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Der Emtäler
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Mmtsblatt für
clas Oberamt Meuenbürg
Nr. 282
Freitag den 8. November 1938
93. Jahrgang
Der Eid der neuen deutschen Wehrmacht
Ei« geschichtlicher Tag — Sie feierliche Flaagenhissung
Erlaß des Führers und Odeelten Befehlshabers der Wehrmacht
Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat an die Soldaten der Wehrmacht zur Einführung der neuen Neichs- kriegsslagge folgenden Erlaß gerichtet:
„Soldaten der Wehrmacht! Mit dem heutigen Tage gebe ich der wiedererstandcnen Wehrmacht der allgemeinen Dienstpflicht die neue Neichskriegsslägge. Das Hakenkreuz sei Euch Symbol der Einheit und Reinheit der Nation, Sinnbild der nationalsozialistischen Weltanschauung, Unterpfand der Freiheit und Starke des Reiches.
Das Eiserne Kreuz soll Euch mahnen an die einzigartige Tradition der alten Wehrmacht, an die Tugenden, die sie beseelte, an das Vorbild, das sie Euch gab. Den Reichssarben schwarz-weiß-rot seid Ihr verpflichtet zu treuem Dienst im Leben und im Sterben. Der Flagge zu folgen sei. Euer Stolz.
Die bisherige Neichskriegsslägge wird in Ehren cingezogen. Ich behalte mir vor, sie an besonderen Gedenktagen setzen zu lassen.
Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht
Adolf Hitler."
Berlin, 7. November.
In der Geschichte des Deutschen Volkes Wird der 7. November 1935 denkwürdig bleiben für alle Zeiten; denn dieser Tag brachte zwei Ereignisse von einmaliger und doch ewiger Bedeutung. Die ersten Wehrpflichtigen des Dritten Reiches legten dem erkorenen Führer des Deutschen Volkes und ihrem Obersten Befehlshaber den heiligen Eid der Treue und des Gehorsams bis zum Tode ab. Ihr feierliches Gelöbnis aber geschah unter einem neuen Symbol, dem Zeichen der von ihm geschaffenen Bewegung, unter dem sich die tausendjährige Sehnsucht des deutschen Volkes erfüllt hat. Volkwerdung und Volksheer, Ehre, Freiheit und Zukunst der Nation sind, wie auch das äußere Zeichen dieser unlöslichen Einheit, das Werk des Mannes, zn dem an diesem geschichtlichen Tage mit den jungen Waffenträgern der wiedererstandcnen deutschen Wehrmacht das ganze Volk mit tiefem Stolz und unauslöschlicher Dankbarkeit emporblickt. Adolf Hitler.
Me Flaggenhiss ung
auf den Berliner Ministerien
Auf dem Reichskriegsministerium erfolgte um 8 Uhr früh die Sissung der neuen Reichs- kriegsflagge.
Aus der Kanalseite der Straße und auf der gegenüber liegenden Seite des Lützow- users hatten sich zu diesem Ereignis viele Menschen angesammelt. Langsam stieg Pünktlich um 8 Uhr die neue Neichskriegsslägge an drei hohen Masten empor. Aus dem Gebäude in der Bendlerstraße wurde ebenfalls die Neichskriegsslägge gehißt.
Mit einer besonderen Feierlichkeit verbunden war die Hissung der Flagge auf dem Gebäude des Reichsluftfahrtmiuisteriums in der Behreustraße. Um 7.45 Uhr marschierte eine Ehrenkompanie des Jagdgeschwaders Nichthofen unter Vorantritt eines Spielmannszuges mit Musik aus. An den beiden Flügel» versammelten sich sämtliche Offiziere des Ministeriums, die uniformierten Be- amten, sowie die Amtschefs und Inspekteure. In Vertretung des Reichsluftfahrt- ininisters und Oberbefehlshabers der Luftwaffe. General der Flieger Göring. schntt Staatssekretär Generalleutnant Milch, nachdem ihm der Führer der Kompanie Meldung erstattet hatte, die Front ab. Punkt 8 Uhr gab der Kompanieführer das Kommando:
„Achtung! Präsentiert das Gewehr! Heißt Flaggen!" Unter den Klängen des Präsentiermarsches wurde dann auf dem Dach des Hauses an zwei seitlichen Masten die Reichs- kriegsflagge langsam vorgeheißt. Am mittleren Mast ging gleichzeitig das Kommandozeichen des Reichsministers der Luftfahrt und
Gestern, um 8 Uhr morgens, stand in allen Standorten des Heeres, auf allen Flugplätzen und auf allen Schiffen die Wehrmacht angetreten zurfeierlichenHifsung der Reichskriegsflagge, die das Symbol des Hakenkreuzes trägt. Zur gleichen Zeit ist das Reichsgesetz in Kraft getreten, das daS Hoheitszeichen der nationalsozialistischen Bewegung zum Hoheitszeichen des Deutschen Reiches erhebt.
