Lodener Rechten grüßt« die Menge die lang­sam aufstriaende weiße olympische Fahne mit den fünf Ringen.

Der Eid der 1WÜ Olympionike«

Um das Rednerpult bilden nun dle Fahnenträger der 28 Nationen einen Halb- kreis. Willi B o g n e r»Traunstein, der deutsche Schimeister, tritt mit dem Fahnen­träger Deutschlands zum Podium. Er grüßt zuerst den Schirmherrn der Spiele, Adolf Hitler, mit erhobener Rechten, dann saßt er das Fahnentuch und erhebt die Schwur­singer, um für alle, mehr als tausend. Olympioniken den Olympischen Schwur zu sprechen:Wir schwören, oei den Olympischen Spielen ehrenhafte Kämpfer zu sein und die Regeln der Spiele zu achten. Wir nehmen teil in ritterlichem Geiste zur Ehre unserer Länder und zum Ruhme des Sports." Tie Fahnenträger treten zurück. Feierlich klingen die Töne des Andante aus Beethovens Fünfter Symphonie über das Stadion. In diesem Augenblicke tritt für wenige Minuten die Sonne aus den Wolken.

Abschied des Führers

Der Abmarsch beginnt. Wieder grüßen die Fahnen der 28 Nationen den Führer. Als der Abmarsch beendet ist. ist die Menge nicht mehr zu halten. Alle Absperrungen und Schranken werden durchbrochen, um das Schihaus ballt sich die Maste und rust nach dem Führer. Als er noch einmal am Balkon erscheint, da braust ihm ein Begeisterungs­sturm entgegen. Lächelnd dankt er. Auch die Abfahrt des Führers ist begleitet von immer neuen Huldigungen der Massen vor der die Ausländer zuerst rallos stehen, bis sie nutgerissen werden von der allgemeinen Begeisterung.Jetzt weiß ich, warum Deutschland wieder stark ist" sagt einer.

Die deaksche Wehrmacht begrüßt die Olympia-Teilnehmer

Am Nachmittag des Donnerstag begrüßte Generalleutnant von Reichenau, der Kommandierende General des 7. Armeekorps, im Namen des Reichskriegsministers und des Oberbefehlshabers des Heeres vor dem Fest- saal deS Olympia-Schiyauses in Garmisck- Partenkirchen die militärischen Okvmv'a. LeuiitUMti., ou> am ^reuag oer kommenden Woche an den Vorsührungswettbewerben. dem militärischen Schipatrouillenlauf, teil­nehmen.

SV OVO Kraft-durch-Freu-e-Fahrer kommen nach Garmisch

Aus fast allen Gauen deS Reiches werden zu den diesjährigen Olympischen Winter­spielen eintägige Kraft - durch - Freude - Züge nach Garnusch geführt. Rund 5 0 0 0 0 deutsche Arbeiter werden zum ersten Male Gelegenheit haben, die Besten deS Wintersports aller Länder bei ibren Wettkämpfen zu sehen.

Welt-peesfrMnrnrea

Paris, 6. Febr. Der Sonderberichterstatter des »Paris Soir" gibt einen ausführlichen i Bericht über die Eröffnungsfeierlichkeiten der Winterolympiade in Garmisch-Partenkirchen. Die, wie er erklärt, großartige und packende Feier sei bis in die kleinsten Einzelheiten, bis auf die Sekunden genau festgelegt worden. Der Führer habe diesesmal nicht nur sein treues Volk, sondern neben den diplomatischen Vertretern von fast allen Ländern der Welt 1500 Sportler und an die 50V ausländische Pressevertreter vor sich gehabt. Die Mann­schaft Frankreichs habe die Freude gehabt, die erstaunliche Tatsache festzustellen, daß es von Len 28 an den olympischen Spielen teilneh­menden Ländern bei weitem den größten Beifall geerntet habe.

Warschau, 6. Febr. Die Polnische Presse schenkt der Eröffnung der Winterspiele größte Aufmerksamkeit. In einem ausführlichen Be­richt seines Sonderberichterstatters schreibt der regierungsfreundlicheKurier Czevwonh" aus Garmisch, die Organisation der Winterspiele lasse nicht das geringste zu wünschen übrig. Alle Hilfsmittel arbeiten ausgezeichnet. Die Beunruhigung der letzten Tage sei umsonst gewesen, nachdem über Nacht ein ausreichender Neuschnee gefallen sei. So finde das größte Wintersportfest der Welt unter denkbar gün­stigsten Bedingungen statt.

