fache überlegen wäre: was dann? Zum min­desten würde damit die Lage Englands im Nilgebiet höchst bedenklich, wenn nicht unhalt­bar. Das britische Weltreich wäre an seiner empfindlichsten Stelle gepaßt, der Seeweg nach Indien wäre unterbrochen, der Snez- kanal unpassierbar, die englische Flotte im In­dischen Ozean und die englische Streitmacht in Indien selbst isoliert.

Möglichkeiten, die erschrecken, wenn man ihre Tragweite ins Auge faßt. Möglichkeiten, die der Untersuchung durch den militärischen Fachmann bedürfen. Italien hat sein Faschoda nicht erlebt, wie es Frankreich tun mußte. Italien ist unbeschwert und es ist in Gefahr. Nichts ist unmöglich... F-r.

VeitMe Neutealttäls- rnatznahmen im Sudan

London, 17. Jan. Die britische Regierung hat der italienischen mitgeteilt, daß die aus einem Hanptmann und drei Mann bestehende Besatzung eines italienischen Flugzeuges, das am Mittwoch im Sudan eine Notlandung vornahm, interniert worden sei. Ebenso sei die italienische Maschine in vorläufigen Ge­wahrsam genommen worden. Diese Maß­nahme erfolge in Anwendung der Nentrali- tätsdorschriften gegenüber Italien.

In einer englischen Mitteilung wird hierzu ergänzend gesagt, daß Italien bereits im Ok­tober vorigen Jahres davon unterrichtet worden sei, daß England die Neutralitätsvor­schriften anwenden würde. Diese stellten einen Teil der Kriegsrcgeln von 1923 dar und seien in den Artikeln der noch nicht ratifizierten Haager Vorschrift enthalten. Obwohl diese keinerlei Teil irgend einer Abmachung bilde, würde sie allgemein als die am meisten maß­gebliche rechtliche Regelung der Lage ange­sehen.

EKSkr«- baut 7« neue Kreuzer

London, 17. Januar.

Tue neuen Ausrüstungspläne Englands be­herrschen die Presse und haben die Erörterung über den italienisch-abessinischen Konslikt und die Oclsperre in den Hintergrund gedrängt. Die Vorarbeiten für das neue Aufrüstungs- Programm, das, wie derDaily Telegraph" meldet, viele Millionen Pfund zu­sätzliche Ausgaben erfordern wird, sind bereits ziemlich weit gediehen. Nach dem Zu­sammentritt des Parlaments am 4. Februar wird eine große Unterhausanssprache über die Verteidigung Englands stattfinden. Man nimmt au, daß die Regierung ähnlich wie im März letzten Jahres die neuen Aufrüstungs­vorschläge durch ein Weißbuch be­gründen wird. In diesem Weißbuch wird, SerMorningpost" zufolge, auf die Entwicke­lungen im Mittelmeer, im Fernen Osten und auf dem europäischen Festlande hingewiesen werden, die eine beträchtliche Verstärkung des englischen Verteidigungssystems erforderlich machen.

Das neue britische Aufrüstungsprogramm wird nach Mitteilung der Presse u. a. folgende Punkte umfassen: 1. weitgehende Modernisie­rung und Mechanisierung nebst einer zahlen­mäßigen Erhöhung der Berufstruppen: 2. eine weitere große Erhöhung der Luftstreitkräfte; 3. ein großes Fünfjahresersatzprogramm für die englische Flotte, das u. a. den Neubau von 'mindestens 70 Kreuzern vor­sehen wird. Wie derDaily Telegraph" meldet, wird die britische Flotte durch das neue Pro­gramm in den Stand gesetzt werden, in allen Schiffsklassen aus die volle Vertragsstärke auf- zurüsten. In der Kreuzerklasse wird England fogar über die Grenzen des Ende dieses Jahres Mausenden Londoner Vertrages hinausgehen, der 50 Kreuzer für England Vorsatz. 4. eine Gleichschaltung" und engere Zusammenarbeit zwischen den gesamten Streitkräfken des briti­schen Weltreiches unter der Leitung des Reichs- verteidignngsausschusies; 5. Modernisierung und voller Ausbau strategischer Stützpunkte, wie Malta und Sinaavarc

StUtM MoiMmvktr ti> England

Am Sonntag, dem IS. Januar, wird eine Abordnung der deutschen Frontkämpser- verbänve in London eintresfen, um den Be­such zu erwidern, den Vertreter des großen englischen Frontkämpferverbandes der Bri­tish Legion im Juli vergangenen Jahres den deutschen Frontkämpfern gemacht hatten.

