Ueberfchwemmungen im Sberlarr-

Krllrr «nd Ställe unter Waffer Kraftwerk Wiblingen ftillgelegt Da» Waffer steigt weiter

Vom Oberland, 13. Januar. Schn er­schmelze und unaufhörliches Negen- Weller, verunschi mit starkem Schnee- treiben, haben auch im oberen Tonaulal zu ungewöhnlich starkein Hoch­wasser geführt. Von Beuron bis Siginarin- gendors stehen die an die Donau grenzenden Talwiejen, Aecker. Garten und Wälder unter Wasser. Reihende Fluten haben das gesamte Donau tat bei Sig­ma r i » g e n im Lause des Sonntags unter Wasser gesetzt. Ortsteile der Gemeinde Laiz, die Sigmaringen vorgelagerten Laizer Wie­sen. die Sigmaringer Schrebergärten und die Zollerallee bilden eine einzige unüberseh­bare Wasserfläche, so daß ausgedehnte poli- zeiliche Straßensperrungen vorge­nommen werden muhten. Auch im Stadtteil Hedingen hat das Hochwasser das gesamte Wiesengelünde gegen Sigmaringendorf unter Wasser gesetzt und ist in der Badstraße bis in die Kellerräume der Wohn­häuser vorgedrungen. Auch in der Burg­und Leopoldstraße mußte das Wasser aus den Kellern gepumpt werden. Ebenso sind weite Teile des Prinzenparks in der Stadt Sigmaringen unter Wasser gesetzt. Von den Höhen rings um Sigmaringen sieht das Auge, soweit es reicht, nichts wie Wasser­massen, aus denen trostlos öde Bäume und Sträucher ragen. Seit der großen Ueber- schwemmung im Jahre 1919 hat die Stadt Sigmaringen kein so starkes Hochwasser er­lebt wie am gestrigen Sonntag. In den späten Abendstunden des Sonntags hielt das Negenwetter unvermindert an, so daß mit einem weiteren Steigen des Was. sers gerechnet werden muß.

Auch bei Ravensburg haben Schnee­schmelze und Dauerregen die übliche Ueber- ichwemmung der sonst harmlosen Schuf- s e n und der Nebenbäche verursacht. Feuer- und Wasserwehr, Sanitätskolonne. SS. und SA. wurden aufgeboten, um die notwendi­gen Abwehrmaßnahmen tatkräftig durchzu­führen. In der Hauptsache konzentrierte sich diese bis spät in die Nacht hinein sich Hin­ziehende Arbeit aus die Pit Sandsäcken und Faschinen vorgenommene Verstärkung der Dämme im Teisenfang. einem Ge­lände entlang der Bahnlinie Ravensburg- Ulm. Im Laufe des Nachmittags und Abends mußten verschiedene Bauernhöfe wegen der Tammbruchgesahr geräumt werden. Auch in den anderen Navensburger Hoch­wassergebieten wurden entsprechende Vor­sichtsmaßnahmen ergriffen.

Die Ach bei Löwental, bei normalen Witterungsverhältnissen ein harmloses Bäch­lein mit 80 bis 100 Zentimeter Wassertiese, ist durch die Regengüsse vom Samstag aus Sonntag mächtig angeschwollen. Das Wasser steht in der Eisenbahnuntersührung einen Meter hoch und ist auch in die Keller der anliegenden Wohnhäuser eingedrungen. Ein Landwirt mußte sein Vieh aus dem überschwemmten Stall herauskrei- ben und es bei einem benachbarten Bauern unterbringen. Auch das anliegende Säge­werk hat Wasser in seinen Kellern.

Auch bei Ulm ist die Donau im Lause des Samstag und Sonntag stark angestiegen. Die Hochwassergrenze wurde bereits am Sonntag erreicht. Am Montag früh ergaben die Messungen einen Pegelstand von 4,24. Damit haben die Wassermassen die Hoch- wassergrenze um 1.24 Meter überschritten.

