Nor allen Singen: Sicherheit!

Berlin» 10 . Januar

Im großen Sitzungssaal des neuen Hau­ses der Flieger wurde Donnerstag, vormittag durch den Staatssekretär der Lust- ,ahrt Generalleutnant Milch in Vertretung kes Neichsministers der Luftfahrt General der Flieger Göring. die 35. Tagung der ,JATA", der ..International Air Lr a f f i c A s s o ci a t i o n", der Dachorga. gisation von 23 Luftverkehrsgesellschaften, prvsfnet. Anwesend waren die Vertreter von 17 europäischen Gesellschaften; ferner sah inan Staatssekretär Königs, Ministerial­direktor Fisch und Ministerialrat Müh - lig-Hosmann vom Neichsluftfahrtmini- sterium, den Befehlshaber der deutschen Po- sizei, Generalleutnant Taluege, den Prä­sidenten des Aeroklubs von Deutschland, von Dronau, den Vertreter des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe und der Internationalen Eisenbahnunion.

Im Namen der Neichsregierung, insbeson­dere im Namen des Neichsministers der Luft­fahrt General der Flieger Göring hieß Staatssekretär Generalleutnant Milch die Erschienenen herzlich willkommen. Seit neun Jahren tagt die Vollsitzung der JATA. zum erstenmal wieder in Deutschland.

Sodann umriß der Staatssekretär die künf­tigen Aufgaben der Handelsluftfahrt. Inner­halb Europas gelte es. wichtige Städte mit­einander zu verbinden, einstweilen am Tage durch Personenstrecken, des Nachts durch Luft- Postlinien. Daraus ergebe sich als technische Forderung das große, schnelle und bequeme Personenslugzeug sür den Flug- verkehr und das noch schnellere, eigens für diesen Zweck geschaffene Schnellpostflugzeug für den Postdienst, lieber der gesamten Ent- Wicklung habe jedoch der alte Leitsatz des Luftverkehrs zu stehen: Zuerst die Sicherheit! Es sei erfreulich, daß gerade in der Frage der Sicherheit in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte erreicht wor­den find. Die großen Erfolge in der Handels- lnstsahrt seien zu einem erheblichen Teil das Verdienst der JATA. Wohl auf keinem Ge­biet internationaler Zusammenarbeis sei ein solches Verständnis für die Interessen des änderen, eine solche wirkliche Arbeitsgemein­schaft festzustellen, wie im Luftverkehr. DaS Flugzeug kenne die politischen Grenzen wohl, gber es überschreite sie im Fluge. Tie im Weltkrieg immer wieder bewiesene xitterliche KampseSweise der Flieger habe den Fliegergeist erstehen lasten, der in der Han- delslustsahrt verankert worden sei.

Bor einer neuen Manischen Terror- tselle im Memeiland

Memel, 10. Januar.

In der litauischen Presse mehren sich die Anzeichen dafür, daß man die Beruhigung, die im Memellande nach den Landtagswah­len eingetreten ist, nur noch kurze Zert dauern lasten will. Der den litauischen Re­gierungsstellen in Memel nahestehendeBal­tische Beobachter" stellte kürzlich die sonder­bare Behauptung auf, daß der Vcrständi- gungswegsich besonders auf lange Zeit hinaus als ungangbar erwiesen hat und daß daher andere Wege der Befriedung be­schritten werden müßten." Dreseandere" Befriedung müßte von den Organen des litauischen Staates durchgeführt werden. Was davon zu erwarten ist, kann man leicht erraten! Gleichzeitig entfaltet der erst vor einigen Monaten gegründete litauische West­verband, eine starke Propaganda und hat beschlosten, den Jahrestag des litauischen Ueberfalls auf Memel durch Feiern in ganz Litauen zu begeben. Man rechnet ganz allgemein mit einemver stärkten litauischen Terror gegen das Memeldeutfchtum!

Das Direktorium Baldschus hat die Schul- Verordnung des Direktoriums Bruwelartis, nach der von 228 memelländischen Volks­schulen nur 6 mit deutscher Unterrichtssprache bestehen bleiben sollten, aufgehoben.

Zrbhnfte Gejechtstötigkeit an der SWront

Addis Abeba, 10. Januar.