Die Führung der deutschen Abordnung liegt in den Händen des Beauftragten der deutschen Frontkämpserverbände, Herrn Stahme r. Tie Abordnung setzt sich zu­sammen ans: Neichskriegsopferführer Ooer- l i » d o b e r. Reichsarbeitsminister Seldte, Veio Bnndesfübrer des Neichskriegerbundes Kysthäuser". Oberst Reinhard, dem Bundessührer der Neichsvereinigung ehe­maliger Kriegsgefangener. Freiherr von Lersner, dem Beröandsführer des Reichs­verbandes deutscher Offiziere, Generalmajor a. D. Graf von der Goltz, SS.-Lber- führer von H u m a n n-H a i n h o s e n und Fliegerkommandant Siebel. Tie deutsche Fro-ckkämpferabordnung wird sich eine Woche in England aufhalten und dabei Ge­legenheit nehmen, nicht nur in einer näheren Aussprache mit den Vertretern der British Legwn über alle gemeinsamen Fragen eur- zutreten, sondern auch die zahlreichen rnd vorbildlichen Wohlfahrtseinrichtungen des großen englischen Frontkämpferbundcs ken­nen zu lernen.

Rolle Wilsons im Weltkrieg

Eine neue Veröffentlichung der Washingtoner Regierung

Washington, 17. Januar.

Das Staatsdepartement veröffentlicht jetzt den ersten Teil des zweiten BandesAmeri­kas Seehandelspolitik in Kriegszeiten'. Der zweite Band behandelt die Zeit von 1914 bis 1918, und zwar enthält der erste Teil aus 160 Seiten eine zusammenfassende Dar­stellung des Inhalts von 431 Dokumenten über Maßnahmen und Ansichten der ameri- konischen Regierung zur Frage Freiheit der Meere. Die Dokumente selbst, die bisher zum Teil noch nicht veröffentlicht sind, sollen dem- nächst herausgegeben werden. Wie im Staatsdepartement erklärt wurde, sind die Dokumente bisher nicht bekannt geworden, weil Außenminister Lansing, als er seinerzeit seinen Posten ver­ließ. sie kurzerhand mitnahm. Erst nach Lansings Tod erhielt das Staats- departement die Schriftstücke vom Nachlaß­verwalter zurück.

In manchen Amtskreisen, die sich der Regierung Wilsons verbunden fühlen, möchte man den jetzt veröffentlichten Band als Be­weis dafür ansehen, daß Wilson nicht, wie täglich die Enthüllungen im Munitionsaus­schuß immer deutlicher erkennen lasten, von Anfang an auf Seiten der Alliierten gestan­den und schließlich zur Sicherung der un­geheuren Kriegsgewinne Amerika unmittel­bar in den Krieg getrieben habe.

Dieser Beweis ist aber nicht gelungen,

die Darstellung enthüllt noch deutlicher alsjezuvor, daßdieSympathlen Wilsons von Beginn des Welt­krieges an aus britischer Seite waren, daß seine Ratgeber, insbesondere Lansing, die ständig zum Abbruch der Beziehungen mit Deutsch­land und der Kriegserklärung zu drängen suchten, auf der anderen Seite aber alle Eingriffe der Alliierten in die amerikanische Souveränität und in die Frei­heit der Meere beschönigten unddasame- rikanische Volk über die wahren Vorgänge völlig im Dunkeln lie­ßen. Sicherlich würden, wenn Englands bru­tales Vorgehen gegen amerikanische Rechte sowie die Ausnutzung Amerikas zur Aus­hungerung der deutschen Bevölkerung dem amerikanischen Volk bekannt gewesen wäre, weder Lansing noch Botschafter Page, der 150prozentige Britenfreund, es je vermocht haben, Amerika in den Krieg gegen Deutsch­land zu zerren.

