reiche Erbschaft übernommen, sondern eine § durch und durch verkommene. H cute können wir mit Stolz n n 8 als Deutsche vor der Welt sehen las- s e n. Dem deutschen Volke ist gerade in diesem letzten Jahre unseres Regimes auch die Ehre vor der Welt zurückgcaeben wor­den. Wir sind nicht mehr wehrlose Heloten, sondern sind freie und selbstbewußteWelt- vürger" geworden.

Mit Stolz können wir diese drei Jahre an unseren Augen vorüberziehen lassen. Sie sind zugleich eine Verpflichtung für die Zu­kunft. Auch in den kommenden Jahren wird die Arbeit nicht geringer werden. Es gibt einzelne Menschen, die glauben, dem Natio­nalsozialismus einen Schlag versetzen zu kön­nen. indem sie sagen: Ja, aber es erfordert ja auch alles Opfer. Ja, meine würdigen Kleinbürger. Opfer hat unser Kampf un­unterbrochen gefordert.

Das habt nur Ihr nicht erlebt!

(Stürmische Heilruse.) Ihr bildet Euch viel­leicht ein, daß dieses heutige Deutschland ge­worden ist, weil Ihr keine Opfer gebracht habt! Nein! Weil wir Opser brin­gen konnten und bringen woll- ten, deshalb ist dieses Deutsch­land gekommen! Wenn also jemand uns erklärt:Auch die Zukunst wird also Opfer erfordern", dann sagen wir:Jawohl." Ter Nationalsozialismus ist keine Lehre der Trägheit, son­dern eine Lehre des Kampfes. Keine Lehre des Glücks, des Zufalls, sondern eine Lehre der Arbeit, eine Lehre des Rin- gens und damit auch eine Lehre der Opfer, Das haben wir vor dem Kampfe so gehal- ten. m diesen drei Jahren war es nicht anders und in der Zukunft wird es so bleiben!

Eines nur ist entscheidend: seit Jahrtausen­den hat unser Volk für seinen Lebensweg und seinen Lebenskampf Opfer bringen müssen. Nichts ist ihm geschenkt worden, aber nur zu oft sind die Opfer umsonst gewesen. Diese Garantie kann heute die Bewegung dem deut­schen Volke geben:

Was du deutsches Volk an Opfern bringst, wird jetzt nicht mehr vergeblich sein,

sondern aus diesen Opfern wird für dich immer ein neues Leben gewonnen werden. (Begei­sterte Heilrufe.)

Und so wollen wir männlich an diesem Tage unser altes Kampfbekcnntnis ablegen: ohne Furcht und ohne Scheu einzutreten für unser Volk,, für die Bewegung, die dieses Volk führt! Ohne Furcht und ohne Scheu jeden Kamps aufzunehmen, der uns aufgezwungen wird, und ohne Furcht und ohne Scheu die Entschlüsse zu treffen, die getroffen werden müssen. Das hat uns zum heutigen Tage geführt und das wird uns in eine große Zukunft hineinbegleitcn. So möchte ich Euch, meine alten Mitkämpfer, denn an diesem Tage der Erinnerung hier in des Reiches Hauptstadt begrüßen, indem ich Euch danke, danke für all die Treue und all den Glauben und all die Opfer, die Ihr in langen Jahren gebracht Ham für mich, für unser Volk und damit letzten Endes für Deutschland.

Und ich möchte Euch bitten, mit mir wie­der den Kampfruf auszustoßen auf das, was uns das Höchste ist auf dieser Welt, für das wir einst kämpften und stritten und siegten, das wir nicht verpesten haben in der Zeit der Niederlage, das wir liebten in der Zeit der Not, das wir vergötterten in der Zeit der Schmach und das 'uns heilig und teuer ist jetzt in der Zeit der Erfolge: Unser Deut­sches Reich, unser deutsches Volk und unsere einzige national­sozialistische Bewegung: S i e g - Heill Sieg-Heil! Sieg-Heil!"

Der Appell der Alten Garde der SA. vor dem Führer

Bald nach der Ankunft und nachdem in den 45 festlich geschmückten Sälen und Turnhallen, die der Alten SA.-Garde als Quartiere zur Verfügung gestellt worden sind, gefrühstückt worden war, sammelten sich die Abteilungen, um, geführt von ortskundigen Berliner SA.- Männern, sich auf den vorher festgelegten Sammelplätzen zu 23 Marschsäulen zusammen, ruichließen. Mit klingendem Spiel marschieren die braunen Kolonnen, in denen jeder einzelne Mann mit Stolz zwei, drei und mehr Silber, streifen am Arm trägt, herzlich begrüßt von den Berlinern, durch die Stadt. Um 11 Uhr ist die letzte Sammlung zu vier großen Marsch­säulen vollendet. Die 30 000 dienstältesten SA.-Männer der ganzen Bewegung setzen sich in Marsch zum großen Appell vor dem Führer im Lustgarten.

