SüswW
teilt mit:
Der Leistungsbericht unseres Bezirks im ! Monat November 1935 weist folgende Zahlen ' auf: Gesamtzahl der Betreuten: 7958. Die gesamte Arbeit wurde geleistet: von einem besoldeten Helfer, 130 ständig ehrenamtlichen Helfern und 803 gelegentlichen Helfern.
In unserem Kreis wurden gespendet an Nahrungsmitteln: Weizenmehl 1,70 Ztr., Fleisch 0,82 Ztr., Grieß 0,10 Ztr., Hülsenfrüchte 0,10 Ztr., Kaffee und Kaffeezusatz 0,35 Zentner, Nudeln 0,25 Ztr., Puddingpulver 0,20 Ztr., Räucherwaren 0,23 Ztr., Reis 0,10 Zentner, Wild 8 Zentner.
In diesen Zahlen nicht enthalten ist die Pfundspende, die wieder eine erfreuliche Menge und Mannigfaltigkeit von Sachspenden brachte, von denen nur die größeren Mengen hier anfgeführt seien. Sie ergab: Mehl 7,338 Ztr., Graupen, Grieß, Haferflocken 2,9025 Ztr., Hülsenfrüchte 1,755 Ztr., Nudeln 1,3075 Ztr., Reis 2,38 Ztr., dazu Kartoffeln, Seife, Zwiebeln, Fett, Obst, Eier, Fleisch, Wurst, Käse, Gemüse, Kakao, Tee nstv. nsw., kurz eine Fülle der verschiedensten Bedürfnisse aus den Vorräten opferbereiter Hausfrauen.
An Kleidungsstücken n. dergl. gingen ein: 36 Anzüge für Männer und Knaben, 19 Krawatten, 47 Blusen, 4 Gamaschen, 8 Halstücher, 4 Männerschuhe, 63 Hosen, 16 Hüte für Männer n. Frauen, 45 Jacken, 91 Frauenkleider, 63 Mädchen kleider, 55 Männer- und Frauenmantel, 31 Kindermäntel, 56 Mützen, 1 Pelz, 58 Röcke, 2 Schirme, 54 Schürzen, 60 Paar Schuhe, 39 Schuhsohlen, 14 Paar Stiefel, 256 Wäschestücke, 16 Männerkittel, 1 Windjacke, 26,5 Meter Stoff aller Art, 286 Stück Strick- und Wollwaren, 162 Paar Strümpfe, K Taschentücher, 77 Stück Kinderwäsche, 43 Westen.
Haushaltungsgegenstände sind vertreten mit 1 Kinderwagen und 1 Möbelstück.
An besonderen Leistungen wurden ge
währt: 60 Freitische.
An barem Geld brachte der November: Opfer von Lohn und Gehalt Mk. 209.43
Einmalige Spenden „ 1781.39
Reichsgeld-Sammelliste „ 255.10
Eintopfgericht „ 2753.—
4500 Stück Schiffchenabzeichen „ 927.41
4500 Stück Knnstharzabzeichen „ 935.05
Sonstiges ' „ 173.79
Anerkennungsgebühren für 1330)4 Zentner Kartoffeln (je Ztr. 20 Pf.) „ 382.43
zusammen Mk. 6782.99 Von diesem Betrag wurden im Kreisgebiet gekauft:
Nahrungsmittel RM. 1361.87
Brennstoff „ 10.—
Bekleidung „ 1038.M
Haushaltungsgegenstände „ 320.20
Sonstige Leistungen „ 471.91
Von der Gauführnng erhielt unser Kreis
als Zuschuß: Kartoffeln 4245,2 Ztr-, Grünkern 30 Ztr., Malzextrakt 120 Dosen, Fischfilet 1300 Kg., Textilien 1152 Stücke, Kohlengutscheine für 1498 Zentner, Schuhgntscheine 1304 Stück.
Wir freuen uns, daß unser Zuschußgebiet von den wenigen Gütern, an denen es anderen Kreisen gegenüber reicher ist, äbgebcn konnte. Es gelangten an den Kreis Tuttlingen 207)4 Kilo Wildspcnde; an die Kreise Eßlingen und Stuttgart 80 Rm. Brennholz.
