Abenteuer mit Hyönenhunden in Abessinien

Von Hans Jannasch

Ich trat in das HotelImperial", wie sich stolz das größte Gasthaus der abessinischen Hauptstadt Addis-Abeba -betitelt. Einige Satze treppauf brachten mich in das erste nnd einzige Stockwerk.

Ich klopfte.Herein!" Ich trat ein. Hallo!" Im nächsten Augenblick tauschte ich einen kräftigen Händedruck mit meinem Freund Lamarche.

Also endlich zurück von der Jagdreise gut abgeschnitten?" Statt aller Antwort führte mich Lamarche auf die Veranda hin­aus.

Lamarche war ein Belgier. Schon vom Weltkrieg her laborierte er an den Lungen infolge schwerer Gasvergiftung. Die Aerzte hatten ihm Höhenluft und trockenes, warmes Klima verschrieben. Seine Wahl war aus Abessinien gefallen. Lamarche war nicht nur ein vorzüglicher Sportsmann, sondern auch ein Prächtiger, lieber Mensch. Gern erinnerte er sich seiner deutschen Erzieherin, noch lieber seiner schönen Studienzeit am deutschen Rhein.

Zwischen den Gehörnen und Fellen blieb mein Blick auf zwei unscheinbaren, schwarz- weißockergelb gescheckten Decken haften.

Hhänenhunde!?"" rief ich erstaunt.Don­nerwetter, alter Junge, ich gratuliere!" Wieso, ist denn das eine so große Sache?" Und ob! In den mehreren Jahrzehnten, die ich nun schon im afrikanischen Busch hernmturne, habe ich sie nur ein paarmal in Freiheit dressiert" zu Gesicht bekommen." .Bitte erzählen!"Nach Ihnen!"

Der abessinische Aschkar trug den Mokka auf, den wir hier in der Heimat des Kafsee- strauches trinken konnten.

Wir setzten uns, und Lamarche begann:

In einem der Hochgebirge des Arussi- landes war ich gerade hinter einer ange­schossenen Nhala-Antilope her, deren Hörner Sie übrigens dort liegen sehen. Mühsame Arbeit, durch Klüfte, Dickicht, Fels und Ge­röll. Mehr als einmal gab ich schon das seltene Wild auf Nimmerwiedersehen ver­loren, aber wie ein Spürhund nahm stets mein AruMührer die Fährte wieder richtig aui.

Da, waS war das? Ein kurzes, Helles Ge­bell von Hunden nein, doch anders nie gehörte, glockenartige Laute! Der Mann vor mir faßte den Speer fester und zog mich vorsichtig am Arm hinter sich drein, durch Gestein und Gestrüpp. Dann verdächtige Geräusche. Und da war's unerwartet, bestialisch, großartig: Keine fünfzig Schritte von mir ab fällt ein halbes Dutzend Hyänen- Hunde in mörderischer Lust über mein Nhala her, das sie zu Boden werfen. Ganze Klum­pen von Fleisch und Eingeweiden reißen die furchtbaren Rachen aus dem Leibe des stöh­nenden Opfers. In ihrer Gier haben sie unser Kommen gar nicht bemerkt. Den Vorgang beobachtend, verpuste ich mich ein wenig. Dann feuere ich auf den ersten Besten. War icb schlecht abgekommcn. hatte der nn- rulüge Bi'^cbe im letzten Augenblick eine Seite>^"weg»!ig gemacht? Genug, er drehte ur verwundet, heulend ' im Kreise

im, während die bluttriefenden Köpfe der ^aderen aus dem Leibe der Antilope empor, tauchten und überrascht Umschau hielten. Jetzt hatten sie mich bemerkt und schienen rin. entschlossen, ob sie cs arif einen Kamps um die Beute ankommen lassen sollten oder nicht. Der Stärkste, wahrscheinlich der Leithund, sprang plötzlich nach vorn an die Seite seines verwundeten Gefährten und machte Miene, mich auzunehmen. Mit einein B llirefser vrachte ich ihn zur Strecke. Aber während die übrigen erschrocken das Weite suchten, stürzte sich nunmehr der Verwundete ver­zweifelt auf mich. Doch mein wackerer Be­gleiter kam ihm wie mir zuvor nnd fällte ihn mit einem wuchtigen Speerwurf."

