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Leiblatt äss Lurtälers tür äie HitlerjuZenil
^35. Jahr öer Ertüchtigung
Wenn einer von uns müde wird, dcr andere für ihn wacht.
Wenn einer von uns zweifeln will, dcr andere gläubig lacht.
Wenn einer von uns fallen sollt', der ankere steht für zwei, denn jedem Kämpfer gibt ein Gott den Kameraden bei.
Herhbcrt Menzel.
Mr Een»
Stur noch drei Wochen trennen uns von dem Beginn des Reichsberufswettkampfes 1936. Stotzweise sind die Meldungen nach Berufen geordnet in den Schreibzimmern der Wettkampfleitungen aufgestapelt. Wir alle haben uns gemeldet, um im friedlichen Kräftemessen unsere Leistungen zu Prüfen. Hier und dort wird noch in unserer Ausbildung eine Lucke klaffen, sie wird sich beim RBWK zeigen. Unsere Gedanken fliegen wirr durcheinander. — Ortssieger, Kreissieger, Gausioger und endlich Reichssiegcr. Das Blut wallt in unseren Adern, Junge, den Hobel fester gefaßt, das Hirn angestrengt, dein Stolz winkt:
Der Handschlag des Führers!
Nach den Ganansfcheidungen werden die Gausieger droben in dcr Freien Stadt Danzig weltanschaulich, beruflich und sportlich der letzten Prüfung unterzogen. Und dann wird der Reichsjugendführer Baldur von Schirach die Namen der Reichssieger verlesen. Manches Gesicht wird strahlen über den errungenen Erfolg. Doch der Kampf wird hart werden. Je härter der Kampf, desto größer der Sieg.
Mr weder« Keime!
Der Wind schüttelt in den kahlen Bäumen, der Regen Peitscht an die Fensterscheiben, die Fetzen von Rauchwolken treiben durch die Lüfte. Der Stubenhocker sitzt zu Hause hinter dem warmen Ofen, der Pimpf aber ist vor dem Heim zum Heim-Nachmittag angetreten. Er dient. Und in diesem Dienen liegt die Forderung, überhaupt ein Heim zu besitzen. Ein Heim, das unserer Art entspricht, ein Heim, worin wir dienen Führer, Volk und Vaterland.
„Rein bleiben und reif werden", das ist das Wort Baldur von Schirachs, das dem Hitler- -fugendheim in Höfen den Stempel unserer Haltung aufdrückt. Klar und gerade ist die Vectäferung an den Wänden, rauhe Wirklichkeit, nichts Gekünsteltes, nichts Verschleiertes. Die Sitzgelegenheit ist einiach — Schrannen find es „nur", aber gut sind sie und fest und für uns Jungen geschaffen, nicht für „Herren". Hart sind sie, aber wir fühlen uns darauf wohl, eben weil wir keine Weichlinge aus uns machen wollen, sondern zähe und abgehärtete Jungen. Die Wände zieren die Bilder des Führers und des Reichsjugendführers und in dcr Fahncuecke steht mit tiefschwarzen Buchstaben geschrieben: „Ja, die Fahne ist mehr als der Tod".' Fahnen sind unser äußerstes Gut und ihre Ehre soll die unsere sein. Wer sie schmäht, soll den Groll aller von uns Hab"-'
Ein garer Ofen sorgt dafür, daß wir auch ini Winter nicht frieren brauchen und wenn einmal die Lichter ans den geschnitzten Holztöpfen von dcr Decke leuchten und die grünen Vorhänge das Dunkel von außen abhalten und der Ofen die Wärme spendet, dann fühlen wir uns unter unseren Kameraden wie zu Hanse. Dann können wir echte Kameradschaft erleben in Spielen, Lesen, bei politischer Erziehung und dergleichen mehr. So wächst das Heim aus seiner ursprünglich weniger großen Bedeutung als „Raum" heraus und wird zur Heimat.
Das kleine Vorzimmer mit seinem Schreibtisch ist besonders gut eingerichtet. Hierin kann sich dcr Führer auf seinen Dienst vor- bweiten, kann seine organisatorischen Arbeiten erledigen. Schiilungshefte, Liederbücher, illes hat er bei der Hand und immer zur Verwendung bereit. Ein drciteuiger Schrank bietet für die sorgfältige Aufbewahrung der Spie e und Sportgeräte sichere Gewähr.