In vielen Metern Breite bedeckt die Neichs- flagge die Front des Schlosses. Das Redner- pnlk steht zum erstenmal auf den Stufen zum Allen Museum, rechts und links reihen sich die Tribünen !ür die Ehrengäste, die Träger des Blutordens. die zahlreich vertretene in- nnd ausländische Presse usw an. Inzwischen vollendet sich der mustergültige und reibungs­lose Aufmarsch der 2l Gruppen, die eisern in sich geschlossen den ganzen Platz dis zum Schloß aussüllen. Ringsum steht eine dichte Menschenmenge, die eine halbe Stunde vor dem Beginn des Appells die Träger des Blutordens ehrfürchtig mit erhobener Hand begrüßt. In der Wilhelmstraße warten gleichialls Tausende aus die Abfahrt des Führers. Als er erscheint, brausen ihm jubelnde Heilruse entgegen, die sich auf der ganzen Fahrtstraße bis zum Lustgarten sort- setzen.

Indessen sind im Lustgarten von der Menge die alten Mitkämpfer des Führers und die Spitzen der Bewegung und des Reiches ebenso jubelnd begrüßt worden: SA.-Lber- gruppenkührer G ö r i n g. Gauleiter Dr. Goebbels. Dr. F r i ck, die Reichs- und Garileiter. die Reichsminister usw.

Einmarsch der ältesten Standarien und Fahnen

Tie Obergruppenführer und Gruppen- sichrer sind vor der Front der Alken Garde angetreten. Kommandoworte: Die Alte Garde nimmt Front zur Mitte, wo sich eine schmale Gaste össnet, durch die unter Vorantritt des Musikzuges der Gruppe Berlin - Brandenburg die 44 ältesten Stan- barten und die alten Sturmfahnen, die die Namen gefallener Kämpfer der Bewegung tragen, einziehen. Die Standarten nehmen rechts und links des Nednerpults Aufstel­lung. die Sturmsahnen bleiben zwischen den mächtigen Säulen und aus der inneren Frei­treppe stehen. Scheinwerfer tauchen das herrliche Bild in gleißendes Licht.

Näher brandet die Welle der Heilrufe. Der Führer kommt. Langsam schreitet er, gefolgt von Stabschef Lutze, durch die Reihe seiner ältesten und treuesten Mit­kämpfer. Begeisterte Jugend drängt sich durch und überreicht ihm Blumen. Als er die Freitreppe betritt und von den Zehn­tausenden. die den Appellplatz umsäumen, erkannt wird, donnern ihm jubelnde Heil­rufe entgegen.

Der Stabschef meldet:

Mein Führer! Ich melde: Tie Vertreter der SA. aus ganz Deutschland angetreten."

Dann tritt der Führer ans Mikrophon, um der SA. seinen Gruß zu entbieten, der mit einem donnerndenHeil, mein Führer!" be- anlwortet wird. Und dann spricht Stabschef Viktor Lutze:

Mein Führer! SA.-Münner! Heute um dieselbe Zeit vor drei Jahren ging durch das Radio eine Meldung, die wir alle Jahre lang auf das sehnsüchtigste erwartet hatten. Heute um dieselbe Zeit wurde gemeldet, daß der greise Generalseldmarschall den Führer der NSDAP, zum Kanzler und damit zum Füh­rer des deutschen Volkes gemacht hatte. Nach all den Jahren de^ Kampfes, nach all den Opfern und nach all der Arbeit endlich die Erlösung! Und, meine Männer, wenn Ihr nun um dieselbe Zeit auf dem historischen Platz in Berlin steht, und nicht nur Ihr, die Ihr hier steht, sondern all die Kameraden draußen, die jetzt angetreten sind, um die Stunde mit euch zu erleben, und überhaupt das ganze Deutschland, dann finden wir da- ^ bei einige Kameraden nicht mehr, die früher Jahre lang mit uns marschierten, die Kame­raden. die den Kampf mitmachten, mit uns in unseren Reihen, die aber die erste Etappe des Sieges nicht mehr erreichen konnten und nicht mehr' miterleben dursten: Unsere ge­fallenen Kameraden, die jetzt in der Horst- Westel-Standarte marschieren und auch diese Stunde mit uns erleben."