Und das erlebten Sie im Hochgebirge?" fragte ich aufs höchste interessiert.

Jawohl, etwa in einer Höhe von 2500 Nietern über dem Meere."

Das ist mir eine wertvolle Bestätigung dessen, was ich schon verschiedentlich von Abesiiuiern gehört, aber ine recht glauben wollte: nämlich, daß die Tiere auch im Hoch- gebirge Vorkommen. Daß sie gelegentlich den Menschen annehmen, wußte ich übrigens von früher."

Tie Reihe zum Erzählen war nun an mir:

Vor vielen Jahren jagte ich im Kassje- Bereha, jener großen, wegen Räuber ver­rufenen Einöde, die sich zwischen den Pro- vinzen von Arusfi, Sidamu und Alaba hin­zieht. Wild gab es zu jener Zeit dort noch in Hülle und Fülle. Einige Galla, die aus Fleisch gieperten, hatten sich mir ange- fchlofsen.

UUU drang Plötzlich der langgedchnte abessinische Hilferuf aus der Ferne zu uns herüber. Gespannt horchten wir auf, schau­ten uns an. Räuber? Doch was war das!? In die menschlichen Hilferufe mischten sich Helle eigenartige Töne, dem Läuten von Schweißhunden nicht unähnlich.Jaji" (Jaghhänen") tönte es aus dem Munde meines Begleiters. Im Eiltempo setzten wir uns in Bewegung. Allen voran rannte ein baumlanger Galla, unter dessen formidablen Plattfüßen der Boden förmlich erdröhnte. Immer deutlicher wurde das Geschrei, das Johlen. Am Rande eines großen Gebüsches lneinste der Niese, in seinem Laus, uns Voi>

sicht bedeutend. Als wir hinter dem Versteck hervorlugten, bot sich uns ein seltsames Bild-.

In der Krone einer niedrigen Schirmakazie kauerte affenartig eine menschliche Gestalt, darunter tollte ein Rudel von einem Dutzend Hyänenhunden. Bellend sprangen die einen an dem Bäumchen hoch; winselnd, knirschend, knurrend lagen und saßen die anderen aus dem Boden, die mordgierigen Augen unver­wandt auf ihr Opfer gerichtet. Deutlich konnte ich den ganzen Vorgang mit meinem guten Fernglaus sehen. Die Schmerzgestalt in dem Bäumchen schien uns jetzt bemerkt zu haben; jedenfalls schrie und gebärdete sie sich wie unsinnig, was die Belagerer nur noch rabiater machte. Es war ein Phan­tastisches Bild, diese vierbeinigen, buntgc- fleckten Steppenräuber, denen Mutter Natur in einer ihrer Schöpferlannen den Kopf einer Hyäne mit besonders großen, hochstehenden Lauschern aus den kräftig-schlanken, hohen Hundeleib gesetzt hat, in wildem Nebermut dort herumtoben zu sehen. Erst die wieder­holten Mahnungen meiner schwarzen Beglei­ter machten meiner Schaulust ein Ende.

