Vedeuliame Rede 9r. Goebbels
Berlin, 18. Januar.
Tie Gautagung des Gaues Groß-Berlin der NSDAP, am Freitagabend in der Deutschlandhalle, in deren Mittelpunkt eine bedeutsame Rede des Gauleiters, Reichsministers Dr. Goebbels, stand, gestaltete sich sür die mehr als 20 000 Teilnehmer aus allen Gliederungen der Partei zu einem star- ken, eindrucksvollen Erlebnis. Dr. Goebbels sprach einleitend über die Unterschiede zwischen Reaktionären und Ne- vo lutionären. Der Reaktionär sehe nur das Schöne und Große in der Bergan- genheit. Der Revolutionär blicke auf di« großen Leistungen der Gegenwart und Zukunst. Vor zwei bis drei Monaten hat alles nach Butter geschrien. Manche prophezeiten, daß an der Butternot die Nation scheitern müsse (Heiterkeit). Die Butter ist ge- kommen! (Starker Beifall.) - Alle Schwierigkeiten kommen und vergehen. Das sind Sorgen, die nur den kleinmütigen Menschen bedrücken. Der Nationalsozialist geht mit einer stolzen Verachtung darüber hinweg". (Starker, anhalten. der Beifall.) Tr. Goebbels setzte sich dann mit jenen Spießern auseinander, die alle Er- folge als Selbstverständlichkeit hinnehmen, aber über die kleinen dadurch entstehenden Schwierigkeiten und Unbequemlichkeiten mek» kern. Der Spießer gerät fast in Raserei, wenn eine Kompanie Soldaten vorbeimarschiert. Aber er will nicht dafür einmal gelegentlich auf Butter verzichten. Vor einem Jahr haben wie den S i e g an derSaar errungen. Dafür haben wir geschuftet.
Man hat uns keinen Dank gesagt,
und heute reden unsere Gegner nicht einmal mehr davon. Wenn es schief gegangen wäre, würden sie zehn Jahre lang darüber reden. Am 16. Mürz wird es ein Jahr her sein, daß wir die Wehrfreiheit Proklamierten. Die ganze Welt stand in atemloser Spannung, was nun geschehe werde. Man hätte erwarten müssen, daß, nachdem die Krise vorbei war, unsere Gegner erklärten: Das habt ihr gut gemacht. Ihr habt Mut gehabt, und dein Mutigen gehört die Welt. Wir haben mit England einen Flottenvertrag abgeschlossen, den jeder Politiker ein Jahr vorher sür eine Utopie erklärt hätte. Der Spießer sieht mit Begeisterung in der Wochenschau die vorbeifahrenden Kriegsschiffe, aber er verliert kein Wort über unsere Leistung." „Demgegenüber müssen wir", so rief Dr. Goebbels unter dem begeisterten Beifall der Versammlung ans. „uns zur Wehr setzen. Tenn wenn wir das nicht täten, so würden wir allmählich mit unserer Anständigkeit a„ die Wand gequetscht."
Mit großer Offenheit sprach Dr. Goebbels über die Probleme der Gegenwart, insbesvn- dere über die bekannte Zunahme der Arbeitslosigkeit im Dezember, verursacht durch die Saisonverhältnisse, schlechte Witterung, Roh- stoff- und Devisenschwierigkeiten. Die Tausch- Verträge mit dem Ausland hätten sich noch nicht voll auswirken können, man könne jedoch erwarten, daß diese Schwierigkeiten Ende Februar oder Anfang März überwunden sein werden. Da wir gezwungen waren, Devistn für nationalpolitische Zwecke zu benutzen, waren wir genötigt, sür andere Zwecke Devisen einzusparen. Das deutsche Volk habe keine Kolonien und keine Noh- stosse und müsse versuchen, sich recht und schlecht durchs Leben zu schlagen, solange es nicht den nötigen- Lebens- und Wirtschasts- raum besitze. Ein so übervölkertes Land wie Lieurichiano brauche solchen Raum. Kein Ein. sichtiger in der Welt verschließe sich heute dieser Forderung. Die nationalsozialistische Regierung nehme nicht nur keine Auslandskredite auf und gebe sich dafür in die Gewalt der Banken, wie das ihre Vorgänger getan hätten, sondern sie sei darüber hinaus sogar bemüht, die damals leichtsinniaerweise auf
genommenen Kredite abzüdecken. „Denn", so rief Dr. Goebbels unter begeisterter Zustimmung aus, „wir wollen eine freie Nation sein. In Deutschland ist es nicht die Bank- weit, die regiert, sondern es ist eben die Regierung! So lebt Deutschland zwar viel- leicht bescheiden, aber immerhin doch von dem, was eS sich selbst erarbeitet und erkämpft. Es ist darum kein Zufall, daß gerade die ärmsten Volksgenossen, die selbst um Not und Kampf wißen und sich gleichfalls ohne fremde Hilfe durchschlagen müssen, so leidenschaftlich an dieser Regierung und an diesem Regime hängen. Wenn man heute von Reisenden, die aus Rußland zurückkehren, hört, daß es dort eigentlich keinen Menschen gibt, der lacht und fröhlich ist, sondern daß die Menschen dort gedrückt und mißmutig einherlaufen, so kann man demgegenüber doch wohl feststellen, daß der deutsche Mensch, ohne deswegen gerade vor Lebensfreude überzuschäumen, erfüllt ist von innerer Freudigkeit und Befriedigung, von einer beispielhaften Lebensbejahung." Tosende, minutenlange Heilrufe löste dann die Feststellung des Ministers aus: „Wenn es auch über diese und jene innere kulturpolitische oder kirchliche Frage Meinungsverschiedenheiten und Mißverständnisse geben sollte —
in außenpolitischen Dingen ist die ganze Nation einig!