Der fahle Schein der Tischlampe,fällt auf ein trefflich, s Bild, auf >.w,i auf untergehen- dyni Schiff der letzte Maiin noch die deutsche Flagge schwingt. Dcr schäumende Gischt Wirft sich bereits iiöer ihn, der Kiel des Schiffes räumt stch in die Höhe. Noch flattert die Zähn r.-s lebendiges Zeichen, gleich wird sie nie gab»,>nde Flut verschlingen.
Zeiten vergehen,
Zeiten verrinnen,
Du aber Deutschlanö wirft ewig sein.
Das „Jahr der Ertüchtigung" hatte mit dem Einsatz für das Winterhilfswerk seinen Höhepunkt erreicht. Ein Jahr härtester Arbeit liegt hinter uns. Wir haben geschafft, was in unserem Ermessen stand; mit dieser Gewißheit marschieren wir in einen neuen Zeitabschnitt, in das „Jahr des Jungvolks". Komme, was mag, geschlossen stehen Millionen Jungen und Mädel, die das eherne Band der Kameradschaft unter sich und die unzerbrüchliche Treue zum Führer zusammenschweißt, zum Kampfe bereit.
Wir ziehen in die Zukunft Mann für Mann, in uns der Glaube an Adolf Hitler, über uns die Fahne der Hitlerjugend' und Vor uns der Führer selbst.
Zurückblickend wollen wir noch einmal die Ereignisse-des Jahres an uns vorbeiziehen lassen. Und an dem, was wir bis jetzt erreicht haben, sollen Alle erkennen, daß wir nicht nur mit leeren Worten nmgegangen sind, sondern daß unser Kampf ein Sieg war.
-r-
Reichsjugendführer Baldur v. Schirach sprach am 1. Januar 1935 vom Grabe des gefallenen Hitlerjungen Herbert Norkus seine Neujahrsbotfchaft über alle deutschen Sender.
„...Rückblickend kann ich heute, am Morgen des 1. Januar 1935, mit Stolz feststellen, daß die Hitlerjugend in ihrer Gesamtheit die Aufgabe des vergangenen Jahres in vorbildlicher Weise bewältigt hat. Keine Organisation der Welt hat jemals in einem gleichen Zeitraum derartige Massen weltanschaulich zu schulen vermocht."
Die große Freude im neuen Fahr
„...Das neue Jahr beginnt mit einer großen Freude. In nur noch 12 Tagen werden wir erleben, daß mit dem ganzen Saarvolk die Jugend der Saar zu uns stößt. Kaum können wir den Tag erwarten, an dem die deutsche Saar sich zu uns bekennen wird. Die gesamte deutsche Jugend harrt in stolzer Zuversicht der wunderbaren Stunde, in der wir vor aller Welt bewerfen können, was deutsche Treue und deutsche Kameradschaft ist."
„ .. .Das ganze Jahr 1935 wird zum Jahr der Ertüchtigung erklärt. Mit stolzer Ehrfurcht im Herzen gehen wir ans große Werk. Ueber uns die Fahne Adolf Hitlers, die Fahne des Friedens und der Ehre!"
Seine Worte waren hart und gleich einem Befehl, auf den wir zu gehorchen haben. Und wir gingen zum Angriff über.
Die Frühjahrsoffensive der H3
Baldur von Schirach spricht:
„...Ihr seid die weltanschauliche Erzieh- ungsgemeinfchaft. In diesem unserem festen, unbeirrbaren Entschluß, die deutsche Jugend znsammenzuführen und zu einen, werden wir uns durch nichts, durch keine Macht und keine Konfession auch beirren lassen.
Wir, meine Kameraden, wir kennen unsere Gegner, wir kennen sie, auch wenn sie sich tarnen. Und wenn vor zwei Tagen erst als Folge der Verhetzung gewissenloser konfessioneller Kreise unsere beiden HJ-Führer Langenhorst und Drigalla zu Boden geschlagen wurden, wir werden die Fahne der deutschen Einigkeit, die Fahne der revolutionären sozialistischen Jugend Adolf Hitlers dennoch trotz der Absichten dieser finsteren Kreise zum Siege führen."
Unsere Weltanschauung sie war der Brennpunkt aller Angriffe. Unbekümmert werden wir uns auch hier durchsetzen, denn wir bauen Neues.
Alfred Rosenberg an die Hitlerjugend:
„...denn das Heilige Römische Reich ist für immer gefallen, und erstiegen ist heute die Traumperwirklichung des Heiligen Deutschen Reiches Germanischer: Art."