Stockholm, 6. Febr. Die Eröffnung der Winterolhmpiade steht zweifellos im Mittel­punkt weitester Kreise. Die Abendblätter stehen vollkommen im Zeichen dieses Ereignisses. Die Worte des Führers werden wörtlich und in deutscher Sprache angeführt. Allgemein wird hervorgehoben, daß das strahlende Win- terivetter. die zahlreichen Beteiligten und die hervorragende Organisation die Eröffnungs­feierlichkeiten zu einem unvergeßlichen Erleb­nis gestaltet hätten.Aftonbladet" erklärt, für den, der dabei gewesen sei, bleibe dieser Tag eine Erinnerung für das ganze Leben. Besonders eingehend werden ferner die vor­trefflichen und vorsorglichen Vorkehrungen für die Berichterstattung hervorgehoben. Den größten Olymvia-Vr'ssedienst haben wohl die SchwesterblättceStockholm Tidningen" und Aftonbladet" eingerichtet, die außer fünf Sonderberichterstattern am Donnerstag mor­gen ein Presseflngzeiüg nach Garmisch-Parten­kirchen entsandt haben. Einige Blätter haben für die Zeit der Olympia-Kämpfe tägliche Sonderausgaben angekündigt.

-Sa- -k Fachleute meinen

Aeußernngen -um Spiel DeutschlandUSA.

Der Leiter des deutschen Eishockehsportes. Hermann Kleeberg, äußerte sich zu dem Kamps AmerikaDeutschland wie folg!:

Man kann kein sachliches Urteil abgeben. denn das Spiel USA. Deutsch- land war irregulär. Es läßt sich über die Technik, über die Schnelligkeit uns die Kombination nichts Entscheidendes sagen. Bei einer solchen Schneesülle wurde wohl noch nie ein Eishockeyspiel ausgetragen. Schon nach dem ersten Drittel hatte der Schiedsrichter Loicq die Absicht, das Spiel abzubrechen, weil es cin- sach unmöglich war. mit der Scheibe durch das Schneeseid zu kommen. Er wandte sich a» nnS und wir erklärten uns einverstanden. Als aber Loicq zu dem amerikanischen Manns chastSsührer Brown mit demselben Vorschlag kam, lehnte dieser glatt ab. Amerika hatte, weil es 1:0 führte, einen solchen Vorteil in der Hand, denn bei dem Schneesall, der immer stärker wurde, war es so gut wie sicher, daß kein weiteres Tor fallen würde. Es wäre ein schöneres Spiel aus einer regulären Eisbahn geworden, Wohl nahm das Spiel einen irregulären Verlaus, aber nach den sport­lichen Gesetzen gibt es keinen Protest: Ame­rika hat gesiegt! Die deutkche Mann­schaft, muß nun hojsen, gegen die Schweiz

und Italien siegreich zu bleiben, um in die > nächste Runde zu gelangen. >

Unser Berichterstatter unterhielt sich nach dem Kampf DeutfchkandNSA. mit dem Trainer und Manager der ame­rikanischen Mannschaft. Mister Brown äußerte sich: !

Das war kein Eishockey, sondern Schnee- ! Hockey! Der Schnee störte das Spiel beider ! Mannschaften ganz empfindlich. Wir haben mit Glück gewonnen. Genau so gut hätte das Ergebnis umgekehrt ausfallen können. Als beste Spieler der Deutschen bezeichnet Brown Gustav Jaennecke in der Berteidi- anng und Rudi Ball im Sturm. Von der neu Mannschaft gefielen Brown am be- ! sie» ^mith, Garrison und der Torwart ! Moom.

Swet AlMandssavoritel, verunglückt

Im kombiniertenAbfahrts-und Slalom laus für Herren hat es bei zwei ausländischen Nationen im gestrigen Training leider zwei Unfälle gegeben. Die Favoriten Schwedens und Italiens, GustavLarsson und Vittorio Chierroni zogen sich einen Sehnenriß bezw. eine Sehnen­ze r r u n g zu, so daß sie die Hoffnung end­gültig aufgeben mußten, in dieser Konkurrenz kür ihre Nation zu starten. Dadurch sind die Aussichten unseres deutschen Abfahrts- und Slalomspezialisten Franz Pfnür nicht un­beträchtlich gestiegen.