Ter neue Band schildert weiter ausführ­lich Englands Eingriffe in den Seehandel Amerikas, die Beschlag­nahme und Zensur amerikanischer Post, die Aufstellung schwarzer Listen von amerika­nischen Firmen, die von jeglichem Handel durch das die Meere beherrschende Albron ausgeschlossen wurden, ferner die Aufstellung einer weißen Liste derjenigen amerikanischen Schiffe, die allein in britischen Häfen Koh- lenvorräte erhalten durften, weil ihre Eigentümer sich willenlos allen britischen Bestimmungen unterworfen hatten. Der neue Band weist ferner auf die Beschlag­nahme amerikanischer Schisse

aus hoher See hin, die einfach in bri­tische Häfen abgeschleppt und Von Prisen­gerichten mit aus der Luft gegriffenen Be­hauptungen, sie führten Konterbande, inter­niert oder ausgehalten wurden.

Diese Dinge sind größtenteils längst be­kannt, aber bisher unbekannt waren

die Dokumente in Lansings Nachlaß,

die bezeichnende und ergänzende Streiflichter werfen. Im September 1916 wurde z. B. Wilson nahegelegt, England auf wachsende Empörung wegen der Verletzung amerika­nischer und neutraler Rechte scharf hinzu­weisen; aber Wilson erklärte den Vorschlag fürunklug' und versicherte, er habe diese den Engländern bereits durch Botschafter Page klarmachen lasten.

Wenn deutsche Kriegsschiffe amerikanische Frachtdampfer versenkten, so war man stets sehr energisch und verlangte sofortige Ent­schädigung, wenn jedoch England sich gegen Amerika verging, so gab manschmerzlicher Ueberraschung' Ausdruck. Bezeichnend ist auch ein Schreiben Wilsons an den stets für wahre Neutralität eintretenden Außenmini­ster Bryan vom 24. März 1915, in dem der Präsident erklärt, die britische Negierung werde tun, was sie wolle, unbekümmert um amerikanische Vorstellungen. Aber man dürfe nicht vergessen, daß Amerikas Ausfuhrhandel nach England rapide steige und weiter stei­gen werde, während der Handel mit Deutsch­land so gut wie tot sei.

Im Oktober 1914 kabelte Wilson an Bot­schafter Page Vorschläge, wie England all seine Blockadewünsche durchsetzen könne, ohne Amerika zum Protest zu zwingen. Wilson hals also damals schon der britischen Kriegs- sührung. Dagegen wehrte er sich lange gegen den Abbruch der Beziehungen zu Deutsch­land, obwohl Lansing ihn nach dem Sussex- Fall als einzig möglichen Schritt immer wieder forderte. Als sehr zu Wilsons Kum­mer das amerikanische Volk sich doch über

Englands Diktatur

erregte, kabelte Wilson an Page, er könne diese Kritiken nicht verhindern, aber er hoffe, daß sich zwei Negierungen,die so eng be­freundet und so einmütig in bezug auf die Grundsätze seien, um die es in diesem Krieg gehe", über reibungslose Abwicklung aller Fragen des amerikanischen neutralen Rechts würden verständigen können.

Als nach dem Lusitania-Fall Außenminister Bryan den Standpunkt zu vertreten wagte, daß Amerikaner, die auf britischen Schiffen durch die Kriegszone fahren, dies auf eigene Gefahr tun, wurde er von seinem späteren Nachfolger Lansing scharf zurückgewiesen, und Wilson pflichtete Lansings Beweisführung bei. Im Oktober 1016 beschlossen Lansing und Wilson, weitere Forderungen an Deutschland wegen des Lusitania-Fallesbis nach den Wahlen" zu verschieben, da das Volk offenbar keinen ernstlichen Streit mit Deutschland wolle. Wil­son wurde im November 1916 bekanntlich un­ter dem Schlagwort wiedergewählt, daß er Amerika aus dem Krieg herausgehalten habe". Am 3. Febr. 1917 brach Wilson dann die Be­ziehungen zu Deutschland ab und am 6. April erklärte er den Krieg.

Tagesquerschnitt durchs Reich

Sicherung

des deutschen Fachardeilerstaudes

Der Ruf der deutschen Industrie auf dem Weltmarkt ist in erster Linie von dem Wert unserer Erzeugniste abhängig. Die Güte­steigerung deutscher Waren ist eine Lebens­frage der deutschen Ausfuhr und vor allem

vom Vorhandensein eines ausreichenden Stammes befähigter deutscher Facharbeiter abhängig. Deshalb hat die Regierung und die TAF. Maßnahmen in die Wege geleitet, um einen ausreichenden Fach- arbeiterbestand sicherzu stellen. In der Verordnung vom 8. Januar 1936 ist die Vermittlung von Arbeitskräften nach dem Ausland nur gestattet, wenn für Deutschland ein Bedürfnis dafür vorliegt. Verschärfte Schutzbestimmungen bestehen für die Ver­mittlung minderjähriger weiblicher Arbeits- kräste.