Ein neuer Abschnitt der deutschen Geschichte hebt damit an: Es gibt nichtsTren- nendes, nichts Absonderndes mehr im deutschen Volke. Dem großen Einigungswerke, das Adolf Hitler vor mehr als sechzehn Jahren begonnen hat, ist nunmehr die Krönung zuteil geworden. E i n Volk, e i n Reich steht geschlossen unter dem Hoheitszeichen und unter den Fahnen der Bewegung, die das Dritte Reich geschaffen hat.
In Ehren ist das Schwarz-weitz-rot des zweiten Reiches eingerollt worden. In Ehren ist es neu erstanden in neuer Gestalt. Und wie die neue Reichsflagge nicht mehr das Symbol eines Staates oder Staatenbundes, sondern das Symbol eines geeinten Volkes ist. so ist die neue Neichskriegsslägge das Symbol der neuen deutschen Wehrmacht, die nicht mehr Dynastien, sondern dem Volke verschworen ist. Und es liegt ein tiefer Sinn darin, daß an dem Tage, an dem die neue Neichskriegsslägge der Wehrmacht übergeben wird, auch die neuen Rekruten des neuen deutschen Volksheeres den Eid ablegen auf diese Fahne — die Sinnbild ist und bleiben wird des neuen, einigen, wehrhaften Deutschland!
Oberbefehlshabers der Luftwaffe hoch. Ehrfurchtsvoll grüßten alle, die dem feierlichen Schauspiel oeiwohnten. das neue Symbol. Generalleutnant Milch brachte anschließend ein Sieg-Heil aus Führer, Volk und Vaterland aus. Das Lied der Deutschen und das Horst-Wessel-Lied schlossen sich an. Ter Vorbeimarsch der Ehrenkompanie unter den Klängen des Vadenweiler Marsches beendete den feierlichen Akt.
3n Potsdam
Im Potsdamer Lustgarten, wo die langen Kerle Friedrich Wilhelms I.. die ruhmgekrönten Grenadiere des größten preußischen Königs Friedrichs ll. und die Elite der ganzen deutschen Armee paradierten, sind am Morgen des 7. November etwa 4000 Rekruten, die am 1. November im Standort Potsdam eingczogen wurden, aufmarschiert. Die geschlossenen Gliederungen der Bewegung und die Abordnungen der Soldatenverbände haben mit ihren Fahnen auf dem linken Flügel der Truppen Aufstellung genommen. Die Mitte des Platzes nimmt ein hoher, weiser Fahnenmast ein. neben dem die Ehren- ivsten wie Bildsäulen stehen. Eine Viertel- tunde vor Beginn des feierlichen Aktes mar- chierte die Fahnenkompanie vor der Rampe des Stadtschlosses auf. Dann erschien der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generaloberst von Blomberg, der die Front der Truppen und der Formationen abschritt.
Der Kommandeur der 23. Division, Generalmajor Busch, gab darauf den Erlaß des Führers über die Reichskriegsflagge bekannt, um mit dem von allen mit größter Spannung erwarteten Kommando „Heißt Flagge!" den Befehl zum Aufziehen des neuen Symbols der jungen deutschen Wehrmacht zu geben. Unter dem Donner der Salutbatterien und dem feierlichen Geläut der Potsdamer Kirchenglocken stieg unter den Klängen des Präsentiermarsches langsam die Reichskriegs, flagge empor, von allen mit erhobener Rechten begrüßt.