Donnernd rollt der Schuß über die Steppe. Die erste Jagdhyäne bricht im Feuer zusam­men. Verdutzt steht die ganze Meute da und sichert. Bnmm! Nummer zwei saust in einer Spirale ab, torkelt, fällt. Allgemeiner Rück­zug, nur zwei bleiben noch unschlüssig stehen. Doch als nun meine Galla, mit dem hünen­haften Plattfüßler an der Spitze, im Jagü- cifer ans sie losrennen, da lassen auch diese die gefallenen Kameraden eiligst im Stich, so daß die Sperre wirkungslos hinter ihnen in den Boden fahren. Das Häufchen Unglück, noch Hab tot vor Angst und Schrecken, löst sich aus dem dornigen Minnosenbäumchen, plumpst wie eine reise Pflaume vor uns aus den Boöen und entpuppt sich'als ein halb- wüch'" cr «klave. Dankbar küßt er erst mir. dan- meinen Begleitern die Füße. Aus ,ier Suche nach einem Stück Vieh, das seinem Herrn verloren gegangen war, hatte er sich verirrt nnd war immer tiefer in die Wildnis geraten. Aus Furcht vor wilden Tieren hatte er die vergangene Nacht bereits aus einem Baume verbracht. Dann hatte er sich wieder auf die Wanderschaft begebe», als er Plötzlich auf die Hyänenhunde gestoßen ivar. Nur um Haaresbreite war er ihnen in das Bäumchen entwischt. Sein Glück, daß wir ihn zufällig in dieser gottverlassenen Gegend gesunden hatten."

Unser Thema fesselte Lamarche derartig, daß ich noch mehr von meinenafrican experiences" auspacken mußte. Ich erzählte ihm, wie es bei gewissen Hirtenstämmen ein beliebter Sport sei, in Trupps zu Pferde die Hyänenhunde zu Hetzen, und wie es als der größte Ruhm gelte, so ein Tier mit dem Speer zu erlegen. Heißt es doch bei diesen Eingeborenen:Vor dem Jaji verkriecht sich selbst der Lentscho (Löwe)!"

Und glauben Sie wirklich, daß diese Bestien sich an den Löwen heranwagen?" fragte der Belgier.

Warum nicht? So gut, wie ein Nudel Wölse an den Bären und selbst die viel schwächeren Wildhunde Indiens an den Tiger! Den letzten Zweisel hat mir folgen­des Erlebnis.meines alten Freundes, des Kurden Ibrahim, genommen, der lange unter den gefürchteten Adal gelebt hat.

Unser Ibrahim ging einmal aus dem Kamp, um nach seinen Herden zu schauen, die fern nach deni Hauasch-Flusse zur Tränke und Weide getrieben worden waren. Um unterwegs gleich noch ein Stück Fleisch zu ergattern, wandte er sich vom Pfade ab. I Sonderbar, im Gegensatz zu sonst war heute weit und breit kein Wild zu sehen. Bald sollte der erfahrene Buschmann den Grund dafür finden, und zwar in Gestalt ausgiebi­ger Spuren von Jagdhyänen. O weh, wenn die ihm in seine Herden kamen! Allerdings: Ein Mann, nur mit einem altenFusil Gras" (französischer Hinterlader, Modell 7t) bewaffnet, gegen so viele Bestien das konnte eine faule Sache werden. Na, im schlimmsten Fall fehlte es ja nicht an retten­den Bäumen. Kurz entschlossen steuerte er den zahlreichen Spuren nach. Je mehr er sich deni Flusse näherte, desto verworrener wurde das Gelände mit seinen dorngepan­zerten Dickichtinseln.

Da. grimmiges Gebrüll. Knurren, Fauchen, vermischt mit dem Geläut kampflustiger Hyänenhunde. Der Kurde war im Bilde. Schlangenartig, jede Deckung wahrnehmend, kroch er vorwärts. Und richtig, da bot sich diesem Glückspilz ein so großartiges Schau­spiel. wie es nur ganz selten einem Sterb- liehen vergönnt ist: Zornslammenden Auges, mit weitgeöfsnetem Rachen, schlagbereiicn Pranken erwehrt sich ein Mähnenlöwe des Angriffs einer nach Dutzenden zählenden Meute. Wohl ist er im Rücken durch un­durchdringliches Dickicht geschützt, Wohl wälzt sich schon mancher dieser Unholde heulend, verendend am Boden; aber auch das könig­liche Tier blutet aus zahlreichen Bißwunden.