Heute 19.45 Uhr Deukschlandsender einschalken

Am Deutschlandfender unterhalten sich heute. Samstag, um 19.45 Uhr, zwei, die sich etwas zu sagen haben, über das wir uns alle schon einmal ärgerten. Diesmal kriegen es alle auf die Stulle geschmiert, die sich einen gewissen Mantel anztehen können. Wir wol­len alle den beiden zuhören, die das Herz auf dem rechten Fleck haben, und die uns fragen: Und was sagt ihr dazu?"

Landeskirchenausschutz Hessen-Nassau

Der Neichskirchenminister hat den seiner­zeit gebildeten Landeskirchenrät der Evange­lischen Landeskirche Hessen-Nassau auch durch einen Landeskirchenausschuß ersetzt, der aus drei Mitgliedern besteht; seine Ergänzung aus fünf Personen aus den kirchlichen Grup­pen ist Vorbehalten.

Myrerappeu

des deutschen Handwerks 1936

In diesem Jahr wird das Deutsche Hand­werk zum RerchShandwerkc-rtag nach Frank­furt am Main kein Massenaufgebot aus- rufen, sondern einen großen Führer­ap P 'e l l abhalien, an dem die übrigen An­gehörigen de» Handwerks selbstverständlich als Führer teilnehmen können. Der Reichshandwerkertag beginnt am 4. Juni. Massendemonstrationen des deutschen Handwerks werden in Frankfurt nur alle drei bis fünf Jahre stattfinden.

Gesundendes Ausstellungswesen

Nach Mitteilungen des Werberates der deutschen Wirtschaft hat die Beseitigung der Mißstände aus dem Gebiete des Ausstel- lungs- und Messewesens erfreuliche Fortschritte gemacht. 1935 wurden mir noch 486 Veranstaltungen genehmigt gegen­über 634 im Jahre 1934. Die ausgesproche­nen Fachmessen und Fachausstellungen wer­den setzt nur noch in Abständen von zwer bis drei Jahren durchgesührt. Zwei Gemein­den mußte wegen Nichtbeachtung der Richt­linien die weitere Veranstaltung von Aus­stellungen grundsätzlich untersagt werden.

Hilfe für Ehefrauen

Der Präsident der Neichsanstalt für Ar­beitsvermittlung und Arbeitslosenversiche­rung hat in einem Rundschreiben an die Landesarbeitsämter sestgestellt, daß keine Be- denken bestehen, auf Antrag der Kreisfür­sorger bzw. -fürsorgerinncn einen angemesse­nen Teil der wöchentlichen Unterstützung u n- mittelbar an die Ehefrau des Unter st ützungsempfängers aus- zuzahlen, wenn der arbeitslose Ehemann die Unterhaltspflicht vernachlässigt und die Unterstützung vertrinkt bzw. für sich selbst verbraucht.

Schuschniggs Verhandlungen in Vrag abgeschlossen

Prag, 17. Jan. Die politischen Verhand­lungen, die zwischen dem tschechoslowakischen Ministerpräsidenten und Außenminister Dr. Hodza und dem österreichischen Bundeskanzler Schuschnigg geführt wurden, sind am Freitag abend abgeschlossen worden. Die Ueberein- stimmung in allen Fragen, insbesonder inbe- zug auf die Politik im Donauraum, wurde festgestellt und bekräftigt. Die Erneuerung und Erweiterung des sogenannten Schiedsge­richtsvertrages von Brünn, der im Mai 1936 nach zehnjähriger Dauer abläuft, wurde be­schlossen, seine Ergänzung zu einem Freund­schaftspakt vereinbart. In wirtschaftlichen Fragen wurden Vereinbarungen nicht getrof­fen, sondern die Durchführung der aus der grundsätzlichen Uebereinstimmung sich er­gebenden Maßnahmen den beiderseitigen Fachmännern überlassen. Ein Gegenbesuch tschechoslowakischer Staatsmänner in Wien wird stattfinden, doch wurde eine Frist dafür noch nicht festgesetzt.

