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parteiamtliche . ^Tageszeitung
Wttdbadev NS-Preffe Birkenfelder, Lalmbacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für
clas Oberamt Fleuenbürg
Ar. L
Freitag den 3. Januar 1S3S
Generalstäbler und ibre Gebeimnme
Engl. Blätter über die Verhandlungen zwischen den Stäben Englands und Frankreichs London. 2. Januar.
Der diplomatische Mitarbeiter deS ..Daily Telegraph' berichtet, die französischen Militärs'hätten bei den gegenwärtigen Verhand- lungen zwischen den britischen und den iran- Mischen Stäben gefragt, welchen Beistand Frankreich von England ans dem Lande und in der Luft im Falle eines Angriffes an der französischen Nordgrenze erwarten könne. Diese weitreichende Frage sei im Z^sammen- hang mit der Erwägung aufgeworfen mor- den, vaß die Notwendigkeit einer Truppen- verstürkung an der französisch - italienische» Grenze hie Zurückziehung französischer Truppen von der Nordgrenze mit sich bringen würde. Der Korrespondent betont, daß es sich hierbei um ernste Fragen handele. Was die Zusammenarbeit auf dem Lande und in der Lust betrefse. so seien anscheinend die Besprechungen, die sich in erster Linie um die Frage des französischen Beista». des im Falle eines italienischen Angriffes gegen England drehen, noch nicht über die ersten vorbereitenden Unterhaltungen hinausgekommen. Hinsichtlich der Zusammenarbeit der Flotten sei man dagegen etwas weiter gekommen. Trotzdem sei die Behauptung unzutreffend, daß diese Pläne bereits fertig ausgearbeitet vorlicgen. um im Nuttall sofort nach ihnen handeln zu können. Die Fühlungnahme der Stäbe werde aufrecht erhalten. Große Fortschritte seien aber unwahrscheinlich. bis sich die beiden Negierungen mit den grundlegenden Fragen der Politik befaßt haben, die notwendigerweise damit verbunden sind.
Der politische Mitarbeiter des „Daily Expreß" sagt, Frankreich habe England bereits Zusicherungen für die Zusammenarbeit in der Luft, z» Wasser und zu Lande gegeben. Nmge. kehrt seien entsprechende Versicherungen auch von England an FrcmkrelH"Mgeven worden.
Der Pariser Berichterstatter der „News Chronicle" glaubt, daß die Pläne bis ins Letzte am Tage des Zusammentritts des Völkerbundes zur Beratung der Frage der Oelsperre serliggeuelll ,ein wurden. Frankreich schlage
u. a. die E r r i ch t u n g f r a n z ö s i s ch - b ritt s ch e r L u f t st n tz p u n k t e an der französischen N o rd o st g r en z e für den Fall vor, daß französische Truppen und Flugzeuge an die Südgrenze entsandt werden. Zunächst sollten britisches Material und Personal für die Flugplätze bereitgestellt werden, so daß im Falle einer Auseinandersetzung im Mittelmeer nichts mehr zu tun übrig bliebe als das Hinüberflicgen britischer Flugzeuggeschwader nach Frankreich. Ob dieser Vorschlag vom Stab der britischen Luftwaffe günstig ausgenommen worden sei, könne man noch nicht sagen; jedoch höre man, daß bei Belgien und sogar Holland wegen ihrer etwaigen Zusammenarbeit in einem Luft- abkommen vorgefühlt worden sei. Hinsichtlich der Heere schlage Frankreich nicht die Entsendung britischer Truppen nach Frankreich vor. Die französische Regierung habe jedoch in London sondiert, ob es bereit sei, „eine gewisse beträchtliche Streitkraft" für die sofortige Entsendung im Notfall in England bereitzuhalten.
Der diplomatische Korrespondent der „Daily Mail meint, über die gegenseitige militärische Zusammenarbeit Englands und Frankreichs sei bereits eine Verständigung erzielt worden, die den Erfordernissen des Augenblicks ent- spreche.
