eroberung von 10 Gebirgsgeschühen und 6 6 Ma­schinengewehren, die für den Nach- schnb nach Gegelli bestimmt gewesen seien. Auch aus diesem Gebiet wird eine außer­ordentlich rege Tätigkeit der italienisthen Bombenflieaer gemeldet. Die Ortschaft M a - galo soll bereits zweimal mit Bomben be­legt worden sein.

In Addis Abeba sind 37 Tanks-Abwehr- geschähe, Kaliber 3.7 cm. eingetrosfen. Tiest Tanksabwebrgeschtttze sind nicht, wie einige englische Blätter wissen wollen, deutscher Herkunft, sondern stammen aus der Schwei­zer Waffenfabrik in Solothurn.

Unabhängig im durchdachtesten Sinne des Wortes rst ein Volk nur so lange, als es sich von der eigenen Scholle im Heimats­raume ernährt. (Darrö)

Geschlossen und ausgerichtet

Arbeitstagung der Kreisfranenschaftsleiterinneu in Stuttgart

Wilhelm Gnftlost

Zeitungen und Rundfunk kündeten in den letzten Tagen dem ganzen deutschen Volk den feigen jüdischen Mord in Davos an dem Landesgruppenleiter Schweiz der NSDAP, Pg. Wilhelm Gustloff. Den meisten Lesern wird dieser Mann ein Unbekannter gewesen sein. Vollzog sich doch seine Arbeit für Führer und Reich in aller Stille, dafür aber mit um­so größerem Erfolg und Liebe zur Dache. ES sei daher dem Schreiber dieser Zeilen, der das Glück hatte, manche Jahre mit Pg. Gust­loff zusammenzuleben und dessen stille Arbeit aus eigenem Erleben zu kennen, gestattet, auch den Lesern unseres Blattes etwas von der aufopfernden Tätigkeit dieses wahren Natio­nalsozialisten zu erzählen. Schon lange vor der Machtübernahme kannte fast jedes der mehrere hundert Mitglieder zählenden deut­schen Kolonie in Davos Gustloff. Seine ganz« Freizeit stellte er in den Dienst des Führers. Er warb von Mund zu Mund für die natio­nalsozialistische Idee, wo und wann er immer mit Deutschen zusgmmenkam. Wo Ihm be­kannt wurde, daß ein Deutscher sich für den Nationalsozialismus interessierte, ließ er ihm Schriften des bekannten nationalsozialistischen Werbematerials des Eher-Verlages zukom­men, bas Pg. Gustloff dann ans eigener Tasche bezahlte. Stets hatte er hiervon eine größere Menge in seiner Wohnung liegen. In dieser traf sich allmählich eine immer größer werdende Anzahl Anhänger der NSDAP, so« daß in Davos schon 1031 der erste Stützpunkt der Partei entstand. Sehr vorsichtig aller­dings war Gustloff in der Auswahl derjeni­gen, die er als geeignet für die Aufnahme in die Partei hielt. Die Anmeldungen ließ er oft wochenlang in seinem Schreibtisch liegen, um sich die Bewerber erst näher anzusehen. Freundlich wurde ein jeder von ihm und seiner unermüdlichen Helferin im Kampfe, seiner Frau, empfangen, ja zumeist auch be­wirtet. Welch große persönliche Opfer er aber auch zu bringen imstande war, das weiß jeder Deutsche, der länger in Davos weilte. In den Jahren 28. SS und SO, als er noch nicht so viele organisatorische Arbeiten mit der Partei batte, war er überall zu finden, wo er Geld einbringen konnte, aber nicht für sich, sondern für die Bewegung. Im eiskalten Winter des in 1600 Meter Höhe liegenden Davos stand er oft in Sturm und Kälte vier b's fünf Stunden lang am Eingang zu den Gissportplätzen und verkaufte Eintrittskarten. Seinen persönlichen Lohn sandte er dann jedesmal an Pg. Schwarz, den heutigen Reichs­schatzmeister der Bewegung. Hatte er Urlaub, fuhr er nach Deutschland und diente irgend­wo als Saalschutz mit in der SA. dein er angehörte. Mit Begeisterung erzählte er U. a. auch dem Schreiber dieser Zeilen von seiner ersten Saalschlacht in Frankfurt. Die meisten Buchhandlungen in Davos verkauften auf sein Betreiben schon 1929 alle größeren natio­nalsozialistischen Zeitungen und Zeitschriften, vor allem aberMein Kampf", sowie andere nationalsozialistische Literatur. Wie wenige Buch- und Zeitnngshändlcr in Deutschland gab es zu jener Zeit, die das taten. Diesen Verkauf damals schon im Ausland durchzu­setzen. war keine leichte Aufgabe. Zu den Wahlen organisierte er, seitdem auch die Aus­landdeutschen wählen durften, große Sonder­fahrten, um so alle Wähler an die Urne zu bringen. Ms der Führer zur Saarbefreiung nach Saarbrücken kam, sah Schreiber dieser Zeilen den Landesgruppenleiter zum letzten Male. Damals hatte er zwei Sonderzüge anS der Schweiz nach Saarbrücken gebracht, einen besetzt mit Deutschen, den anderen mit Schweizern. Sie alle wollte er an dem ge­waltigen Erlebnis der Saarbefrei,mg teil­nehmen lassen. Es war nur zu selbstverständ­lich. daß Gustloff bald eine starke Gegnerschaft erstehen würde. Marxisten und Inden singen bald ihre verhetzende Tätigkeit an. Sie er­kannten die Geinhr, die der Nationalsozia­lismus in Deutschland ihren korrupten Ideen bedeutete und darum galt auch ihr hinter­hältiger und schmutziger Kampf der vorneh­men, sachlichen Arbeit Gnstloffs. Gerade diese sachliche Arbeit war es, die unseren Gegnern ein Dorn im Auge war. In den letzten Tagen bestätigte ein Schweizer Bun­desrat die immer gesetzmäßige und oft schlich­tende Arbeit Gnstloffs. Seit Jahren schon vor der Machtübernahme hatte ein Teil der Schweizer Presse, vor allem Marxisten- und FudenLlätter, gegen Gustloff Unwahrheit über Unwahrheit aufgebracht, weil man mit der Wahrheit gegen die saubere Arbeit des Landesgruppenleiters nicht ankommen konnte. In der St. GallerVolksstimme" konnte man 1961 eine Anfrage der sozialdemokratischen Partei der Schweiz lesen über dieNazi-Zen­trale" in Davos, in der es hieß, daßPg. Gustloff doch wohl besser in den Niederungen des Braunen Hauses in München am Platze wäre, als auf den Höhen von Davos". Dem Schreiber dieser Zeilen sagte er einmal, daß ihm bekannt wäre, daß ein jüdischer Rechts­anwalt in Davos erklärt habe, nicht eher ruhen und rasten zu wollen, bis Gustloff aus­gewiesen wäre. Das war 1932! Und an dieser Ausweisung haben gewisse Kreise gearbeitet bis heute. Es ist gottlob nicht gelungen, da der Schweizer Bundesrat die korrekte Arbeit Gnstloffs anerkennen mußte. Was aber dieser Hetze gegen einen anständigen und edlen Menschen gelang, davon zeugt dieses abscheu­liche Verbrechen. S- S.