Freitag de« 8. November IMS

Der EnztLler

68. Jahrgang Rr. SSS

Der Führer und Reichskanzler hat den Ober­tierarzt beim Polizeipräsidium Stuttgart Dr. med. vet. Sickmüller, verwendet beim Tierärzt­lichen Landesuntersuchnngsamt, zum Beterinärrat im württ. Landesdienst ernannt.

Der Herr Innenminister hat Dr, Sickmnller eine Betermärratsstelle beim Tierärztlichen Lan- desuntersuchungSamt übertragen.

Der Herr Neichsminister der Finanzen hat im Namen des Reichs den Ncchnungsrat Zimmer- mann im Finanzministerium zum Oberrech­nungsrat ernannt.

Der Herr Neichsstalthalter hat im Namen des Reichs den Kanzleiassistenten Allmendinger (verdienter Kämpfer sür die NSDAP) bei der Bauabteilung des Finanzmmisteriums znm Vcr- waltungsassistenten ernannt.

Der Herr Neichsstatthalter hat »n Namen des Reichs den Finanzpraktikanten Wittmer beim Staatsrentamt Stuttgart zum Obcrsekretär er­nannt.

Der Herr Neichsminister der Justiz hat den Bezirksnotar Göser in Schömberg, Kreis Nott- weil. auf seinen Antrag in den dauernden Ruhe­stand versetzt.

Oberstaatsanwalt Bokel in Ellivanen ist ans einen Antrag in den dauernden Ruhestand ver- etzt worden.

Der Herr Präsident des Landessmanzamts Stuttgart hat sür den Herrn Neichsminister der Finanzen namens des Führers und Neichskanz- lers

den Zollinspektor Burgert bei dem Landes- finanzamt Karlsruhe zum Bezirkszollkommissar (8t) in Göppingen ernannt und den Steuerinspektor Denkmann bei dem Finanzamt Göppingen aus Antrag, sowie den Steuersekretär Beeb bei dem Finanzamt Nottweil infolge Erreichung der Altersgrenze mit Ablauf des Monats Januar 1936 in den dauern­den Ruhestand versetzt.

Versetzt wurden im Bereiche des Landes­finanzamts Stuttgart:

Bezirkszollkvmmissar (6) Weidner in Rhein- selben (Landesfinanzamt Karlsruhe) als Bezirks- zollkommissar (8» nach Nürtingen,

Steuersekretär Münz bei dem Finanzamt Schwäb, Hall an das Finanzamt Cloppenburg (Landessinanzamt Weser-Ems),

Zollsekretär Jansen bei dem Zollamt Heiden­heim an das Zollamt Aalen,

Zollsekretär Paul bei dem Zollamt H>rbolz- heim an das Zollamt Tuttlingen.

Stu-tem-et in wijrltembkkgtM

Stuttgart, 6. Nov. Die Entwicklung unse­rer württ. Waldenserdörfer hat immer wieder, sei es vom religiösen oder vom Heimat, und sprachgeschichtlichen Stand­punkt aus, schwäb. Wissenschaftler veranlaßt, sich näher mit ihr zu beschäftigen. Und doch drängt sich gerade heute auch der Gedanke auf, daß wir in ihnen außerdem ein sehr anschauliches und lebendiges Beispiel der Aehnlichkeit mit dem Schicksal so mancher kleinerer Volkssplitter im Ausland sehen müssen.

Unter diesem Gesichtspunkt unternahm der VDA zugleich im Namen des NSLB (Fachgebiet Heimatkunde) unter Führung von Studienrat Traub am 2. November bei prachtvollem Herbstwetter eine sehr zahl­reich besuchte S t u d i e n f a h r t. an der u. a. auch Vertreter des DAJ und der M i n i st e r i a l a b t e i l u n g für höhere Schulen teilnahmen. Schon der Besuch von Schönenberg, dem einstigen Les Muriers, dem ehemaligen Amtssitz und der Begräbnisstätte des hochverdienten Walden- serstthrers Henri Arnaud, vermittelten starke Eindrücke, dank der sachkundigen Er-

