Sie Standpunkte -er Flottenmüchte

Lröffarmg der Lo»douer I°lotte«ko«fere»r Baldwios Vegrütznugsrede

London, 9. Dezember.

Im Locarno-Saal« des britischen Nutzen- Ministeriums wurde am Montagvormittag die Ilottenkonferenz, an der Grotzbritannien, die Ver. Staaten, Frankreich, Italien und Japan teilnehmen, vom britischen Ministerpräsiden, ten Baldwin in Anwesenheit zahlreicher Diplo- matcn, Politiker, Admiräle und Flottensach- verständigen eröffnet.

Großbritannien

fiir Abschaffung der U-Booke

Nach Sen Begrüßungsworten gab Bald- Win der Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen möge, eine Vereinbarung über die Begrenzung der Flottenrüstungen zu erzielen. In großen Zügen skizzierte der britische Ministerpräsident dann den britischen Standpunkt: Großbritan­nien sei bereit, die Grundzüge der Washing­toner und Londoner Flottenverträge zu ver- längern unter Berücksichtigung der Aenderun- gen und Berichtigungen, die sich aus veränder­ten internationalen Umständen und Bedürf­nissen der einzelnen Mächte ergeben sollte. Großbritannien lege aber größtes Gewicht darauf, daß auch in Zukunft eine Begrenzung sowohl in güte- als auch in zahlenmäßiger Hinsicht bestehen bleibe. Es sähe eine Vermin- derung des Umsangs aller größeren Schiffs- typen und eine Herabsetzung der Bestückung gerne; nach wie vor trete die britische Regie­rung auch nachdrücklich für die Ab­schaffung des Unterseebootes ein. Wenn es sich als unmöglich erweist, eine Ver- einbarung über die Abschaffung der U-Boote zu erzielen, dann ist es von sehr großer Wich­tigkeit, ein Abkommen zu erreichen, das ihre» Mißbrauch verhindert.

Nachdem der britische Außenminister Sir Samuel Hoare zum Vorsitzenden der Kon- ferenz gewählt worden war. übernahm in besten Vertretung Lord Monsell den Vor­sitz.

USA. gegen ein Flottenwettrüsten

Der amerikanische Vertreter Davis verlas den Brief Rooievelts. in dem vor 14 Mona­ten die amerikanische grundsätzliche Stellung­nahme niedergelegt wurde. Darin wird eine weitere Herabsetzung der Be­grenzung der Flotten gefordert und im einzelnen von Großbritannien und Japan eine Herabsetzung ihrer Gesamtton­nage um 20 v. H. gefordert. Wenn alle Vor­schläge scheitern sollten, dann müßten die bestehenden Flotienvertrüge verlängert wer- den. ..Unser Ziel muß sein, in den bevor- stehenden schwierigen Jahren das lebend- wichtige Gleichgewicht zwischen unseren Flotten, das sich als wert­volle Friedensgarantie erwiesen hat. auf- recht zu erhalten, und zwar lieber durch eine gegenseitige Vereinbarung als durch ein teures und gefährliches Wettbauen, das allen nur schaden kann. Im Namen der Bereinigten Staaten erkläre ich mit Nach­druck. daß Amerika nicht ein Flottenwett.

rüsten beginnen wird. Wir wollen keine Flottenverstärkung, wir wollen Begrenzung und Herabsetzung.

Nach den Vertretern Indiens, Kana­das und Irlands sprach

der französische Botschafter Corbin»

der die Schwierigkeiten einer neuen Verein- barung betonte. Frankreich habe zwar nie­mals ausgehört, eine gegenseitige Abma­chung für die Begrenzung aller Rüstungen zu begünstigen. Es befürworte nach wie vor die Annahme erheblicher Begrenzungen oder sogar großer Herabsetzungen der Höchst, tonnage und Geschützkaliber, die vertraglich sestgelegt seien. Bedeutend schwieri­ger sei aber die Frage der men- genmäßigen Begrenzung der Flottenrüstungen. Infolge des von Frankreich stets aufrecht erhaltenen Grund­satzes der gegenseitigen Abhängigkeit könne diese Frage nicht geprüft werden, ohne die allgemeine Frage der drei Waffengattungen auszuwersen. Die französische Abordnung werde alle Vorschläge unterstützen, die daraus Hinausliesen, die Seekriegssührung mensch- sicher zu gestalten. Frankreich werde sich einem Protokoll anschließen, in das die in Teil IV des Londoner Flottenvertrages ent- haltenen Bestimmungen zur Benutzung von U-Booten in Kriegszeiten ausgenommen werden sollten.