Der zweite Monat des Winterhilfswerks 1935^36 hat die im Vormonat begonnene soziale Arbeit fortgesetzt.^ Wir sind zu der Hoffnung berechtigt, daß der Monat Dezember, als Monat der deutschen Weihnacht, seinen Vorläufer noch übertreffcn wird.
Wir können uns nicht vorstellen, daß ein deutscher Volksgenosse mit tvahrer Dankbarkeit ins neue Jahr eintritt und in demselben nicht derer gedenkt, die ohne seine soziale Tat hungern und frieren müßtenl
Wie es ein „Handbuch für Reisende" anno 1838 gesehen hat
„Die Geschichte dieses Städtchens hüllt sich in Dunkel, indeß unterliegt es keinem Zweifel, daß das Alter desselben weit in die Geschichte zurückgreift. Die Schlegler versuchten 1367 den Grafen Eberhard ll. und seinen Sohn Ulrich, welche sich des Badgebrauches wegen in Wildbad aufhielten, zu fangen und rächten ihr vereiteltes Vorhaben durch Einäschern der Stadt. Auch in den Jahren 1454, 1509,1595,1645 und 1742 hatte sie durch Brand viel zu leiden.
Wildbad, im Jahre 1349 mit der andern Hälfte der Grafschaft Kalw verkauft, zählt 1340 Inwohner, die sich von Gewerben, Wald- arbeiten und von den die warmen Quellen besuchenden Fremden ernähren. Die warmen Quellen, von welchen die Stadt ihren Namen herführt, sollen nach einigen alten Schriftstellern von römischen Soldaten unter Kaiser Marcus Aurelius Antoninus entdeckt worden sein, während andere sie durch ein wildes Schwein auffinden lassen, woher der Name abgeleitet werden will.
Die Bestandteile des Wassers der verschiedenen Quellen, welche eine Wärme von 27,28 bis 29 Grad Reaumur haben, sind nach den neuesten Untersuchungen folgende:
In 16 Unzen dieses Mineralwassers befinden sich:
Chlornatrium (Kochsalz) Schweselsanres Natron
1,82 Grad.
(Glaubersalz)
0,40
„
Schweselsanres Kali
0,02
„
Kohlensaures Natron
' 0,53
„
Kohlensaurer Kalk Kohlensäure Magnesie
0,3 t
"
(kohlensanre Bittererde) Kohlensaures Eiseil
0,07
"
(kohtensaures Mangan)
0,02
„
Kieselerde
0,39
„
Verkahlbare, stickstoffhaltige und erzharzige Materie eine unbestimmte Menge.
Die Quellen sammeln sich in fünf Bassins und sind an Wärmegrad verschieden. Das größte Bassin oder „Herrenbad" hat eine Wärme von 29 Grad Reaumur.
Das sogenannte Fürstenbad 28,7 Grad Reaumur.
Das Frauenbad 25—26 Grad Reaumur.
Das ehemalige Pferdebad 23)4 bis 24)4 Grad Reaumur.
Das neue Bad 25—26 Grad Reaumur.
In neuerer Zeit hat die Badeanstalt teils durch Verbesserungen und Erweiterungen, teils durch zweckmäßige Einrichtungen zu be- gnemer Unterkunft der Fremden an Reiz des
geselligen Lebens und Unterhaltung der Kurgäste wesentlich gewonnen, besonders verdienen die öffentlichen Bauten, neu hergerichteten Gasthöfe u. die oberhalb dem Städtchen angelegten Spaziergänge rühmliche Anerkennung. Indessen verdienen auch die vorzüglichen Heilkräfte des Badowassers die Aufmerksamkeit, welche die Regierung der Anstalt schenkt. Wildbad wird wegen verschiedener chronischer Leiden mit günstigem Erfolge gebraucht.