Die Userwege sind weithin über- s ch w e m m t. Das Städtische Kraftwerk Wiblingen mußte von Sonntag nach­mittag 4 Uhr ab st i l l g e l e g t werden. Den weiteren Meldungen zufolge muß mit einem weiteren Steigen des Wassers gerechnet werden. Während sonst in der Regel die Hauptwassermengen von der Iller herrühren, ist es diesmal die obere Donau, die in außerordentlicher Weise ge­stiegen ist. Auch die starken Schneefälle haben erhebliche Schäden verursacht. Im Laufe des Sonntags fielen in Ulm nach den Mes­sungen der Ulmer Wetterbeobachtungsstelle auf den Quadratmeter 31,3 Liter Schnee, in der Nacht zum Montag weitere 9 Liter. Viel­fach sind die Bäume unter der Last des nassen Schnees zusammen gebrochen und stellten vorübergehend Verkehrs­hindernisse dar. So stürzte beim Staatsrentamt eine riesige Esche quer über die Straße. Auch in der Gegend des Stutt­garter Tors und in der Weststadt sind Bäume mit einem Durchmesser von bis HU 60 Zentimeter umgeknickt. Der Schaden rn den Wäldern und Gärten läßt sich noch nicht übersehen.

Neckar und Fils sind ebenfalls in stetem Steigen begriffen. Bei Eßlingen ist der Neckar ufervoll. Ein Teil des Wie­sen tals ist bereits überschwemmt. Der B o d e n s e e ist im Verlauf zweier Tage um nicht weniger als 17 Zentimeter gestiegen. Dies entspricht einer Wasser­zunahme von 91,3 Millionen Kubikzenti­metern.

Weitere schwere UnwetterMden

Aus dem ganzen Lande liegen weitere Un- wettermeldnngen vor. die in ihrem Ausmaß teilweise an die vom württembergischen Oberland und Hohenzollern berichteten Hoch­wasserverwüstungen heranreichen. So hat sich der Neckar bei Horb in einen reißen­den Strom verwandelt. In rasender Ge­schwindigkeit schießen seine schmutzig-gelben Fluten dahin, die bereits riesige Wiesen- und Ackerflächen überflutet haben. Auf weite Strecken gleicht das Neckartal einem einzigen See. Die Straße nach Börstin- gen steht vollkommen unter Wasser und ist nicht mehr befahrbar. Die Niederschläge hal­ten an. und so steigt der Neckar immer noch mehr an, besonders deshalb, weil der niedergegangene Schnee bald wieder zu Master wurde.

Im Bezirk Calw hat der Schneefall mehrfachen Schaden angerichtet. Unter dem lastenden Schneedruck sind Leitungsmasten, Bäume und Zäune zusanunengebrochen. Lichtleitungen wurden zerstört und der Ver­kehr teilweise unterbrochen.

Schwerer Waldschaden bei Alkhengstett

Die Bahnstrecke nach Althen gstett konnte am Montag früh infolge von Schneebrüchen nur eingleisig befahren wer- den und die Zahl der gerissenen Fernleitun­gen ist recht groß. Der Hauptschaden dürste in den Wäldern zu suchen sein, während der ganzen Nacht vom Sonntag ,mn Montag hörte man das Krachen und Bersten sollender Baumstämme und Aeste. Besonders in den alten Beständen scheinen die Verheerungen katastrophal zu sein.

