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Amerika 5ieg11:0 - kin irreguläreo 8pie! bei eäiwerem Scbneelreiden
Nach glanzvoller Eröffnungsfeier des Vormittags sah man mit ganz besonderer Spannung dem ersten Kamps der olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen entgegen. Das Interesse der gesamten Oeffentlichkeit hatte sich ausschließlich auf das g r o tz e E i s - hockeytreffen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten konzentriert. Stunden vor Beginn des Spiels schon füllten sich die Ränge» und als kurz nach '/-3 Uhr die beiden Mannschaften sich den Schiedsrichtern stellten, mögen es etwa über 10 000 Zuschauer gewesen sein, die dem Kampf beiwohnten. Die Anwesenheit von Reichsminister Dr. Goebbels und Gattin, Reichsminister Dr. Fr ick, Reichsleiter Alfred Rosenberg und Gauleiter Staatsminister Wagner unterstrich auss nachhaltigste die Bedeutung dieses Spiels.
Eine wenig erfreuliche Angelegenheit
So waren alle Bocauchetzungen für einen begeisternden Großkampf gegeben. Daß daraus nichts wurde, lag in erster Linie an der M i ß- gunst des Wetters, zum andern aber zeigten beide Mannschaften nicht den rassigen Kampf, den man erwartet hatte. Er war und blieb eine reichlich frostige Angelege n h e i t. Es wollte und wollte — wenn man von den letzten 2sch Minuten absieht — keine richtige Stimmung aufkommen. „Das Berliner Sportpalastpublikum fehlte eben," meinte sehr treffend ein Journalist der Reichshauptstadt. Ob aber der Berliner „Heuboden" bei diesem tollen Schneetreiben, das während des ganzen Spieles herrschte, so richtig mitgegangen wäre, bleibt zweifelhaft. Jedenfalls waren die drei Spieldrittel für Aktive und Zuschauer alles andere als angenehm. Das Schneetreiben als solches hätte man noch hingenommen. Nachdem aber dazu noch ein fro st rger Nordwind in ununterbrochener Schärfe über das Kunsteislaufstadion pfiff, war, wie man io schön sagt, „der Bart ab". Schließlich wendete sich sogar das allgemeine Interesse mehr dem warmen Würstchen, dem Schwarzwälder Kirsch und dem bayrischen Enzian, als dem Geschehen auf dem Felde zu.
2n der 14. Minute geschah es
Mit einiger Verspätung begann der Kampf. Die deutschen Spieler, in weißem Trikot, mit roten Bruststreifen, brachten den deutschen Gruß aus, die Hankees gingen mit wildem Schlachtruf in den Kampf. Bereits die ersten Phasen des Spieles ließen auf ein knappes Endergebnis schließen. Keine der beiden Mannschaften vermochte sich gegen die harte Verteidigung mit Erfolg durchzusetzen. Immerhin konnte man feststellen, daß die Amerikaner weit genauer setzten, und vor allem viel härter spielten, als unsere Leute. Dieser Fehler wurde der deutschen Mannschaft auch prompt zum Verhängnis.
Von B e t h m a n n - H o l l w e g, der sonst sehr sichere deutsche Verteidiger hatte in der 14. Minute im ersten Spieldrittel für einige Augenblicke den g^hrlichen Mann Nowr unbewacht gelassen, in vollem Lauf übernahm dieser die Scheibe, täuschte elegant den nach hinten geeilten Gustaf und Farne ck e, paßte zu Smith, gegen dessen Placierten Schuß in die äußerste Torecke auch Eggingers Kunst vergeblich war.
Deutschland ist überlegen
Genau dasselbe zeigte sich im zweiten Drittel. Tie Stürmer bissen sich in der gegnerischen Verteidigung die Zähne aus. Rudi Ball, der wendigste und technisch vollkommenste deutsche Spieler hätte dem Spiel unter Umständen eine andere Wendung geben können. Nachdem aber die Amerikaner in ihm ihren geiührlichsten Gegner erkannt hatten, nützten ihm selbst die feinsten Kabi- nettsstückchen nichts mehr. Er war und blieb zur Erfolglosigkeit verurteilt. In ihrer Verzweiflung versuchten es schließlich die deut- scheu Stürmer mit halbhohen, weiten Schill- sen. Mit solchen Mitteln war aber dem amerikanischen Torwart nicht beizukommen. der sich die B ä l l e mit t r a u m- wandlerischer Sicherheit „langte". Selbst Gustaf Iaennecke beteiligte sich aus
dem Hinterhalt ohne Erfolg an dem schar- !en Schieben.