Der Enzfluß durchschneidet von seinem Ursprünge an bis gegen Pforzheim das rauhe, allerwärts bewaldete, nach Osten abfallende schwarzwälder Hochgebirge und bildet ein wild-romantisches Tal, auf dessen felsiger Sohle die Euz mit lebhaft rauschendem Gefälle sich durchwindet, doch allerwärts durch Kunst bezähmt und zum Floßtransport der entbehrlichen Holzerzeuguisse des Gebirgs und zu Wässerung ergiebiger Wiesen künstlich eingerichtet ist. Während auf dem linken Ufer, gegen das Großherzogtum Baden hin, das schroffe, hohe Gebirge den Charakter des Schwarzwaldes behauptet, dacht sich allmählich die Gebirgswand auf dem rechten Euzufer gegen wirtlichere und bevölkerte Landschaften ab, welche weiterhin von der Nagold und Würm durchschnitten werden. Auch hier, an der Stelle, wo das Städtchen Wildbad liegt, behaupten das Tal und seine Gebirge den wildromantischen Charakter.
Die Verbindung zwischen der Stadt Baden und Wildvad ist durch Reit- und Feßwcge in kürzester Entfernung, sodann aber auch durch Fahrwege hergestcllt. Beide führen von Baden nach dem Murgtale über Gernsbach. Zu Fuß oder zu Pferde schlägt man die Straße längs der Murg über Obertsroth und Hilpertsau nach Reichental und Kaltenbrunn ein, wohin man fünf Stunden rechnet. Von hier führt ein Pfad an dem Horn- oder Mannslohsee vorüber nach dem Sprollenhaus hinab ins Enztäl, wo innerhalb drei Stunden von Kaltenbrunn aus gerechnet, oder innerhalb sieben bis acht Stunden von Baden ans Wildbad erreicht wird. Die Fahrstraße hingegen führt von Gernsbach über Herrenalü hinauf nach dem Dobel, und von diesem ins Enztal hinab nach Wildbad, auf welche Strecke neun bis zehn Stunden gerechnet wird. Bon Wildbad, der Talstraße nach, kommt man an einer gut eingerichteten, an dem Flusse erbauten Papiermühle vorüber, und erreicht nach einer Stunde das Pfarrdorf Kalmüach."
Mitgeteilt von Heinrich Langenbach
Ein iichSMpsrttiHes Ereignis
i '.U
Durchführung
des Reichsnakurschutzgesehes
Ein Erlaß des Württ. Kultministers zur Durch, sührung des Reichsnaturschutzgesetzes bestimmt u. a.: Das Neichsnaturschutzgesetz vom 26. Juni 1935 und seine Durchsührungsverord- nung bringen eine neue Organisation de 8 staatlichen Naturschutzes. Während bis- her das Landesamt sür Denkmalspflege und seine Bezirkspslegeschasten diese Ausgabe zu erfüllen hatten, ist der staatliche Naturschutz zukünftig Ausgabe des Reichsforstmeisters als oberster Naturschutzbehörde, des Kultministers als höhe- rer Naiurschutzbehörde, der Oberämter und des Polizeipräsidiums Stuttgart als unterer Natur- schutzbehörden und der bei diesen Behörden zu bildenden Naturschutzstcllen (Reichsstelle für Naturschutz, Landesstelle für Naturschutz und Be- zirksstellen für Naturschutz). Aus dieser Regelung ergibt sich folgendes:
DieAbteilungNaturschutz und Land, schaftspflege beim Lanoesamt sür Denk- malspslege hörtaufzu bestehen. An ihre Stelle tritt die Württ. Landes stelle für Naturschutz, die unmittelbar dem Kultmini- strr als der höheren Naturschutzbehörde unterstellt ist. Untere Naturschutzbehörden sind die OberSmter und das Polizeipräsidium Stuttgart. Der Landrat und der Polizeipräsident find zu- gleich Vorsitzende der beim Oberamt bzw. Polizei- Präsidium zu bildenden Naturschutzstelle. Die Landrate bzw. der Polizeipräsident sind beauftragt, die beim Oberamt (Polizeipräsidium) zu bildend, Bezirksstelle für Naturschutz einzurichten.