Während die Welt von Unruhe bebte, kämpfte die deutsche Fugend in ihrer Olym
piade der Arbeit. Das Ideal des deutschen Volkes ist die Arbeit, sein Wille die Leistung und seine Sehnsucht der Friede. Wir rufen die deutsche Jugend zum 2. Reichsberufs- wettkampf vom 18. bis 23. März 1935. Wir sind uns der Gefolgschaft unserer jungen Kameraden gewiß. „Ihr, meine Kameraden", so hob der Reichsjugendführer hervor, „habt das stolze Werk des vergangenen Reichsberufswettkampfes zu einem großen Ende geführt. Ihr habt etwas Gewaltiges und Unvergängliches geschaffen. Aber es heißt nun, nicht ans den Lorbeeren dieses Kampfes ans- zriruhen, sondern nun gilt es, mit neuen Kräften und mit ungeheurer Anspannung in die neue Arbeit hineinzugehen."
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Drüben im befreiten Saarland werden die Reichssieger ermittelt. Die junge Mannschaft der Saar empfängt Baldur von Schirach.
„...Wer gegen die Hitlerjugend ist, ist gegen Deutschland! Marschiert in die Zukunft! Erhebt eure Fahnen zu neuen Kämpfen, es gilt für unser einziges Ziel: Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt."
„...Es ist unser heiliger Stolz, der heute in diesen Millionen-Scharen Schulter an Schulter marschiert, der Sohn des Gelehrten und des Bauern, des Arbeiters und des Kaufmannes marschieren in einer Front. Es gibt keine Klassen mehr! Es gibt nur eine Hitlerjugend!"
Von der Weihe der Bannfahnen an der Gruft Friedrichs des Großen in der Garnisonskirche in Potsdam bis zur Weihestunde im Remter ein Gleichklang des Marschtrittcs einer jungen Generation.
Fungbannfahnenweihe in Marienburg
Die Weiherede des Reichsjugenöführers—Die Feierstunde im Remter
„...Ich habe euch gerade hierher gerufen, weil die Ordensritterschaft dieser Burg einer Gemeinschaft wie der unseren etwas Bedeutendes zu sagen hat. Ihre Leiber sind zerfallen wie ihre Schwerter, Helme und Rüstungen, aber die Idee ihrer Gemeinschaft ist geblieben. Man hat einst diese Ritter ihrer Einfachheit halber verspottet. Die Höflinge ihrer Zeit sahen in den Gelübden der Armut, der Reinheit und des Gehorsams nur Ansatzpunkte für ihren beißenden Witz. Aber das Volk verstand die strenge Haltung dieser in Erz gepanzerten Selbstlosigkeit und versteht sie schließlich heute genau so wie vor sieben Jahrhunderten. Heute versucht sich die Jugend die innere Größe und Kraft dieser Vorbilder zu erobern, sie sieht aber auch klaren Blickes, daß der Orden nur groß war, solange er Treue bewahrte und weiß: das gilt auch für uns."
„... Das ganze junge Deutschland ist heute ein Orden, dcr durch das Gelübde der Treue gebunden ist."
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Es kann nicht jeder Feldherr sein, doch jeder sei Soldat.
Ein jeder Mann in unfern Reih'n ist General der Tat.
Uns sind diese Worte in Fleisch und Blut übergegangcn. Wir wissen: Wir dienen.
Allgemeine Wehrpflicht - Ehrendienst des Hitlerjungen
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Von der Ostsee bis zu den Alpen, vom Rhein bis zu den Sudeten und bis nach Ostpreußen hinüber, überall hatte die Hitlerjugend die Wachtfeuer entfacht. Wir halten stand. Wir proklamieren den Glauben eines neuen Jahrtausends!
Baldur von Schirach:
„An die junge Generation unseres Volkes! Angesichts dieser lodernden Flammen geloben wir, so wie das Feuer vor uns, rein und selbstlos uns zu verzehren im Dienste für unsere ewige deutsche Heimat! So wie wir heute versammelt stehen unter Sternen und lichten Flammen, so wollen wir ein ganzes Leben Zusammengehen und nichts anderes kennen und nichts anderem dienen als der Größe und Reinheit des ewigen Deutschen Reiches!
Gerade heute, in dieser stillen Stunde un
serer Andacht, heißt es für uns erneut, Bekenntnis abznlegen zu dem ehernen Gesetz des Kampfes um diese Einheit und um diese Reinheit. Noch nicht ist das vollendet, was wir begonnen haben und was als höchstes und letztes Ziel unserer Jugend proklamiert worden ist. Noch immer ist nicht vollendet jene totale Einheit der deutschen Jugendbewegung, wie sie uns Adolf Hitler vor Fahren befahl und wie wir sie durchznführen haben, wenn wir in Ehren vor uns selbst und dermaleinst vor unseren Enkeln bestehen wollen.
