Tagesquerichnitt

Ter Reichskriegsmmister und Oberbefehls­haber der Wehrmacht hat den Erlaß des Reichs-und preußischen Innenministers über den Beitritt von Kindern der Beamten zu den Jugendorganisationen der NSDAP, mit dem Zusatz bekanntgegeben, daß er auch auf alle Wehrinachtsangehörigen Anwendung zu finden hat. In dem Erlaß wird es als selbst­verständlich bezeichnet, daß alle, die es mit ihrem Bekenntnis zum Führer und seiner Bewegung ehrlich meinen, aus Verantwor- tungsbewußtsein gegenüber der deutschen Zukunft ihren Bindern den Weg zur Hitler­jugend freigeben und so daz Werk des Führers unterstützen. Insbesondere wird das allen auf den Führer und Reichskanzler »^eivigten Beamten des nationalsozialisti­schen Staates erwartet.

Berate noe Kammern der evangelischen Kirche

Die Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche steht die Einrichtung beratender Kam­mern vor. die der Zusammenfassung und ein­heitlichen Ausrichtung der freien kirchlichen Arbeiten zu schöpferischem Wirken im Dienste der Kirche dienen und weiterhin der Kirchen- leituna niit Gutachten behilflich sein sollen. Der Reichskirchenausschuß stellt in einer Be­kanntmachung fest, daß die Mitarbeit dieser Kammern auch für die Nebergangszeit nicht entbehrt werden könne. Nur in enger Verbin­dung mit dem Leben der Kirche und ihren füh­renden Männern, und hier besonders mit dem Laien, könne er seine treuhänderische Aufgabe durchführen. Der Reichskirchenausschuß hat deshalb beschlossen, für die zur Erhaltung des Lebens und der Betätigung der Kirche unbe­dingt notwendigen Arbeitsgebiete acht bera­tende Kammern zu bilden, eine theologische Kammer und Kammern für Rechtsfragen, Ver­fassungsangelegenheilen, Gemeindearbeit, mis- stonarische nnd diatonische Arbeit, evangelische Erziehungsarbeit, kirchliche Öffentlichkeits­arbeit und für Kirchenmusik.

Die Juden als völkische Minderheit

In dem offiziellen Kommentar der Nese- reuten des Reichsinnenministeriums zu den Nürnberger Gesetzen iVerlag Franz W a h- l e n) sind auch einige grundsätzliche Ausfüh­rungen über die Judenfrage enthalten. Es wird darauf hingewiesen, daß die Nürnber­ger Gcietze nach dem Willen des Führers ge­rade nicht Maßnahmen sind, die den Rassenhaß züchten und verewigen sollen, son­dern solche, die den Beginn einer Be­friedung der Beziehungen des deutschen und des jüdischen Vol­kes bedeuten. Hütten die Juden bereits einen eigenen Staat, in dem die Masse ihres Volkes zu Hause wäre, so könnte die Juden- srage schon heute als gelöst gelten. Gerade von den überzeugten Zionisten sei deshalb am wenigsten Widerspruch gegen die Grund­gedanken der Nürnberger Gesetze erhoben worden, weil sie einmal wüßten, daß diese Gesetze auch für das jüdische Volk die einzig richtige Lösung darstellten. und weil sie fer­ner wüßten, daß sich das wieder zum Be­wußtsein seiner selbst erwachte deutsche Volk damit eben nur die Gesetze gegeben habe, die sich das jüdische Volk schon vor Jahrtausen­de» gab und die es stark gemacht hätten zu dem völkischen Wunder, sein Blut unver­fälscht und rein zu erhalten, obwohl alle seine Glieder unzählige Generationen hin­durch inmitten fremden Volkstums gelebt hätten.

Für die Juden in Deutschland bedeutete die gesetzliche Abwanderung auch gesetzlichen Schutz. Sie würden künftig im deutschen Staaisraum innerhalb der Grenzen, die ihnen der Staat gezogen habe, nach ihrer Art leben können. Eine nationale Minderheit im Sinne des Völkerrechtes würden sie da­durch freilich nicht. Tenn zu einer Nation ge­höre auch ein Staat als die äußere Erschei­nungsform eines bestimmten Volkstums. Wenn auch m Palästina aussichtsreiche An­fänge zu einem Staat des jüdischen Volkes vorhanden seien, so liege doch die tatsächliche Staatsgewalt voraussichtlich noch auf lange Zeit in den Händen einer anderen Nation, ganz abgesehen von dem zahlenmäßigen licberwiegen des arabischen Volkes. Die Inden seien allo in Deutschland eine völkische Minderheit, nicht eine nationale im völker­rechtlichen Sinne. Das jüdische Gastvolk, des­sen Angehörige wenig über ein Hundertstel des deutschen Wirisvolkes ausmachen, wür­den sortan politisch, kulturell und vor allem biologisch vom deutschen Volke geschieden. Wenn Deutschland heute durch gesetzlichen Zwang die Juden auf ein arteigenes Leben hindränge, so werde der Rassenhaß schwin­den und es werde an seine Stelle allmählich auf beiden Seiten daS gesunde, von leiden­schaftlichen Affekten sreie Gefühl des gegen­seitigen Fremöfcins treten. Diese klare und kühle beiderseitige Erkenntnis allein könne eine Gewähr bieten für ein erträgliches Zu­sammenleben der beiden Völker in demselben Staatsraum.