Italiens Standpunkt

wurde vom Botschafter Grandi dargelegt. Die italienische Regierung sei gegen einen unbeschränkten Rüstungswettdewerb, aber sie müsse die gegenwärtige Lage genau prüfen. Italien habe die Rüstungsmöglich, ketten aus dem Washingtoner Vertrag nicht voll ausgenützt. Es sei sich bewußt, daß es angesichts der schnellen Entwicklung des Flottenbaues nicht leicht sein wird, eine fest umschriebene Lösung auf län- gere Zeit im voraus festzulegen.

Italiens Hauptziel sei die Vermeidung eines Rüstungswettrennens.

Japan

für eine ge neinsame Rüstungsgrenze

Der japanische Vertreter Admiral Na- gano erklärte, daß Japan das Ziel dieser Konferenz in einem neuen umsastenden Ver­trag über die Seeabrüstung sehe, der die Flöttenstärke vom Jahre 1937 ab regeln soll. Er müsse aus der Grundlage einer gemein­samen Grenze für die Seerüstungen der großen Alottenmächke aufgebaut, sein, die so I niedrig wie möglich festzusetzen sei und nicht überschritten werden dürfte. Gleichzeitig müsse» die Angriffskräfte erheblich vermin, dert und Verteidigungskräfte, in reichem Maße vorgesehen werden.

Nachdem noch die Vertreter Neuseelands Südafrikas und Australiens gesprochen hat- ten, wurde ein Erster Ausschuß gewählt und die Konferenz vertagt.

Vas..letzte Wort" Großbritanniens

Der angebliche Anhalt des

«I. Paris, S. Dezember.

Die Besprechungen zwischen dem britischen Außenminister Sir Samuel Hoare und dem französischen Ministerpräsidenten Pierre Laval. die entgegen dem ursprüngtichen Programm aus den Sonntag ausgedehnt wurden, haben am Sonntag gegen 18.3V Nhr zur Fertigstellung eines Frie­de nsplanez geführt, der als Groß­britanniens letztes Wort bezeichnet wird. Di» Einzelheiten dieses Planes werden noch geheim gehalten, bis der britische Ministerpräsident davon unterrichtet ist.

In Pariser polnischen Kreisen erklärt man daß ver Frieden-plan wesentliche Zugeitänd- »isse an Italien macht; man sei bis zur än- bersten Grenze ves mit der VölkerbnndS- satzung vereinbarlichen gegangen. Der ita­lienische Ministerpräsident wird gebeten wer­den. seine Mc-inung möglichst noch vor Tiens- tag bekannt zu geben an welchem Tage der Achtzehnerausschuß der Sanktionskonserenz zur Beschlußfassung über die Erdölsperre zu- sammentreten soll. Gleichzeitig wird Mussolini ansgeiordert werden Baron Aloisi zu de» Schliißverhandlmige» zu entsenden. Stimmt Mussolini den Vorschlägen zu. werden Laval und Eden die Vertagung dieser Beschlußfai. silitg des Achtzehner - Ausschusses durchsetzen. Man betont, daß sich die Vorschläge nicht aul die Wiederherstellung des Friedens in Osi. gfrika beschränken.

Tie britisch - französische Zusammenarbeit so betont man in Pariser politischen Kreisen reiche weit über das diplomatische Gebiet des stalienssch-abessiniicken StreiteS hinaus.

Der angebliche Inhalt Oeuvre' glaub, den Inhalt der Vor­schläge wie wlgt wiedergeben zu können l. Grundlage des Planes ist ein Gebiets­austausch zwischen Italien und Abessinien. Abessinien erhält den Hasen von Asiab in Italienisch-Eritrea mit einem Korridor', der diesen Hkksen mit Addis beba verbindet. Sollte Italien dieses Zu- ständniS verweigern, ist die englische Re-

»e«e« Ariedeosvorschlags

grerung bereit, an Abessinien den Hasen von Zeila abzutreien. Aus diesen bereits früher gemachten Vorschlag halte man seinerzeit verzichtet, weil er den französischen Hasen von Dschibuti schädigen würde. Am Sonntag hat Laval jedoch keine Einwendungen mehr erhoben. 2. Tie Provinz Tigre wird mit Ausnahme der heiligen Stadt Aksnm völ­lig Italien zugesprochen.