Im Bezirk Leonberg sind in zahlrei- chen Gemeinden Stromstörungen zu verzeich­

nen. In Beutingsheim mußte ein Fußballspiel abgebrochen werden, da der Sportplatz durch den über die Ufer getretenen Gündelbach teilweise überflutet wurde. In Gmünd wurden verschiedene Starkstrom- und Lelephonleitungen zerstört. Auch die Eyach, das sonst so harmlose Bächlein, bildet einen reißenden Strom, der weite Gebiete des Wiesentals überflutete. Bei Heilbronn ist der Neckar uservoll, während er bei Lauffen bereits über die User getreten ist. Auch Mittelstadt und Neckartenzlingen mel­den Hochwasser des Neckars. In Nürtingen knickten Leitungsmasten um. und Fernsprech- leitnngen wurden beschädigt. Aus Sulz a. N. wird berichtet, daß der Höchstwasserstand des Neckars bereits am Sonntag abend 9 Uhr er- reicht wurde. Die Neckarkorrektion hat sich hier segensreich ausgewirkt.

Kantine eingeriflen

In der Umgebung des Reutlinger Schützenhauses haben die Schneemas- sen großen Schaden angerichtet. Die in der Nähe gelegene Kantine, in der Arbeiter

..Cherubim

Große Rede des Vorsitzende» des N

Moskau, 13. Januar

Wir haben bereits kurz über die Rede des Vorsitzenden des Rats der Volkskommissare. Molotow, berichtet, in der er fast allen Negierungen Zensuren erteilte und dann die Erhöhung der sowjetrussischen Nüstungsaus- gaben von 8 aus 14 Milliarden Rubel an­kündigte und begründete. Es ist der Mühe wert, auf einzelne Stellen dieser Rede, die nun ausführlich vorliegt, näher einzugehen.

Am bemerkenswertesten ist wohl die zy­nische Frechheit, mit der Molotow, nachdem er gleich zu Beginn seiner Aussührungen vor allem das Deutsche Reich und Japan der Kriegsabsicht verdächtigt hatte, die Aus­weisung des Sowjetgesandten aus Uruguay behandelte:Wenn man Uruguay Glauben schenkt, so kann man denken, daß die Sowjetregie­rung sich mit nichts anderem als mit den inneren Angelegen hei- ten Brasiliens und Uruguays beschäftigt hat. (Der Sitzungsbericht vermerkt hier: Gelächter, Beifall.) Wenn man sich den Zwischenfall Uruguay und sei­nen Zusammenhang mit der Käseangelegen­heit klar macht, so braucht man sich mit Uruguay nicht länger aufzu­halten!"

Molotow muß zugeben, daß das Reich aus handelskreditpolitischem Gebiet der Sowjet, union sehr weit engegcngekommen ist, aber immer wieder wiederholt er das Märchen von angeblichen deutschen Angriffsplänen auf die Sowjetunion, ohne auch nur mir einem Worte die Vereinbarungen mit der Tschechoslowakei zu erwähnen, die es Sow- jetfliegern ermöglichen, die Neichshauptstadt in einer knappen Stunde zu erreichen. Ebenso ist für Molotow an der Unruhe im Fernen Osten einzig und allein Japan schuld, mäh- rend die Sowjets im Fernen Osten gar keine andere Sehnsucht haben, als ungestört ihren Kohl zu bauen.

Mit diesen Märchen mußte er den Zu- Hörern die Erhöhung der- n ungsausgaben auslast da sTop- pelte schmackhaft machen. Um diese- stungsplüne zu unterstreichen, erschien, ge­rade als Molotow davon anfing. Stalin im Sitzungssaal.

verpflegt werden, wurde durch den Umsturz einer riesigen Eiche ein gerissen. Glück­licherweise sind keine Personen zu Schaden gekommen. Eine zweite Eiche stürzte in den Nachtstunden in sich zusammen. In vie­len Vorgärten wurden Bäume entwurzelt und Gartenhäuser eingerissen. Mit H o n a u u. L. besteht infolge Telephonstörungen keine Verbindung. Es soll dort eine Schneehöhe von 50 Zentimetern zu verzeichne» sein.