Oeffentliche Gebäude im Dienst der Winterhilfe

Ter Neichsinnenminister hat den Landes­regierungen mitgeteilt, daß gegen die Absicht des Neichsbeaustragten für das WinterhillZ» werk, die Gebäude der Reichs-, Staats, und Gemeindebehörden in die Werbung für das Winterhilfswerk einzubeziehen und an ihnen Transparente und Plakate anbringen zu lassen, keine Bedenken bestehen und ihre Ver­wirklichung daher zuzulassen ist.

Wie müssen wieder ein Wettvolk werden!

Rundfunkrede de» Reichsministers Dr. Soebbel» zum Jahreswechsel

Berlin. 1. Januar.

Neichsminister Dr. Goebbels gedachte in seiner Neujahrsansprache, die über alle deutschen Sender ging, zunächst der letzten Kabinettssitzung, in der der Führer der Reichsregierung seinen Dank für die Arbeit im vergangenen Jahre ausgesprochen hatte. Mit Bewegung hätten dabei alle der Mühen ilnd Sorgen, der Freuden und Erfolge dieses wahrhaft historischen Jahres gedacht. Es ist freilich ein eigentümlicher Charakterzug fast aller Menschen, daß sie bei der Gegenwart immer nur das Schwere und Sorgenvolle be­merken, um darüber das Leichtere und Freu­digere zu übersehen, während sie bei der Ver- gangenheit so gerne das Angenehme im Ge­dächtnis behalten, um das Trübe und Uner- frenliche zu vergessen. Damit werden sie auch oft ungerecht gegen ihre Zeit und gegen sich selbst. ' '

Nur allzu viele Menschen", so fuhr Dr. Goebbels fort,gibt es, die sich gerne und fast mit Bosheit über die kleinen Unannehm­lichkeiten des Alltags ereifern. Sie geraten dann leicht in die Gefahr, das Kind mit dein Bade auszuschütten, und möchten am liebsten das Licht überhaupt ausblasen, weil es natürlicherweise auch einen Schatten wirst. Es gibtim menschlichenLeben gar nichts, das nicht seine zwei Seiten hätte. Alles Angenehme hat auch seine un­angenehmen Rückwirkungen. Jeder Er­folg kostet Mühe und Einsatz.

Gerade bei dem eben verflossenen Weih- nachtsfest konnten wir Deutschen so recht fest- stellen, wie gut es das Schicksal im vergange­nen Jahr mit uns gemeint und wie reich es unsere Arbeit und Mühe belohnt hat. Wohin wir in Europa schauten, waren Völker und Regierungen von schweren innen- und außen­politischen Krisen heimgeslicht. Vielen Län- der« fehlte die willensmäßige Festigkeit, die so notwendig ist. um die schweren Schäden unserer Zeit zu überwinden. Ihre Negierun­gen waren gerade um die Jahreswende von der Unsicherheit ihres Bestandes bedroht, ja. ganze Völker in schwere und blutige Kriege verstrickt." Mitten in dieser unruhigen und turbulenten Welt lag unser

Deutschland als eine stille und qesegneks Insel des inneren und äußeren Friedens.

Das ist nicht etwa das Werk des Zufalls oder das Ergebnis eines unverdienten Glük- kes, sondern der Erfolg des heute über Deutschland regierenden' einheitlichen Wil­lens.Man mag", so erklärte der Minister, an dem bei uns herrschenden politischen Re­gime im Auslände kritisieren, was man will^ Eins ist unbestreitbar, daß die ganze Welt uns darum beneidet, daß wir wieder auf weite Sicht arbeiten können, daß das deutsche Volk Vertrauen zu seiner Regierung hat. und daß es mit Zuversicht und fester Hoff­nung den kommenden Entwicklungen ent- gegenschaut. Daß wir uns damit in der Welt nicht nur Freunde erwerben das liegt in der Natur der Sache. Denn die

Welt hatte sich in der Vergangenheit schon so mit einem schwachen und ohnmächtigen Deutschland abgefunden, daß sie heute eine starke und gefestigte deutsche Na- tion vielfach nur als lästig emp. findet.