Eine englische KMigslsUung
London, 2. Jan. In London wird Preß Association zufolge in Abrede gestellt, daß die französische Regierung das britische Kabinett um die Zusicherung militärischer Unterstütztes für Fälle ersucht hat, die nichts mit den Möglichkeiten zu tun haben, die sich unter Umstanden aus der Erzwingung der Sühne- ust italienisch-abessinischen Kon- ^Mben könnten. Die Besprechungen, die en».- den französischen und bri-
"n Gange seien, bezögen sich b.» erwähnten Konflikt
und aus den Fall, daß ein Land, das die Entscheidung des Völkerbundes ausführc für Vergeltungsmaßnahmen heransgesnM
7 -
Am 4. Dezember I935 ist in Riga von Re vollmachtiaten des Deutschen Reich-s m d ^ Republik Lettland ein Abkommen üb« gegenseitigen Warenverkehr unterzeichnet worden. Das Abkommen ist ratifiziert worden.
Sie Nordsroilt im Vormarsch
SUdfront erwartet italienische« Angriff
Addis Abeba, 2. Januar.
Von dem Frontabschnitt beim Webi- Schebbi - Fluß an der Südfront treffen Mel- düngen ein, die von starken Vorbereitungen für einen Angriff auf die Provinz Bali auf italienischer Seite melden. Seit der letzten Woche ist die Armee des Na 8 D e sta außerordentlich starkem Bombenabwurf der italienischen Flieger ausgesetzt. Dre abessinischen Berichte erklären, daß von den italienischen Fliegern säst ausschließlich Brand- und Gasbomben verwendet würden. Trotz solcher zahlreicher heftiger Fliegerangriffe hielten die abessinischen Truppen ihre befestigten Stellungen und erwarte- len den italienischen Angriff. An der N o r d - front hält die Gefechtstätigkeit an. Die abessinischen Truppen rücken, wie der Bericht von dort sagt, langsam nordwestlich znmMakallevor und sind in heftige Einzelkämpfe verwickelt.
Der als amtliche Mitteilung Nr. 86 veröffentlichte italienische Heeresbericht besagt: „Von der Eritrea- und der Somalifront nichts Bemerkenswertes zu verzeichnen."
Erster Bericht des schwedischen Konsuls in Addis Abeba
Voni schwedischen Konsul in Addis Abeba traf am Donnerstag mittag im schwedischen Auswärtigen Amt folgendes Telegramm ein: „Die letzten amtlichen Nachrichten besagen, daß das schwedische Note - Kreuz - Lager, das laut der Konvention gekennzeichnet Ivar. am 30. Dezember bombardiert wurde. Die Krankenzelte wurden mit Maschinengewehren be-
Rom, 2. Jan. Die gesamte rönnM? Presse kündigt am Donnerstag abend starke Vergeltungsmaßnahmen gegen die abessinischen Truppen an, die, wie das halbamtliche „Giar- nate d'Jtalia" betont, den Schutz des Roten Kreuz-Zeichens in unerträglicher Weise mißbrauchen. Die Grausamkeiten und die Verstöße der abessinischen Truppen gegen das internationale Recht können, schreibt das Blatt, zu gegebener Zeit dokumentarisch belegt werden. Heute müsse dagegen vorgegangen werden. Alle Kriegsmittel müßten angewandt werden. Dies sei notwendig, da die Abessinier in der Anwendung „unmenschlicher Kricgs- mcthoden" gegen Italiener vorgegangen seien. Da das Leben der Italiener und ihrer Schützlinge in keiner Weise von den Abessiniern geschont werde, könne cs für das Leben der Abessinier keine Gnade mehr geben. Die heutige Vergeltungsmaßnahme für die Ermordung eines italienischen Fliegers genüge nicht mehr. „Lavore Fascista" spricht in diesem Zusammenhang dann offen von der Anwendung der „modernsten und mörderischsten Kriegsmittel", von denen bisher Italien Abstand genommen habe.
Eine neue
amtliche italienische Stellungnahme
Amtlich wird italienischerseits mitgeteilt: Die italienische Luftwaffe führte in den letzten Tagen im Somaligebiet als Vergeltungsmaßnahme Bombenabwürfe über den feindlichen Linien durch, nachdem bekannt geworden war, daß der Fliegerleutnant M i n n i t i T i t o, der in Gefangenschaft geraten war, getötet und geköpft wurde. Gleichzeitig mit den Bomben wurde ein Flugblatt folgenden Inhaltes abgeworfen: „Ihr habt einen unserer Flieger, der in Gefangenschaft geriet getötet, indem Ihr ihm den Kopf abgeschlagen habt. Unter Mißachtung aller menschlichen und internationalen Gesetze, auf Grund deren Gefangene unverletzlich sind und mit Achtung behandelt werden müssen. Ihr erhaltet dafür das, was Ihr verdient." Im Laufe der Bombenabwürfe siel eine Bombe auf ein Zeltlager des schwedischen Roten Kreuzes. Zwei Schweden scheinen verletzt worden zu sein. Die Verluste der Abessinier an Toten und Verwundeten bei diesem Luft- angriff sind sehr groß.