Behend schwingt sich Ibrahim in die Aeste der nächsten Schirmakazie. Mit erbitterter Heftigkeit erneuern die Jaji soeben den An­griff. Klatsch! Ein gewaltiger Tatzenschlag schmettert den vordersten zu Boden, ein zweiter wirbelt aufheulend durch die Luft. Aber blitz- schneL schlagen .auch schon mehrere der flin­

ken Bedränger ihre furchtbaren Fänge in die ungedeckte Flanke der Großkatze. Donner­artiges Gebrüll! Der König der Tiere richtet sich zu seiner vollen Größe auf, mit verhee­render Kraft Prasseln seine Hiebe nach allen Seiten. Und wieder Weichen die Steppen- rüuber zurück. Wie lange wird der Löwe sich noch gegen die vielen unermüdlichen Geg­ner Yalten können? Schon beginnt er blut­überströmt zu ermatten.

Jetzt greift Ibrahim ein; naturgemäß ist seine Sympathie auf seiten des Löwen, de, vielleicht mal ein Stück Vieh schlägt, um seinen Hunger zu Men. Doch die Jaji. diese Teufel, massakrieren alles, was ihnen in die Quere kommt, aus lauter Mordlust! Kamp*- begierig wollen sie sich schon wieder von allen Seiten auf den Löwen stürzen, der mit drohend erhobener Pranke den Angriff er­wartet, da schlägt die Kugel des Kurden klatschend zwischen ihnen ein und donnernd rollt der Schuß durch die Wildnis.

Wie auf Zauberwort stockt der Angriff. Dutzende von Köpfen werfen hoch, sichern mißtrauisch. Verwundert schaut auch der Löwe auf. Ein zweiter Schuß, wiederum kugelt sich eine Jagdhyäne am Boden. Jetzt wird's unheimlich scheu, ratlos schaut sich

Eines der Ziele der nationalsozialistischen Marktordnung des Reichsnährstandes be­steht darin, durch möglichste Ausgleichung der Erzeugungsschwankungen einen dauern­den Einklang von Bedarf und Deckung zu erreichen. Um nun der sich jährlich wieder­holenden Tatsache, daß etwa vom Monat Mai ab die Schwcine-Auftriebe an den Schlachtviehmärkten erheblich zurückgchen, entgegenzuwirken, haben sich die zuständigen Stellen entschlossen, aus den Beständen der Reichsstelle für Getreide und Futtermittel mehrere hunderttausend Tou- nenF u ttergetrei de zurSch weine- m a st zur Verfügung zu stellen. Das Fut- tergetreid? wird auf Grund des Abschlusses eines S ch w e i n e m a st v e r t r a g e S ge­liefert. Hierauf ist schon in der Tages­presse hingewiesen worden. Jeder Bauer und Landwirt, der einen derartigen Vertrag ab- zufchließen wünscht, gebe sofort eine ent­sprechende Voranmeldung, bei der für ihn in Betracht kommenden Kreisbauernschaft ab. Ter abzuschließende Mast- und Liefe­rungsvertrag enthält im wesentlichen fol­gende Bestimmungen:

1. Es ist die Verpflichtung zur Einstellung, Mästung im eigenen Betrieb und Lieferung einer zu vereinbarenden Zahl von Schwei­nen zu übernehmen.

2. Die Schweine müssen ab 1. Juni 193« auf Abruf geliefert werden und bei der Ablieferung ein Mindestlebendgewicht von 240 Pfund auf der Abnahmestelle aus­weifen.

3. Die Abnahme der Schweine erfolgt zum jeweiligen Marktfestpreis des Schlachtvieh­marktes in Stuttgart, Heilbronn a. R. oder Ulm a. d. D. abzüglich 2,5 v. H. des Verkaufspreises zur Begleichung der bei Marktlieferung üblichen Unkosten (Fracht, Marktfpesen, Gewichtsverlust usw.), die vom Verkäufer zu tragen sind.

4. Die Reichsstelle verpflichtet sich zur raschmöglichsten Lieferung von 14 Zent­ner Roggen und 1 Zentner Mais je Mastschwein zu dem für die Empfangs­station im Liefermonat geltenden Festpreis für Roggen abzüglich RM..30 je 80 Kilo­gramm.