Das ist auch einer der Gründe, warum wir draußen, jenseits unserer Grenzen oft noch mißverstanden und angefeindet werden. Wir bedauern das aus tiefstem Herzen; denn das neue Deutschland will Frieden mit allen Völ­kern. Im übrigen aber betrachtet es der Natio­nalsozialismus sür seine erste und wichtigste Aufgabe, dem eigenen Volke zu dienen und ihm die Stetigkeit seiner Arbeit und den Schutz seiner Grenzen zu sichern."

Das Jahr 1935 wird als das Jahr der -eukschen Freiheit in die Geschichte übergehen. Drei markante Er­eignisse haben diesem Jahr ihren Stempel auf- gedrückt. derSieganderSaar,dieWie- derherstellungderdeutschenWehr- Hoheit und derAbschlutzdesdeutsch- englisch. Flottenabkommens. Sie haben Deutschland, das durch den Versailler Vertrag zur ewigen innen- und außenpoliti­schen Ohnmacht verurteilt werden sollte, wieder in die Reihe der souveränen Staaten hineinge­rückt. Nnd das Wunderbare an diesen Vor­gängen ist, daß sie nicht etwa, wie vielfach be­fürchtet wurde, den europäischen Friede» ge« fährseten, sondern ihm erst seine eigentlicheFestigkeitundSicher. heit gaben. Denn nur das ohnmäch­tige und zerrissene Deutschland WareineGefahrfürdie Stabilität des europäischen Kräfteausglei­ches. Wir sind nun nicht mehr Spielball in den Händen der Weltmächte. Deutschland hat wieder seinen eigenen Politischen Willen und ist entschlossen, ihn auch durchzusetzcn.,

Wenn Weihnachten zum ersten Male in großem Umfange die jungen Soldaten un­serer neuen Wehrmacht als Urlauber in ihre Heimat znrückkehrten und den Städten und Dörfern des ganzen Reiches damit ein neues Gepräge gaben, so ist dieses alte, liebe Bild, das wir so lange schmerzlich entbehren muß­ten. für das ganze Volk ein Zeichen dafür gewesen, wieviel sich im Jahre 1935 in Deutschland gewandelt hat. Die Nation ist heute wieder in der Lage, ihre Ehre und ihren Bestand durch eigene Kraft zu beschützen. Dieses große Ziel konnte selbstverständlich nicht ohne ebenso große Opfer erreicht werden. Die Wiedererringung unserer politischen Freiheit ist die Voraussetzung für

wirtschaftliche und soziale Erfolge.

Sie mußte deshalb auch vordringlich werden und bedingte eine Reihe Einschränkungen, Unbequemlichkeiten

Opfern. Es zeugt für b--» dpL -rroekes. daß es diese

freudiger Entschlossenheit sich genommen hat.

gelöst

von

lind

Sinn in i't auf

Eia Mittel« und leine merkwürdige

Begründung

Genf. 2. Fan. Der Flüchtlingskommissar des Völkerbundes, der Amerikaner James Macdonald, hat am 31. Dezember vorigen Jahres sein Amt niedergelegt. In einem langen Schreiben an das Völkerbundssekreta­riat legt Herr Macdonald die Gründe dar. die ihn zu diesem Entschluß gebracht haben nnd für die er die deutsche Rassengesetzgebung verantwortlich macht. Macdonald regt eine neue Prüfung des gesamten Emigranten­problems durch den Völkerbund an. Macdo­nald spricht dabei von der ständigen Loyalität der deutschen Juden während der Kaiserzeit und während des Krieges. Die jüdischen Wirt­schaftler und Geschäftsleute hätten in hohem Maße dazu beigetragen, daß Deutschland den Kampf fortsetzen konnte. Der Völkerbunds­beamte versteigt sich weiter zu der Behaup­tung. daß unter der Republik die jüdischen Führer einige der schlimmsten Wirkungen der Niederlage von Deutschland hätten abwenden helfen (l). Nun sei es Zeit, daß das mora­lische Ansehen des Völkerbundes und der ihm angehörenden Staaten zum Ausdruck komme in einem Appell an die deutsche Regierung, im Namen der Menschheit und der Grundsätze des internationalen Rechts zu handeln. Wo die Wirkung innerpolitischer Maßnahmen hunderttausende von Menschen zu demorali­sieren drohe, da müßten die Erwägungen diplomatischer Maßnahmen verschwinden, um der einfachen Menschlichkeit Matz zu machen.