Tagung des SanttionSausfchusfes

Oelsperre ohne Beteiligung Amerikas wirkungslos

Genf, 6. Febr. Der Sachverständigenaus- schuß für die Oelsperre hielt am Donnerstag abend eine Vollsitzung ab. Die Berichte der Unterausschüsse für Transportfragen und für Ersatzstoffe wurden einer ersten Erörte­rung unterzogen. In der Transportfrage sind die Sachverständigen zu dem Ergebnis gekommen, daß eine bloße Transportsperre ohne die Beteiligung der Bereinigten Staaten wirkungslos sein würde Bezüglich der Er­satzstoffe ist das zusammengetragene statistische Material nicht ganz schlüssig. Der Bericht weist aber darauf hin, daß ein großer Teil des italienischen Bedarfes in Nichtsanktions- ländern hergestellt werden könne, wobei zu untersuchen wäre, inwieweit diese Länder mit Rücksicht auf ihre eigenen Bedürfnisse Italien beliefern könnten. Die Berichte der anderen Unterausschüsse werden erst in einigen Tagen erwartet.

In manchen Kreisen wird davon gespro­chen, daß der Sachverftändigenausfchuß vor der Abfassung seines Gutachtens eine Panse von etwa 14 Tagen einlegen werde und daß die Entscheidung erst im März fallen werde. Die Pause solle dazu benutzt werden, um der Regierung der Vereinigten Staaten das ge­samte Material mit dem ausdrücklichen Er­suchen um eine Stellungnahme zu übermit­teln. Da die Aussichten des neuen amerika­

nischen Neutralitätsgesetzes auch in Genf sehr gering eingeschätzt werden, wird selbst in hie­sigen englischen Kreisen angenommen, daß die Arbeiten der Sachverständigen keine unmittel­bare praktische Bedeutung erlangen werden. Man weist hier darauf hin, daß die möglichen Wirkungen einer Oelsperre durch die in den letzten Monaten erfolgte Vervielfachung der Petroleumlieferungen ans Ueberseeländern schon jetzt zum großen Teil überholt seien.

Ehertor hat eine AvMnien- aalethe beisammen

London, 6. Febr. Die abessinische Gesandt­schaft in London hatte im vergangenen Som­mer, wv gemeldet, mit dem Newyorker Fi­nanzmann Ehertak über die Vergebung einer Konzession für die Ausbeutung der Boden­schätze in Abessinien verhandelt. Die Gegen­leistung sollte eine größere Anleihe sein; doch hatte es damals den Anschein, als ob Chertok bei der Aufbringung des Geldes auf Schwie­rigkeiten stieß.

Nunmehr hat die abessinische Gesandtschaft In London ein Telegramm erhalten, in dem Chertok mitteilt, daß er jetzt in der Lage sei, Abessinien eine Anleihe in Höhe von einer Million Pfund zu gewähren.

Außenpolitische Unterhausausfprache

London, S. Februar.

Das Unterhaus behandelte am Mittwoch in einer längeren Aussprache einen Antrag des arbeiterparteilichen Abgeordneten Lans- b »r y, des bekannten ftüheren Führers der Parker, der die britische Regierung aulsor­dert, mit Hilft des Völkerbundes eine inter­nationale Konferenz einzuberuftn, die die Frage der Rohmaleralien behandeln soll, um ein internationales Ueberemkommen herber- zusühren, das den Anreiz lür die Völker zur Aufrüstung beseitigt und so den Frieden der Welt sicherstellt.

