Dienstag de» 14. Januar 1938

94. Jahrgang Nr. 10

Der Enztäler

Wer will zur Luftwaffe?

Einstellungen im Frühjahr Geschulte

Kräste werden bevorzugt

Tie nächsten Einstellungen von Freiwilli­gen in die Luftwaffe erfolgen im Früh­lahr (16. April) und im Herbst (1. Oktober) 1986. Meldeschluß sür die Frühjahrdcinstel- lung am 15. März 1936. sür die Herbstem- stellung am 80. April 1936. Für die Ein- stellung kommen in Frage: sür die Flie- gertruppe Bewerber von 18 bis 23 Jah­ren: sür die Flakartillerie. Luftnachrichten­truppe und Regiment General Göring Be­werber von 18 bis 25 Jahren. Bewerber aus den Geburtsjahrgängen 1915 bis 1918 müssen vor der Einstellung ihrer Arbeits- dien st Pflicht genügt haben.

Die Freiwilligen für die Flieger- und Luft- nachrichtcntruppe müssen sich auf eine Dienst­zeit von 4'/- Jahren verpflichten. Bei Ver­wendung als fliegendes Personal wird eine Zusatzverpflichtung auf insgesamt 12 Jahre gefordert. Die Freiwilligen sür die Flakartil­lerie verpflichten sich auf 1 Jahr, zweijährige Verpflichtung erwünscht. Die Freiwilligen des Regiments General Göring müssen sich bei der Frühjahrseinstellung (16. April 1936) auf 2'/- Jahre, bei der Herbsteinstellung (1. Oktober 1936) auf zwei Jahre verpflich­ten. Tie Bewerber müssen die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, wehrwürdig, deutschen oder artverwandten Blutes, unbe­scholten. unverheiratet und Tauglich 1 oder 2 sür den Wehrdienst sein. Mindestgröße nicht unter 1.60 Meter.

Wer wird bevorzugt?

Bevorzugt eingestellt werden Angehörige des DLV., Personal der Luftverkehrsgesellschaften, Personal der Luftfahrtindustrie, Bewerber, die bereits an einem Lehrgang einer Motorsport­schule des NSKK. teilgenommen haben oder sich zur Ableistung eines derartigen Lehr­ganges vor Diensteintritt verpflichten, Ange­hörige der HI., Inhaber von Sportabzeichen. Bewerber, die noch nicht gemustert sind, müssen sich persönlich bei der zuständigen Meldebehörde in die Wehrstammrolle eintragen lassen und die Ausstellung eines Freiwilligenscheines für den Eintritt in den aktiven Wehrdienst beantragen. Angehörige der bereits gemusterten Jahrgänge 1914 und 1915 brauchen sich bei der polizeilichen Mclde- dehörde nicht zu melden.. Dann melden sich die Bewerber möglichst schriftlich bei dem Truppenteil. Weitere Auskünfte über Ein­tritt als Freiwilliger in die Luftwaffe erteilt das für den Wohnsitz zuständige Wehr- b e z i r k s k o m m a n d o, in der entmilitari­sierten Zone die untere Ersatzbehörde.

Air ArbsiMsge in EüdmMurWM

Die Entwicklung der Arbeitslage war im Monat Dezember durch den eingetretenen Kälteeinbruch bedingt, durch den die Außenarbeiten großenteils zum Stillstand kamen. Tie Arbeitslosenzah­len nahmen um 27 324 Personen zu; diese Zunahme entfällt zu etwa 70 Prozent auf die Beschäftigten in der Land- und Forstwirt­schaft. Industrie der Steine und Erden, im Verkehrs- und Baugewerbe. Die Zahl der arbeitslosen Frauen hat. da deren Arbeits­einsatz von Wilterungseinflüssen weniger stark betroffen wird, im Landesarbcitsamls- dezirk sogar einen kleinen Rückgang

um 246 Personen erfahren. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen, die bei den südwestdeutschen Arbeitsämtern vorgemerkt waren, betrug Ende Dezember 111 577 Personen (95 870 Männer und 15 707 Frauen). Auf Württem­berg und Hohenzollern kamen 28 841 Arbeits­lose (26 071 bzw. 2770) und auf Baden 82 736 Arbeitslose (69 799 bzw. 12 937).