Die deutschen Zuschauer setzten ihre ganze Hoffnung schließlich aus das letzte Spiel- drittel. Jetzt mußte es doch endlich mal im anuPkanischen Drahtkasten klingelnl Aber es kam nicht so weit, trotz dem verzweifelten Ansturm der Deutschen, die alles auf eine Karte setzten und die ganze Mannschaft nach vorn warfen. Die Amerikaner wehrten sich, nachdem ein Mann von ihnen wegen allzu harten Spiels hinan sge stellt worden war, nach Kräften und spielten nur noch auf Zeitgewinn. In letzter Minute glaubte man noch bei einem starken schuß Kogels an den längst fälligen Ausgleich, die Scheibe Platzte aber unglückseligerweise gegen den Pfosten. — Aus, vorbei — Deutschland hatte mit dem knappsten aller Ergebnisse verloren.
die Amerikaner unseren Leuten voraus. Das Ergebnis hätte zweifelsohne gerade so gut umgekehrt lauten können.
Aber noch ist nicht alles verloren. Wir haben reelle Aussichten, bei einigermaßen normalen Verhältnissen Gruppenzweiter zu werden und auf diesem Wege in die Entscheidung zu gelangen. Drücken wir also den Daumen! Unter welch mißlichen Verhältnissen übrigens das Tressen ausgetra- gen werden müßte^cheweist der Umstand, daß der Kampf 'slch über zwei volle Stunden hinzog. (Normal 45 Minuten). In Abständen von 5 Minuten mußte der Kampf jeweils abgebrochen werden, um das Spielfeld von dem überreichen Schnee zu säubern. Dabei brachten die braven Schneeschipper, die unter den Klängen der „Petersburger Schlittenfahrt" mit Filzpantoffeln, Gummimänteln und Lodenhüten ihres Amtes walteten. etwa-Z
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l:0 ist ein recht ehrenvolles Ergebnis im Kampf gegen den Olympia-Zweiten von Lace-Placid. der das spiel nur mit Glück zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Die Deutschen waren technisch mindestens gleichwertig und in der Schnelligkeit standen sie ihren großen Gegnern ebenfalls nicht nach. Einzig und allein in der Härte, die manchmal an Naubeinigkett grenzte, waren
Weltmekler ksnsds
Das Eröffnungsspiel der Gruppe A., das gleichzeitig mit Deutschland — USA., aber auf dem Rießersee ausgetragen wurde, sah erwartungsgemäß den Eishockeyweltmeister K a n a d a, der auch schon die drei letzten olympischen Siege an sich riß, über Polen siegreich. Mit 8:1 (5:0. 2:1, 1:0) fiel das Ergebnis sehr eindeutig aus.
Kanada geht mächtig los
Man war auf den Kampf gegen Polen besonders gespannt, weil sich die Kanadier in ihren bisherigen drei kontinentalen Spielen ganz hervorragend geschlagen hatten. Auch am Rießersee ließ der starke Schneefall keine geregelte Scheibenführung zu. Das Spiel begann mit einiger Verspätung, da der Autobus der Polen auf dem Wege zum Rießersee eine Panne hatte. Sofort nach dem Anpfiff stürmten die Kanadier vor das polnische Tor und aus einem dichten Gedränge brachte Far- guharson den ersten Treffer an. Wenige Minuten später beendete Thomson eine feine Kombination mit dem zweiten Tor. Bei einem Zusammenprall mußte der Pole
Stimmung ins Stadion. Sie verzeichnet«! fast denselben Heiterkeitserfolg, wie der Schiedsrichter, der einmal während des Spieles den Puck im tiefen Schnee vergeblich suchte. Fluchtartig verließen die Zuschauer nach Spielschluß das Eiskunstlaufstadion, so daß das anschließende Spiel zwischen Ungarn und Bel- gien vor wesentlich schwächer besetzten Rängen ausgetragen wurde.
überkskrt Polen 8:1
Wolkowski hinausgestellt werden, kurz danach folgte ihm Kowalski, der wegen einer Knieverletzung für die Dauer des Spieles ausschied. Das dritte Tor der Kanadier wurde vom gesamten Angriff eingeleitet. Der polnische Torhüter lag zwar auf der Scheibe, wurde aber ins eigene Tor geschoben. Ein weiter Schuß von Kitchen ergab das 4:0 und Fargubarson schoß den fünften Treffer.