Ter Antrag wurde von Lansbury selbst in einer Rede begründet, in der er u. a. ans­führte, der Völkerbund fti nicht in der Lage, die kür den Frieden der Welt notwendige Ar­beit zu leisten. Er. Lansbury, fordere daher die Negierung auf, den Völkerbund zu einer ganz neuen Handlungsweise zu führen. Es komme nicht daraus an. was politische Schreiber über die Bedürfnisse Deutschlands, Italiens oder Japans dächten. Man müsse vielmehr erwägen, was die Staatsmänner dieser Länder kür sich selbst zu sagen hätten. Er meine, daß die Deutschen das gleiche Recht in der Welt hätten wie die Engländer, Was hätten alle diese Zusammenkünfte der Staats- ninnncr in Osteuropa in Paris z» bedeuten? Bedeute es das gleiche wie im Jahre 1914? Er wünsche, daß die wirtschaftliche Lage der Welt ans einer Weltkonserenz geprüft werde. Er wünsche keineswegs, das britische Reich ausziiteilen oder Afrika unter vieles oder jenes Volk zu verteilen. Er wünsche aber, daß eine Autorität geschaffen werde, um iest- zustellen, wie die Rohmaterialien der Welt organisiert und für den Gebrauch aller Völ­ker der Welt zur Verfügung gestellt werden könnten.

Für die Negierung antwortete hierauf Lord Cranborne. Er sührte aus, daß die Negierung sehr weitgehend mit den An­sichten Lansburys übereinstimme und daß Meinungsverschiedenheiten nicht grundsätz­licher Art seien. Ter Völkerbund in seiner gegenwärtigen Form sei kein vollkommenes Werkzeug. Aber er sei unverhältnismäßig bester als gar nichts. Tie Negierung habe gegen die Einberufung einer Weltkonserenz nichts einzuwenden. Der Redner erklärte,

daß er über diese allgemeinen Bemerkungen hinaus nichts sagen wolle. Die Negierung wolle den Problemen nicht aus dem Wege gehen, und eine vorbereitende Prüfung der Frage habe bereits begonnen. Ader man könne kein Datum festsetzen. bevor nicht die Umstände weitere Verhandlungen begünstig­ten. Er hofft daher, daß das Haus den An- trag Lansburys in der abgeänderten Form annehmen werde. Das Ziel, das allen vor­schwebe. sei das gleiche. Alle wünschten ein internationales Abkommen herbeizulühren das den Nationen den Anreiz nehme, Rüstungen ausznhäulen. und einen allge­meinen sicheren Frieden in der Welt zu schassen.

In der Abstimmung wurde der Antrag Lansburys mit 228 gegen !37 Stimmen ab- gelehnt, aber der vom Abq. Evans abaeän- derte Antrag mit 164 gegen l>8 Stimmen angenommen. Ter Antrag hat nach der Ab­änderung nunmehr folgenden Wortlaut: Das Haus bestätigt seinen liefen Glauben an die Nutzlosigkeit des Krieges, sieht mit tieser Besorgnis die in der ganzen Mell ver­breiteten Vorbereitungen sür den Krieg und hat das Vertrauen zu der Negierung, daß sie alle praktischen Schritte unternehmen wird, um den internationalen Wohlstand zu fördern und eine bessere Verständigung zwi­schen den Völkern herbeizusühren

L!oy- Seorges Aimrtss gegen Versailles

London, 6. Februar.

IJn der außenpolitischen Aussprache des englischen Unterhauses am Mittwoch hat Lloyd George, einer der Mitverfasser des Versailler Vertrages, eine scharfe Attacke gegen dieses Machwerk geritten. Er erklärte die Teilnehmer an der Konferenz von Stresa dafür verantwortlich, daß in Europa eine Atmosphäre der Furcht geschaffen wurde. Zur Frage der Kolonien erklärte er, daß er nicht dafür sei, daß Teile des britischen Weltreiches verschenkt würden. Aber er be- Haupte ernstlich, daß die unter dem Ver- trag von Versailles an England gegebenen Besttzungey n ich t al 8 B esitz u n ae n ge-

Zeven worden feien, sondern an den Völker- dnnd. wobei dem Völkerbund akke Nechke zustü nden. (Zwischenruf Austin Chamberkains: NeinN Er glaub» nicht, daß es Frieden in der Welt geben werde, bevor nicht die Mandate neu erwogen wor­den seien.

In der konservativen Presse werden die Vorschläge Lloyd Georges die übrigens mehr interessant als von praktischer Bedeu- tnng sind wie die Abstimmung gezeigt hat scharf zurückgewiesen. ..Daily Telegraph" meini daß eine Nevisionskonftren, wahr­scheinlich einen Krieg näher bringen würde als den Frieden herbeisühren. .Morninqvost" erklärt die Vorschläge als eines Enaländers unwürdig. Es sei Pflicht der Negierung, das Reich nicht zu verteilen, sondern zu ver­teidigen.