Feldrennach, 2. Jan. Ein fußballsportliches Ereignis ersten Ranges spielte sich gestern am Neujahrsfest auf dem Schwanner Fußballplatz ab. Dichte Menschenmassen umsänmten den Platz. Zahlreiche Antos parkten am Waldrand. Sportbegeisterte, sogar ans dem Badischen, ein Vertreter der Reichswehr, höhere Vertreter der Partei, des Wintcrhilfswerks und des Amts „Kraft durch Freude", auch Vertreter der Geistlichkeit sah man unter den sich drängenden Zuschauern. Man hätte meinen können, der Kampf gehe um die Ausscheidung eines Bezirksvertreters zu den Olympiaspielen 1936! Zn Gunsten des Winterhilfswerks Schwann spielte sich das gewaltige Treffen ab. Die beiden Mannschaften stellte der Gesangverein „Frohsinn" Schwann und der Kegelklub „Knor-r-r-r-cke" Schwann. Die Mannschaften spielten in folgender Aufstellung :
Gesangverein „Frohsinn": im Tor: Schönthaler, Karl; rechter Verteidiger: Burkhard, Karl; l. Verteidiger: Bachteker, Eugen; rechter Läufer: Pfrommer, Oskar; Mittelläufer: Al- dinger, Friedrich; l. Läufer: Schönthaler, Karl 2; r. Stürmer: Höschele, Adolf; halbr. Stürmer: Hang, Karl; Mittelstürmer: Bauer, Emil; halbl. Stürmer: Kanpp, Hermann; I. Stürmer: Ochs, Richard.
Kegelklub „Knor-r-r-ck-cke": im Tor: Fischler, Ernst; r. Bert.: Banz; l. V.: Kling, Karl; r. Läufer: Schmid; Mittel-L.: Kreeb, Bürgermeister, Schwann; l. L.: Franz, Feldrennach; l. St.: Braun; halbl. St.: Faaß, Engen; Mittel-St.: Faaß, Adolf; halbr. St.: Renninger; r. St.: Mohrlok-Dennach.
Allein schon die Namen der Kämpfer gaben uns Einheimischen schon vor Beginn des Spiels einen Begriff von dem großen sportlichen Ereignis, das unser wartete. Der Anblick aber der antrctenden Mannschaften selber übertraf alle Erwartungen. Dem Kegelklub „Knor-r-r-ck-cke" hatte der Fußballklub Schwann in selbstloser Weise seinen grünen Sportdreß zur Verfügung gestellt. Schon das Anziehen des grünen Höschens bedeutete Wohl für manches beleibtere Mitglied des Kegelklubs eine sportliche Leistung. Eingeholte Erkundigungen ergaben einwandfrei, daß keiner dieser Mannschaft etwa in unsportlicher Weise sein Bäuchlein durch Bandagen gegen etwaige Volltreffer vorsorglich geschützt hatte. Ob die Weißen Kniee schon vor dem Spiel vor sportlicher Erregung oder ob der ungewohnten
zwängte. Gewissernraßen tvaren die Schwarzweißen Len Grünen gegenüber dadurch im Vorteil, Laß ihr Torwart allein schon durch Umfang einen guten Teil des Tors sicher blockierte. Die Schwarz-weißen fielen Niederlage auf durch den sänge- rrsch-harmourscheren Zusammeuklaug ihres Spieles. Allerdings machte auch der Hosensitz dieser Mannschaft weit weniger zu schassen als der grünen. Ferner verleugnet sich auch auf dem Sportplatz die Vorarbeit eines guten Gesangvcreinsdirigenten gegenüber einem Vorstandslosen Kegelklub nie. Die Bässe waren in der Hauptsache als Verteidiger eingereiht; vorndraus stürmten die ersten und zweiten Tenors. Auch das Spiel der frohsinnigen Sänger war überzeugend. Ob Baß oder Tenor, — die Schwarz-weißen setzten in der Regel richtig ein; wenn auch statt des Dirigenten der Schiedsrichter manchmal den an und für sich treffsicheren Einsatz des Balles im Schwanner Wald abpfiff, oder die fachmännischen Zuschauer begeistert die Wiederholung einer besonders ergreifenden Stelle stürmisch perlaugten. Der schon ob seinem Purpurgowand vor den andern Sängern auffallende rechte Stürmer Höschele gab dann und wann ein Solo znm Besten, daS leider oft an den erschütterndsten Stellen vorzeitig von einem grünen Stürmer abgestoppt wurde. Im ganzen saugen — Verzeihung! — spielten die Schwarz- weißen aufopfernd gegen die mehr kegeltechnische Ikeberlcgcnheit der Grünen. Bei etwas mehr Siegeswillen der Säuger hätte Wohl die grüne Verteidigung alle Kraft und sogar etwas Baldrian benötigt, den Sieg der Sänger zu verhindern. — So schloß das ergreifende Spiel mit einem 5:2-Sieg der Kegler.