läuteruna von Pfarrer Z e l l e r-OetiSheim. In Mühlacker machte Studienrat i. N. Knöller in anschaulich-lebendiger Weise die Teilnehmer mit der Waldenserabteilung des Heimatmuseums derWelschen Gasse" und dem neuen Henri - Arnaud - Denkmal bekannt. Daun ging es nach Pinache, wo Pfarrer Schwarz über die Orts­geschichte anregende Aufschlüsse gab, und von hier nach Serres, wo sich die Waldcnser- tradition besonders lebendig erhalten hat. Außerordentlich packend gestaltete sich nun eine Waldenser Gedenkstunde, die Fahrtteil- nehmer und Gemeinde vereinigte. An Hand seiner eigenen Forschungen und aus der Fülle seiner persönlichen Erlebnisse mit der nun inzwischen schon dahingeschiedenen Ge­neration, deren letzte Vertreter, wie z. B. die 1933 verstorbene Jeanne Gille, noch das Patois beherrscht hatten, führte Pfarrer a. D. M e r k t - Ludwigsburg die Versammlung in klarer Uebersicht in die württ. Waldenser­geschichte und ihre Probleme ein. Daß aber die schon längst kerndeutsch gewordene Ein­wohnerschaft auch das Erbe der Ahnen pietätsvoll zu wahren versteht, bewies vor allem der zuerst in Patois, dann in deut­scher llebertragung wiedergegebene Gedicht­vortrag von Frl. Gille.

Den letzten Teil der Fahrt bildete ein Besuch in Perouse. Klein und einfach ist zwar die dortige Kirche. Sie besitzt aber den kostbaren Schatz einer alten französischen Altarbibel. Auch in das bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts französisch geführte Famitienreglltec ourste mau oanl oes freundlichen Entgegenkommens des Orts­geistlichen Einblick nehmen. Welch reiche An­regungen die Veranstaltung vermittelt hatte, dies kam bei ihrem gefälligen Abschluß im Ochsen" in Perouse zum lebendigen Aus­druck. vor allem in dem Wunsch, auch die übrigen württ. Waldenserdörfer, die nicht in diese Fahrt mit einbezogcn werden konn­ten. bald näber kennen zu lernen.

Krankheiten al

Zu dem Ehegesundheitsgesetz vom 18. Ok­tober 1935, das eine Anzahl Eheverbote aus­spricht. gibt der Amtsgerichtsrat im Neichs- justizministerium Maßfeller wichtige Er­läuterungen in der berussamtlichenJuri­stischen Wochenschrift". Zu den die Ehe aus­schließenden Infektionskrankheiten gehören in erster Linie die Geschlechtskrank, heiten Syphilis, Tripper und Schanker, sofern sich die Krankheit in einem Stadium befindet, das die abstrakte Gefahr der Uebertragung aus einen anderen begründet. Ferner fallen darunter solche Personen, die an Tuberkulose leiden. Auch sie dürfen die Ehe erst eingehen, wenn die Krankheit so­weit ausgeheilt ist, daß keine Ansteckungsge­fahr mehr besteht. Das Eheverbot besteht selbstverständlich auch dann, wenn beide Eh e g a t t e u k r a n k s i n d, denn in diesem Falle sind die aus der Ehe zu erwartenden Kinder gefährdet.

Bei änderen Infektionskrankheiten wird, wie der Referent weiter erklärt, der Arzt im Einzelsall immer feststellen müssen, ob mit einer erheblichen Gesundheitsschädigung des anderen Teiles oder der Kinder zu rechnen ist. Nicht jede nur unbedeutende Krankheit begründe das Eheverbot. Das gelte auch hin­sichtlich der Verbotsmöglichkeit beim Vor­liegen einer geistigen Störung, die die Ehe

Verlademtldung für Schlachtvieh nicht versäumen!

Es besteht Veranlassung, einen dringenden Hinweis auf die Anordnung des Schlachtvieh­verwertungsverbandes Württemberg, betref­fend Verlademeldung von Schlachtvieh (Groß­vieh, Schweine, Kälber und Schafe), die am 22. 10. 1935 in Kraft getreten ist, zu geben.