Immerhin bleibt iür uns Deutlche bemer­kenswert. daß heute einer der Väter von Versailles einzusehen besinnt welebe Quelle der Unruhe in der Welt damit geschassen wurde.

Flugzeuaavttukz in München

München, 6. Febr. Am Donnerstagnach­mittag gegen 16 Uhr stießen zwei Flugzeuge in etwa 1200 Meter Höhe nördlich von Mün­chen zusammen. Durch den starken Nordwind wurden die beiden Flugzeuge über München abgetrieben. Die Besatzungen, je ein Pilot, sprangen mit Fallschirmen ab und konnten dem Vernehmen nach der eine in der Görres- straße, der andere am Viktualienmarkt ver­hältnismäßig wohlbehalten zur Erde kommen. Das eine Flugzeug siel in den Straßenzug KaufingerNeuhauserstraße gegen den Giebel der Alten Akademie und stürzte dann auf die belebte Straße herab. Es bohrte sich mit der Spitze tief in das Pflaster und ging sofort in Flammen auf. Das Flugzeug zerriß die Oberleitring der Straßenbahn, wodurch auf Stunden der Straßenbahnverkehr in dem ganzen Viertel lahmgelegt wurde und Kurz­schluß eintrat. Nach den vorläufigen Berichten kamen bei dem Flugzeugabsturz wahrscheinlich nur zwei Fußgänger ums Leben, während vier schwer und zwei leicht verletzt wurden. Die Feuerwehr griff die Flammen mit Schaum­löschern an und beseitigte die Brandgefahr. Von den Flugzeugen blieben zerbeulte Me­tallstücke und verbrannte Reste zurück. Das andere Flugzeug stürzte in der Parstvalstratze in der Nähe des Schwabinger Krankenhauses zur Erde und wurde ebenfalls vollständig zer­trümmert. Verletzt wurde hierbei glücklicher­weise niemand.

SowseMeaee

verletzen öle Kreme Mwntzs

Reval, 8. Februar.

Am Mittwochmittag überflogen drei sow- setrussische Militärflieger die Ostgrenze Est­lands und zogen über die Stadt Dorpat mehrere Kreise; nachdem sie sich eine Zeit­lang über dem Peipussee aufgehalten hatten, kehrten sie nochmals über Dorpat zurück, wo sie abermals etwa eine halbe Stunde kreisten« Als sie von estnischen Grenzwachen, anschei­nend ohne Ergebnis, beschossen wurden, er­widerte« sie das Feuer aus ihren Maschinengewehren.

D«r estnische Gesandte in Moskau ist be­auftragt worden, wegen dieser Grenzver­letzung bei der Sowjetregierung Protest ein, zulegen.

erstürme« ein Witz-ns

Madrid, 6. Februar.

Nach einer stark besuchten syndikalistischen Versammlung in der andalusischen Ortschaft Nus erstürmten die Versammlungsteilnehmer im Verlauf von Auseinandersetzunqen mit politischen Gegnern unter heftigem Pistolen- seuer das Rathaus.

Ueber die Zahl der Opfer liegen noch kein« Nachrichten vor.

NvMeivismns droht in Mertko

Mexiko. 6. Februar.

Das Ueberhandnehmen der kommunisti­schen Hetze in der größten Industriestadt Mexikos, Monterey. im Staate Nuevo Leon veranlaßte die dortige Arbeitgeberorganisa­tion. gemeinsam mit den freien Gewerkschaf­ten zu einem zweitägigen Protestausstand aufzurufen, der am Mittwoch und am Don­nerstag durchgeführt wird und als große Kundgebung gegen den Kommunismus ge­dacht ist. Da die Kommunisten eine Gegen­kundgebung planen, werden Zusammenstöße befürchtet. Die Stadt steht unter Militär- jchntz. Am Dienstag abend zertrümmerten 500 Kommunisten dle Lichtreklame der Zei­tungEI Porvenir" und wollten in das Ge­bäude eindringen. Als Truppen herannah­ten. ergriffen sie die Flucht. In einem Tele­gramm an Bundespräsident Cardenas er­klärte die Arbeitgeberorganisation, die Kom­munisten drohten offen, die jetzige Regte« rungsform durch eine bolschewistische Dikta­tur zu ersetzen.