Genannt sei noch die oft rührende Teilnahme der Frauen sämtlicher Spieler. Troh mannigfacher Sorge ob Herzschwäche, Erkältung und Hosensitz des Gatten hielten sic tapfer bis zuletzt ans und trugen so moralisch sehr viel bei zum schönen Erfolg des Spiels. Aus erzieherischen Gründen wäre allerdings zu überlegen, ob künftig die Kinder der Spieler, bei der sportkritischen Ikeberlegenheit der heutigen Jugend, nicht besser von solchen Olympiaden ihrer Väter fcrngehalten werden sollten. Ich hörte einen etwa achtjährigen Knirps einmal die wenig ehrfürchtige Bemerkung machen: „Du, Mutter, der Vater hat kci Ahnung von „Abseits"!
70 RM. für das Winterhilfswerk war der schöne Reinertrag dieses gesangs-, kegel- und snßballsportlich gleich bemerkenswerten Spieles. Zn wünschen wäre, daß etwa das Amt „Kraft durch Freude" uns öfter die Gelegenheit solch reiner Fronde verschaffte, wie wir sie gestern hatten. Gesagt muß noch werden, daß der Schwanner Fußballplatz unbedingt zu klein ist für das großzügige Spiel solcher Mannschaften. Ein größerer Waldhieb au den Rändern des Platzes käme den zwei Nachbargemeinden Schwann und Feldrennach sehr zustatten L. F. I.
kalten Januarlnft zitterten, konnte nicht fest- gestellt werden. Unter der im schwarz-weißen Dreß erschienenen Mannschaft des Gesangvereins „Frohsinn" fiel vor allem der farbenprächtige Halbrechte Mittelstürmer auf, der in leuchtendem Purpurrot prangte. Zum großen Spiel selber! Am stärksten überzeugte der linke Verteidiger der Kegler: Karl Kling- Pfinzweiler. Schon der Anblick dieses Eckturms der Verteidigung wirkte einschüchternd ans die schwarz-weißen Sänger. Seine Ballabnahme, sein überlegtes, ruhiges Zuspiel und vor allem der klare Abschlag — auch die Kaltblütigkeit, mit der in den brenzlichsten Lagen sein SportHemdchen hinterwärts versorgte, verblüffte sogar den ältesten Fachmann unter den Zuschauern. Auch Bauz als r. Verteidiger leistete unbedingt Großes. Der rechte und der mittlere Läufer (Oberlehrer Schmid und Bürgermeister Kreeb-Schwann) ließen sich weder durch fachmännische Zurufe, noch durch die Sorge um den Hosensitz beunruhigen, sie liefen, liefen, überzeugend allein schon Lurch die Geschwindigkeit. Der l. Läufer (Hauptlehrer und Sturmführer Franz-Feldrennach) verblüffte vor allem durch die überlegene Ruhe des alten Fliogerbeobachters, mit der er in den schwierigsten Augenblicken dem Ball nachsah. Der Linksaußenstürmer Braun hatte im Spiel gute Ideen, er verlor zwar manchmal den Ball, aber nie den Humor. Die Leiden Faaß als Stürmer spielten stark offensiv, und überholten in ihrem ungestümen Vorwärtsstürmen oft noch weit den Ball. Renninger, Halbrechter Stürmer, saß die grüne Hose Wohl am sichersten; er entwickelte darum auch eine fabelhafte Geschwindigkeit, daß die Schwarz-weißen vor lauter Staunen ob solchem Vorstürmen oft ergriffen dastanden und vor ehrlicher