In der Inanspruchnahme der Unter­stützungseinrichtungen trat eben­falls eine Zunahme ein, die sich in der Arbeitslosenversicherung auf 12 224, in der Krisenfürsorge auf 3976 Hauptunterstüt­zungsempfänger und in der öffentlichen Fürsorge auf 56 Wohlsahrtserwerbslose be­lief. Ter Stand der unterstützten Arbeits­losen war am 31. Dezember 1935 folgender: In der versicherungsmäßigen Arbeitslosen­unterstützung 28 009 Personen (26 396 bzw. 1613), in der Krisenfürsorge 33 842 Perso- neu (28 881 bzw. 4961). Die Gesamtzahl der Hauptunterstützungsempfänger betrug 61851 Personen (55 277 bzw. 6574), davon kamen auf Württemberg und Hohenzollern 13 402 Personen (12 533 bzw. 869) und auf Baden 48 449 Personen (42 744 bzw. 5705). Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbs­losen belief sich nach dem vorläufigen Zähl­ergebnis auf 10 033 Personen, und zwar auf 1134 in Württemberg und aus 8899 in Baden.

Ser Mangel an Arbeitskräften

in der Landwirtschaft und seine Bekämpfung

In einem Erlaß des Innenministers an die Bürgermeister über die Bekämpfung des

Die 15 obersten Bauleitungen der Gesell­schaftReichsautobahnen" haben laut NdZ. im Geschäftsjahr 1935 den weiteren Ausbau des Netzes tatkräftig durchgeführt. Der soeben bekanntgegebene vorläufige Jahresrückblick stellt stst, daß im Berichtsjahr insgesamt 108 Kilometer der Straßen Adolf Hitlers f e r t i g g e st L l l t und in Be­trieb genommen wurden. Auf insgesamt 1876 Kilometer Streckenlänge wurde gebaut. Die Zahl der zur Entwurf­bearbeitung und zum Bau freigegebenen Strei­ken erhöhte sich auf rund 3450 Kilometer.

Ausführliche Entwürfe oder Bauarbeiten werden zur Zeit für folgende Strecken oder Streckenteile ausgeführt: KönigsbergElbing, Berliner Ring, BerlinStettin, Berlin rankfurt a. O., BerlinBreslauBeuthen, erlinHalleNürnbergMünchen Rei­chenhall Landesgrenze. Berlin Hannover misburgKölnFrankfurt a. M., Köln machen, GörlitzChemnitzDresden Gera, ChemnitzPlauenHof, BremenHamburg Lübeck, Hamburg Göttingen Kassel Frankfurt a. M.K arlsruhe Stutt- art München, SaarbrückenMann- eim. Die Höchstzahl der auf den Baustellen der Reichsautobahnen 1935 beschäftigten Un­ternehmerarbeiter wurde mit 113139 im Juli erreicht.

Große Bedeutung fällt beim Bau der Reichs­autobahnen dem Brückenwesen zu, da durch­schnittlich alle 800 bis 1000 Mir. ein Brücken­bauwerk errichtet werden muß, dessen Maße

Mangels an Arbeitskräften in der Landwirt­schaft heißt es:

Die Versorgung der Landwirt­schaft mit geübten Arbeitskräften erweist sich immer schwieriger. Die Arbeits­ämter bemühen sich zwar in ihrem Teil, soviel nur möglich, diesen Schwierigkeiten abzuhel­fen, indem sie insbesondere arbeitslose Indu­striearbeiter weitgehend aus der Stadt auf das Land überführen. Für die Betriebsführer wie für die Arbeiter sind diese Maßnahmen jedoch zweifellos mit vielen Nachteilen verbunden, so daß sie nur für eine gewisse Zeit eine Not­lösung darstellen. Von der Allgemeinheit würde es andererseits nicht verstanden, daß arbeits­lose Industriearbeiter zur Landarbeit heran­gezogen werden, während gleichzeitig junge Leute auf dem Lande untätig sind, obwohl gerade sie auf Grund ihrer Abstam­mung in erster Linie als landwirtschaftliche Dienstboten sich eignen würden. Ueberdies hängt die erfolgreiche Weiterführung der Er­zeugungsschlacht nicht zuletzt davon ab, daß wirklich brauchbare Kräfte in ausreichen­der Zahl bereitgestellt werden können, insbe­sondere für Bestellungs-, Hack- und Ernte­arbeiten.