3. Italien erhält die volle Gebiets­hoheit über die Provinzen Oga- den und Tanakil. 4. Italien erhält ein K o l o n i i a k i o n s g e b i e t. das die An- s i e d l u n g von l '/r Millionen Ko­lo n > st e n gestattet. Das Gebiet wird be­grenzt im Norden vom 8. Breitengrad, im Westen vom 36. Längengrad, im Süden durch vre britische Kenya-Kolonie und durch den Sudan. 5. Ter Negus soll gebeten werden für den amhariichen Teil Abessiniens den Schutz deS Völkerbundes zu fordern. Dieser würde durch die.Entsendung technischer Sach, verständiger für die abessinische Verwaltung zum Ausdruck kommen wobei auch italieni- sche Sachverständige in Frage kommen sollen.

Kabinettssitzung in London

London, 9. Dezember.

Montag nachmittag ist das britische Kabi- nett zur Beratung über die Vereinbarungen zwischen Sir Samuel Hoare und Piere Laval zum italieniich-abesiinischen Streit zulam- inengetreten. Schon unmittelbar nach der Eröffnung der Flottenkonferenz hatte V a l d- w i n eine Aussprache mit Eden über diese Vereinbarungen, die der Leiter der Adesii- nien-Abieiinng im Foreign Lttice Peterion. nach London gebracht hatte. Diesen Verein­barungen war ein Begleitbrief Hoares beige- legl.

Mussolini im italienischen Senat

Montag nachmittag sand eine feierliche Er- össlinngssitzuiia des italienischen Senats statt. Präsident Federzoni leitete die Sitzung mit einem Bekenntnis der unlösbaren Ver­

bundenheit des italienischen Volkes mit dem Königshaus und dem Duce ein und erhob Protest gegen den Sanktionskrieg. Fast alle Senatoren, auch die königlichen Prinzen, seien bereit, ihre goldenen Senatsmedaillen dem Staatsschatz zu opfern. Großadmiral Thaon de Neve! brachte eine Entschließung ein. in der die volle Uebereinstimmung mit dem Werk Mussolinis zum Ausdruck gebracht wird, die einstimmig angenommen wurde.

Mussolini dankte mit kurzen Worten. Noch einmal habe der Senat gezeigt, daß er auf der Höhe der Aufgaben stehe, die der fortschreitenden italienischen Nation von der Geschichte zugewiesen worden seien. Der Se­nat könne sicher sein, daß die Interessen Jta- liens in Afrika und Europa bis zum äußer- sten verteidigt werden würden.

Heute, Dienstag nachmittag, tritt der Senat zur geheimen Abstimmung über das Gesetz zur Genehmigung der außerordentlichen Aus­gaben für Ostafrika zusammen.

Rom noch ohne Mitteilung

Von amtlicher italienischer Seite wurde nach der Senatsfitzung erklärt, daß die italienische Regierung noch keine Mitteilung über die Pariser Vorschläge erhalten habe. Man zeigt deshalb auch strengste Zurück- Haltung. Alles hänge davon ab. ob die srcmzöfisch-britischen Vorschläge der Mindest. Forderung Italiens entsprechen können.

Die Einfuhr englischer Zeitungen nach Italien ist mit AuSnahmevonDaily Mail'. Observer' undDaily Expreß' verboten worden.

Vor der Kabinettssitzung empfing der König Georg den Völkerbundsmmister Eden. Vermutlich hat sich der König über die englisch-französischen Friedenspläne zur Beilegung des italienisch-abessimschen Strei­tes berichten lassen.

Fortdauer

der tlalienMen WlanarM

Dschibuti. 9. Dezember.

Nach dem italienischen Heeresbericht Nr. 66 dauern sowohl die Patrouillenkämpfe an der Nordfront wie die Fliegeranariffe an beiden Fronten kort. So wurden ein abesii- nisthes Zeltlager nördlich von Desiie und starke abessinische Truppenansammlunqen zwischen Plitu und Negelli. sowie zwischen Canale Doria und Dana Parma mit Bom­ben belegt. Ein italienischer Fliegerofsizier wurde vom abcsiinischen Abwehrfeuer ge­tötet.