Aber gerade in dieser Stunde innerer Sammlung, in dieser Stunde, da die Herzen einer entflammten Jugend zusammenklingen zu einem einzigen Akkord, wollen wir allen denen, die gegen uns stehen und diese Einheit nicht wollen, entgegenhalten unseren unbändigen Glauben an die Kraft der Sache, die wir selber sind, unseren unbändigen Glauben an die heilige Fahne, die wir tragen, und an den ewigen Gott, dem diese Fahne dient, lind hier, unter den Sternen des klaren Himmels, angesichts dieses reinen Meeres, angesichts dieser lauteren Flammen, gedenken wir aller jener jungen Kameraden, die wie die Feuer vor uns aufgeflammt und niedergebannt sind in der Finsternis der deutschen Not."
llns soll die Idee nicht nur Lippenbekenntnis sein, nein, wir leben in Taten. Mag eine Welt gegen uns anstürmen, wir bleiben fest wie Erz.
Der Reichsjugendführer in Limburg an der Lahn:
„...Wer Adolf Hitler dient, dient Deutschland! Wer Deutschland dient, dient Gott!
Es ist eine große Fügung des Schicksals, deren Bedeutung in ihren: ganzen Umfange euch noch nicht klar geworden ist, die ihr aber fühlt und irgendwie doch erlebt, daß auf die jüngste Jugend Deutschlands jetzt alles ankommt. Das Werk, das der Führer begonnen hat, das er und seine Mitkämpfer in einem zehnjährigen Kampfe errichteten, für das sie . alle mit ihm durch Gefahren und Gefängnisse gingen, das ruht auf euren Schultern, und auf euch kommt es an, ob dieses Werk für alle Ewigkeit Bestand hat. Und ihr müßt nun auch euch verpflichtet fühlen, daß das ungeheure Opfer, das nicht nur in den Toten des Krieges und der Bewegung besteht, sondern in den täglichen Opfern, die die ältere Generation für euch bringt, um euer Dasein zu sichern und um eure Entwicklung zu sichern. Ihr müßt in diesen Opfern eurer Eltern für euch, eurer Vorkämpfer in der SA, SS und der politischen Bewegung eine Verpflichtung sehen, die euch bindet und zwingt, denselben Weg zu gehen, den sie einst gegangen sind und heute noch gehen. Und ihr müßt wissen, es kann sich keiner von euch von dieser Verpflichtung lösen. Denn ihr seid mit dieser Verpflichtung geboren, und diese Pflicht ist euer heroisches Schicksal. Ihr werdet einst von denen, die nach auch kommen, von den kommenden Jahrhunderten danach gemessen werden, ob ihr die Kraft hattet, auch im Letzten einig zu sein."
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Treue zur Fahne und zur Idee
Deutschlandlager
„...Euer Vaterland hat euch hierher gerufen. Kameraden des deutschen Schicksals, wenn einmal die Fahne dieses Lagers nicht mehr weht, wenn eure Schiffe und Eisenbahnen euch wieder wegführen von hier in die Fremde, in das Ausland, wenn ihr uns verlassen müßt für Jahre, vielleicht für euer ganzes Loben, dann soll in euch das sortleben, was ihr hier geschaut habt. Und ihr sollt in eueren Herzen mit euch tragen fortan bis an euer Ende das Erlebnis dieser irdischen und ewigen Heimat, als ein Bekenntnis zu eurem Führer und eurem Volk. Wir grüßen den Führer Adolf Hitler! Sieg-Heil!"
Deutsche Jungen aus aller Welt waren gekommen, um das Deutschland von heute kennen zu lernen. Im Lager in der Kurischen Mark, fernab vom Weltgetriebe der Städte, dort wurde die Kameradschaft einer jungen Welt geschmiedet. Treue zum Führer, Treue zur Heimat, verschieden und doch eins im Herzen dieser Jungen. Und heute stehen sie wieder im fernen Lande. — Sie haben die Heimat gesehen und erlebt. — Wer will das ihnen nehmen?
So wird eine junge Nation erzogen, die später Beweis ablegen soll von dieser Schule. Unzählige Fahnen, viele Kilometer, begeisterte Jungen.-