sportlicher Begeisterung es nicht über sich brachten, solchen rasenden Lauf zu unterbrechen. Der Torwart der Grünen, Fischler, hatte bei der Ballabwehr wesentlich weniger zu leisten als sonst beim Kegel-auf- setzen. Die schwarz-weiße Mannschaft war zwar (siehe 'Endergebnis!) weniger „knorke", aber sie machte ihrem Vereinsnamen „Frohsinn" alle Ehre. Sie behielten ihren frohen Sinn bis znm bitteren Ende. Besonders auch ihr Torwart Karl Schönthaler im blauen Trainingsanzug machte einen fabelhaften Eindruck. Auch er verlor nie seine gute Laune, auch wenn trotz seines Bäuchleins sich immer wieder ein Ball der Grünen in das Tor
Die verhängnisvollen Ohrringe. Recht tragische Folgen hatte ein Firmgvschenk in Form von ein Paar goldenen Ohrringen, die ein dreizehnjähriges Mädchen in der tschechischen Stadt Kaschan erhielt. Das Kind hatte das Ohrgehänge von einer Patin erhalten und große Freude daran. Sie wollte nun sofort die Ohrringe anlcgen, doch war dies nicht sofort möglich, La die Ohrläppchen noch nicht durchstochen waren, was man vielfach bereits gleich nach der Geburt machen läßt. Das Mädchen bat nun die Mutter, sie möge ihr doch selbst die Ohrläppchen durchstechen, damit sie die Ohrringe anlegen könnte. Tatsächlich führte die Mutter die kleine Operation ans, zum Unglück mit einer gewöhnlichen Nähnadel. Am Tage darauf waren die Ohrläppchen des Kindes in beängstigender Weise au- , geschwollen. Der sofort herbeigernfene Arzt stellte eine schwere Blutvergiftung fest und veranlaßt die Uebcrführuug ins Krankenhaus. Leider kam die ärztliche Hilfe bereits zu spät. Das Kind starb am Tage daran! unter entsetzlichen Schmerzen.
Zahme Schlange. Eine merkwürdige Freundschaft zwischen einer Koüraschlange und den Kindern der Eingeborenen wurde in Gndivada ans Madras beobachtet. Bei einer Festlichkeit wurde einmal, um eine Gottheit zu beruhigen, ein Schälchen Milch in einen Ameiseuhügel gegossen. Allgemeines Entsetzen befiel aber die Anwesenden, als aus dem Hügel eine Kobra hervorkroch und die Milch aufleckte, worauf sie, ohne jemandem einen Schaden zuzufügen, wieder verschwand. Aus dieser Beobachtung entwickelte sich ein Sport, den: die Kinder des Dorfes eifrig huldigten. Sie gingen' jetzt jeden Tag zu dem Ameisenhügel, brachten ihr Schälchen Milch, und regelmäßig erschien die Schlange, um sich ihren Tribut zu holen. Jetzt ist es soweit gekommen, daß sich die große Kobra von den Kindern regelrecht füttern läßt, ein V^'hcfl' teu, das man bei einer frei lebenden Kobra noch nicht beobachtet hat.
Ausscheiden der jüdischen Rolare
In der „Deutschen Justiz" erl-interle Oberstaatsanwalt Tr. Vollmer das Ausscheiden der jüdischen Notare, das sich nach Z 4 der ersten Verordnung znm Reichsburger- gesell regelt. Notare, die die Stellung von Planstellenbeamten haben, schieden mit dem 31. Dezember 1935, die übrigen mit dem 15. November 1935 aus.