Der Ehrentreffer — ein Eigentor
Im zweiten Spielabschnitt verlegten sich die Polen zum weitaus größten Teil auf die Verteidigung. Immer wieder stürmten die Kanadier vor, doch die gute polnische Abwehr und der ausgezeichnete Torhüter vereitelten lange Zeit alle Erfolge. Unerwartet kam Polen zum Gegentreffer. Der Kanadier Thomson spielte die Sclieibe so unglücklich ab, daß sie in Richtung auf das kanadische Tor ging. In dem Bestreben, ihr eine andere Richtung zu geben, lenkte der Torwart die Scheibe ins eigene Gehäuse. Beim Stande von 5:1 erzielte
Neville den sechsten Treffer und nach einem nicht anerkannten Abseitstor den siebten. Das letzte Drittel brachte heftige Angriffe von beiden Seiten, so daß auch der kanadische Torhüter Moore wiederholt eingreifen mußte. Einmal lag die Scheibe schon auf der kanadischen Torlinie, doch konnte Moore die Gefahr beseitigen. Eine halbe Minute nach dem Seitenwechsel führte ein feines Zusammenspiel durch Thomson zum 8:1. DaS Schneetreiben wurde gegen Schluß immer dichter, so daß man das Spielfeld kaum übersehen konnte. Dem Kampf wohnten 5 0 0 Zu- schauer bei, darunter auf der Ehrentribüne Reichsminister Rust, Exzellenz Le Wald und Dr. Ritter von Halt.
Belgien - Ungarn 2:11
Das zweite Spiel im Olympia-Eisstadion führte die Mannschaften von Belgien und Ungarn zusammen. Die Belgier er. schienen im gelben Dreß, der einen Artist, ring in ihren Landesfarben trug. Die Ungarn kamen in weißen Sweatern mit einem Brustring in den Landesfarben rotweiß-grün, in der Mitte das ungarische Wappen.
Der Schneefall, der das Spiel USA. gegen Deutschland so sehr gestört hatte, nahm zunächst noch zu. so daß wiederum nach 7Vr Minuten die Schneeschipper an die Arbeit gehen mußten. Bis dahin war der Kampf gleich verteilt. In der achten Minute gingen die Ungarn in Führung. Miklos schoß und der belgische Torhüter Bureau lenkte die Scheib? ins eigene Netz. 1:0 für Ungarn. Eine Minute später schon erfolgte der Ausgleich ,-och einer schönen Kombination durch vaN N e Y s ch 0 0 t.
Als das zweite Drittel in Angriff genommen wurde, hörte endlich der Schneefall auf. Das Spiel wurde sofort schneller, vor beiden Toren, die verschiedentlich in Gefahr kamen, entwickelten sich schöne Eishockeyszenen. In der Mitte der Hälfte gingen die Ungarn aus einem Gedränge mit 2.1 in Führung. Kurz vor Beendigung der Spielzeit holte Miklos einen dritten Tref- ser. Im dritten Abschnitt fielen die Tore in rascher Folge. Miklos. Harray und Ger ge ly erhöhten auf 6:l, wobei allerdings der Torhüter der Belgier an den Gegentreffern nicht ganz schuldlos war. Die Ungarn waren nun in bester Spiellaune und die Torerfolge wollten gar nicht abbrechen. Miklos. Harray und Gergely erhöhten auf 9:1. Dann gelang es dem Belgier P 0 0 tmans, ein zweites Tor für seine Farben zu erzielen. Doch dieser Erfolge bedeutete für die Ungarn nur einen weiteren Ansporn, durch Magyar und Miklos zwei weitere Tore zu erzielen.
Famose Kerle — die Ungarn
Die Ungarn stellten eine ausgezeichnete Mannschaft ins Feld. Sie überraschte im Angriff durch ein wunder- bares Zusammenspiel. Ihr Torhüter Csak ist internationale Klasse. Bei den Belgiern waren Verteidigung und Torhüter recht schwach. Nach dem Spiel nahmen die Ungarn auf der Mitte des Spielfeldes Aufstellung und grüßten nach beiden Seiten hin mit er. hobener Rechten,
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Am Donnerstag nachmittag um 6 Uhr wurde die „Kraft-durch-Freude"-Festhalle in der Olympiastadt durch Reichsleiter Dr. L e y feierlich eröffnet. Diese 4000 Menschen fassende Halle entstand in elftägiger Tag- und Nachtarbeit, eine Leistung, die geradezu einzigartig dasteht.
Wa5 I5t morgen I 05 ?
Eishockey
Eisstadion: 9.00 Uhr LettlanD — Polen, .39 Uhr Kanada — Oesterreich. 21.9« Uh« hweiz — Deutschland.
Rießersee: 11 Uhr England — Japan, .39 Uhr Frankreich — Belgien.
Schilauf
Uhr Schislalom s. Damen (Strecke unbestimmt) Bobrennen
Uhr Bobrennen auf der neuen Streck«.