Hart klingt das Kommando:Mützen ab! SenktdieFahnen!" Leise klingt das Lied vom Guten Kameraden über den weiten Platz. Die Zehntausende von Zu­schauern heben schweigend die Arme, jene zu ehren, die ihr Leben Hingaben, daß das Tritte Reich werde. Dann wieder ein Kom- mandorus:Mützen auf! Standarten und Fahnen aus!" Stabschef Lutze spricht weiter: SA.-Männer! Wir haben unserer Toten ge­dacht und stehen jetzt wieder mit Sturm­riemen runter, um die Parole für das vierte Jahr nach dem nationalsozialistischen Kamps in Empfang zu nehmen."

Gauleiter Dr. Goebbels

tritt zum Pult und begrüßt die SA.-Männer im Namen der wieder deutsch gewordenen Reichshauptstadt, die dank des Führers und seiner herrlichen Bewegung nicht mehr der Juden- und Marxistenpfuhl von ehedem ist. Stolze Ueberlieferungen verbinden sie mit der nationalsozialistischen Bewegung, in der Horst Wessel sein unsterbliches Revolu­tionslied gedichtet und in der er sein Leben ausgehaucht hat. Dutzende von SA.-Män- nern haben in dieser Stadt ihre Treue mit dem Tode besiegelt. In den grauen Novem­ber- und Dezembertagen deS Jahres 1918 hat die rote Internationale gerade auf die­sem Platze ihre Triumphe gefeiert.

Heute steht hier nun des Führers alte kampferprobte Garde. Als das Gewissen der nationalsozialistischen Revolution seid ihr aus dem ganzen Reich hier zusammengekom­men als die Träger des Revolutionsgedan­kens der Partei. Als alte SA.-Männer steht ihr zu jedem Dienst an Führer, Volk und Reich bereit, zum Schutze des Reiches im Innern. Wir haben drei Jahre aufgebaut und kein Gebiet des öffentlichen Lebens blieb davon unberührt. Wir haben unser Programm in grandiosen Pro­jekten Zug um Zug der Verwirk­lichung entgegenzuführen ge­sucht. Wer wollte bezweifeln,

daß in dieser Zeit Deutschland von Grund auf umgestaltct wor­den i st. daß wir eine souveräne Nation ge- worden sind! Das kann nur bezweifeln, wer sich allzuleicht an diesen neuen. Zustand ge­wöhnte, und nur unverbesserliche Kritikaster wollen vergessen machen, daß es die Alte Garde der Partei, daß es die kampferprobten politischen Soldaten der SA. und SS. ge­wesen >uid, die dem Illyrer bei der Gestat­tung eines neuen deutschen Schicksals den Rückhalt boten.

Der Führer weiß, was er an Ihnen zu jeder Stunde gehabt hat und haben wird. Bescheiden, aber selbstbewußt, tapfer und im tiefsten Grunde kompromißlos wollen Sie heute erneut geloben, unermüdlich für seine Ideale weiterzukämpfen. Sie grüßen die Neichshauptstadl mit derselben Liebe, mit der Sie Reichshauptstadt Sie grüßt. Verbunden mit dem Führer in Leben und Tod, stehen Sie vor ihm und halten im Geiste Ihre 350 gefallenen Kameraden emporgehoben über Ihren Häuptern. Der Führer will Ihnen in dieser geschichtlichen Stunde neuen Mut und starke Kraft geben. Wo er steht, da stehen Sie. im blinden Vertrauen und in festester Zuversicht. So rufen wir auch in dieser Stunde ihm aus 30 000 Kämpferkehlen den alten Schlachtruf zum Gruß entgegen:

Führer befiehl wir folgen!

30 000 Stimmen fallen ein:Führer befiehl, wir folgen!" Nun tritt der Führer zum Red­nerpult. Heilrufe brausen auf, verstummen aber, als die Stimme des Führers in wunder­voller Klarheit über den Platz schallt. Schon mit den ersten Sätzen, in denen der Führer an die Zeit des Kampfes erinnert, hat er wie­der das Ohr und die Herzen seiner alten SA.- Männer in Bann geschlagen. Jmmerwie- der brausen begeisterte Heilrufe auf, als derFührer die Kampf- parole für die kommende Zeit ver­kündet, die unverändert bleibt, bis das ganze deutsche Volk vom Glauben, Vertrauen und der Zu­versicht zur Idee der Bewegung erfüllt ist. Das erneute Bekenntnis des Führers zu einem Frieden in Ehren löst einen unbeschreiblichen Jubelsturm aus. Das Gelöb­nis, ohne Furcht und ohne Scheu für das deutsche Volk einzutreten, mit Stolz jedes, auch das schwerste Opfer zu bringen, im K«mpf nicht zu erlahmen, bekräftigt das Siegheil auf Reich, Volk und nationaisozialistische Bewe­gung.