Die Agentur Radio weiß von einer Meu- terei in Tripolitanien zu berichten. Nach dieser Meldung sollen Grenzposten in Süd
schossen. Doktor Hhlander erhielt rechtsseitige Verletzungen, ein anderer Schwede erhielt Kiefer-Verletzungen. Die übrigen Landsleute sind unverletzt."
Abesstnische Meldungen von der Nordfronk
Ein Telegramm von der N o r d f r o n t be- sagt, daß ein italienisches Aufklärungsflug- zeug, das eine abesstnische Truppenabteilung nördlich von Makalle überflog, mit Gewehrschüssen heruntergeholt worden sei. Es handle sich um das fünfte Flugzeug, das die Italiener durch abessinisches Gewehrfeuer verloren hätten.
Eine weitere abesstnische Meldung berichtet über einen neuen Bombenangriff auf Daga- bur. Vier italienische Bombenflugzeuge haben darnach am Mittwoch früh den Ort über- flogen und eine größere Anzahl von Bomben abgeworsen, ohne jedoch größeren Schaden anzurichten.
Ein Bericht des Ras Desta
Nachdem jetzt in Addis Abeba eingetroffenen Bericht des Ras Desta über die Bombenabwürfe am 30. Dezember, bei denen auch das Lager des Schwedischen Roten Kreuzes getroffen wurde, waren an dem Angriff 12 italienische Flugzeuge beteiligt. Der Verbandsplatz wurde in 300 Meter Höhe überflogen. In dem Bericht wurde ferner mitgeteilt, daß 28 verwundete Abessinier, die dort gepflegt wurden, getötet worden sind. Die Zahl der verwundeten abessinischen Pfleger wiro mit etwa 50 angegeben.
KriegSMStznahmen
Tiineslen mehrere tripolitanische Kamclreiter- soldaten entwaffnet haben, die sich auf tunesisches Gebiet geflüchtet hatten. Die Flucht- linge hätten erklärt, zu einer Truppenabtei- lung zu gehören, die bei Nalut gemeutert habe. Ter Befehlshaber der Abteilung, der italienische Leutnant Biondi, soll dieser Meldung nach von seinen Leuten ermordet worden sein.
Folgen der Sanktionen
Paris, 2. Januar.
Mehrere Industriebetriebe in Modane (Savoyen) haben ihren Arbeitern und An- gestellten gekündigt, weil sie wegen der Wirt- schastlichen Sühnemaßnahmen gegen Italien keine Beschäftigungsmöglichkeit mehr haben. — Eine Bank in Modane hat um Zahlungsaufschub nachsuchen müssen, weil ihre beträchtlichen Guthaben in Italien infolge der Sühnemaßnahmen eingefroren sind.
Aegtzpten unzufrieden
Kairo, 2. Januar.
Die britische Antwort auf die Forderung der Einheitsfront ägyptischer Parteien zum Abschluß eines englisch-ägyptischen Vertrages auf der Grundlage des zwischen Nahas Pascha und Henderson 1930 vorbereiteten Abkommens wird hier fast allgemein als unbefriedigend angesehen. Mit Ausnahme der Wafd- Blätter verlangt die gesamte Presse sofortige Verhandlungen.
Die Wafd-Partei zeigt sich von Edens Antwort befriedigt. Das hat erneut zu tiefer Spaltung innerhalb der Studentenschaft geführt. da die als Wahltaktik angesehen? Haltung der Wafd von einem großen Teil der Parteimitglieder abgelehnt wird. Die Erregung in der Studentenschaft, wie sie bereits wieder bei Eröffnung des Chirurgenkongres. ses zum Ausdruck kam, ist erneut stark gewachsen. Sowohl beruhigende, wie drohende Erklärungen des Ministerpräsidenten blieben ohne Einfluß. Tie Unruhe hat jetzt auch auf die Studentenschaft der großen arabischen Aasharuni-Universität übergegriffen. Man erwartet Kundgebungen gegen E n g l a n d, die Negierung und teilweise auch gegen die Wafd wegen ihrer als englandfreundlich angesehenen Halsung.