Die Arbeitsämter sind deshalb auch ange­wiesen, den Dienststellen der NS.-Volkswohl- fahrt solche Arbeitslose zu benennen, die ihrer Herkunft nach auf landwirtschaftliche Ar­beit verwiesen werden können und müssen, da­mit sie von der Betreuung durch das Winter­hilfswerk ausgeschlossen werden. Es ist unbe­dingt notwendig, daß die Bemühungen der Ar-

bei der großen Breite des Regeldurchschnitts der Reichsautobahnen (24 Meter) im all­gemeinen recht erheblich sind. Bis Ende 1935 sind hierbei insgesamt rund 1,28 Millionen Kubikmeter Stampfbeton, rund 660 000 Kubik­meter Eisenbeton, rund 59 100 Tonnen Stahl­konstruktionen, rund 11000 Tonnen Träger, rund 28 000 Kubikmeter Beton zwischen ü- Träzern rund 30 000 Kubikmeter Naturstein eingebaut und außerdem rund 137 000 Tonnen Stahlkonstruktionen vergeben. Etwa 800 Brük- ken sind fertiggestellt und weitere 600 in An­griff genommen.

Die Finanzierung des Baues wurde wie im Vorjahr mit Hilfe eines von der Reichsbank zur Verfügung gestellten Rediskontkredits durchgeführt. Während im Jahre 1934 die Ausgaben der Kapitalrechnung nur wenig mehr als 200 Millionen RM. betrugen, dürfte man für das Jahr 1935 mit einer Gesamt­ausgabe der Kapitalrechnung in Höhe von etwa 500 Millionen NM. rechnen können. Von diesem Aufwand werden über 40 Proz. allein auf die Erdarbeiten und 14 Prozent auf Fahrbahndecken entfallen. Der bewährte Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Spar­samkeit zeigt sich in dem äußerst niedrigen An­teil der Verwaltungskosten (etwa 7 Prozent) an den Gesamtausgaben. Die Anzahl der Bauabteilungen ckt von 59 auf 74 Ende De­zember 1935, die Zahl des Persenalstandes der Stellen der Reichsautobahnen von 4260 auf 6239 Köpfe Ende Oktober 1935 angesichts der Zunahme des Arbeitsumfanges gestiegen.

beitsämter nicht nur von der NS.-Volkswohl- sahrt, sondern auch von den Bürger mei­st e r n der Landgemeinden so viel als möglich gefördert werden. Dies kann in der Art ge­schehen, daß sie die betreffenden aus der Land­wirtschaft stammenden jungen Leute beiderlei Geschlechts eindri iglich auf die Notwendigkeit Hinweisen, sich der Landwirtschaft zur Verfü­gung zu stellen. In Verbindung damit sini die Betreffenden gleichzeitig vorsorglich dem Ar­beitsamt und der örtlichen Dienststelle der NSV. namhaft zu machen. Soweit sich de:ar- tige junge Leute trotz Aufforderung ohne be­rechtigten Grund beharrlich weigern, landwirt­schaftliche Arbeitsstellen anzunehmen, ist ihnen künftig jede Unterstützung durch die Gemein­den, auch jede Beschäftigung bei Gemeinde­arbeiten zu verweigern.

Ich erwarte von den Bürgermeistern, daß sie in dieser Weise die Landwirtschaft in ihren derzeitigen Arbeitsschwierigkeiten unterstützen. Da gerade in diesem Jahr die Bauern und Landwirte ihr Dauerpersonal möglichst früh­zeitig werben und die Einberufungen zum Heeresdienst die Sachlage verschärfen, so ist es notwendig, daß die Bürgermeister schon jetzt nichts unversucht lassen, um in ihrem Teil dem Mangel an Arbeitskräfte» in der Landwirtschaft abzn helfen.

Baut mehr Flachs!

Ein Aufruf des Landesbauernführers

Neichsregierung und Reichsnährstand wen­den sich zum zweiten Mal an die Bauern und Landwirte mit der Aufforderung, m e h r Flachs anzubauen. Der Flachsbau ist heute vaterländische Pflicht, der sich kein Be­trieb entziehen darf. Es gilt, den Bedarf der deutschen Wirtschaft an Flachsfasern aus Eigenerzeugung zu decken, da die Versorgung vom Auslande nicht möglich ist. Die Sicher­stellung des Bedarfs ist daher eine ernste An­gelegenheit. Die der Landwirtschaft gestcll.e Aufgabe ist aber nicht schwierig, da sie aus viele Schultern verteilt werden kann.