Weithin schallten die feierlichen Klänge des Liedes der Deutschen. Dann schließt Stabs­chef Lutze den Appell mit folgenden Worten: SA.-Kameraden! Ihr habt die Worte des Führers gehört. Ihr geht jetzt wieder, nach­dem Ihr noch heute abend an historischer Stätte vorbeizieht und Euren Führer begrüßt, zurück in Eure Heimatorte, zurück zu Euren Stürmen. Ihr habt früher, wie der Führer es schon sagte, tapfer gekämpft, Ihr habt nur eines gekannt: Den Kampf für den Führer, den Kampf für Deutsch- 1a n d.

SA.-Kameraden! Auch an dieser Stelle wiederholen wir: Das war nicht nur früher so, das ist auch heilste so. und das wird ewig in der Zu- kunftbleiben. Wir werden nie an uns denken, wir wollen nie etwas für uns. wir wollen uns einsetzen, wo es für Führer und Volk am härtesten ist und wo es am notwendigsten ist. Wir wollen dasür sorgen, wie der Führer es schon sagte, daß wir dal nie vergessen werden. Und wir rufen dafür unsere Kameraden von der Horst- Wessel-Standarte zu Zeugen an: Wir werden dasür sorgen, daß das vorbereitet wird, was der Führer will, daß das zu halten ist. waS der Führer erreicht hat, und wir werden unter Beweis stellen, daß wir ebenso wie unsere Kameraden, deren wir eben gedachten genau so handeln werden, genau so kämpfen werden und, wenn es sein muß, auch genau

so sterben werden, weil wir wißen, daß wir das für einen Mann tun. der für uns alles, der für »ns Deutschland, der für uns die Zukunft darstellt. Unser Führer Adolf Hitler Sieg-Heil!

Mit dem alten Freiheitslied Horst Wesiels ist der Appell beendet. Noch einmal nimmt der Führer den Weg durch die Reihen seiner alten Mitkämpfer der Garde, die die Be­wegung zum Siege geführt hat und ihre Zukunft verbürgt.

Nach der Abfahrt des Führers trafen dann die ersten Wagen des Hilfszuges Bayern ein. der die Verpflegung der 30 000 übernommen hatte. Ein Teil'der' Formationen marschierte zum Kaifer-Franz-Josephs-Platz. wo zwischen der Oper und der Alten Bibliothek Essen aus- gegeben wurde. Hier wie auch im Lustgarten unterhielten SA.-Kapellen ihre Kameraden. Da inzwischen die Sperren überall aufge­hoben waren, entwickelte sich ein bewegtes Bild. Ueberall sah man Berliner auf der Suche nach Bekannten aus dem Reiche, und es gab manch freudiges Wiedersehen.

I^beMum aus dem Wilhelms- ; platz in Berlin

Der Wilhelmsplatz, der schon den ganzen Tag über eine große Menschenmenge füllte, die abwechselnd Heilrufe auf den Führer aus­brachte, und die Lieder der Station sang, wurde nachmittags gegen 4 Uhr wieder der Schau­platz einer jener Szenen, die die Zusammen­gehörigkeit von Führer und Volk auch jedem Außenstehenden so unmißverständlich verdeut­lichen. Als derFührer, begleitet von Reichs­minister Dr. Goebbecs und Ministerpräsi­dent General Göring, kurz vor 4 Uhr auf dem Balkon der Reichskanzlei erschien, bra­chen im Augenblick sämtliche Sperr­ketten, und Straße und Platz war nun überflutet von einer Masse, aus der sich Tau­sende von Armen emporreckten.