Eine Spekulation auf die Uneinigkeit unseres Volkes in Fragen dieser Art wäre eine schlimme Fehlspekulation. Es gibt ja heute keine vaterlandslosen Parteien mehr in Deutschland, die der Regierung in den Nük- ken fallen. Heute können wir uns die Neutralität gegenüber den Händeln der Welt leisten. So sehr Neutralität ohne Macht svertlvs ist, so sehr ist eine Neutralität, hinter der die Macht steht, Ausdruck höchster Stärke und gesammelter Kraft. Wir haben aus der Vergangenheit gelernt, daß ein Volk ohne Macht selbst beim besten Willen den Frieden nicht erhalten kann. Heute kann uns niemand mehr zwingen, etwas zu tun, was gegen die Interessen unseres Landes verstößt. Was Deutschland anlangt, so kann die Welt schon in Frieden leben. Wir bereiten ihr keine Sorge. Wir bekümmern uns nur um unser eigenen iunerpolitischen Angelegenheiten und hätten den Wunsch, daß alle anderen Staaten ein gleiches tun. Deutschland ist nicht nur eine Insel des Friedens — es ist eine beseitigte Insel des Friedens, die sich darum des Friedens erfreut, weil sie in der Lage ist, ihre Freiheit zu schützen. Einen Krieg anzuzetteln, wäre für die nationalsozia- listische Negierung, die man im Ausland so gern als eine Autokratie bezeichnet, sehr viel gefährlicher als für irgendeinen der sogenannten demokratischen Staaten, in denen eine Mehrheit den Krieg anzetteln kann, die am Schluß des Krieges gar nicht mehr da ist und darum auch nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden kann. Wenn aber einzelne Männer ihrem Volke gegenüber eine wirkliche, wahre Verantwortung in sich tragen, so werden sie sich hüten, dieses letzte Risiko ohne Not und sür andere Zwecke als für die Verteidigung des nationalen Lebens auf sich zu nehmen. Im übrigen kann sich in dem angeblich so autokratischen Deutschland die Negierung auf das Volk berufen in einem Maße, wie es in angeblich demokratisch regierten Ländern kaum der Fall sein dürste. Deutschland hat eine veredelte Form von Demokratie, mit deren Führung das Volk in wahrer Verbundenheit innerlich verwachsen ist. Wir alle leben der großen Aufgabe, unsere Nation zu einem Weltvolk zu machen, daS Anteil hat an den Gütern dieses Erdteils."
Dr. Goebbels fand die gleiche gespannteste Aufmerksamkeit, als er anschließend im Schlußteil seiner fast 2V-stündlgen Rede auf
das Verhältnis zwischen Führung, Partei und Volk zn sprechen kam.
Das Geheimnis der sieghaften Macht der nationalsozialistischen Revolution liege darin, daß sie es immer wieder aufs neue versteht, die Menschen im harten Alltagskampf wieder aufzurichten und von den Kleinigkeiten und Widerwärtigkeiten auf die großen Schicksalsfragen zu lenken. Aus dem Beispiel des Führers wollen wir jene Glaubensstärke und jene innere Sicherheit nehmen, damit sich unser Volk auch weiterhin nach uns innerlich ausrichten kann. Dann werden spätere Generationen in uns ein leuchtendes Beispiel sehen. Denn auch wirwerden einmal st erben,bleiben aberwirdcwig unserWerk."
Während der Rede des Gauleiters setzte immer wieder lauter Beifall ein, der sich bei den vielen besonders mitreißenden Kernsätzen z u begeisterten Zustimmungskund- gedungen steigerte. Die Schlußworte seiner denkwürdigen Rede gingen förmlich unter in dem anhaltenden Beifall der 20 000, die dann spontan die Nationallieder anstimmten.