Wie hier bekanntgegeben wurde, ist an der ßüd front, während der letzten Woche lebhaft gekämpst worden. Die abessinischen Gruppen, und zwar die Abteilungen des Dedjasmatsch Bayene Marert, sollen dabei äußerst erfolgreich gewesen sein. Nach abessinischen Schilderungen gelang es diesen Truppen, starke italienische Ab­teilungen zu überraschen. Nach einem blutigen Gefecht gaben die Italiener den Kampf auf und zogen sich zurück. Dabei ließen sie. wie cs in der abessinischen Mel­dung heißt, einen hohen Offizier der Heimat­armee und einige hundert Somali-Askaris tot auf dem Kampfplatz zurück. Die abessini­schen Truppen sollen ferner sechs Tanks.

neunMaschinengewehreundeine Radio station erbeutet haben. Tie Abessinier bezeichnen ihre eigenen Verluste als unbedeutend.

Der italienische Heeresbericht vom Frertag lautet:Die Luftwaffe hat aus der ganzen Front Erkundungsflüge durchgeführt und dabei feindliche Verbände zerstreut, die von lieuem am Amba Maradam zusammen­gezogen worden waren."

Wirbelftirrm am Niederrhein

den sich drei Mann Besatzung und die Frau des Kapitäns. Mit dem Verlust des Schiffes muß gerechnet werden.

Düsseldorf. 10. Januar.

Düsseldorf wurde am Freitag um 13V, Uhr von einem schweren Unwetter heim- gesucht.

Berbunden mit starkem Hagelschlag und gewaltigem Sturm ging ein Gewitter nieder, das in verschiedenen Stadtvierteln schwere Schäden verursachte. Ein Blitzschlag zerriß die Oberleitung der Straßenbahn, Kioske wurden umgeworsen, das Dach der städtischen Tonhalle wurde teilweise abgedeckt, zahlreiche Bäume wurden entwurzelt. Bei dielen Häusern wurde der Stuck abgerissen.

Zwei Todesopfer des Orkans

Das schwere Unwetter war von Hagel- schlag in Taubeneigröße und einem gewaltigen Sturm begleitet. Wie sich bis letzt übersehen läßt, wurde großer Sach- schaden verursacht. Soweit man bisher feststellen konnte, sind zwei Tote, 18 Schwer, und zahlreiche Leicht» verletzte zu beklagen.

Bei dem Sturm handelt es sich um eine Windhose, die mit ungeheurer Wucht über einzelne Stadtteile hinfegte. Sie kam von Düsseldorf-Heerdt über Oberkassel den Rhein hinweg und setzte sich dann in der Innenstadt fort über die Schadow-Straße vis an die Städtische Tonhalle und ebbte in Richtung zum Worringerplah ab. In den Stadtteilen und Straßenzügen, über die die Windhose hinraste, sind zahlreiche Bäume entwurzelt, in Oberkassel sind Bäume von einem Meter Durchmesser wie Streich­hölzer umgeknickt. Die Dachziegel wir­belten überall in die Luft und rasselten zur Erde. Es sah manchmal so aus, als ent­blättere ein starker Herbstwind die Bäume, so dicht war an vielen Stellen das Durch­einanderwirbeln der Dachziegel. An zahllosen Geschäftshäusern wurden die gro­ßen Fensterscheiben einfach eingedrückt. Die Zahl der Verletzten bei diesen kleineren Schäden läßt sich im Augenblick noch gar nicht übersehen.

Fabrikfchornftelne stürzten um

Besonders schweren Schaden richtete das Unwetter in der Chamotte-Fabrik Köp­pers in Obcrkassel an. Eine lang gestreckte Fabrikhalle wurde umgeweht. Die großen Schornsteine stürzten um und fielen auf die benachbarten Prwathäuser. Nicht weniger als sechs Personen wurden schwer- und sechs leichtverletzt. Auch im Heerdter Hafen waren die Wirkungen des Wirbelsturmes verhee- rend. Dort stürzte ein Lokomotivschuppen ein, wobei eine Person getötet und zwei schwer verletzt wurden. Hart an der Stadt­grenze an der Bocholter Straße stürzte eben­falls eine Fabrikhalle ein. Die Zahl der Opfer betrug in diesem Falle einen Toten, fünf Schwerverletzte und eine ganze Reihe Leichtverletzter. Die Wucht der Windhose läßt sich daraus ersehen, daß Mauern von 50 Zentimeter Dicke einfach umgeworsen wurden.