Der Landesbauernichast Württemberg ist für das Jahr 1936 eine Fläche von 3000"Hek­tar zugeteilt, die mit Flachs anzubauen ist. Wenn jeder Betrieb nur ein kleines Stück Land mit Flachs ansät, so wird diese Fläche nicht nur erreicht, sondern noch überschritten werden. Kein Betrieb wird dabei zu stark be­lastet. Es müssen sich aber alle Betriebe, ins­besondere auch die größeren, in den Dienst der Sache stellen. Von allen Bauernführern erwarte ich, daß sie mit gutem Beispiel vor- angehcn. Die Flachsabnahme ist gesichert, da sich in diesem Jahr vier Betriebe mit dem Auskauf befassen werden. Auch für rechtzeitige Bezahlung des Flachses wird gesorgt.

Die Werbung für den Flachsbau wird wie­der durch Flachswerber durchgeführt. Die Ortsbauernführer haben die Werber weit- möglichst zu unterstützen. Die notwendigen Vorbereitungen für den Flachsbau des Jah­res 1936 sind im Gange. Es handelt sich nun in der Hauptsache darum, daß die Bauern und Landwirte sich der Notwendigkeit des Flachsbaus nicht verschließen, sondern jeder in seinem Teil zum Gelingen der uns gestell- ten Aufgabe verträgt. Wir benötigen eine reiche Flachsernte guter Beschaffenheit. Ich erwarte daher die Mitwirkung aller Dauern und Landwirte, damit dem Führer beim Erntedankfest die Einbringung einer guten und völlig ausreichenden Flachsernte gemel­det werden kann.

Arnold,

Landesbauernsührer Württemberg."

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Nichts ist so gefährlich, wie die Vermischung zweier Nassen, glauben Sie mir das ... ich könnte Ihnen manches darüber erzählen. Der Europäer vor allem, der Pflanzer, der in die Tropen kommt und aus Einsamkeit einer braunen Dienerin anheim fällt, ist verloren für immer. Er sinkt zu ihr herab, ihre Rasse ist stärker. Hier war alles noch ver­hältnismäßig günstig. Die Familie gehörte einer vornehmen indischen Kaste an, das junge Mädchen war verhältnismäßig gebildet, sehr schön übrigens. Aber es ging tragisch aus, wie zu erwarten war. Die Kaste des Mädchens hat die Heirat nie verziehen und lebt in Feindschaft mit ihr» trotz aller Versöhnnngsversuche. Sie selbst, noch in der Abgeschiedenheit indischer Einsamkeit ausgewachsen, kommt Wohl ab und zu in Gesellschaft, fühlt sich aber nie wohl darin. Zwei Kinder, Junge und Mädchen, werden ganz europäisch erzogen. Der Junge studiert im Augenblick in Zürich, das Mädchen in Bombay. Seltsames Verhältnis, der Vater ein unzufrie­dener Europäer, die Mutter eine verschüchterte Inderin, die Kinder, die äußerlich ganz indische Züge tragen, übereuropäi­siert, auch charakterlich nicht hervorragend . . ."

Aber da sind wir an denr berühmten Agrafort . . . und nun schauen Sie ... ist das nicht überwältigend?"

Aber das ist ja eine Stadt für sich", sagte Jv erstaunt. Sie schritten durch die prächtige Audienzhalle, mit den hoch­geführten, ausgezackten Bogen, mit ihren weißen Säulen, spazieren zwischen Moscheen mit vergoldeten Türmen, zwi­schen kleinen Pavillons und Fraucngemächern, zwischen Bädern und weitgcdchnten Hallen hindurch.

Ja", sagte Bernburg entzückt, und ließ seinen Blick nm- herschweifen.Das ist das Indien aus Tausend und eine Nacht. .

«Das Fort ist doch der Stützpunkt der Engländer?"

Ja, aber alles ist hier sultanisch, wenn ich so sagen darf.

Sehen Sie diese Kuppeln, diese Gänge, die bunten Male­reien und Brunnen, diese geheimnisvollen Marmorgemächer und diese Minaretts, das zeugt von der Jslamkultur, die einmal hier ihren überzeugendsten Ausdruck fand . . . Aber es wird unerträglich schwül, ob wir wohl langsam zurück­gehen?"