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Das englische Reuterbüro meldet, die amt­liche Presse Oesterreichs und der Tschechoslo­wakei habe keinen Zweifel gelassen, daß dem Besuch Schuschniggs in Prag größte Bedeu­tung bergemessen werden müsse. Man er­kläre, daß der Besuch der Beginn einer völligneuen politischen Einstel­lung fein könnte, wonach sich Oesterreich der Kleinen Entente und den Westmächten England und Frankreich nähern und seine bisherigen engen Beziehungen zu Italien und Ungarn aufaeben werde.

IjplsnmtiMe NMMimgen in Varls und Lsndon

Paris, 17. Januar.

Ministerpräsident Laval hatte am Freitag vormittag nacheinander Unterredungen mit dem englischen Geschäftsträger, dem apostoli­schen Nuntius und den Gesandten von Finn­land, Holland und Rumänien. Die Unterhal­tung Lavals mit dem englischen Geschäfts­träger, die etwa 45 Minuten dauerte, bezog sich auf die am Montag beginnende Völker- b u n d r a t s s i tz u n g, die trotz der abwarten­den Haltung der Regierungen von dem abesst- nisch-italienischen Streitfall beherrscht sem wird. Zur selben Stunde besuchte in London der französische Botschafter Außenminister Eden. Die Besprechungen in London und in Paris dienten der wechselseitigen Unterrich­tung. In maßgebenden Kreisen bemerkt man jedoch, daß zum mindesten die Aussprache in Paris keine Aenderung der Lage ergeben habe.

Auch die Unterhaltungen der Ministerpräsi­denten mit den anderen Diplomaten dürsten sich zum Teil auf die Genfer Tagung bezogen haben. Die Besprechung mit dem rumänischen Gesandten hatte außerdem das französisch­rumänische Wirtschaftsabkommen znm Gegen­stand, das vor dem Abschluß'steht.

Auch der italienische Botschafter Grandi stattete am Freitag vormittag dem englischen Außenminister Eden im Foreign Office einen Besuch ab.

Elf FreispriM im MMy-Nrszsß

Paris, 17. Januar

Indem größten Skandalprozeß der Nachkriegszeit in Frankreich, im sogenannten Staviskh-Prozeß, in dem 21 Abgeordnete, Journalisten und ehe­malige Rechtsanwälte auf der Anklagebank saßen, ist am Freitag vormittag das Ur­teil gesprochen worden. Die Geschworene» schlossen sich hinsichtlich der Angeklagten Levh, Aymard und Departon dem Standpunkt des Generalstaatsanwalts an, der die Anklage gegen sie fallen gelassen hatte. Sie beantworteten sämtliche Schuld­frage» mit nein. Freigefprochen wurde ferner die Frau Staviskhs, Arlctte Stavisky-Simon, der ehemalige Herausgeber derVokontä" Dubarry, der ehemalige Rechtsanwalt Staviskhs, Guibaud Ri- baud und tveiter Darius, Farault, Roma- gnitto, Gaulier und Digoin. Die übrigen An­geklagten wurden wegen Unterschlagung, Ur­kundenfälschung oder Hehlerei verurteilt. Ihnen wurden mit Ausnahme des ehe­maligen Direktors der Bahonner Leihanftalt, mildernde Umstände zugebilligt. D,e Höhe des Strafmaßes wird erst in der Nach- mittagssitzung verkündet.

EleinlaVjrM dem Drennttvsß

Mailand, 17. Januar.

Zwischen Waidbruck und Klausen auf der Brennerstraße ging eine große Stein­lawine nieder. Die Straße wurde durch etwa 1000 Kubikmeter Erdreich und Felstrünt- mer vollständig verschüttet. Nach­dem die Erdmassen durch Aufräumungsarbei- ten mit größter Beschleunigung beseitigt wor­den waren, um die wichtige Verkehrsader wieder freizumachen, verschüttete ein zwei- t e r Erdrutsch die Straße erneut. Es ge­lang notdürftig, einen Durchlaß sür kleinere Fahrzeuge herzustellen. Ter Autobus- unö Lastkraftwagenverkehr konnte noch nicht wie­der freigegeben werden. Anhaltender Steinschlag macht da» Befahren der Bergstraße sehr gefährlich.