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^l>i 8eI>»eI>Ie!li>er 75 1»I>l-e all. Oer äbl ^Iba- nus Lcbsckleitner begebt am 20 Janusr seinen 75. Leburtstog. kr wsr einer der ersten kstko- Useken 6eistUcken, Nie sieb okken rum dlstio- nslsorislismus bekannten und dafür käwpkten. Wegen seiner deutsckeii Besinnung muüls Lcbackleilner im Isbrs 1918 unter dem Druck der l'sckeciien seine Wirkungsstätte im Kloster kmwaus verlassen. Seine predigten sind bs- rükmt geworden und waren stets ein rückbalt- loses Bekenntnis rum dsutscben Vaterlands.
Vom Führer beglückwünscht
Berlin, 19. Januar.
Der Führer und Reichskanzler hat an den Abt Alban Sch ach leiter, der am Sonntag seinen 75. Geburtstag beging, fol- endes Telegramm gerichtet: „Zu Ihrem eutigen 75. Geburtstage spreche ich Ihnen in dankbarer Erinnerung an Ihre bewährte und treue Mitarbeit herzlichste Glückwünsche aus. Adolf Hitler."
Der Führer und Reichskanzler hat der rau Auguste TwiefelinWolgast aus nlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein Persönliches Glückwunschschreiben und eine Ehrengabe zugehen lassen.
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Zum erstenmal seit Kriegsbeginn haben die Abessinier zu dem Mittel der Aufklärungs- propagande gegriffen. In den besetzten Gebieten der Nordfront und in Eritrea haben abessinische Flugzeuge Zentner- lasten von Flugblättern a-bge- worfen, die als Siegel ein koptisches Marienbild tragen und in einem der Eigenart der einfachen Bevölkerung angepaßten Stil u. a. darauf Hinweisen, daß im Gegensatz zu den italienischen Behauptungen, die Bevölkerung unter der italienischen Herrschaft viel weniger Freiheit besäße als die Abessinier im eigenen Lande.
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Bezirksklaffe
Der 1.FC. Birkenfeld hatte gestern auf seinem Platze die EpVgg. Söllingen zu Gaste. Die Birkenfelder blieben bis zum Schlußpfiff mit 4:1 Toren Sieger. Damit hat Birkenfeld seine führende Tabellenposition weiterhin behauptet. Die übrigen Ergebnisse sind : VfR. Pforzheim — Enzberg 4:1, Breiten — Forst 4:0. Mühlacker — Eutingen 0:3, Niefern — G.-U. Pforzheim 1:1.
Verein
SP
Gcw.
u.
VkrI.
Tore
PimU«
FC. Birkenfeld
14
10
2
2
38:
:14
22
VfR. Pforzheim
14
8
6
0
37:
: 1-1
22
FP. Niefern
14
9
2
3
44:
:17
20
G-rm. Karlsdocf
12
8
2
2
34:
: 14
18
SpVq. Söllingen
14
6
2
6
35:
:34
14
FL. Eutingen
15
5
3
7
21:
:35
13
Bikt. Enzberg
14
5
2
7
29:
:31
12
VfB. Breiten
14
5
1
8
29:
:35
11
G.-U. Pforzheim
15
3
5
7
25:
:39
11
Germ. Forst
14
3
2
9
18:
:42
8
FVg. Mühlacker
14
1
1
12
11:
46
3
Kreisklaffe 1
Noch keine Meisterschafts-Entscheidung
Dem Pflichtspiel Calmbach — Engelsbrand am gestrigen Sonntag auf dem Calmbacher Sportplatz wurde eine entscheidende Bedeutung beigemessen: es ist deshalb nicht verwunderlich, daß sich trotz des wenig freundlichen Wetters zirka 1000 Zuschauer eknsanden, die aber alle te! Schluß des Spieles bitter enttäuscht waren. Beide Mannschaften waren nicht in „Meisterform", wobei man allerseits von Engelsbrand auf Grund seiner führenden Tabellenposition eine andere Leistung erwartete. Calmbach zeigte eine geschlossenere Gesamtleistung und war bis zum Schlußpfiff mit 2:8 im Vorteil. Enaelsbrand hat aus Grund seines besseren Torverhältnisses die Tabellensührung noch inne; die Entscheidung dürfte aber bis zum letzten Pflichtspiel aufgeschoben sein.
Kreisklaffe 2
Feldrennach ist Meister geworden!