Jo hatte schon die Forthalle rasch durchquert und stellte den Apparat ein.

Ein besonders schönes Bild für Ihre Sammlung", sagte sie, nachdem sie lange Zeit die rechte Belichtungszeit heraus­gesucht hatte.

Bernburg sah ihr lächelnd zu. In der Nähe parkte ein überaus eleganter, dunkelroter Wagen. Ein junger Mann in Hellem Tropenanzug kam aus der Forthalle und öffnete den Schlag.

Bernburg sah erst gedankenlos zu. Dann wurde der Blick schärfer.

James", rief er überrascht. Der junge Mann sah ßich um, ein Helles Lächeln stand auf seinem frischen Gesicht mit dem fast honiggelben, straff zurückgestrichenen Haar.

Professor Bernburg", rief er in hartem, breitem, etwas verwischtem Deutsch des Engländers.God bleß me, wie kommen Sie nach Indien?"

Er trat mit ein Paar langen Schritten näher und umfaßte strahlend die Hände des Aelteren.

Jo war einen Schritt zurückgetreten. . '

Er lachte und zog den jungen Menschen am Arm.

Ein ehemaliger Schüler von mir", sagte er fröhlich. James Rubee . . ."

Der junge Engländer verbeugte sich tief und sah aufmerk­sam in Jo's höflich lächelndes Gesicht.

Wie kommen Sie nach Indien?"

Der junge Mensch zeigte eine Reihe großer, blinkender Zähne und lachte.

Busineß, lieber Professor . . . denken Sie, was der un­gezogene Schlingel, der Ihnen soviel zu schaffen machte früher in München, ist?" - - - -

Cr sah den Professor übermütig an.

Chef der Baumwollfirma Rubee L Sons." > ^

Ach, das wird Ihren Vater aber gefreut haben! Er

dachte immer, Sie würden Ihr Lebensheil in der Erforschung des besten Tennisschlägers finden . . "

Ein Schatten glitt über das offene Gesicht des jungen Menschen.Vater hat es nicht mehr erlebt. Er starb ganz plötzlich, vor zwei Jahren. Tom, mein Bruder, Sie kennen ihn ja, wollte gern ganz in den militärischen Dienst . . . da Wurde ich dann Leiter der Firma . .

Er unterbrach sich.

Aber was stehen wir hier in der glühenden Sonne, darf ich Sie in die Stadt zurückfahren?"

Es wird mir ein Vergnügen sein, mit Englands reichstem Erben in demselben Auto zu sitzen", sagte Bernburg in seiner etwas trockenen, sarkastischen Art.

Bitte, gnädiges Fräulein." Er half Jo beim Einsteigen. Sein Blick glitt in unverhohlener Bewunderung über das schmale Gesicht mit den großen, dunklen Augen. Dann ließ er den Wagen sausen.

Und was treibt Sie nach Indien, lieber Professor?"

Sie werden über den Romantiker lachen, mein Lieber: der Wunsch, noch einmal im Leben das Land zu sehen, das ich schon seit Jahrzehnten in seiner Kultur und Sprache kenne . . . und ich habe außerdem eine so wertvolle Hilfe, daß die Forschungsarbeit ein Vergnügen ist . . Cr wandte sich mit leichter Verbeugung zu Jo.

Das glaube ich gern", sagte Rubee zuvorkommend, und warf einen kurzen, bewundernden Blick auf Jo's seine, sym­pathische Züge.

Und Sie? In Geschäften?"

Ja, in Geschäften . . . aber Mrchtbar einsam, ehrM gesagt. . ."

Bleiben Sie noch lange?"

Ein paar Tage ..."

Wir auch . . . wenn Sie Lust haben, schließen Sie jkh doch uns an . . . wir freuen uns darüber. Wir wollen vsi hier nach Benares . . . später nach Bombay ..."

Bombay . . . wundervoll, da habe ich auch zu tun , bestimmt treffen wir uns da aber . . . eine herrlich« StakA die müssen Sie in Ihrer ganzen Schönheit genießen, gyD diges Fräulein..." !

,,W:r haben Arbeit, Mister. Rubee", sagte Jo sachlich. ^

(Fortsetzung folg!.)