17 Jahre nach dem Abschluß des Weltkrieges besinnt sich eine maßgebende Stelle im Völker- bnndssekretariat auf die Pflichten der Mensch­lichkeit. Die hunderttausende vonAngehörigen der im Weltkrieg unterlegenen Staaten, die nach Kriegsende teilweise unter brutalen Um­ständen heimatlos oder existenzlos gemacht worden sind, haben trotz des Bekenntnisses aller Völker zu den Wilson'schen Grundsätzen kein Mitleid in der Welt zu erregen ver­mocht. Weil Deutschland endlich einen inneren

Ausgleich gegenüber Mißbrauch und Ueber- fremdung zu schaffen sucht, glaubt man man­cherorts in der Welt, deswegen zu einer ab­fälligen Kritik und entsprechenden Ratschlägen Deutschland gegenüber befugt zu sein, wäh­rend die gleiche Welt geschwiegen hat oder noch schweigt zu all jenen mit ausdrücklichen internationalen Verpflichtungen nicht zu ver­einbarenden Verfolgungen deutscher Menschen von Versailles an bis zu der kürzlichen Aus­weisung und Ausbürgerung von Eupen-Mal- medyern aus ihrer angestammten Heimat. In Deutschland ist man überdies der Auffassung, daß der Völkerbund zunächst einmal allen An­laß hätte, sich darum zu kümmern, wie inner­halb der Völkerhundsstaaten selbst die Min­derheiten und Konfessionen behandelt werden, bevor er eine Aktivlegitimation für sich in Anspruch nehmen kann, sich darum zu küm­mern, wie Deutschland aus den materiellen und moralischen Erfahrungen seines Zusam­menbruchs heraus den inneren Aufbau seines Volkes vollzieht.

Run-funttedsMesSlaalöNkührnten wird gestört

Reval, 2. Januar

Die Uebertragung der Rede des estlän- dischen Staatspräsidenten zum Jahresbeginn mr Rundfunk wurde plötzlich unterbrochen. Der Präsident hatte eine Volksabstim­mung über die Einberufung einerNationalversammlung sür den Februar 1986 angekün- digt. und war dann auf den Umsturzver­such der Freiheitskämpfer vom 8. Dezember eingegangen. An dieser Stelle der Rede setzte die Störung der Uebertragung ein. Eine sofort eingeleitete Untersuchung ergab, - daß die Leitung zur Sendestelle durch einen ver­brecherischen Anschlag unterbrochen worden war. Man nimmt an, daß die am Umsturz­versuch vom 8. Dezember beteiligten Kräfte bei der Störung der Uebertragung ihre Hände im Spiel hatten.

Freiwilliger Eintritt zue Kriegsmarine

Die Bedingung^ für eine Einstellung

bekann?^^^ der Kriegsmarine gibt

In die Kriegsmarine werden in erster Linie länger dienende Freiwillig, ein« estellt. Solche Freiwilligen für den Al^ten- ienst werden auf 4 Jahre zuzüglich ein» sbildungszuschlages, der 1 Jahr nicht über­steigt, verpflichtet. Gleichzeitig erklären sie sich nr den Fall, oaß sie Unteroffizier werden, mit einer Verpflichtung auf insgesamt 12 Jahre zuzüglich Ausbildungszuschlag einverstanden. Die Einstellungen finden am 1. Januar, 1. April und 1. Juli jeden Jahres statt.

Am 1. Oktober jeden Jahres werden Frei­willige für den Küstenoienst zukurzer Dienstzeit eingestellt, und zwar: in den Küstendienst (See) Angehörige der seemänni­schen und halbseemännischen Bevölkerung aus 12 Monate,

in den Küstendienst (Land) vorwiegend Dienstpflichtige der nichtseemännischen Küsten­bevölkerung auf 9 Monate. Geeignete Solda­ten des Küstendienstes haben Aussicht auf Wei­terverpflichtung auf vier bzw. zwölf Jahre. Be­werber der Jahrgänge 1915 bis 1918 haben die Erklärung abzugeben, daß sie zu einer längeren Dienstzeit bereit sind, ausgenommen solche, denen aus späterer Erfüllung ihrer Arbeits­und Wehrpflicht ein beträchtlicher Nachteil füi^. ihre Berufsausbildung erwachsen würtze. ^ Neben den Bedingungen des Wehrgesetzes wird gefordert: Alter: Für Flottendienst vollendetes 18. bis vollendetes 23. Lebens­jahr. sür Küstendienst vollendetes 18. bis vollendetes 25. Lebensjahr. Auch Angehörige der Jahrgänge 1913 und 1914 können sich also noch zum Flottendienst melden.