5. Das gelieferte Futtergetreide ist nicht sofort zu bezahlen, sondern wird nach Ab­nahme der Schweine vom Verkaufs­erlös in Abzug gebracht. Der Verpflichtung der Neichsstelle zur Abnahme der angemel­deten Schweine und zur Lieferung der ver­einbarten Menge an Futtergetreids in han­delsüblicher Beschaffenheit entspricht die Verpflichtung der einzelnen Master zur sach­gemäßen Fütterung und Haltung, sowie rechtzeitigen Lieferung der eingestellten Schweine und ferner die Verpflichtung der vertragsgemäßen Abnahme und Verwen­dung des gelieferten Futtergetreidcs

Im übrigen liegen Vertragssormulare bei der Geschäftsstelle jeder Kreisbanern- schaft aus und können dort eingeschon wer­den. Ferner stehen alle zuständigen Dienst­stellen des Reichsnährstandes zur Beratung und Aufklärung zur Verfügung. Es wird noch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Mastverträge grundsätzlich nur mit sol­chen Betrieben abgeschlossen werden, die aus Schweineerzeugung eingestellt sind, also landwirtschaftliche, insbesondere bäuer - liche Betriebe und ferner solche Molke- reien, welche schon bisher Schweinemast be- trieben haben.

Heilbrunner Schlachtviehmarkt vom 21. Jan. Auftrieb: 5 Ochsen, 30 Bullen, 29 Kühe. 36 Färsen. Preise: Ochsen a) 43; Bullen a) 43, b) 4243, c) 40; Kühe a) 4243, b) 34 bis 36, c) 2530, d) 2022; Färsen a) 43. bl 43. cl 4142: Kälber ai 5660. b) 51

die Meute um, retiriert. Nummer drei, noch ein Gefährte am Boden! Das ist ihnen zu viel. Fort! Weg! Als hätte der Erdboden sie alle verschlungen. Doch auch der Platz des Löwen ist leer, in dem allgemeinen Tumult ist er spurlos verschwunden."

Nun noch ein Wort zum Schluß. Ich fand damals, von meinem sicheren Versteck aus. die tollen, buntgemalten Gesellen inmitten der afrikanischen Steppe überaus Prächtig; dieses Wechselspiel von Kraft und Grazie. Wildheit und Ausdauer! Der bedauerns­werte Sklave in der stacheliaen Mimose da­gegen dürste weniger begeistert von seinen Peinigern gewesen sein. Und mein kurdischer Freund, der die Sache mit dem nüchternen Auge des Herdenbesitzers und Berufsnoma- den ansäh? Er hat wohl weniger Romantik an seinem Abenteuer gefunden als unsereins. In seinem Praktisch-orientalischen Geschäfts­sinn hat er vielleicht bedauert, daß er die Haut des Löwen nicht zu Markte tragen konnte.

So oder so ich aber glaube als Tier­freund den Hyänenhunden gegenüber eine Pflicht der Pietät zu erfüllen, indem ich das Kapitel dieser seltenen Geschöpfe um etwas bereichert habe: Denn, wie vor dem unauf­haltsamen brutalen Sieaesmarsch moderiker Zivilisation das afrikanische Wild in tragi­scher Weise seinem Aussterben entgeaeneilt. so wird auch dieser interessante Wilderer eines Tages von der Buhne der Natur ab­treten.

Entnommen ans dem im BcrlaaDie Vrückc"-

Gcrlin erschienenen Werk von HauS Jannasch:

.Hin Schatten de? Neaus".

bis 55, c) 4548; Schweine a) über 30U Pss. 56Ve, b) 240300 Pfd. 54'/-, c) 200240 Pfd. 52>/2, d) 160200 Pfd. 60HH für 1 Pfd. Lebendgewicht. Marktverlauf: Großvieh gute Qualität gesucht, sonst mäßig, Kälber lang­sam, Schweine zugeteilt.