Gemäß dieser Anordnung haben die Vieh­verteiler (Handel und Genossenschaften) ein­schließlich selbstverladender Erzeuger im Ge­biet des Schlachtviehverwertungsverbandes Württemberg (Land Württemberg, hohen;. Lande und bad. Bez.-Amt Pforzheim) am Dienstag der dem Versand vorausgehenden Woche bis spätestens 18 Uhr (verspätete Ab­gabe der Meldung nur in begründeten Aus- nahmcfällen gestattet), der für den Verlade­ort zuständigen Kreisbauernschaft zu melden:

a) Zahl und Gattung der Tiere,

b) Abgangs- und Zielort,

e) Zeitpunkt des Versands und

ck) Art des Versands (Bahn, Lastwagen). - Erhalten die Verteiler bis spätestens 14 Uhr des darauffolgenden Samstags keine entgegenstehende Verschickungsanweisung, so kann die Verladung, wie gemeldet, vorae- nommen werden. Soweit die Viehverteiler das zum Versand bestimmte Schlachtvieh vor dem Versand verkaufen, haben sie den Ver­kauf mit dem Vorbehalt abzuschließen, daß von seiten des Schlachtviehverwertungsver­bands Württemberg keine entgegenstehende Verschickungsanweisung ergeht.

Der Sinn dieser Maßnahme ist klar. Es soll dadurch im Interesse der gleichmäßigen Versorgung des Volkes mit Fleisch eine bes­sere Verteilung des zur Verfügung stehenden Schlachtviehs erreicht werden. Wer diese Maßnahme sabotiert, handelt daher gegen die Interessen des Volkes und hat die gesetz­lich sestgelegten schweren Strafen zu gewär­tigen. Es sei in diesem Zusammenbaus dar-

Ehehindernis

für die Volksgemeinschaft unerwünscht er­scheinen läßt. Es müßten vielmehr erheb­liche geistige Störungen sestgestellt sein. Ein Volk mit unzureichendem Bevölkerungsnach­wuchs dürfe die Erzeugung von Nachwuchs nicht über das unbedingt notwendige Maß hinaus beschränken.

Was das Eheverbot beim Vorliegen einer Erbkrankheit anlangt, so beständen natürlich keine Bedenken dagegen, daß ein Sterili­sierter die Ehe mit einer ebenfalls Sterilisierten oder auch mit einer natürlich unfruchtbaren Person eingeht. Das Verbot betreffe nur solche Personen, die an einer der in 8 1 Abs. 2 des Gesetzes zur Ver- Hütung erbkranken Nachwuchses aufgezählten Erbkrankheiten leiden, nämlich: angeborener Schwachsinn, Schizophrenie, zirkuläres (ma­nisch depressives) Irresein, erbliche Fallsucht, erblicher Veitstanz, erbliche Blindheit, erbliche Taubheit, schwere erbliche körperliche Miß­bildung. Andere Erbkrankheiten begründeten nicht das Eheverbot, nur könne vielleicht schwerer Alkoholismus noch erfaßt werden- Die Erbkrankheit müsse dm der betroffenen Person schon einmal Ma nisest gewor­den sein. Nur Anlageträger könnten nach dem Erbkrankheitsgesetz nicht sterilisiert werden: ihnen sei auch die Eheschließung nicht ver­boten. Die Eheverbote gelten natürlich erst recht dann, wenn beide Verlobte krank sind.

auf hingewiesen, daß in nächster Zeit scharfe Kontrollen durch Kontrollbeamte. die beson­ders für diesen Zweck eingesetzt werden, ML Durchführung gelangen.

Aufruf des Roten Kreuzes zum WinteHllfstverk 1WZ/M

Der Präsident des Deutschen Roten Kreu­zes erläßt folgenden Aufruf:

Der Führer und Reichskanzler hat am 9. Oktober das Winterhilfswerk des deut­schen Volkes mit einer Ansprache eröffnet, die jeden Deutschen, der die Ehre dieses Namens verdient, ergriffen hat. Als Präsi­dent des Deutschen Roten Kreuzes gebe ich sür die Männer und Frauen, die zum Dienst im Zeichen des Roten Kreuzes zusammen­geschlossen sind, die feierliche Erklärung ab, daß sie sich alle ohne Ausnahme dafür ein- setzen werden, den Erfolg des Winterhilss- werkes zu verbürgen und selber gewillt sind, Opfer für den Gedanken der nationalen Solidarität zu leisten, die wirkliche Opfer sind. Mit den vielen Hunderttausenden von Männern und Frauen des Deutschen Note« Kreuzes, das sich mit allen Kräften sür best Erfolg des Winterhilsswerkes einsetzt, wende ich mich aber auch an die Millionen von Volksgenossen, deren Bereitschaft zur Hilfe unentbehrlich ist, auch wenn die Möglichkeit des einzelnen noch so begrenzt sein mögen. Ich weiß, daß Hunderttausende ihre Pflicht und mehr als ihre Pflicht erfüllen, ohne ein Wort hierüber zu sprechen. Ich weiß aber auch, daß es noch manche gibt, die die Not­wendigkeit, sich selber mit für das gemein­same Werk ernzusetzen, noch nicht erfaßt haben. Auch sie sind stolz, Deutsche zu sein und wollen sich des Namens würdig er­weisen. Sie mögen in Stadt oder Land, in Handel und Gewerbe, im Nährstand oder in freien Berufen stehen, ich rufe sie als deutsche Männer und Frauen auf, ihre Pflicht am deutschen Volk zu erfüllen und ein wahres Opfer an der Gemeinschaft deS deutschen Volkes zu bringen.

Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzest

Karl Eduard, Herzog von Sachsen-Koburg und Gotha.

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AönigLn Christine

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kopvrighr bv Promerdcus-Ncrlag Dr. Eichacker. GrsbenzeU öe! München

Don Antonio hob sie vom Sitz und keiner von beiden beeilte sich. Sie bewegten sich mit einer Ruhe, die Aage aufs höchste erbitterte, denn er hatte nur noch den einzigen Gedanken, seine geliebte Herrin völlig in Sicherheit zu bringen.

Als sie die Treppen Hinaufstiegen, stürmte die Menge den Palast. Die Tore waren nicht richtig geschlossen und die Wache mußte das Volk mit Piken und Musketen zurück­drängen. Aber weder Christine noch Antonio wandten sich auch nur ein einziges Mal, als sie die Treppen hinauf­schritten.

Der Wache gelang es schließlich, die großen Türflügel des Palastes zu schließen. Aber auf dem Schloßplatze sammelte sich nun eine Riesenmenge und das Gedränge war so groß, daß viele ohnmächtig und einige zu Tode getreten wurden. Das raubtierartige Gebrüll der Menge umtobte den Palast, aber das störte Christine nicht, als sie wortlos und ruhig die Treppen Hinaufstieg, während im Beratungszimmer Oxenstierna, Graf Magnus, Prinz Karl Gustav und andere Mitglieder des königlichen Rates versammelt waren.

Oxenstierna war sehr bleich, denn er war innerlich empört. Aber jahrelanger diplomatischer Dienst hatte ihn dahin ge­schult, seine Gefühle zu beherrschen und als er sprach, war seine Stimme ganz ruhig und verriet nichts.

Graf Magnus", sagte er und schaute ihm fest in die Augen,ich klage Euch an, das Volk vorsätzlich gegen seine Königin aufgewiegelt zu haben."

Einer vom Adel wollte gegen diese Beschuldigung auf- begehren, aber Magnus selbst blieb gelassen und geradezu unverschämt lächelte er Oxenstierna an:

Die Tatsachen sprechen für sich selbst, Kanzler", meinte er spöttisch.

Oxenstierna hob seine Stimme nicht, als er antwortete:

Trotzdem wiederhole ich meine Anklage. Ihr habt eine Ver­schwörung gegen Eure Königin angezettelt."

Ein Bischof fuhr erregt dazwischen:Aber Kanzler, die Kirche wird eine solche Heirat niemals erlauben! Das ist zu gefährlich."

Ihre Majestät denkt nicht an eine solche Heirat", ant­wortete Oxenstierna.Ich habe ihr Vertrauen und die Voll­macht zu sprechen."

Prinz Karl versuchte zu widersprechen. Er fühlte sich sehr zurückgesetzt, weil die Königin ihn schon längst hätte heiraten sollen:Warum schickt sie dann den Spanier nicht nach Hause? Warum hält sie ihn hier zurück? Seine Mission ist beendet."