In einem hinreißenden Kampfe sicherten sich die Feldrcnnacher den notwendigen Punkt, um die Meisterschaft zu erringen. Es muß sestgestellt werden, daß in Feldrennach die beständigste Mannschaft zu Meisterehren kam und die Meisterwürde ist deshalb in richtigen Händen, lieber das Spiel wäre zu sagen: Die erste Epielhälfte ist F. tonan- gebend und erzielt das Führungstor. Nach Halbzeit erzielt Spr den Ausgleich. Nach Beendigung des Spiels ehrte Spr. den neugebackenen Meister durch eine Ansprache und Ueberreichung eines Strauß. Auch der „Enztäler" gratuliert der sym- patischen Feldrennacher Mannschaft.
Seftemich siegt in MMid!
Spaniens Fußballelf mit 5:4 (2:2) geschlagen
Mit Staunen wird man in der europäischen Futzballwelt die Kunde von der Rieder- läge der spanischen Ländermannschaft vernehmen, die in stärkster Besetzung in Madrid nach hartem Kampf mit 5:4 (2:2) Toren geschlagen wurde. Schon seit Tagen waren die Eintrittskarten zu dem Länderspiel vergriffen, denn nur mit 27 000 Menschen war das Stadion bereits ausverkauft. Das Wetter war denkbar ungünstig, da seit Samstag ein schwerer Regen nicder- ging und den Platz stark aufgcweicht hatte, so daß beide Mannschaften schwer zu kämpfen hatten. Der belgische Schiedsrichter John Langenus verscherzte sich die Sympathien der Zuschauer, als er ein drittes Tor der Spanier im Anschluß an eine Ecke wegen Abseits nicht gab. Von diesem Zeitpunkt an, kurz nach der Halbzeit, Pfiffundjohlte die Masse bei jeder Entscheidung des Schiedsrichters, die gegen einen spanischen Spieler gerichtet war.
Schuld an der Niederlage war in erster Linie der schon seit Wochen nicht mehr in bester Form spielende Torhüter Eiza- gurr re, der Nachfolger des großen Za- morra. Meister Eizaguirre wird wohl als einziger Spieler nicht in der spanischen Elf stehen, die am 23. Februar gegen Deutschland antritt.
Statt befonüerer klnzeige.
Nach Kurier, schwerer Krankheit wurde uns unsere liebe Mutter, Tochter und Schwiegertochter, Schwester und Schwägerin
Ilse Keppler, geb. conze
im klltec von 29 Jahren durch den Tod entrissen.
Hans Georg und Ilse keppler.
Heinrich Lonze und Zcau Luise, geb. KSttgen.
Friedrich keppler und Frau Johanna, geb. venger. Annettes Lonze.
Wilhelm keppler.
Calmbach, den 17. Januar 1S2S.
Beerdigung: Montag nachmittag 2 Uhr vom schwiegerelteclichen Hause aus.
Ls wird gebeten, Beileidsbesuche zu unterlassen.
ÄoteHreospeAte
Uskort
c. k4L«k'8vds vuckelruLksrsr, Dßsusndürs, WM
Aut» ÄlOöisAp!
-Über Nacht einwelchen in heißer V'Lisnn». Paket aus Z Eimer Wasser). Für Bäcker, »alt MehgerwLsche mit eiweißhaltige» Flecke» Elnwelch, lösung u»r lauwarm nehmen! -Kochen In lall zubereitetcr, neuer Cß'Lisnng.
-In besonderen Fällen zweite« Kochen mit Perfil.
RS-Seineiuschast .Kraft durch Freude"
Kreisamt Neuenbürg.
Anstelle des angekllndlgten Lustspiels „Die drei Eisbären" kommt am Samstag den 25. Januar 1930. abends 8 Uhr tm Schauspielhaus (Stadttheater Pforzheim) zur Ausführung:
„(Krisis, ick srwsrte vicki"
Lustspiel von Alfred Möller und Hans Lorenz.
Eintrittspreis Mk. —.80. — Anmeldungen und Auskunft beim Kreisamt in Neuenbürg, Tel. 333. Fahrgelegenheit mit Omnibussen und der Reichsbahn mit der der Tellnehmerzahl entsprechenden Ermäßigung.
Spätester Anmeldetermin: Mittwoch den 22. Januar 1936.
NT'Gemeinfchast „Kraft durch Freude"
Krelsamt Neuenbürg.
Btrkenfeld.
Gesucht aus 15. Februar 1936 tüchtiges
Mädchen.
Kochkenntnisse erwünscht.
Frau Herr.
Lklü kkkllllig Kt UM 8 M 81 .
den Sie kür eine kleine A.n- rsige im Lnrtäler ausgeben. Das groke Verbreitungsgebiet des Heimatblattes bürgt iür sickeren Lrkolg.