Nie MAMliKe Lage des württembergi^n SandMkks

Ein Vergleich mit dem Vorjahr ergibt, von wenigen Ausnahmen abgesehen, eine weitere stetige A u f w ä r t s e n t w i ck l u ii g der wirtschaftlichen Verhältnisse im w ü r t t. Handwerk. Die Erhöhung des Volksein­kommens wirkt sich in einer'Steigerung d^r Umsätze bei säst allen Handwerkszweigen aus. Die jahreszeitlichen Äbschwüchungen, die in den Berichtsmonaten hauptsächlich bei dem gesamten Vauhandwerk einziitrcten pflegen, waren weniger fühlbar. Die Ursachen liegen darin, daß das Vauhandwerk im allgemeinen gut beschäftigt nnd die Witterung günstig war. Die Fertigstellnngssristen sind aller­dings bei össentlrchen und privaten Bau­werken. abgesehen von Fällen, in denen die Dringlichkeit anerkannt werden muß, oft übertrieben kurz. Dadurch ergibt sich viel­fach die wirtschaftlich und sozial ungesunde stoßweise Beschäftigung der Betriebe. Beson­ders ersreulich ist. daß die Landwirtschaft dank ihrer gebesserten Verhältnisse wieder mehr als Auftraggebern: des Handwerks in Erscheinung tritt. Auch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hat bei einer Reihe von Handwerkszweigen zu einer heute schon fühlbaren Geschästsbelebinig gesührt.

Die P r e i s v e r h ü l t n i s s e sind bet vielen Handwerkszweigen noch nicht be­friedigend. Der ungleiche Wettbewerb von Familienbetrieben, Alleinbetrieben, neben­beruflichen Handwerkern usw. erschwert bei den geringen Verdienstspannen den Gchilsc-n- betrieben das Dasein in nicht geringem Maße. Bedauerlicher ist auch, daß selbst offenkundige Preisschleuderei nicht genügend faßbar ist. Bei den von der Rohstossbewirt- schaftung hauptsächlich betroffenen Metall- handwerkszweigen hat sich die Umstellung aus einheimische Nohstofse ohne viel Reibung durchführen lassen. Im Nahrungsmittel­handwerk hat sich die zeitweilige Verknap­pung an Fett und Eiern nachteilig bemerk­bar gemacht. Von einigen weiteren Ausnah- men abgesehen, waren sonstige Rvhstoss- schwierigkeiten trotz dem infolge vermehrter Tätigkeit wesentlich gesteigerten Bedarf nicht vorhanden. Was die s o z i a l e n V e r h ä l t- nisse betrifft, so war das Einvernehmen zwischen Bctriebssührung und Gefolgschaft im allgemeinen sehr gut. Trotz der jahres­zeitlich geringen Beschästigungsmöglichkeit in manchen Handwerkszweigen wurden überall die größten Anstrengungen gemacht, um Ent­lassungen von Gesolgschastslenten zu vermei­den. Die Schwarzarbeit ist. ausgenommen das Damenschneider-, Putzmacher- und Mechanikerhandwerk (Fahrradinstandsetzun­gen) so gut wie ausgcschaltet. Der Zahlungs­eingang ist teilweise schleppend, obwohl sich die Werbung des Reichsstandes des Deut- scheu Handwerks für pünktliche Zahlung günstig ansgewirkt hat. Im Vauhandwerk wird vielfach über verzögerte Abrechnung von Bauwerken geklagt. Hin' und wieder kommen auch unberechtigte Rechnungskürzungen vor, wie z. B. ein nicht vereinbarter Barzahlungs. cabatt. Es wird dabei nicht minier beachtet, daß die handwerkliche Preisberechnung aus sofortiger Zahlung ausgebaut ist. Erfreulich ist. daß die Handwerkszweige, die hauptsäch­lich sür die Landwirtschaft tätig sind, von einer Besserung der Zahlungseingänge be­richten können

Schweiuemaftvertrüge abschlietzen!