In der Gladbacher Straße und in der Viersener Straße, sowie in der Notstands» siedlung ZoPPenbroich wurden viele Häuser abgedeckt. In dieser Siedlung wurden 4 4 Familien mit 211 Kindern ob­dachlos. In einem anderen Straßenzug wurden die Dächer von sämtlichen anliegen­den Hausern abgedeckt und die oberen Stock- werke schwer beschädigt. Im Stadtteil Wei- ßenberg sind die Dächer der Kirche und der Schule ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen. Auf einem Bauernhof wurden Scheune und Stallungen eingerissen. Das Vieh konnte nur mit knapper Not gerettet werden. Ein Kornhaus wurde vom Sturm von feinem Fundament abgehoben und 300 Meter sortgetragen.

Herabfallende Dachziegel verursachten eine Unmenge kleinerer Schäden. Uralte Straßen- bäume wurden vom Wirbelsturm glatt abge­dreht. Die Feuerwehr, die Technische Not­hilfe, das Note Kreuz und die SA. wurden sofort zur Hilfeleistung eingesetzt. Ueberall müssen Notbeleuchtungen angelegt werden. Außerdem müssen Verpflegungs- und Unter­bringungsmöglichkeiten für die rund 250 Obdachlosen geschaffen werden. Der größte Teil der obdachlosen Kinder hat in dem Kin­derheimSt. Theresie" Aufnahme gefunden, das von dem Unwetter verschont geblieben ist und in der Nähe der Siedlung ZoPPen­broich liegt. Die SA. verpflegt die Obdach­losen aus Feldküchen. Die führenden Persön­lichkeiten der Behörden, der Partei und so weiter erschienen schnellstens an den Unfall­stellen und überzeugten sich von dem Fort­gang der Hilfsarbeiten. Zur Linderung der ersten Not sind bereits namhafte Beträge gezeichnet worden. Ein Teil der erwachsenen Obdachlosen ist behelfsmäßig in einem Ar­beitsdienstlager untergebracht worden.

Eine zweite Windhose

Ein Kirchturm abgedreht

Köln, 10. Januar.

Eine zweite Windhose brauste am Frei­tag etwa 17 Uhr in einer Breite von 15 Meter über den Ort Hamm an der Sieg hinweg. Die benachbarten Orte und Seitentäler der Sieg wurden nicht berührt. Dagegen hat der Sturm in Hamm schwere Verwüstungen an­gerichtet.

Der 45 Meter hohe gotische Turm der alten

evangelischen Kirche' würde von der Windhose erfaßt und in 30 Meter Höhe glatt ab­gedreht. Die hochragende Spitze sauste dann auf das Dach der Kirche, das schwer be­schädigt wurde. Von den auf die Straße prasselnden Trümmern wurde glücklicherweise niemand getroffen.

Der 25 Meter hohe Fcuerwehr- turm des Ortes wurde von dem gewaltigen Sturm, der etwa 4 Minuten anhiclt, um- gekippt und liegt ans dem Gerätehaus.

Auch sonst hat die Windhose eine Menge großer Schäden angerichtet. Schwere Bäume wurden mit den Wurzeln aus dem Erdreich gerissen. Sämtliche Dächer des Ortes sind be­schädigt und zum Teil vollständig abgedeckt. Die Feuerwehr nahm gemeinsam mit der SA. die Aufräumungsarbeiten auf.

Auch ln Neuß schwere Sturmschäden

Neuß, 10. Januar.

Auch in Neuß hat das Unwetter, insbeson- ders die Windhose, außerordentlich große Verwüstungen angerichtet. An der Stadtgrenze Neuß-Heerdt wurde die Geldschrankfabrik Peltz von der Windhose außerordentlich schwer beschädigt. Das Dach wurde abgerissen und zum Teil in die inneren Räume geschleudert. Ein 17jähriger Lehrjunge wurde getötet, 2 Personen wurden schwer und 5 leicht verletzt. In der Gladbacher und Vier­sener Straße sowie in der Notstandssiedlung ZoPPenbroich wurden viele Häuser abgedeckt. In der Gladbacher und Viersener Straße sind außerdem mehrere Verletzte zu beklagen.

Windstärke io über der Nordsee

Ein Motorfrachtschisf wird vermißt

Emden, 10. Januar.