Waldrcnnach Sprollenhaus 4:5 Bei 15 Zentimeter Schnee lieferten sich obige Gegner ein torreiches Treffen. DaS erste Tor von W. gleicht Spr. durch einen 30 Meter-Strafstoß aus und hat bald eine 3:1-Führung errungen. Einige Schwächen in der Gasteverteidigung bringt den Halbzeit­stand von 4:3 für den Gastgeber. Nach dem Wechsel spielt Spr. stark überlegen, was in zwei Toren seinen Ausdruck findet. Schieds­richter Fix-Ottenhauseu leitete einwandfrei.

Molotow'

es der Volkskommissare in UdSSR

Die Note Armee besteht selbstverständlich nur aus geborenen Friedensengeln. Leider entschlüpfte Molotow dabei ein peinliches Geständnis. Er sagte: ..Wir müssen unsere Rote Armee auch fernerhin stärken und im Vereine damit jede Möglichkeit ausnützen, um den Frieden zu unterstützen und die Werktätigen aller Länder über unsere besondere prinzipielle Linie in der internationalen Friedenspolitik aufklären". Die besondere prinzipielle Limo ln der inter­nationalen Friedenspolitik" hat vor kurzem Brasilien erst ganz deutlich kennen gelernt. Sie geht im allgemeinen darauf hinaus, über­all in der Welt Unruhe zu stiften und die Weltrevolution vorwärts z»i treiben; dafür werden ungeheure Summen ausgegeben, da- für muß die Note Armee nach und nach ver­stärkt werden und dafür dürfen sich die russischen Arbeiter nach der Stachauow-Me- thode zu Tode schinden, falls sie zufällig nicht vorher schon verhungert sind.

Ein drohender Abschluß durfte nicht feh­len. Also erklärte Molotow mit dunkler Stimme:In dieser internationalen Situa­tion ist die Verantwortung der Sowjetunion besonders groß. Wer sich in einen neuen imperialistischen Krieg verwickelt, kann sich auch noch vor der Verwirklichung seiner Nsiirpationspläne den Hals brechen. Nicht ausgeschlossen ist eine Lage, daß die Hoffnung der i in p e r i a l i st i s ch e n Cliquen aiif die Passivität der V o l k s in a s s e n im unerwarteten A u g e n b l i ck z u s a m m e ii b r e ch e n könnte, wie es auch früher schon zu ge­schehen Pflegte. Uns Bolschewiken ist es nicht schwer, ein derartiges Streben der Vvlks- masfen zu verstehen."

Dann zitierte Molotow noch einmal das Gespenst desdeutschen Uebersalles" ans die Sowjetunion. Alles in allem: Ein Sam­melsurium von Frechheit und N o ß t ä u s ch e r e i, das man besonders aufmerksam in Paris, London und Prag beachten sollte. Denn Molotow in der Nolle eines Chernbims, der das Friedensparadies bewacht das ist immer größter Aufmerk­samkeit wert.

Gesuch der Gemeinde SchSmderg um > Verleihung einer Msseruutzuugrrechts im Calmbachtal.

Die Gemeinde Schömberg sucht um die Verleihung des Rechts zur Wassernutzung mit einer Stauanlage sitr die Zwecke ihrer Hoch­druckwasserversorgung im Calmbachtal nach.

Es ist geplant, durch Erstellung eines Dammes etwa 53 Meter unterhalb des Wehrs der Anlage einen Stauweiher zwischen Wehr und Damm zu schaffen, aus dem Trtebwasser für das Pumpwerk der Wasseroersorgungranlage zur Entlastung des Dieselmotors entnommen werden soll.

Etwaige Einwendungen gegen dieses Gesuch sind binnen ^Ta­gen, vom Tage der Bekanntmachung an gerechnet, beim Oberamt anzubringen, wo auch sämtliche Unterlagen zur Einsichtnahme aufitegen.

Neuenbürg, den 10. Januar 1936.

Oberamt: Dc. Rös ch, Reg.-Ass.

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Im dlamen ster trauernsten Hinterbliebenen:

Srnsl Pfeiffer, lAetrger.

Rotensol, sten l3. januar 1936.

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