Bevor Oxenstierna etwas entgegnen konnte, wurde die Türe aufgerissen und Christine stand vor ihnen, sehr blaß und jetzt sehr zornig. Die Versammelten blickten sie im ersten Augenblick fassungslos und beschämt an, dann ver­neigten sie sich hastig, froh über den Vorwand, ihre Gesichter vor ihren durchdringenden Blicken verbergen zu können.

Sie beachtete ihren Gruß nicht und schritt zum oberen Ende des Tisches, zog langsam ihre großen Pelzhandschuhe aus und warf sie vor sich hin, während die Männer empor­schnellten.

Unter dem großen Reiterbildnis ihres Vaters, Gustav Adolf, stand sie und sah starr vor sich hin. Das Bild schien aus dem Rahmen herauszutreten, es war, als ob Gustav Adolf zurückgekehrt sei, um, über die Erniedrigung seiner Tochter empört, Rache an diesen Aufrührern zu nehmen. Endlich sprach Christine, mit aller Gewalt ihre Entrüstung bezwingend:Ich bin durch die Straßen meiner Stadt ge­fahren und habe schändliche Dinge mit eigenen Augen ge­sehen. Warum herrsch t bei uns keine bessere Ordnung? Wenn man unsere Gäste beleidigt, beleidigt man uns."

Das Schweigen, das auf ihre ruhigen Worte folgte, emp­fand jeder einzelne peinlich. Ein oder zwei räusperten sich, als ob sie etwas sagen wollten; aber sie sagten nichts. Zur Linken von Christine stand Graf Magnus, sie sehr scharf beobachtend; denn dies war der letzte Trumpf, auf den er alles gesetzt hatte.

Oxenstierna brach endlich das Schweigen und sagte be­schämt:Das Volk, Majestät, zürnt diesem Grafen Pimental nicht aus Gründen, dir in seiner Person liegen, sondern weil er seine Hoffnungen auf eine Heirat mit seinem Liebling, Prinz Karl Gustav, gefährdet."

Wer hat gesagt, daß ich Karl heiraten wollte?", fragt« Christine immer noch mit gleich ruhiger Stimme.Ich Hab« Euch bedeutet, daß Ihr kein Recht hättet, ihnen Hoffnungen zu machen, die ich.nicht zu erfüllen beabsichtige. Es ist nicht meine Schuld, es ist die Eure. Aber ich muß dafür leiden. Ich mache Euch dafür verantwortlich Euch alle!"

Majestät!" widersprach einer der Adligen schwach un§ der Bischof, noch voller Angst in dem Gedanken an eine römische Herrschaft raffte seinen Mut zusammen und wagte zu fragen:Eure Majestät haben nicht die Absicht, den Antrag König Philipps anzunehmen?"

Nein", sagte Christine bestimmt.

In diesem Falle", meinte Oxenstierna,ist die weiters Anwesenheit des spanischen Gesandten hier überflüssig. Er sollte lieber sofort nach seinem Lande zurückkehren."

Christine blickte Oxenstierna durchdringend an, dann sah sie langsam einem nach dem andern ins Gesicht, diesen Män­nern, die ihre Ratgeber waren, ihre Hüter, die Hüter Schwedens.

Sie konnte bei ihnen kein Mitleid, kein Verständnis finden. Lange ruhten ihre Augen traurig auf Graf MagnuS, aber er sah nicht zur Seite, noch senkte er die Lider. Ernst, ohne ein Lächeln, erwiderte er ihren Blick.

Als sie dann zu sprechen begann, klang ihre Stimm« hart. Sie sprach lauter, sie konnte ihre Empörung und Ver­zweiflung nicht länger zurückhalten. Diese Männer hatten sich alle gegen sie verschworen, um den Mann zu vernichten, der sie glücklich gemacht hatte. Aber sie würde sich nicht ohne Kampf ergeben. Ihr ganzes Leben hatte sie nur für eines gelebt für ihr Land. Und jetzt gönnte man ihr nicht einen Augenblick des Glückes und des Friedens! Sie war: entschlossen, den Fehdehandschuh, den mau ihr zugeworfen hat, aufzunehmen und lieber zu stgrben, als um Tei,limhm< zu bitten oder nachzugeben.

lRortletzuna kola^