Größe möglichst nicht unter 1.60 Meter. Die Bewerber sollen für ihr Alter gut ent­wickelt, kräftig gebaut und frei von solchen Fehlern (insöesondere ansteckenden Krank­heiten) sein, die ihre Gesundheit, Beweglich­keit und Ausdauer nennenswert beinträch­tigen. Sie müssen nach marineärztlichem Ur­teil tauglich, die Freiwilligen des Flotten- dicnstes und des Küstendienstes (See) auch bordverwendungssähig sein. In einer Asus- .nahmeprüfung wird von den Freiwilligen des Flottendienstes geistige Gewandtheit, rasches Auffassen und klares Urteil verlarigt. Besonders erwünscht sind Handwerker aller Art, zumal aus der Metallindustrie, die die Gesellenprüfung abgelegt haben. Angehörige des Jahrgangs 1915 und jüngere, die zum

1. Oktober 1936 und später eingestellt wer- den, müssen ihrer Arbeitsdienstpflicht genügt haben. Ter Neichsarbeitsdienst stellt jährlich znin 1. April und 1. Oktober ein und nimmt Marinefreiwillige, die im Besitz des An- ilahinescheiiis sind, vorzeitig an. Bevor- zn a t werden Bewerber, die turnerisch oder sportlich gut vorgebüdot sind (MariW-HI-P Fern.-- --'»oeil beiJoust gleicher Eignung bevorzugt: Freischwimmer und Besitzer von Sportabzeichen. Kriegerwaisen und Söhne kinderreicher Familien.

Das Einstellungsgejuchist mit dem VermerkGesuch um Einstellung in den Flot­tendienst" oderGesuch um Einstellung in den Küstendienst" an den 2. Admiral der Nordsee (Einstellung) in Wilhelmshaven oder an den

2. Admiral der Ostsee (Einstellung) in Kiel zu richten. Diese Dienststellen senden auch auf Wunsch das ausführlicheMerkblatt für den Eintritt in die Kriegsmarine" zu. MeIdung istjederzeit möglich, am besten schon reich­lich ein Jahr vor dem gewünschten Eintritts­tag. Frühzeitige Meldung ist schon mit Rück­sicht auf den Arbeitsdienst notwendig.

Dem Einstellungsgesuchsindbei» zufügen: von Gemusterten der Musterungs- answeis, von Angehörigen des Jahrgangs 1914 außerdem der Ersatzreserve I-Schein. Von Nichtgemusterten der Freiwilligenschein für den Eintritt in den aktiven Wehrdienst, zu bean­tragen bei der polizeilichen Meldebehörde unter Vorlage der Personalpapiere. Minderjährige haben die schriftliche, amtlich beglaubigte Er­laubnis des gesetzlichen Vertreters dazu beizu­bringen. In beiden Fällen muß die Bewerbun außerdem einen selbstgeschriebenen Lebenslaus (Vor- und Zuname, Geburtstag und -Ort, Angaben über Schulbesuch, Beruf und Beschäf­tigung oder Arbeitslosigkeit nach der Schul­entlassung sowie über etwa abgeleisteten Ar­beitsdienst, genaue u. deutliche Anschrift) enthalten. Ein Briefumschlag mit Anschrift des Bewerbers und ein Lichtbild müssen ebenfalls mit eingesandt werden.

Die-Verteilung auf die Standorte der Nord­see- bzw. Ostseestation, auf dieSchiffe (Pan­zerschiffe, Auslandskreuzer, U-Boote usw.) und die verschiedenen Laufbahnen (Matrosen, Heizer, Mechaniker, Funk- und Signalgasten usw.) richtet sich nach den Vorkenntnissen und nach den Leistungen. Wünsche können nur in diesem Rahmen berücksichtigt werden.

Für Marineoffrzieranwärter gel­ten besondere Bestimmungen, die bei der In" spektion des Bildungswesens der Marin? ^ .Kiel angefordert werden können. ^ ^

Geschichtliches Dokument gefunden

Der bisher verschollene Brief, mit dem Julius Streicher sich im Jahre 1922 zu Adolf Hitler bekannte und die Absicht aus- sprach, in Nürnberg nach Wnchener Muster eine nationalsozialistische-Ortsgruppe aufzu- stellen, wurde am Heiligabend vom Nürn- berger Polizeipräsident als Weihnachtsge­schenk der Nürnberger Polizei an den Gau- leiter überreicht.