Der über der Nordsee wütende Sturm er­reichte in der Nacht vom Freitag Wind­stärke 10. Nachdem er in den Morgenstun­den etwas abgeflaut war, frischte der Sturm am Vormittag wieder auf. In der Nähe von Borkum geriet ein englischer Dampser in See­not. Aus Norderney wird gemeldet, daß seit dem 2. Januar der holländische Motor- frachtdampferde Hope" aus Coutkampf (Holland) vermißt wird. Das Fahrzeug be­fand sich mit Stückgütern aus der Reise von Hamburg nach Norderney. An Bord befan-

LlMnnsa fliegt trotz starken Sturmes

Berlin, 10. Jan.

In den letzten 24 Stunden herrschte in England und über dem Kanal wieder ein orkanartiger Sturm, der auch den Luftverkehr teilweise beeinflußte. Die Deutsche Lufthansa legt jedoch Wert darauf, festzustellen, daß alle Lufthansa- Strecken von und nach England sowohl nachts wie am Tage auch während der Sturmzeit beflogen wurden.

Me lange halt die Brücke lm Sturm?

Unwetter rasen über England Angespülte Leichen

London, 10. Januar.

Weite Teile Englands wurden am Don­nerstag und in der Nacht zum Freitag von schweren Stürmen heimgesucht, die teilweise eine Geschwindigkeit von 160 Stun­denkilometern erreichten. Fünf Per­sonen sind in dem Unwetter umsLeben gekommen. Viele andere wurden durch einstürzende Mauern oder ähnliche Unfälle verletzt. Besonders großer Schaden wurde in Wales angerichtet, wo die berühmte Menai-Hängebrücke, die Angleseh mit Nord­wales verbindet, schwer beschädigt wurde und für den Verkehr gesperrt werden mußte. Man befürchtet, daß die Brücke jeden Augenblick in die See stürzen kann. In mehreren Gebieten wurden die elektrischen Leitungen vom Sturm zerstört, so daß ganze Städte in Dunkelheit gehüllt waren. Mit dem Sturmwetter hat sich auch die Lage in den Ueberschwemmungs- gebieten wieder verschlechtert. Im Tal des Medway-Flusfes in Kent stehen viele Ortschaften völlig unter Wasser.

Auch die Schiffahrt ist durch das ge- wattige Unwetter schwer beeinträchtigt wor­den. Der amerikanische DampferMan­hattan" benötigte am Donnerstag abend fünf Stunden, um seine Passagiere m Plymouth landen zu können. In den frühen Morgenstunden des Freitag wurde emeldet, daß bei Formbh Point fünf

eichen an Land gespült wurden. Man glaubt, daß sie zu der Besatzung des FrachtdampfersVradda" gehören, der wahrscheinlich im Sturm gesunken ist.

VolkSabstimmungsseiem im Saarland

Die Festfolge

Saarbrückrn, 10. Januar. ! Das ganze Saarland arbeitet fieberhaft an den Vorbereitungen für die würdige Aus­gestaltung der ersten Jahresfeier der großen Volksabstimmung, die oas Land wieder heim­geführt hat in das Reich. Jeder einzelne ist bemüht, seinen Teil dazu beizutragen, damit der Jahrestag einen erhebenden Verlauf nehme.

In Saarbrücken ist auf dem Rathausplatz, der am Sonntag inPlatz der Deutschen Front" umbenannt werden wird, bereits eine große Tribüne errichtet worden, um möglichst vielen Volksgenossen die Teilnahme an dem großen Erlebnis des Vorbeimarsches vor Dr. Frick zu ermöglichen In allen Orten außerhalb Saarbrückens werden die Haupt­feiern am Sonntag abgehalten, in Saar­brücken-Stadt selbst findet die Erinnerungs­feier, die größte des Landes, am Montag statt. Ab heute Samstag trägt das ganze Saarland in Erinnerung an den gewaltigen Abstimmungssieg festlichen Flaggenschmuck.