Die feierliche Vereidigung wird durch einen Feldgottesdienst eingeleitet. Der Kommandeur der 23. Division wies auf die denkwürdige Stunde hin, in der die ersten Wehr- pflichtigen des Dritten Reiches den Eid aus den Obersten Befehlshaber und Führer Adolf Hitler ablegen. Er ermahnte sie, sich würdig des Vermächtnisses ihrer Vater zu zeigen und dem Führer getreu bis in den Tod zu folgen. Dann hoben die 4000 Rekruten die rechte Hand zum Schwur und sprachen Wort für Wort die Eidesformel nach, während von der nahen Garntsonkirche im gleichen Augen- blick das Glockenspiel „Ueb' immer Treu und Redlichkeit" mahnte. Der Vorbeimarsch der Fahnenkompanie und Salutbatterie beendigte die geschichtliche Feier.
Bei der Kriegsmarine in Kiel und Wilhelmshaven
Für die gesamte Wehrmacht im Standort Krel, die Kriegsmarine und Luftwaffe, fand auf dem Exerzierplatz in Kiel-Wik die stier»
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(Weltbild)
liche Hissung der neuen Kriegsflagge vor den Augen einer großen Volksmenge statt. Das neue Tuch mit dem weithin leuchtenden Hakenkreuz wurde während der Flaggenparade nicht nur auf dem Exerzierplatz, sondern gleichzeitig auf allen Kriegsschiffen im Hafen, sowie auf den Dienst, und Wohnge- bänden der Wehrmacht gehißt.
Nach der Flaggenparade verlas der Kommandierende Admiral der Marinestation der Ostsee, Vizeamiral Al br e ch t, vor den 4100 Mann, die angetretcn waren, den Flaggenerlaß des Führers und Obersten Befehls- Habers der Wehrmacht. Anschließend sprachen die Marinestationspfarrer beider Konfessionen. Es folgte die feierliche Vereidigung der Rekruten. - ^
Darauf erinnerte Vizeadmiral Albrecht daran, daß in dieser Woche die Tage des ehrenvollen Falles der Festung Tsingtau und des ruhmreichen Unterganges der Kren- zer „Emden" und „Karlsruhe" sich führten. Die Besatzungen von Tsingtau und der beiden Kreuzer seien uns alle Vorbild. Unter der neuen deutschen Flagge wolle die Wehrmacht aufrecht und treu, gottesfürchtig und wahrhaft, gehorsam und tapfer ihre Pflicht tun. Wenn heute zum erstenmäl die neue Kriegsflagge über uns wehe, so seien unsere Gedanken m Treue und Verehrung bei unserem Führer, der im Weltkrieg vier Jahre unter dem Eisernen Kreuz in vielen Schlachten und Gefechten für unser Volk gekämpft habe. Ihm sei zu danken, oaß er unter dem akenkreuz am S. November 1923 und spä-
er die ruhmvollen Farben schwarzweißrot wieder zu Ehren gebracht habe. Der Führer und Oberste Befehlshaber sei das Vorbild des deutschen ritterlichen Kämpfers ohne Furcht und Tadel. Der Kommandierend« Admiral schloß mit dem Wunsche, daß Gott Deutschland noch lange unseren Führer erhalten möge.
Im NeichSkrtegshasen Wilhelmshaven fand die Hissung der neuen RetchSkriegsflaggs an mehreren Stellen mit einer militärischen Feier statt. -
3. ReMbaurrntag in GoSIar
Das 2. Jahr der Erzeugungsschlacht beginnt
Von Otto Willig Landesabteilungsvorstand V. L.
im Reichsnährstand
Vom 10. bis 17. November findet der diesjährige 3. Reichsbauerntag statt. In dieser Woche werden sich die Führer des deutschen Bauerntums in den Mauern deralten Kaiser st adt Goslar am Fuße des Harzes versammeln.