Der Angriff auf Desiie wird italienischer- seits damit gerechtfertigt, daß das Vorhan­densein eines Lazaretts in Desiie aemäß den Genfer Bestimmungen nicht angemeldet und daß in Desiie starke Truvpenanfammtt'naeri und die Anwesendest de? adestinischen Gene- ralstabcs sestgestellt worden ist.

Eine italienische Gruppe stieß am Montag bet AddiEnkato am Takazze-Fluß aus einige hundert Abessinier, die in die Flucht geschlagen wurden. lS Abessinier fanden den Tod. während zwei italienische Ein- geborenen-Unterofsiziere verwundet wurden.

18 t . . .

daß an Bord des in Devon­port tm Dock liegenden britischen S ch l a ch.s ch i ffe sRoyal Oak" ein Sabotageakt verübt wurde. Ein Unbekannter hat eine Stecknadel in ein Bleikabel gesteckt und dadurch einen Kurzschluß herbeigeführt, der erst nach drei Tagen behoben werden konnte.

daß die tschechoslowakische Regierungdas Ausfuhrverbot für tschecho- slowakische Banknoten auf die 20. und 10-Kro- nen-Scheine und auf Münzgeld ausgedehnt hat.

dLh französische Abgeord-

aeteJeanGoyan Stelle des zurückgetre­tenen George Lebecq zum Vorsitzenden des zweitgrößten französischen Frontkämpferver­bandes, des rechtsstehenden UNS., gewählt wurde. Goy gehört dem Comite France-Alle- magne an.

daß das spanische Kabinett Chapaprieta infolge der Unzufriedenheit über die Finanzerlasse und wegen der in letzter Zeit aufgedeckten Korruptionsslandale zurück- getreten ist.

daß das Memeldirektorium die seinerzeit vom Direktorium Reisgys vor- genommenen widerrechtlichen Beamtenentlas- jungen und Neubesetzungen rückgängig gemacht har. So wurden zwei Landräte und 27 Amts- Vorsteher wieder m ihr Amt eingesetzt.

daß Außenminister Sir Sa­muel Hoare am Montag nachmittag in dem Dorf Zuoz im Oberengadin eingetrof- sen ist, wo er zwei Wochen zu verweilen gedenkt.

daß General Graziani, der Befehlshaber der italienischen Truppen in Somaliland ist, zum Armeekommandanten befördert worden ist. Er bleibt auch als Armeekorpskommandant weiterhin in Ost­afrika.

daß bet der Goldsammlung in Kammer und Senat Italiens nach Zeitungsberichten 1200 Medaillen ab- gegeben wurden, die einen Wert von rund 80 000 Goldlire darstellen.

Der deutsche Kreuzer ..Emden"

ist in La Guaira iBeneznela) eingetros- ien. wo er bis Dienstag bleibt. Ter zweite deutsche Kreuzer a»> Anslandtziahrt .Karlsruhe' hat Anker tn Durban (Natal. Südafrika) geworfen.

Ein bekannter Vertreter der Künstlerschast am Bodenfee. Kunstmaler Georg Haid von Non­nenhorn. ist im Alter von 74 Jahren gestorben.

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Auf Station Tetnach wurde am Sonntag übend im Zuge, der Calw um 18.26 Uhr in Rich­tung Nagold verläßt, ein Einwohner von Ober- haugstett vom Schlag getroffen; der Tod trat in kurzer Zeit ein.

Die junge Garnison Göppingen hat einen Standortpfarrer bekommen. Es ist dies Studien­assessor Trommershäuser. In der Stadt- kirche wurde am Sonntag im Nahmen eines Militärgottesdienstes die Amtseinführung des evangelischen Standortpfarrers vorgenommen, zu der Wehrkreispsarrer V. Kirchenrat Schie- b e r - Ludwigsburg, erschienen war.

Stuttgart, 9. Dez. (EinLehrgangsür Makler.) Von der Fachgruppe Vermittler, gewerbe der RBG. Handel in der DAF. wird ein zweiter Fachschulungskurs durch­geführt, in dem der Makler neben der wisien- schastlichen und praktischen Ausbildung auf allen Gebieten des Haus, und Grundstück­wesens in allen Sparten seines Berufes ge. schult wird. Der Grundgedanke des Kursus ist die Bereinigung des Beruf, standes und die Verhütung des Zugangs von zweifelhaften berufsfremden Elementen. Die an dem Lehrgang teilnehmenden Makler erhalten ebenso wie diejenigen des ersten Maklerkurses den Berufsausweis.