Am Sonntag finden von 12 bis 13 Uhr in allen Kreisorten und anderen Orten, wo Musikzüge vorhanden sind, Standkonzerte statt. Um 15 Uhr treten in allen Kreisorten > des Gaugebietes mit Ausnahme von Saar­brücken-Stadt und Saarbrücken-Land alle Gliederungen an: es findet ein allgemeiner Aufmarsch, eine Ansprache und ein Vorbei­marsch statt. Um 18 Uhr findet auf stein Rathausplatz in Saarbrücken eine Weihe­stunde statt, bei der Kreisleiter Türrseld den Platz inPlatz der Deutschen Front" um­benennt. Um 20 Uhr findet ein in die an­deren Säle der Stadt übertragener Bunter Abend des Reichssenders SaarbrückenNix wie hemm" im Wartburgsaal statt, an dem das gesamte Führerkorps des Gaues teil­nimmt.

AmMontag läuten von 12 bis 13 Uhr alle Kirchenglocken des Saarlandes. Um 13 Uhr treten die Gliederungen auf dem Befreiungsfeld zum Erinnerungsmarsch an, um 15 Uhr findet am Platz der Deutschen Front der Vorbeimarsch vor Reichsinnen­minister Dr. Frick statt. Um 18 Uhr findet im Wartburgsaal eine Kundgebung statt, die ein Festspiel und Ansprachen des Gau­leiters Bürckel und des Neichsinnenministers Tr. Frick umfaßt; anschließend wird am Hause der Wartburg eine Gedenktafel durch Tr. Frick enthüllt. Die Kundgebung im Wartburgsaal wird als Reichssendung von allen deutschen Sendern übertragen; im Saarland wird sie im Gemeinschastsempfang gehört werden.

MMkMmg der Slmrjeier

am 13. Januar 1936

Alle Volksgenossen hören die Reden von Neichsminister Dr. Frick und Gauleiter

Bürckel, die am 13. Januar von 18 bis 19 Uhr anläßlich der Saarrückgliedcrnnqsfeier in Saarbrücken vom Rundfunk über­tragen werden! Tie Kreisleitungen nnv Ortsgruppen haben dafür zu sorgen, daß durch Aufstellung von Lauisprechern in den Gaststätten und auf öffentlichen Plätzen jedem Volksgenossen die Möglichkeit gegeben ist, die Reden zu hören.

Den Ortsgruppen der NSDAP, und den Betrieben ist es freigcstellt. kurze Gedenk­feiern zu veranstalten, in deren Mittelpunkt die Uebertragnng der Reden aus Saarbrücken steht. Die Saarabstimmnngsberechtigten sind in diesem Falle zu den Gedenkfeiern einzn- laden.

SA und Student

Berlin, 10. Januar

Die Oberste SA.-Führung teilt mit: Zwi­schen der Obersten sA. - Führung und dem Neichserziehungsminister ist folgende Verein­barung getroffen worden: I. Studenten, die der. angehören, haben bei der Immatri- knlation eine Bescheinigung der sür sie zu­ständigen Standarte des Hochschulortes vor­zulegen, aus der hervorgeht, daß sie ord­nungsgemäß gemeldet und einer SA.-Einheit zur Dienstleistung zugewiesen sind. 2. Studie­rende SA.-Angehörige, die sich um Gebühren­erlaß, Stipendien und andere Vergünstigun­gen bewerben, müssen durch eine Bescheini­gung ihrer zuständigen Standarte des Hoch­schulortes Nachweisen, daß sie bis zum Zeit­punkt der Bewerbung Dienst in der SA. ge­tan haben bzm. ordnungsgemäß beurlaubt sind. Studenten, die alte und bewährte SA.» Männer sind, sind bei der Gewährung von Unterstützung bevorzugt zu behandeln. Diese Vereinbarung ist getroffen worden, um zu vermeiden, daß Studierende, die sich am Hochschulort nicht am SA.-Tienst beteiligen, sich bei der Einschreibung als SA.-Angc- hörige eintragen und daraus irgendwelche Vorteile ziehen.

Zwei italienische Erklärungen

Nom, 10. Januar.

Von amtlicher italienischer Seite werden die Nachrichten über italienische Truppen- zufammenziehimgen an der französischen Grenze dementiert. Desgleichen wird die Nichtigkeit der Meldungen, wonach Marschall Badoglio weitere fünf Divisionen angefordert haben soll, in Abrede gestellt.^

Zu den englisch-französischen Flotten­bewegungen wird von autorisierter italieni­scher Seite nochmals erklärt, daß diese Maßnahmen für Italien kein Grund zur Beunruhigung seien. Italien bedrohe niemand und werde auch im Mittelmeer von niemandem bedroht.