Der ganze Wilhelmsplatz war erfüllt von einem Beifallstosen, daß man selbst in den angrenzenden Straßen kaum sein eigenes Wort verstehen konnte. In erster Linie waren es Arbeiter im Werkkleid, die auf dem Heim­weg von den Fabriken zum Wilhelmsplatz gegangen waren, um den Führer zu sehen, dazu Frauen und sehr viel Mädels des BdM. Hunderte BdM.-Mädels, dazu auch eine Reihe von Frauen aus allen Gegenden Berlins, die sich mit Blumen auf dem Wil­helmsplatz aufgestellt hatten, ließ derFührer in die Reichskanzlei kommen. Zusammen mit Reichsminister Dr. Goebbels. Ministerpräsi­dent General Göring und Stabschef Lutze begrüßte der Führer dann m der Halle die Mädel und gab jeder die Hand, fragte nach diesem und jenem. Die Mädel übergaben dem Führer ihre Blumen. Noch größer war der Jubel, als dann Führer den Mädeln Bilder mit seiner Unter­schrift schenkte. Als es zu dämmern begann, nahm das Gedränge in der Wilhelmstratze und am Wilhelmsplatz, ebenso auch in der Gegend des Brandenburger Tors beängsti­gende Formen an.

1 8 UhrI Das Gedränge in der Wilhelm- Straße und am Brandenburger Tor, das. in ein Meer von Licht getaucht, sich wirkungs­voll nach beiden Seiten aus der Dunkelheit abhebt, nimmt beängstigende Formen an. Ein leichter Regen setzt ein, aber die Menge weicht nicht. Aus der Siegesallee erschallen Marschlieder. Die SA. bezieht das Ehrenspalier. Sturmbannweise in Sechser-Reihen schwenken sie aus der Sieges- allee in die Charlottenburger Chaussee nach dem Brandenburger Tor ein. 5000 Ber­liner SA.-Männer besetzen die ganze Strecke von der Charlottenburger Chaussee ab durch das Brandenburger Tor, die Straße Unter den Linden, dis Wilhelm-Straße über den Wilhelms-Platz hinaus auf beiden Sei­ten des Fahrweges. Die ersten Lastwagen mit Fackeln rollen an, und von fern her hört man bereits die Lieder der anrückenden Alten Garde aus dem Reich.

Re deutsche Schuljugend hört De. Goebbels

Berlin, 30. Januar.

Um Iv Uhr vormittags sprach Reichsmini­ster Dr. Goebbels in der 216. und 222. Volksschule am Beusselkitz in Moabit zur deutschen Jugend. Hier, wo einst Her­bert Rorkus fiel, jubelten die Jungen und Mädel dem Minister und Gauleiter zu, als er ankam und durch das Spalier von HI., JB. und BdM. in den geschmückten Festsaal schritt. Zu gleicher Stunde versam­melte sich die gesamte deutsche Schuljugend im ganzen Reich vor den Lautsprechern, um den schlichten, tief zu Herzen gehenden Wor­ten des Ministers zu lauschen.

Ein Sprechchor der HI- und eine kurze Begrüßungsansprache des Rektors leitete die Feier ein. Dann sprach Dr. Goebbels: Ter Tag der Machtübernahme durch den Führer ist nicht nur ein Ereignis sür das er­wachsene Geschlecht, sondern ein Geschehnis von weittragender Bedeutung auch sür die deutsche Jugend. Und darum ist es auch kein Zufall, daß er an diesem Jahrestage zur Jugend spricht und gerade eine Schule in einem der ärmsten Stadtviertel von Berlin ausgesucht hat. An diesem Tage wurde die seit Jahrhunderten ersehnte Einheit und Geschlossenheit un-

teres Volkes Wirklichkeit. Das Bismarck - Reich, so stolz und machtvoll es auch gewesen ist, hat schließlich doch nur eins Einheit der Fürsten bedeutet, während daS Volk in Klassen zerfallen war. D a s natio­nalsozialistische Reich hingegen hat die innere Vermählung der Führung mit dem gesamten Volke gebracht.

Aufmerksam lauschten die Kinder, als Dr. Goebbels fortsetzte: «Es ist dem Führer nicht

leicht geworden, das Reich zu erobern, und niemals wäre es ihm gelungen, wäre er nicht selbst ein Kind des Volkes gewesen. Wie ihr Jungen, so hat auch er einmal in einer deutschen Schule gesessen, und wie ihr, so hat auch er die Not des Lebens kennen gelernt. Gerade, weil er sein Volk und das Leben kannte und liebte, hat er, selbst aus der Tiefe des Volkes em­porgestiegen, auch die Kraft gesunden, dieses Volk für eine große, neue Staatsidee zu ge­winnen. Dabet hat die deutsche

JugendvonAnfanganzuihmge«

halten, niemals schwankend m der Lrebe und in der inneren Verbundenheit zu ihm. DaS ist um so ergreifender, als es unS trotz allem Bemühen noch nicht möglich gewesen