Am 15. Januar 1934 erfotgle vurch den Reichsbauernführer R. Walther DarrL die Erhebung Goslars zur Reichsbauernstadt des nationalsozialistischen Deutschlands. Der Reichsbauernführer gab so dem deutschen Bauerntum seine eigene Hauptstadt, mitten im Herzen des Reiches, mitten in Niedersachsen, dem Lande Widukinds und Heinrichs des Löwen. In der Reichsbauernstadt reden von alter deutscher Kultur und deutschem Geistesleben viele Werke vergangener Tage eine eindringliche Sprache. Goslar vereinigt einen großen Zusammenklang deutscher Ge- schichte, Kunst und Natur, ein köstlicher Dreiklang, der jedem, der die Reichsbauernstadt besucht, unvergeßlich bleibt. Recht früh war aber auch Goslar im starken Glauben an den Führer nationalsozialistische Hochburg, und wird im Dritten Reich Adolf Hitlers Horst und Schmiede für die Gestaltung bäuerlichen und damit letztlich deutschen Schicksals sein.
Die ReichSbauerntage sind allerdings kein Massenaufmarsch der Bauern wie z. B. am Bückeberg der Erntedanktag. In der Woche vom 10. bis 17. November gibt der Reichsbauernführer und seine Mitarbeiter den Unterführern der bäuerlichen Selbstverwal- tung die Parole für die agrarpol i- tische Arbeit des kommenden Jahres. Diese alljährliche Führertagung dient also der tiefgründigen sachlichen Behandlung der vielfältigen Probleme auf dem Gebiet der Ernährung und Bauernpolitik. Für den 3. Reichsbauerntag kann es aber nur eine Ziel- setzung geben, mit zähem Eifer die begonnene Arbeit weiterzuführen und in noch breiterer Basis durchzusetzen. Mit dem 3. Reichsbauern- tag beginnt aber auch die zweite Etappe der Erzeugungsschlacht, deren Bedeutung wirtschaftspolitisch weit über das rein landwirtschaftliche in die Gesamtlage des Bol- - kes hineinragt. Auf dem. 2. Reichsbauerntag hat der Reichsbauernführer zur Erzeuaungs- schlacht aufgerufen. Dem deutschen Bauern wurde damit die große Aufgabe übertragen, für die Ernährung des deutschen Volkes aus eigener Scholle zu sorgen. Dem deutschen Grund und Boden soll so viel abgerungen werden, daß das ganze Volk ernährt werden kann. Das Brot für alle schaffende Deutsche soll die deutsche Heimaterde geben. Die Erzeugungs- 'schiacht stellt aber nicht nur eine landwirtschaftliche Maßnahme zur Vermehrung der Produktion dar. Ihren tieferen Sinn hat nur derseniae erfaßt, der sie als sozialistische Modi- Usierung der Erzeugung aussatzr. Die Erzen- gungsschlacht ist eine national.- sozialistische Tat und als solche ist sie nichts anderes als ein Kampfmittel gegen den W i r t s ch a f t s li b e r a l i s - mus und eine Grundmauer zum Aufbau des deutschen Sozialismus.
Betrachten wir rückblickend das erste Jahr der Erzeugungsschlacht, so muß man an- erkennen, daß auf dem Gebiet der Eigenversor- gung ein erheblicher Schritt vor- wärtsgetan wurde. Aber nicht nur unsere Nahrungsfreiheit wurde gestärkt, gleichzeitig wurde auch , die Erzeugung von industriellen Rohstoffen in der Landwirtschaft gesteigert und so unsere Abhängigkeit vom Ausland gemindert. Wenn der Wirtschaftsliberalismus durch die Einschränkung des Exports Deutschland die Devisen vorenthält, müssen sie eben mit Hilfe der deutschen Bauern aus der heimischen Scholle herausgeholt werden. In - welchem Maße dies bisher gelungen ist, geht am besten daraus hervor, daß die Devisenersparnis durch die Erfolge der Erzen- gungsschlacht 1934/35 und den agrar- politilchen Maßnahmen des Reichsnährstandes gegenüber 1929 bereits 2,8 Milliarden beträgt. Diese Ersparnis hat es ermöglicht, daß die lebensnotwendige Rohstofseinfuhr im wesentlichen uneingeschränkt bleiben konnte.
So hat H B. das Milchwirtschafts- gebiet Württemberg beachtliche Er- Mae erzielt. Durch Leistungssteigerung und