60 Segelflugmodelle

fliegen um die Achalm

Reutlingen, 9. Dezember. In vielen Stun­den eifrigen Schaffens haben die jüngeren An- gehörigen der Fliegerortsgruppe Reutlingen unter Führung von Werkstattleiter Binz in den letzten Monaten über 60 Segelflug­modelle sertiaaestellt. Am Sonntag sollten oie;e kleinen Äunjrwerte zum ersten Mate oem Winde anvertraut werden, um damit ihre Lei­stungsfähigkeit zu beweisen.

Zu diesem Zwecke begaben sich die jungen Modellbauer in geschlossenem Zuge zur Achalm, wo der friedliche Wettkampf zur Aus­tragung gelangen sollte. Die Bestzeit war 1 Minute 36 Sekunden. Der Wettbewerb mußte dann wegen des immer mehr aufkom- mendcn Windes vorzeitig abgebrochen werden.

Ein randallmudtt Zecker

als Messerstecher festgenommen

Heilbronn, 9. Dezember. Am Samstagabend randalierte ein Mann von Neckargartach in einer Gastwirtschaft in der Neckarsutmer Str. und zertrümmerte dabei eine Fensterscheibe. Als er sich weigerte, seine Zeche zu bezahlen, forderte ihn die Wirtin auf, das Gastzimmer zu verlassen. Weil er dieser Aufforderung nicht nachkam, wurde der Störenfried auf Ersuchen der Wirtin von zwei Gästen auf die Straße gedrängt.

Anstatt nun seiner Wege zu gehen, hielt er sich in der Nähe der Gastwirtschaft verborgen, bis nach einiger Zeit die beiden Gäste, die ihn an die Luft gesetzt hatten, ebenfalls das Lokal verließen. Ohne weiteren Anlaß stürzte sich der Rohling mit dem Taschenmesser auf einen der beiden Männer und versetzte ihm mehrere w u ch l i g e S t i ch e in den Kopf, in den rech­ten Oberarm und in die Brust. Der Verletzte brach sofort zusammen und mußte in bedenk­lichem Zustand in das Krankenhaus eingelie- sert werden, wo er sofort einer Operation unterzogen wurde. Der Täter begab sich vom Tatort weg in eine andere Gastwirtschaft, um weiterzuzechen, wurde dort aber durch eine Kraftradstreife der Schutzpolizei festgenommen.

EiMovhoeus'Mrl in Mm

Ulm. s. Dez. «Elg. Bericht der NS.-Presse.) Vergangenen Samstag,lachmittag fand als Abschluß der diesjährigen Geländefahrten der motorisierten Truppenteile des Standorts Mm die C h r, st o p h o r u s s a h r t statt, die bei einer Teiliiehmerzahl von etwa 100 Fahrzeugen und 80 Motorrädern über eine Strecke von 25 Kilometer führte. An der Fahrt nahmen u. a. teil: Generalleutnant Geyer. Kommandierender General des V. Armeekorps Oberst Berg m a n n. Artil­leriekommandeur der 5. Division, Oberst­leutnant Schönfelder. Kommandeur der Pioniere des V. Armeekorps, und viele Offiziere der Wehrmacht. Führer der Fahrt war Ma>or Beißwänger, Kommandeur der II. Abteilung ves Art.-Reg. 41. Tie Motorslandarle 56 war mit 12 Fahrzeugen unter Standartenführer K o h 1 e r an der spitze vertreten,

Halbvereiste Hänge mußten bezwungen werden. Berg, und Talfahrten gab es ohne Ende und das Turchguere» der engen Wald- wege niit den niedrig hängenden Zweigen war kein Vergnügen. Doch alle Hinderniste wur­den bezwungen. Am verhängten Ende eines Tunnels knallte es aus. Sprengkörper wur­den als Probe auf die Unerschrockenheit der Fahrer unter die Fahrzeuge geworfen und am Rande eines Waldes gab es gar einen Ueber^all durch ..Zigeuner". Doch die wilden Gesellen entschädigten für ihr Draufgänger­tum. An ihrem Lager kredenzten sie uns ireundlich rumgewürzten Tee. In Ober- elchmgen überraschte uns der heilige Ehri» stophorus höchst persönlich. Als Abschluß dieser wundervollen Fahrt gab es in der Klosterbrauerei ein frohes geselliges Infam- mensein.

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