„Fühlbare Verbesserung der deutsch-sranzöMen Beziehungen"
Neujahrs-Ansprache des franz. Botschafters
vor der französischen Kolonie in Berlin Berlin, 2. Januar.
Anläßlich der Neujahrsfeier der franz ö- sischen Kolonie in Berlin hielt der französische Botschafter Franyois-Pon- c e t eine längere Ansprache, in der er u. a. ausführte, daß der die französische Politik beherrschende Gedanke das Siegel der Kontinuität trage. Er setze heute die Anstrengun- gen von gestern fort und bereite die von morgen vor. Er sei ebenso menschlich wie national. Er trenne das Interesse Frankreichs nicht von dem der anderen Völker. Er ziele auch auf nichts anderes als a>tt die Ordnung und den Frieden hin. „Das verflossene Jahr gestatte", so schloß die Ansprache, „eine fühlbare Verbesserung der d e u t s ch - i r a n z ö s i s ch e n B e z^i e h » n- gen sestzustellen. Niemand freut sich mehr aufrichtiger darüber als wir; nicmanf wünscht heißer, daß diese Verbesserung sin, weiter entwickele und sich festigen möge. Das Jahr, das wir zusammen beginnen, soll das Jahr der Olympischen Spiele sein. Möge es auch in unserer Erinnerung als das der Olympischen Spiele bleiben. Möge das Schauspiel dieses auf friedlichem Wege ausgetrage- nen sportlichen Wettstreites, möge das Symbol der fünf ineinander gefügten Ringe nicht eine Vergangenheit abschließen, sondern die Zukunft ankündigen."
Ans Beileid des Führers
Berlin, 2. Januar
Ter Führer und Reichskanzler hat gestern der Witwe unseres in Paris verstorbenen Botschafters, Noland Köster, zum Ableben ihres Gemahls seine aufrichtige Anteilnahme zugleich im Namen der Reichsregierung telegraphisch übermittelt.
Ser Stellvertreter des Führers dankt
Berlin, 2. Januar
Die Adjutantur des Stellvertreters des Führers teilt mit: Der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß dankt allen, die z»m Jahreswechsel seiner gedachten und erwidert ihre Wünsche.
V-Zug überfährt Schrankenwärter und Werde
Hannover, 2. Januar
Die Pressestelle der Neichsbahndirektion Hannover teilt mit: Am 2. Januar gegen 11.30 Uhr überfuhr Zug 0 83 bei Posten 9 a vor Bahnhof Bismarck (Provinz Sachsen) infolge nicht geschlossener Schranke ein Pferdefuhrwerk. Ter Gefährtführer sprang rechtzeitig ab. Der Schrankenwärter versuchte, die Pferde anzuhalten. Dabei wurde er mit den Pferden vom Zuge überfahren und getötet.
An die Amte!
Berlin, 1. Januar.
Reichsärzteführer Wagner hat zum Jahreswechsel folgenden Aufruf erlassen:
„Allen deutschen Aerzten, insonderheit den Parteigenossen und Mitarbeitern im Hauptamt für Gesundheit, übermittle ich zum Jahres- Wechsel meine Glückwünsche und danke ihnen für ihre treue Mitarbeit an den großen Aufgaben der Gesundheitsführung unseres Volkes. Nur dem gemeinsamen Schaffen und dem vol- len, stets verantwortungsbewußten Einsatz aller Kräfte, der Volksgemeinschaft zu dienen, sind die Arbeitserfolge des letzten Jahres zu verdanken. Immer soll und wird sich die deutsche Aerzteschaft in dem Kampf um die Zukunft der Nation einreihen und zusammenschließen. Uns wird erst der deutsche Mensch genügen, der nicht nur nicht krank, sondern im Vollbesitz seiner erbbiologischen und rassisch erreichbaren Leistungsfähigkeit und Gesundheit steht. Die seit vielen Jahren von allen deutschen Aerzten ersehnte Reichsärzteordnung, die uns jetzt der Führer schenkte, erfüllt uns ihm gegenüber mit Freude und Dankbarkeit. Sie legt uns aber gleichzeitig eine hohe Verantwortung auf, deren Erfüllung neben vielen anderen Aufgaben auch im neuen Jahre unser Ziel und unser Dank an den Führer sei."